SOBORG/DÄNEMARK. Dänische Behörden haben dem Hersteller Kellogg´s die Erlaubnis verweigert, mit Vitaminen angereicherte Zerealien in Dänemark auf dem Markt zu bringen. Nach Ansicht der Veterinär- und Nahrungsmittelbehörde (Fødevaredirektoratet) gefährden die Produkte die Gesundheit vor allem von Kindern.
Kellogg´s hatte beantragt, den Produkten - zwölf Frühstückszerealien und sechs Müsli-Riegel - wie in anderen Ländern auch Eisen, Kalzium, Vitamin B6 und Folsäure zuzusetzen. Dadurch würden jedoch bei vielen Dänen die oberen Grenzwerte der empfohlenen täglichen Zufuhr überschritten, befürchtet die Fødevaredirektoratet. Sie beruft sich auf eine Untersuchung eines staatlichen Forschungsinstituts (DFVR).
Die oberen Grenzwerte für Vitamine und Minereralstoffe sind in Dänemark nicht höher als in anderen europäischen Ländern. Sie richten sich nach den Empfehlungen der Europäischen Nahrungsmittelbehörde EFSA. Doch Umfragen in Dänemark haben laut Fødevaredirektoratet ergeben, dass die Hälfte der Bevölkerung und 79 Prozent der Vier- bis Zehnjährigen bereits regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel, in der Regel in Form von Multivitamin- und Mineraltabletten, einnehmen. Wenn sie zusätzlich die angereicherten Zerealien äßen, würden sie die Grenzwerte überschreiten, befürchtet die dänische Behörde.
Die Entscheidung hat in Großbritannien, wo industriell hergestellte Zerealien zum festen Bestandteil des Frühstücks gehören, für Aufregung gesorgt. Die britische Food Standards Agency (FSA) erklärte sogleich, dass sie die dänischen Bedenken gegen fortifizierte Zerealien und Müsli-Riegel nicht teile./rme
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