NEU-ISENBURG (mut). Je tiefer der LDL-Wert, um so besser - dahin geht der Trend bei einem hohen Risiko für Herzinfarkt oder Hirnschlag. Da solche Patienten in der PROVE-IT- und HPS-Studie einen ZusatzNutzen hatten, wenn ihr LDL-Wert nicht nur unter 100, sondern unter 70 mg/dl gesenkt wurde, könnte der bisherige Zielwert ins Wanken geraten.
Gremien in den USA haben bereits, wie berichtet, auf die neuen Studienergebnisse reagiert und die Leitlinien zur Lipidsenkung erweitert: Zwar gilt für kardiovaskuläre Hochrisikopatienten nach wie vor der Zielwert von 100 mg/dl, Ärzte können nun den LDL-Wert auch auf unter 70 mg/dl senken.
Auch in Deutschland arbeiten bereits Gremien an einer Änderung der Empfehlungen, so Professor Hans-Ulrich Klör von der Lipid-Liga. In ein bis zwei Jahren, wenn weitere Studien die Ergebnisse von HPS und PROVE-IT bestätigen, könnte es heißen: Bei akutem Koronarsyndrom sollte der LDL-Wert unter 70 mg/dl liegen.
"Denn ein LDL von 100 mg/dl ist für solche Patienten eindeutig zu hoch. Wenn man die Möglichkeit hat, hier das LDL unter 100 mg/dl zu senken, dann sollte man dies auch tun", so Klör zur "Ärzte Zeitung". Mehr Infos zur Lipidtherapie gibt es in der heutigen Sommerakademie, mit der Sie Fortbildungspunkte sammeln können.
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