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Erste praktische Unklarheiten

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  • Erste praktische Unklarheiten

    Hallo Herr Walter-Friedrich,

    vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meines ersten Beitrages.

    Nach dem ersten wirklich ernsten Tag habe ich noch Fragen:
    Sie schreiben, ich darf zum Frühstück ein Brot/Brötchen mit magerem Belag essen. Genau dieser ist das Problem: Welche Käsesorten darf ich essen? Ist Putenaufschnitt OK oder auch nicht jeder? Kann ich übergangsweise meinen Süßigkeitsbedarf mit Nutella oder Marmelade decken oder soll ich einen brutalen Schnitt machen und alles absetzen?
    Ein weiteres Problem sind die Getränke. Nur Wasser und Tee ist mir zu fade, das halte ich nicht aus. Sind dünne Schorlen erlaubt (max. 1/4 Saft auf 3/4 Wasser). Ich habe mir heute einen ACE-Saft ohne Zucker (mit Süßstoffen) gekauft. Ist der gut oder auch lieber nicht? Ansonsten trinke ich sehr viel Pulvercappuccino. Ich habe mir heute einen ungesüßten gekauft, den peppe ich mit Süßstoff auf - ist das in Ordnung oder ist der trotzdem noch zu kalorienreich? Bisher habe ich am Tag bestimmt 1,5 Liter davon getrunken.

    Was kann ich tun, wenn ich zu zittern anfange? Da ist die Gefahr natürlich riesig, daß ich irgendwas Süßes konsumiere, um aus dem Unterzucker rauszukommen.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!

    Viele Grüße

    Ulla


  • RE: Erste praktische Unklarheiten


    Hallo Ulla!
    Toll , daß Sie schon angefangen haben. Natürlich kommen die Fragen immer erst mit der praktischen Umsetzung.
    Zu Ihren Fragen:
    1. Magere Wurst ist schon mal alles was an einem Stück angeboten wird (natürlich ohne Fettrand) wie z.B. gekochter Schinken, kalter Braten, geräucherter Schinken, alle Sülzaufschnitte, Putenbrust, meist auch Putenaufschnitt. Achten Sie bei den sog. "Du darfst Produkten" auf den Fettgehalt. Manchmal sind nur wenige Fettgramme reduziert!! (z.B. Leberwurst oder Teewurst unterscheiden sich nur minimal von normal fetter Streichwurst). Um so roter eine Salami, um so weniger Fett. Aber "löchern" Sie ruhig auch Ihren Fleischer nach mageren Aufschnittsorten - diese sollten sich an eine andere Nachfrage gewöhnen.
    Bei Käsesorten ist immer Fett in der Trockenmasse angegeben oder Fett absolut. Fett i.Tr. bedeutet den Fettgehalt von Käse und Frischkäse in der Gesamtkäsemasse ohne Wasser. Der tatsächliche Fettgehalt eines Käses liegt bei ungefähr der Hälfte des Fettgehaltes in der Trockenmasse pro 100g.
    Der Absolutfettgehalt wird oftmals als Trick angewandt und gibt genau den mit Wassergehalt an.
    Wieder bei "Du darfst Produkten darauf achten welcher Fettgehalt angegeben ist. Z.B. Angabe Fettgehalt absolut 20% bedeutet 20g Fett/100g.
    Als praktische Hilfe: Kaufen Sie Käse möglichst mit niedrigen Fettgehaltsstufen bis max. 45% F.i.Tr.. Um so Wasserhaltiger ein Käse wie z.B. Quark um so weniger Fett ist drin. Hartkäse kann auch ein bißchen mehr als die Hälfte Absolutfettgehalt haben.
    Von Geramont gibt es einen fettreduzierten Camenbert (blaue Packung), mit 12% F.i.Tr. der z.B. sehr gut schmeckt! Sie müssen auf den Packungen immer das "kleingedruckte" beachten - wie überall!
    2. Zu Marmelade : natürlich können Sie auch zum Frühstück Marmelade essen, ratsam wäre nur ein halbes Brötchen mit Marmelade, die andere Hälfte mit etwas eiweißhaltigem wie Quark oder Käse oder Wurst. Nutella ist wegen des hohen Fettgehaltes keine Süßigkeit, sondern eine "Fettigkeit" und sollte nur gelegentlich gegessen werden. Doch wenn dies zu Anfang Schwierigkeiten macht, streichen Sie ohne Fett drunter und dünn! Ein "brutaler Schnitt", um Ihre Worte zu benutzen ist eher nicht sinnvoll, da sich sonst Heißhunger darauf entwickelt und zu Kontrollverlusten führt. D.h. wenn Sie meinen, daß Sie gerne mal ein Brötchen mit Nutella essen möchten, tun Sie das - ohne schlechtes Gewissen - aber planen Sie diese nicht regelmäßig ein.
    3. Zu Getränken: Nur Wasser oder Tee wird in der Tat langweilig! ACE-Saft ist gut zum mischen, außerdem frisch gepreßte Zitrone und Süßstoff. Sie können auch Limonaden, die mit Süßstoffen hergestellt sind verwenden (z.B. Cola light oder Fanta light). Es gibt noch eine Reihe anderer Geschmacksrichtungen mit Süßstoffen, die auch mit Wasser verdünnt werden können. Natürlich können Sie auch herkömmlichen Saft mit Wasser mischen, haben dann aber zwischen den Mahlzeiten Zuckerzufuhr, was den Insulinspiegel ansteigen läßt und damit vorübergehend die Fettverbrennung blockiert. Ungesüßter Cappuccino ist o.k.
    Schauen Sie auch hier mal auf die Kalorienangabe!
    4. Damit keine Zitteranfälle kommen ist es wichtig, daß Sie in jeder Ihrer drei Mahlzeiten viele komplexe Kohlenhydrate drin haben wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, Vollkornbrot und Gemüse. Sollte doch mal ein kleiner Tremor vorkommen, essen Sie ein Stück Obst. Hier haben Sie mehr "gesunde sättigende Menge" als bei Süßigkeiten, welche nach Abfall des Blutzuckers auch Heißhunger auf herzhaftes verursachen. Sie kennen das sicher, daß nach Kuchen oder Schokolade in kurzer Zeit, ohne Hunger, Appetit auf eine Scheibe Brot mit Essiggurke folgt.
    Weiterhin viel Erfolg, bei Problemen können Sie sich gerne melden.
    Viele Grüße
    G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

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    • Süßstoff?


      Zum Thema Süßstoff habe ich mal gelesen, daß man da zwar keine Kalorien zu sich nimmt, aber durch einen Insulin-Rebound-Effekt Hunger kriegt. Daher soll Süßstoff sogar als Appetitstimulanz in der Schweinezucht eingesetzt werden..
      Stmmt das eigentlich?
      Schöne Grüße Ho

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      • RE: Süßstoff?


        Lieber Ho!
        Gesundheitsschädlich sind Süßstoffe zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nicht. Eine gewisse Zeit standen sie im Verdacht Krebs zu erregen oder den Hunger (v.a. auf Süßes) zu steigern, diese Befürchtungen haben sich jedoch inzwischen als unbegründet erwiesen. Im Gegensatz zu Zucker begünstigen Süßstoffe auch nicht die Kariesentstehung.
        Viele Grüße
        G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

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