Noch normal?

**Petronius** · 07.10.2004, 18:38

RE: Noch normal?

mit bmi 17,6 bist du klar untergewichtig

das zusammen mit deiner beschreibung sagt aus, daß du wahrscheinlich nicht dabei bist, in eine eßstörung abzugleiten

du steckst schon mitten drin

ich denke, du solltest dir professionelle hilfe suchen. allein da rauszukommen, ist schwer bis unmöglich

**Nightingale** · 07.10.2004, 18:48

RE: Noch normal?

Weißt Du was? Das geht mir im Moment nicht anders.. ich meine, ich bin 1,70 groß und wieg 56kg, damit also einiges mehr als Du, aber ich zähle auch jede kalorie. Das nervt doch total, oder?? Ich mach das aber erst, seit ich angefangen habe, mich für kalorienarme Ernährung zu interessieren. Will gesünder essen und so, und auch abnehmen. Aber ich hab gestern Abend um 10 trotzdem 4 Kinderriegel gegessen

..und nix zugenommen. Im Übrigen glaube ich ziemlich genau zu wissen, wie Du aussiehst, weil ich eine Freundin habe, die genauso groß ist und das gleiche Gewicht hat wie Du. Und ich hab auch schon zu ihr gesagt: Sorry, Du bist zu dünn. Wenn Du 55kg wiegst, bist Du immer noch schlank und man sieht die Rippen nicht mehr so.... Wenn Du Dein Gewicht allerdings problemlos und ohne Kalorien zählen halten willst, geb ich Dir einen Tipp: Iss drei Mahlzeiten pro Tag und zwar ganz normal, scheiss auf die kalorien. Wer zwischendurch nicht übermäßig nascht (und NEIN, drei Stück schokolade am Tag machen NICHT fett

, bleibt so wie gehabt. Das macht das Leben auch wieder lebenswerter.. denn wer will schon den Rest seines Lebens damit verbringen, Kalorien zu zählen?? Geh lieber abends mit Deinen Freunden aus!

**Nightingale** · 07.10.2004, 18:50

RE: Noch normal?

Nee, so schwer ist das nicht. Kalorien zählen ist zwar nicht das Tollste, aber solange man nichts erbricht oder nur noch Tee trinkt, ist das noch zu tolerieren. Aber Petronius hat recht: Du bist schon etwas zu dünn. Ein paar Kilo mehr schaden Dir nicht.

**depri** · 07.10.2004, 18:59

Nicht normal!!!!

Hallo,
eigentlich beschreibst Du die klassischen Symptome einer Essstörung (Magersucht): das Vermeiden hochkalorischer Nahrung, Kalorienzählen, Fressanfälle (wenn ich es so nennen darf), Angst vor dem Zunehmen, Untergewicht (und das hast Du bereits!), ewiges Kreisen der Gedanken ums Essen/Nichtessen....
Wenn Du nicht aufpasst, kann es passieren, dass z.B. noch Körperwahrnehmungsstörungen dazu kommen (d.h. Du siehst Dich zu dick, obwohl Du Untergewicht hast), oder Du nimmst möglicher Weise noch mehr ab aus lauter Angst zuzunehmen, weitere Folgen können sein: depressive Verstimmungen bis hin zur schweren Depression, soziale Isolation (weil Du z.B. in Gegenwart anderer nicht mehr essen kannst), Schlaflosigkeit, Haarausfall, Ausbleiben der Menstruation (was langfristig zu Unfruchtbarkeit führen kann), Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, ewiges Frieren, Organschädigungen durch Mangelernährung, etc....
Eine ES ist also nicht normal, sondern im Extremfall auch ziemlich gefährlich. Ich will Dir keine Angst machen, es muß nicht so weit kommen. Ich möchte Dich aber ermutigen, Dir möglichst schnell Hilfe zu suchen. Vielleicht hast Du einen Hausarzt, dem Du Dich anvertrauen kannst, oder Du suchst eine Beratungsstelle für Essstörungen auf. Auch wenn Du denkst, der Leidensdruck hält sich noch in Grenzen, so wird doch mit der Zeit die Lebensqualität erheblich darunter leiden und je länger Du wartest, desto schwieriger wird es, da wieder herauszukommen.
Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr geängstigt, aber bei mir hat es auch eine Zeit gedauert, bis ich meine ES zugegeben habe und obwohl ich noch nicht lange dabei bin und in therapeutischer Behandlung bin, fällt es mir sehr schwer, davon zu lassen.
Liebe Grüße,
Depri

**fisch_w** · 07.10.2004, 20:17

RE: Nicht normal!!!!

Einiges davon stimmt schon jetzt, mir ist ständig kalt vorallem die Hände, geschlafen hab ich nie besonders gut und daher bin ich auch oft müde...aber ich will da unbedingt allein raus...meine Cousine studiert Psychologie, aber sie hat mich noch nicht durchschaut und ich will auuch nicht, dass meine Familie was davon erfährt, nicht mal meine beste Freundin weiß das...meine Freunde schätzen mich sogar dafür, dass ich gut reinhauen kann, wenns auf Feiern was leckeres gibt, aber sie wissen ja nicht, dass ich trotzdem ständig am rechnen bin und dann halt am nächsten Tag ausgleiche indem ich nurr fettarm oder weniger esse...ich esse nie nichts, und wenn ich wirklich Schoki will ess ich halt ne halbe Tafel, aber ich ärger mich über mich selbst...einerseits weil die Schoki nicht hätte sein müssen, andererseits, weil ich darüber überhaupt ärger...vielleicht sollte ich sport machen, zum ausgleich, aber ich eigentlich kein SportTyp...

**Monsti** · 07.10.2004, 20:23

RE: Nicht normal

Hi fisch,

ich hatte während meines knapp 49-jährigen Lebens noch niemals Kalorien gezählt, geschweige denn mich häufiger als alle 2 Jahre mal auf eine Waage gestellt. Ich esse, was ich will bzw. vertrage und bin halt so, wie ich bin. Leider stets viiiiiiiel zu dürr.

Krankheitsbedingt bzw. wg. künstlicher Ernährung muss ich mich seit einem guten halben Jahr leider täglich auf die Waage stellen - aus umgekehrten Gründen, weil ich nämlich absolut dringend zunehmen muss (und natürlich auch will). Du kannst Dir kaum vorstellen, wie sehr mich das nervt!

Jemand, der sich bei bestehendem Untergewicht permanent auf die Waage stellt und die tägliche Kalorienzufuhr genau überprüft, um bloß kein Pölsterchen anzusetzen, ist ganz klar essgestört und braucht dringend Hilfe, ehe der Teufelskreis immer enger wird.

In diesem Sinne liebe Grüße von
Monsti

**depri** · 07.10.2004, 20:51

RE: Nicht normal!!!!

Was hast Du zu verlieren, wenn Du Dir professionelle Hilfe holst? Was hast Du zu verlieren, wenn Du Dich anderen gegenüber outest? Hast Du angst, dass andere Dich doch nicht als die perfekte Frau sehen, die Du vorgibst zu sein?
Das mit dem Sport habe ich auch gemacht. Tut auch gut, sich z.B. auf dem Fahrrad mal richtig auszupauern. Es macht aber keinen Spaß, dabei immer wieder die Kalorien zu überschlagen, die man dabei verbraucht oder sehr unruhig zu werden, wenn es mit dem Sportmachen mal nicht klappt. Auch der Sport kann geradezu zwanghaft werden.
Ich bin 3x in der Woche mit Tempo mindestens 30km Fahrrad gefahren mit dem Ergebnis, dass ich richtig muskulöse und dicke Beine bekommen habe. War verzweifelt, wenn ich wegen Regen oder aus Zeitgründen nicht fahren konnte.
Glaub mir: Sport zum Spaß ist toll, aber als Ausgleich zum Essen bei einer Essstörung ist es eine Symptomverschlimmerung!
Unter Magersucht zu leiden heißt nicht zwangsläufig, garnichts zu essen. Natürlich gibt es auch die, die sich zu Tode hungern. Aber der Kreislauf Fressattacke - Fasten - Fressattacke - Fasten (d.h. Verlust der Kontrolle - Kontrolle - Verlust der Kontrolle - Kontrolle) wird wahrscheinlich immer schlimmer und der Übergang zu anderen Essstörungen ist fließend. Viele kommen von der MS in die Bulimie.....
Naja, ich will nur sagen, dass es schwierig ist, alleine da raus zu kommen. Das Essen, bzw. die Figur ist nicht das eigentliche Problem, das wirkliche Problem sitzt tiefer und mit der Zeit hast nicht mehr Du die ES im Griff, sondern die ES hat Dich im Griff!
LG, Depri

**oldiegerd** · 08.10.2004, 22:04

RE: Nicht normal!!!!

Also liebe Leute, es hat doch nicht jeder eine Eßstörung nur weil man sich Körperbewußt ernährt und auf seine Figur achtet. Und man braucht auch nicht sofort eine Therapie, wenn man einen schlanken Körper hat. Ist eher ein Spleen von Molligen, den schlanken Frauen ein schlechtes Gewissen einzureden. Und egal ob ultraschlank oder mollig, beides kann schön sein und hat sicher nichts mit psychischer Störung zu tun. Wenn ich natürlich Psychologe bin, enge ich den Kreis der Gesunden immer weiter ein.
Das hat aber mehr mit der Sorge um das Bankkonto zu tun, als mit der Sorge um die Gesundheit.

**Monsti** · 08.10.2004, 22:30

RE: Nicht normal!!!!

Hi,

will Dir nicht zu nahe treten, aber Du scheinst nicht lesen zu können. Da schreibt jemand, der sich permanent mit Kalorien und evtl. Gewichtszunahme auseinandersetzt - und das bei bestehendem Untergewicht! Sorry, aber das ist ganz eindeutig nicht normal!

Natürlich gibt es Menschen (wie mich z.B.), die essen können, was sie wollen und trotzdem Zeit ihres Lebens dürr bleiben. Aber wir Menschen sind bekanntermaßen und Gott sei Dank ganz unterschiedlich gebaut. Jemand, der ein bestehendes Untergewicht mit permanentem Kalorienzählen unbedingt halten will, hat ganz klar ein Problem. Bitte erzähle hier nicht, dass sowas normal wäre, weil es nicht normal ist.

Gruß von
Monsti

**fisch_w** · 10.10.2004, 15:22

RE: Nicht normal!!!!

Naja, aber ist nicht Normalgewicht und Untergewicht so ne Sache? Ich mei bei wieviel Prozent der Leute oder Mädchen liegt dennn das Wohlfühlgewicht im Normalgewicht? Ich glaube nicht dass es die absolute Mehrheit ist...
naja, aber mein Problem ist wohl eher, dass ich es so schlecht abstellen kann, drauf zu achten, aber wenn ich mir sage, so heute scheißt du mal komplett drauf und ißt alles was du willst, dann geht das auch, nur dass ich mir das nicht so oft erlaube und es dann hinterher versuche wieder auszugleichen...

**Monsti** · 10.10.2004, 16:32

RE: Nicht normal!!!!

Hallo fisch,

es geht genau darum, dass Du Dich ständig kontrollieren musst, weil Du bei bestehendem Untergewicht Angst davor hast, pummelig zu werden. Da stimmt etwas nicht.

Das "Wohlfühlgewicht" ist leider auch so eine Sache. Frag mal jemand, der unter Magersucht leidet. Magersüchtige empfinden sich sogar noch als zu dick, wenn nur mehr Haut und Knochen an ihnen dran ist. Irgendwann waren ja auch Magersüchtige mal normalgewichtig. Aber irgendwas im Kopf löste plötzlich etwas aus, was sie in die Magersucht hineinrutschen ließ. In ALLEN Fällen, die ich persönlich kenne, begann es genauso wie bei Dir: Angst vor dem Dickwerden, Kalorienzählen, ständig per Waage kontrollieren, schlechtes Gewissen, wenn der Magen vermeintlich zu viel Futter bekommen hat.

Liebe Grüße von
Monsti

**Lili** · 10.10.2004, 17:52

@oldiegerd....das beruhigt

mich schon um einiges...Mein Partner ist fest davon überzeugt, dass ich eine Essst´örung hab. Und mittlerweile glaub ichs auch schon. Ja ich zähle jede Kalorie , treibe ziemlich extrem Sport (bis 3 Stunden auf dem Heimtrainer ,....etc) und fühle mich mit leerem Magen wohlsten. Ich wiege 49 bis 50 Kg bei 1,64 m .
Wenn man mich sieht, sehe ich halt schlank und drahtig (--> jetzt würde unsere Detelina schmunzelt :-)) aus.
Aber die, die mich von früher her kennen, (ca 56 Kg) erschrecken, und sagen :" geht es dir gut???" Was für ein Quatsch......
Bin mal gespannt , gehe demnächst auf ein Klassentreffen ( wir treffen uns alle 10 Jahre) ...da kommt bestimmt wieder so ein Kommentar...
oldiegerd schrieb:
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Also liebe Leute, es hat doch nicht jeder eine Eßstörung nur weil man sich Körperbewußt ernährt und auf seine Figur achtet. Und man braucht auch nicht sofort eine Therapie, wenn man einen schlanken Körper hat. Ist eher ein Spleen von Molligen, den schlanken Frauen ein schlechtes Gewissen einzureden. Und egal ob ultraschlank oder mollig, beides kann schön sein und hat sicher nichts mit psychischer Störung zu tun. Wenn ich natürlich Psychologe bin, enge ich den Kreis der Gesunden immer weiter ein.
Das hat aber mehr mit der Sorge um das Bankkonto zu tun, als mit der Sorge um die Gesundheit.

**fisch_w** · 10.10.2004, 18:50

RE: Nicht normal!!!!

Ja, ich will nicht pummelig werden das stimmt, aber es ist nicht so bei mir dass ich mich zu dick finde...im Gegenteil ich will auf keinen Fall abnehmen, aber ich will halt auch nicht zunehmen, deshalb ess ich halt normalerweise weniger oder einfach gesünder, weil ich weiß, dass ich mich manchmal nicht beherrschen kann und dann halt richtig zuschlagen kann ohne mein Gewicht zu verändern...

**depri** · 11.10.2004, 15:41

Der Anfang???

Hallo,
ich möchte Dir auch keine Essstörung "einreden"! Aber wie Monsti schon bemerkte scheint Dir die Kontrolle sehr wichtig zu sein und tatsächlich wird keiner mit einer Essstörung geboren, sondern sie "schleicht" sich einfach ein. Gut, dass Du Dich nicht zu dick findest, schlecht, dass Du mit Deinem Untergewicht Angst hast, dick zu werden.
Du hast aber selbst das Gefühl, dass Dein Essverhalten nicht in Ordnung ist, sonst hättest Du diesen Thread nicht eröffnet. Normales Essverhalten heißt nunmal nach Hunger und Sättigung essen zu können und wünschender Weise ein Gewicht im Ideal-/Normalbereich zu haben.
Meiner Meinung nach ist ein ganz klarer Hinweis, dass Du in der beginnenden ES steckst, - neben dem Kalorienzählen - die Tatsache, dass Du Dein wahres Essverhalten vor anderen zu verbergen weißt und dass Dir die Kontrolle des Gewichts sehr wichtig scheint.
Klar habe ich gut reden! Ich gehöre auch nicht zu denen, die gar nichts mehr Essen, aber ich weiß, wie die Lebensqualität leidet, wenn sich die Gedanken nur noch ums Essen/Nichtessen bzw. Zunehmen/Abnehmen drehen und wie schwer es ist, da wieder rauszukommen.
Ich wünsche Dir, dass Du diese Kontrolle aufgeben kannst und nicht noch weiter hineinrutscht.
LG Depri

**depri** · 11.10.2004, 16:05

Mein Anfang!!!

Nochmal erklärend, wie es bei mir losging: ich hatte immer ein Wohlfühlgewicht von 52-53 kg auf 167cm. Das ist schon sehr schlank, aber ich konnte alles essen (Chips, Schokolade, Eis) und musste mich in keinster Weise kontrollieren. Durch eine heftige Depression habe ich dann erstmal auf 48kg abgenommen. Wow, was fühlte ich mich schlank! Erst dachte ich, ich würde das Gewicht, wieder zunehmen. Auf knappe 50kg habe ich es dann geschafft, aber mit einem schlechten Gewissen, wenn ich mir mal was gegönnt hatte. Tja und dann wollte ich unbedingt die 48kg wieder erreichen mit dem Ergebnis, dass ich 44/45 kg erreicht habe. Kalorienzählen, Abwiegen der Lebensmittel mit der Waage, strenges Reglement der erlaubten und nichterlaubten Lebensmittel, ständiges Kontrollieren des Gewichtes mit meinem geliebtem Feind, der Personenwaage, Stimmungsschwankungen, wenn das Gewicht nicht wie erhofft ausfiel, Körperschemastörungen, Akne als Anzeichen eines mittlerweile im Mitleidenschaft gezogenen Hormonhaushalts etc. gehörten von nun an zu meinem Alltag!
Jetzt habe ich wieder 48kg und bin leider nicht glücklich damit, sondern sehe nur, dass ich 3kg zugenommen habe, und nicht, dass ich immer noch 5kg weniger als mein persönliches Idealgewicht habe.
Und diese zwei Seelen, die in mir streiten: die eine (gesunde), die versucht mich zu beruhigen: mit diesem Gewicht kann ich nicht dick sein, im Gegenteil es darf noch mehr sein. Und dann die kranke Seele: was bin ich fett, ich muss mich einfach noch strenger kontrollieren......

Es sollte einfach Wichtigeres im Leben geben.....
LG, Oldie
P.S.: Ich hoffe, Du kannst meine Sorge jetzt besser verstehen?!

**fisch_w** · 12.10.2004, 16:16

RE: Mein Anfang!!!

Ja stimmt, so siehts bei mir auch aus, aber was hast du dagegen getan und hat es was genützt? Vielleicht liegts bei mir auch dran, dass ich finde nicht richtig zusammen zupassen...ich finde meine Beine schrecklich dünn, aber mein Bach bläht sich gern mal ordentlich auf, meine Beine bekomm ich nicht dicker, aber meinen Bauch dünner,wenn ich wenig esse,..

**Petronius** · 12.10.2004, 17:36

RE: Mein Anfang!!!

sicher bist du einfach als ganzes schrecklich dünn, nicht nur deine beine. klar, daß dein bauch sich wölbt, wenn du was ißt, nur haut und knochen kaschieren ja nichts

wenn du erst mal insgesamt zugenommen und eine normale figur aufgebaut hast, wird sich auch nicht jeder salat gleich durchdrücken ;-)

**depri** · 12.10.2004, 21:39

RE: Mein Anfang!!!

Ich habe auch das Gefühl nicht richtig zusammen zu passen: wenig Busen (auch ohne UG!), keine Taille (entspricht auch mit UG Kofektionsgröße 38/40), keine Hüfte. Ich bin schlichtweg gesagt eine, wenn auch schmale, Tonne mit den Traummaßen 80/75/80 ;-). Fand mich schon immer schrecklich häßlich..... und ich weiß, dass ich auch mit weniger Kilos keine schönere Taille und auch keinen schöneren Bauch haben werde (geschweige denn Busen).

Auch wenns, wie viele sagen, auf die inneren Werte ankommt, so konnte ich auch diese bei mir nie finden.....
Mein Problem ist der Wunsch etwas Besonderes zu sein, und wenn ich schon nicht besonders schön, schlau oder erfolgreich sein kann, dann kann ich wenigstens besonders schlank sein. Das Gefühl der Mittelmäßigkeit kenn ich nicht, weder bei meinen Gefühlen (himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt), noch bei meinen Ansichten (schwarz-weiß Denken) und das drückt sich jetzt besonders deutlich in der Essstörung aus: kontrolliert essen oder ohnmächtig unkontrolliert essen, einfach mal normal zu essen ist unmöglich!
Was ich dagegen tue: ich fange gerade mit einer Psychoanalyse an (nachdem ich schon jahrelange Therapieerfahrung habe und mich einfach "lebensuntüchgig" empfinde), um zu einer gesunden Selbstliebe zu finden und meinen Selbsthass abzubauen.....
Es ist ein langer Weg, aber ich denke der einzige Weg für mich, der mir langfristig helfen wird.
LG, Depri

**fisch_w** · 13.10.2004, 09:38

RE: Mein Anfang!!!

Als ich meine Oberweite bekommen hab war ich noch recht pummelig, daher ist die ganz gut ausgebildet, aber ne Taillie hab ich auch nicht so recht, zumindest nehm ich da als erstes zu, also werde ich noch gerader wenn ich zunehme, weil dann das bißchen Taillie verschwindet aber sons alles dünn bleibt....

**depri** · 13.10.2004, 14:05

RE: Mein Anfang!!!

Ja genau, und genau da müssten wir ein bißchen Geduld haben. Es ist klar, dass die Fettdepots, die für den Körper am besten zugänglich sind, zuerst gefüllt werden.... und das ist nunmal der Bauch...
Mit der entsprechenden Zeit und konstantem Gewicht würde sich das dann auch wieder auf andere Körperstellen umverteilen. Ich nehme auch nur am Bauch zu und meine dünnen Ärmchen bleiben. Die Zuversicht, dass sich die Proportionen wieder günstiger verteilen, habe ich dann aber doch nicht....
Ziemlich dämlich...und mittlerweile gefallen mir auch meine dünnen Arme..., meine Beine finde ich eher zu dick, auch wenn mir viele sagen, dass sie zu dünn sind...
Aber diese Körperschemastörung kann einem einen ganz schönen Strich durch die Rechnung machen. Ich dachte die ganze Zeit einen dicken Hals zu haben und habe das auf meine Wahrnehmungsstörung geschoben, bis es anderen auch aufgefallen ist. Naja der Hals ist tatsächlich wegen der eitrigen Mandeln dick, erfolgreich trotz weiterer Anzeichen wie Nachtschweiß und Schwindel von mir ignoriert....
Und diese Wahrnehmungsstörungen beziehen sich dann irgendwann auch auf andere Bereiche. Alle Bemerkungen von anderen bzgl. meiner Figur kommen bei mir in den falschen Hals. Hat mir doch die Frisörin eine Cola light angeboten, was denke ich: Die findet mich zu dick!
Beim Schwimmen (was in Zukunft nicht mehr machen werde) hatte ich das Gefühl, alle starren mich wegen meines Bauches an, das Gegenteil war wahrscheinlich eher der Fall....
Versuch doch so schnell wie möglich da raus zu kommen, je später desto schwieriger wird es.
LG, Depri

**babs83** · 13.10.2004, 19:07

RE: Mein Anfang!!!

hallo, hab eure mails gerade ein wenig verfolgt...
ich war selber lange zeit essgestört, habe das problem inzwischen aber ganz gut in den griff bekommen, auch wenn ich weiß, wie schnell man wieder in diesen teufelskreislauf geraten kann und auch immer insgeheim angst habe, dass "es" mir wieder passiert.
ich habe selber sehr stark unter diesen berühmten wahrnehmungsstörungen gelitten.euch muß bewußt werden, dass sie ein extrem gefährlicher faktor sind! die wahrscheinlich beste methode um euch selbst zu erkennen, ist videos oder fotos anzuschauen. achtet nicht daruf ob ihr doof guckt etc. sondern schaut euch einfach mal an, wieviele knochen man schon sieht, wo die kleidung schlackert... ich selber hab am we wieder alte fotos von mir gesehen-das kann einem echt die augen öffnen, mir sind die tränen gekommen, als mir bewußt geworden ist, für wie dick ich mich damals gehalten hab, obwohl ich so dünn war...
doch das allerwichtigste ist wirklich einzusehen, dass man ein problem hat. redet bitte nichts schön: wenn sich eure gedanken den ganzen tag um essen und um eure figur drehen kann das nicht normal sein!
das schlimme für mich ist, dass ich inzwischen wieder "normal" esse, aber immer noch zuviel darüber nachdenke, dass belastet mich wirklich ziemlich!
essstörungen beginnen im kopf und den haben wir leider nicht unter kontrolle...

**fisch_w** · 16.10.2004, 17:23

RE: Mein Anfang!!!

Ich sag mir ja auch ständig ich muss normal essen und tu`s dann auch...aber wie bekomm ich meine gedanken aus`m Kopf? Wie kann man denken abstellen? Ich halte mich wirklich nicht im geringsten für dick, aber ich denke auch ständig die Leute glotzen mich an und wahrscheinlich tun es auch einige weil ih so dünn bin...ein bißchen zunehmen ist auch nicht wild, aber ich hab immer Angst die Kontrolle zu verlieren...wie bekomm ich das aus meinem kopf...ich will darüber nicht nachdenken

**babs83** · 18.10.2004, 16:10

RE: Mein Anfang!!!

es ist ein unheilich langer und schwieriger weg dieses denken abzustellen! du mußt anfangen, essen nicht mehr als eine art bedrohung anzusehen, sondern als gutes, wo mit du deinen körper bzw. dich verwöhnen kannst. klingt vielleicht doof, aber bei mir hats geklappt! versuch doch mal einfach, dich mit leckeren sachen zu verwöhnen, zu essen, was dir besonders schmeckt. vielleicht schaffst du es, eine vorfreude aufs essen zu entwickeln. du wirst sehen, du nimmst nicht gleich zu, wenn du mal über die stränge geschlagen hast. du darfst dich ja vernünftig bzw. gesund ernähren, aber bau dir immer mal kleine "inseln" ein. ich mag es zum beispiel, einfach mal spät abends ein stück kuchen zu essen und mir dabei zu sagen:hey, diese ganzen diät-vernarrten würden das nie machen und genießen können! aber du kannst das! mir haben solche tricks unheimlich geholfen. du mußt spaß am essen entwickeln. die "bösen" gedanken werden nicht sofort verschwinden, dass wird lange dauern, aber du wirst es bald wieder zu schätzen wissen, genussvoll zu schlemmen... rückfälle in das alte denken wirst du nicht vermeiden können, aber sie dürfen dich nicht daran hindern zu leben!

**SweetSunshine** · 19.11.2004, 14:59

RE: Nicht normal

Hallo ihr lieben, das was ihr alles schon so geschrieben habt trifft so ungefähr auch auf mich zu.Also ich hatte ne Zeitlang warscheinlich Magersucht,meine Mutter hat dies aber GOTT SEI DANK gemerkt und mich (teilweise auch durch meckern und zwingen) zum mehr essen gebracht!
Ich hatte das Problem mit der MS( iczh bin nich sicher ob ich wirklich eine hatte)nich lange, ca. 3-5 Monate.Jetzt ess ich wieder "normal" und auch relativ gesund. Erlaub mir auch mal was. Aber ich denke halt noch oft an Kalorien und Essen(beim essen aber nich im negativen sinn) und rechne nach.Manchmal auch um zu kontrollieren ob ich genug Kalorien hab, denn ich bin 1,60 groß und wiege 42kg.Meine Mutter sagt ich soll zunehmen, ich erkenne auch selbst, dass ich zunehmen muss, will es auch, doch manchmal is mein Kopf halt dagegen und so(ihr wisst schon)...
hab aber noch NIE gekotz!
So jetzt wollt ich fragen ob das mit dem Kalorien zählen und das alles mit der Zeit langsam verschwindet und ob ich unbedingt zu nem Therapeuten muss. Denn meine Ma hat sich (auch auf mein Fragen hin nochmal)bei Psychologen erkundigt, doch die in unsere nähe nehmen keine neuen "Patienten" mehr auf. Und meine Mutter meint wir schaffen das schon allein(ich EIGENDLICH auch), denn ich habs ja auch bis hierhin schon geschafft!!!
Ich hoffe ihr steigt durch meinen Beitrag durch!!!
Ach ja, bin w und 14 Jahre alt!!
*bussi* eure SweetSunshine