WARUM

[Partymaus]

Warum gibt es so viele Magersüchtige und Bulemiekranke. Schon allein beim lesen der Beiträge steh ich abundzu vorm PC wie geschockt. Ich versteh nicht, für was man sich und seinen Körper dermasen quält!?

Genauso, wieso sind soviele Leute total verückt nach Diäten, und kommen auf die krassesten methoden???

Kann man da denn nicht einfach das essen umstellen, und sich etwas mehr bewegen????

Maus...

[denhorn]

RE: WARUM


Hallöchen,
Das habe ich mich auch schon gefragt und auch schon
mal als Thema eingestellt. Gestern habe ich gehört das
es schon bei 10 Jährigen vorkommt.
Ich möchte auch gern wissen wo dieser Wahn herkommt.

Gruss. denhorn

[NZ]

RE: WARUM




Hallo

habe die Fragen in Bezug auf Essstörung/warum mit Interesse gelesen.
So wie es klingt, scheint immer noch der Glaube das die
Magersucht/ Bulimie ein "Schönheitswahn" Schlankheitswahn alleinig ist.
Hey so ist es nicht.
OK viele von den später MS o B fangen mit irgend einer Diät an oder fühlen sich zu Beginn nur unwohl in dem Körper.
Aber wenn jemand wirklich an der ES erkrankt macht das nicht mehr aus dem Wunsch heraus Schlank zu werden etc sondern ist wie z.B ein Alkoholiker "süchtig" geworden.
Es geht nicht mehr um Diät etc.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich stecke tief in meiner MS und weiß genau, daß ich eigendlich mir nur schade. Aber ich komme im MOment da nicht rauß.
Als Beispiel:
mein Körper "schreit" nach Essen aber in meinem Kopf ist die Stimme meiner Sucht: nein wenn du ißt, dann wirst du dick und du gibst deine Kontrolle auf.
Ich habe gemerkt durch die Abnahme habe ich einen falschen Ausweg gefunden um Gefühle nicht mehr wahrnehmen zu müssen.
Ich setze die MS ein um die eigendlichen Probleme nicht angehen zu müssen.
Glaubt mir bei einer Größe von 167cm und einem Gewicht von knapp 37kg geht es einem echt nicht mehr um Diät etc. Sondern da sind andere Auslöser am Werk.

Der Beitrag klingt vielleicht durcheinander aber ich mußte es einfach mal so schreiben.
Gibt es vielleicht jemanden, der in einer ähnlichen situation wie ich ist und sich mit mir austauschen möchte?

Gruß NZ

[hellena]

RE: WARUM


ich kann dir im grunde nur recht geben.
man bekommt eine essstörung nicht, weil man sie haben WILL. es ist wie gesagt eine psychische Krankheit. warum sind so viele essgestörte in therapie? wenn sie die ES selber wollen würden, dann müssten doch eigentlich die sätze der eltern und den leuten drum herum:"es schadet dir doch nur, das weibliche ist doch viel schöner, du verlierst deine freunde, du bereitest uns so viel sorgen, du sollst aufhören, dann bekommst du was du willst. Hör auf!" anschlagen. warum tun sie es nicht? weil die probleme viel tiefer liegen. manche gehen anders mir ihren problemen um und manche, meist die mit geringem selbstbewusstsein, stürzen sich in eine magersucht oder in bulimie oder in die esssucht.
man kann selbst nichts dafür krank zu sein. kann eine krebskranke etwas dafür, krebs zu haben? verschwindet der krebs, wen sie sagt:*hau ab!*? wohl kaum. sie kann etwas dagegen tun. sie kann chemotherapie machen, sowie essgestörte eine therapie machen können. sie können selber etwas in die hand nehmen. manche kapieren es aber nie, dass sie krank sind, manche entdecken ihre SUCHT und unternehmen etwas.
ja es ist eine sucht. man kann nicht sagen, diese woche kotz ich und hungere ich und in der nächsten ess ich was mir schmeckt.
essgestörte sind im denken nicht schlechter wie andere. sie können genauso schlau sein. nur ihre wahrnehmung ihres körpers überhaupt die einstellung zum essen ist bei den meisten verdreht. manche sind sich den schäden bewusst, doch sie sind ihnen schlichtweg egal. man sollte essgestörte nicht in die schublade der verrückten stecken. es sind menschen, die hilfe brauchen, aber nicht menschen, die irre sind, die nicht mehr ganz ticken, die man wegsperren sollte.
wer sich nicht informiert, sollte auch nicht urteilen.
vielen dank
liebe grüße
hellena

[NZ]

RE: WARUM


Liebe Hellena

möchte mich ganz herzlich für deine Worte bedanken.
Du scheinst es wirklich so zu sehen wie es ist: nämlich
auch eine Es ist eine Krankheit.
Deine Worte haben mir wieder etwas Mut gemacht.

Danke NZ

[depri]

Darum


Hallo Partymaus,
ich habe mein Essen einfach umgestellt als ich die Kilos, die ich während meiner heftigen Depression verloren hatte, nicht wieder zunehmen wollte. Allerdings mit dem Ergebnis, dass immer mehr Lebensmittel auf die rote Liste kamen und ich mich mittlerweile am Liebsten von Knäckebrot, Hüttenkäse und Tomaten ernähre......
Ich kann NZ und hellena nur Recht geben! Das Essen als solches ist ja nicht das Problem, auch nicht das Schlank-, Dünn- oder Dicksein. Das bzw. die Probleme liegen sehr viel tiefer!!!!! Für mich ist meine Essstörung der Weg, nicht in die nächste Depression zu rutschen (hört sich widersprüchlich an, weil ja viele ESler mit Depressionen zu tun haben), aber beim (Nicht-)Essen kann ich die Macht spüren und die Kontrolle ausüben, die ich in vielen Lebensbereichen nicht habe. Und wie einfach ist es doch, sich den ganzen Tag Gedanken über das Essen zu machen, im Gegensatz zu den wirklichen Problemen, an die ich endlich ran müsste. Ich weiß, es ist nicht zu verstehen!
Also mit "das Essen einfach umstellen" ist es leider in vielen Fällen nicht getan. Besser hieße es "das Essverhalten vernünftig umstellen", sowohl für diejenigen, die zu wenig, als auch für die, die zu viel auf den Rippen haben....
Ich glaube eine ES kann man tatsächlich erst dann begreifen, wenn man selber davon betroffen ist/war (und auch dann ist es doch schwer zu verstehen, weil Gefühl und Verstand so oft im Zweikampf zueinander stehen).
Grüße,
Depri

[Petronius]

RE: WARUM


"menschen, die irre sind, die nicht mehr ganz ticken, die man wegsperren sollte" gibt es nicht

es gibt psychisch kranke, jawohl. aber es gibt keine hierarchie unter süchtigen, zwangsneurotikern, schizophrenen oder manisch-depressiven (wer mehr oder weniger krank sei). kein kranker ist "schuld" an seiner störung, und wegsperren hat noch niemanden geheilt

was es gibt, ist der unterschied zwischen krankheitseinsichtigen und uneinsichtigen

[Wasseronkel]

RE: Darum


Hallo, mag sein ich liege falsch, aber mir persönlich fällt es auf, in den ganzen Forums geht es beim Gewicht nur um das Essen da wird Diät gemacht der eine hat eine Essstörung und doch wird immer wieder nur vom Essen geredet, Warum wird nicht auch einmal mehr auf das Trinken eingegangen, haben die Trinkgewohnheiten nicht genau soviel Anteil ob wir ab oder zunehmen.

[Partymaus]

RE: WARUM


Hi!

Dein beitrag klingt nicht durcheinander, er ist sehr interessant. ich dachte immer, dass die ganzen dürren models, und das nacheiffern dieser spindeldürren wesen schuld ist...
das könnte sich ein bisschen fies anhören, ich hoffe du weist aber was ich damit sagen will. Wenn du dich nackt im spiegel siehst, und nur noch so wenig wiegst, dann musst du doch denken, mann ich muss wieder was essen, ich bin nur noch haut und knochen!
die dicken fangen doch auch irgendwann an darüber anchzudenken warum, und versuchen etwas dagegen zu tun (viele zumindest) nur bei den magersüchtigen scheint es irgendwie kein ende zu nehmen...
Mausi

[Partymaus]

RE: Darum


hmh, jetzt hab ich immerhin schon mal verstanden, dass das mehr so vom kopf ausgeht, alsovom schlankheitswahn. aber rigendwie sit das ganze immer noch verwirrend.
Vorallem weil ich ne zeit lang massive probleme mit meinem körper hatte. ich war mit 65kg auf 171cm die dickste in der klasse. der rest wog mindestens 10kg weniger als ich....
Irgendwann kam dann der punkt, wo ich wirklich durchgedreht bin. ich hab aufgehört zu essen. einfahc nichts mehr gegessen. ich hab auch keinen hunger mehr gehabt. nur wasser hab ich noch getrunken und gelegentlich im mittagessen rumgestochert´... ja sogar mit erfolg ich bin abgemagert. irgendwann hat mich meine mutter dann da rausgeholt. wie genau sie das gemacht hat weis ich selbst nciht, aber ich wurde aufeinmal über felder gejagt und mehr oder weniger gezwungen mach zu bewegen. das hat mir auch ncihts geholfen, ich hab zwar wieer gegessen, meiner mom zuliebe, aber meine probleme und der druck waren immer noch da. sie hat dann mein essen umgestellt, und als ich die schule verlassen habe wurde ich langsam wiede rnormal. gegen ende des schuljahres war mir sogar mein ballkleid zu groß.... dann hab ich noch ca. eion halbes jahr gebraucht. danach hab ich mich extrem in sport gestürtzt. teilweise so sehr dass ich fast zusammengebrochen bin. mittlerweilen hat sich das ganze wieder noramlisert, ´ich mach durchschnittlich sport., meine probleme hab ich soweit im griff und ich akzeptiere mich so wie ich bin...
Aber warum hab ich des dann geschaft dass ich net magersüchtig werde? war es weil ich gleich am anfang "erwicscht" wurde?

[LunaMalika]

RE: Darum


Das ist schwierig zu sagen. Vielleicht bist Du psychisch stabiler? Vielleicht hast Du ein besseres Selbstwertgefühl? Vielleicht mehr Halt? Bessere Gene? Vielleicht hat Deine Mutter genau das getan was richtig für Dich war?
Keine Ahnung, finde es jedenfalls super das Du nicht weiter reingerutscht bist.
Alles Gute

[hellena]

RE: Darum


das mit gefühl und verstand war gut ausgedrückt. und das ist auch die wahrheit.
man weiß oft, dass es einfach nicht gut ist nichts oder viel zu viel zu essen, man weiß dass es schlecht aussieht, aber man fühlt, dass man sich besser fühlt, wenn man weniger isst, aber dieses gefühl kann man nicht verstehen, weil es nach dem denken her nicht so ist , dass man sich besser fühlt und trotzdem fühlt man. logisch?

[hellena]

RE: Darum


ja das ist übers internet zu beurteilen echt schwer.
du hattest vielleicht mehr kraft, mehr willen, richtige unterstützung ... keine ahnung.
sorry!
grüße hellena

[hellena]

RE: WARUM


sorry, aber da hast du was missverstanden.
ich habe gesagt: es sind nicht menschen, die irre sind, die nicht mehr ganz ticken, die man wegsperren sollte.
damit habe ich nicht ausgedrückt, dass es diese menschen überhaupt gibt oder dass man mit irgendeinem menschen so verfahren sollte.
ich weiß, dass kein kranker an seiner störung schuld ist, aber viele menschen meinen es von psychisch kranken,dass sie es wollen.
du hast mit deiner aussage vollkommen recht.

[depri]

RE: Darum


Für mich klingt das logisch: ich fühle (!!!!) mich gut, wenn ich hungrig bin, fühle mich schlecht nach einem FA mit Völlegefühl. Fühle mich gut, wenn die Waage ein Kilo weniger anzeigt als vermutet und fühle mich schlecht, wenn ich mich nackt im Profil im Spiegel sehe.......etc.
Vom Verstand her weiß ich ganz genau, dass ich nicht dick sein kann. Trotzdem fühle ich, dass mein Bauch und meine Oberschenkel zu dick sind......

[Partymaus]

RE: Darum


ich versuche zu verstehen...

[kessi]

RE: WARUM


Genauso ist es Petronius!
Auch Schizophrene und Psychotiker sind Menschen wie Du und ich, nur mit einer Krankheit, die man vielleicht auch therapieren kann aber nicht in die Schublade zum Wegstecken tun sollte!!!Die Menschen meine ich natürlich und nicht die Krankheit! :-)
Tschüß
Kessi

[kessi]

RE: WARUM


Hallo Hellena,
nun hatte ich das wohl auch mißverstanden! Aber eines verstehe ich immer noch nicht: Was wollen psychisch Kranke? Das sie krank sind?!
Tschüß
Kessi

[mex]

RE: Darum


Hallo Partymaus!!

Ich kann dir sagen warum!!
Schau dir doch mal in den Fernseher oder in die Zeitschriften...
... du solltest nicht fragen warum das ist doch klar, jeder ist dort dünn, da ist doch klar das manche dem Wahn verfallen oder nicht!!!

Lg

[Parmenion]

@depri


Verstehe ich dich richtig: Deine psyische Essstörung ist eigentlich eine Flucht vor den Problemen denen du dich nicht stellen willst?

[hellena]

RE: WARUM


ich glaube das ist zu verallgemeinert. jeder psychisch kranke wird seinen grund haben. ich glaube nicht, dass man da einen grund für alle zusammenfassen kann.

[hellena]

RE: Darum


klar, das ist immer die einfachste antwort.
aber nicht jeder will dem schönheitsideal gleichgesetzt werden.
wenn man hungert oder kotzt ist man in einer eigenen welt. die sich nur noch um kilos und speck dreht. man denkt den ganzen tag an nix anderes. so vergisst man die eigentlichen probleme.
manche wollen, dass andere auch mal sie ansehen. manche wurden vergewaltigt, misshandlet. ach es gibt 1000 gründe.
aber dass die medien schuld sind, wegen dem zeigen von mageren models etc. das ist der am weitesten verbreitete grund, der aber nicht der wichtigste und richtigste ist. würde ich sagen

[depri]

@Parmenion


Gut erkannt! Ich bin zumindest auch schon mal so weit, genau das zu erkennen und hoffe, dass ich es mit der Zeit und Therapie irgendwann schaffe, meine Probleme in den Griff zu bekommen. Ich behaupte ganz provokant, dass jede ES nur ein Symptom für psychische Probleme ist, die angegangen werden müssen. Der Einstieg erfolgt vielleicht durch das Schönheitsideal und Diäten (zumindest bei Anorexia/Bulimie), die Basis aber ist z.B. die gestörte Selbstliebe (in welcher Ausprägung auch immer).
Offensichtlich gibt es Gemeinsamkeiten in den Familienstrukturen bei MSlern: hoher Leistungsdruck, Gefühlsarmut, Perfektionismus..... Für meine Ursprungsfamilie trifft das zu. Mein Gefühlsleben ist völlig unsortiert, was sich ja bei mir auch immer wieder in depressiven Verstimmungen/Depressionen und jetzt in der ES zeigt.
Tja, wie kann man sich aber selber lieben lernen? Darauf habe ich nachwievor keine Antwort! Naja, mein Antrag auf Psychoanalyse läuft und das wird ein langer und harter Weg, aber so wie ich bin, bin ich schlichtweg eine Zumutung für mich und andere.
Grüße, Depri

[Petronius]

RE: Darum


"haben die Trinkgewohnheiten nicht genau soviel Anteil ob wir ab oder zunehmen"

klar

bier hat ganz schön kalorien, wasser nicht

:-)

[Parmenion]

Danke für die Erläuterungen


Hi depri,

ich habe ähnliche Vermutungen doch es ist als in keinerlei Weise betroffener schwer sich ein Urteil zu bilden.

Danke,

Parmenion