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Atkins Diät
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Atkins Diät
Ein Freund von mir schwört auf die Atkins Diät - wenig bis gar keine Kohlenhydrate und viel viel Eiweis und gute Fette. Er hat damit nach zahlreichen fehlgeschlagenen Versuchen sich fettarm und gesund zu ernähren und Sport zu machen, nach zwei Jahren nicht ein Gramm abgenommen. Jetzt hat er mit der Atkins Diätweise über 20 kg abgespeckt und seine Werte sind in Ordnung. Er isst auch Kohlenhydrate aber eben sehr wenig, hauptsächlich Fleisch, Eiweiß, Gemüse und Obst und kann sein Gewicht halten, hat null Hunger (im Gegensatz zu der davor durchgeführten fettarmen und Kohlenhydratreichen Ernährungsweise ) und fühlt sich wohl. Nun habe ich aber immer wieder gelesen, dass Atkins Konzept umstritten sei, dass es im Körper zur Übersäuerung usw, kommen kann. Ist denn Atkins geeignet, wenn man nur 4-5 kg abnehmen möchte, so für 5 Wochen etwa? Meinungen würden mich sehr interessieren.Stichworte: -
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PeggyL
RE: Atkins Diät
Atkins selbst starb mit Anfang 70 und ca. 114 kg, das sagt
doch schon alles.
Eine gute Bekannte wurde durch diese sog. Diät schwer
krank und mußte sie umgehend abbrechen.
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RE: Atkins Diät
Hallo Peggy,
um deine Frage nach der Eignung dieser Diät für dich persönlich beantworten zu können, muss ich etwas ausholen, es wird also etwas länger.
Die Atkins-Diät wirkt deshalb bei vielen Menschen so gut, weil sie auf die besonderen Stoffwechselvoraussetzungen dieser Menschen zugeschnitten ist.. Dazu gehört ein mehr oder weniger ausgeprägter Grad der Insulinresistenz.
Kurze (und unvollständige) Erklärung: Aus verschiedenen Gründen (einer davon ist die ständige hohe Zufuhr von "konzentrierten" Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl) wehren sich die Zellen vieler Menschen gegen die weitere Aufnahme von Glukose, ihre Speicherkapazität ist einfach erschöpft und ein Verbrauch durch Bewegung bei unserer Lebensweise oft nicht gegeben. Hilfsstoff für die Glukoseaufnahme ist das Insulin, es schleust die Glukose in die Zellen. Da die Zellen keine weitere Glukose aufnehmen können und "zumachen", befindet sich immer noch zu viel Glukose im Blut, für den Körper ein Zeichen, noch mehr Insulin auszuschütten. Die Glukose muss ja in die Zellen, so ist der Plan, also wird versucht, die Zellen durch Massen an Insulin zu "öffnen". Ein hoher Insulinspiegel im Blut verhindert aber den Abbau von Körperfett.
Wenn sich also Menschen mit Insulinresistenz kohlenhydratreich ernähren, kommt in den Zellen trotzdem wenig Energie an, die Leute fühlen sich schlapp, greifen nach dem nächsten Snack, der meist auch kohlenhydratreich ist. Sie haben also immer einen zu hohen Insulinspiegel und können demzufolge sehr schlecht abnehmen, selbst wenn sie ein Kaloriendefizit einhalten.
Atkins setzt auf den umgekehrten Vorgang. Wenig Kohlenhydrate - niedriger Insulinausstoß - Abnahme bei Kaloriendefizit. Da eine kohlenhydratarme, eiweißreiche Ernährung das Hungergefühl deutlich senkt, gelingt es den meisten, dieses Kaloriendefizit ohne Hunger über längere Zeit aufrechtzuerhalten.
Zu deiner Frage nach der 4-5 Wochen Diät: Wenn du dich genau an die Vorgaben aus den Atkins-Büchern hältst, 1-2 Wochen max. 10-20g Kh, dann langsam steigern, wirst du damit auch abnehmen.
Allerdings, wenn du über die oben genannten Stoffwechselvoraussetzungen verfügst und nach 5 Wochen zur KH-reichen Ernährung zurückkehrst, wirst du wieder zunehmen. Die ersten 2-3 kg deiner Ab- und Zunahme werden jeweils Wasser sein, denn eine KH-arme Diät wirkt entwässernd.
Die Atkins-Diät ist eigentlich keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung, sozusagen eine Medizin für einen kranken Körper. Solange die Krankheit, die Insulinresistenz, besteht, muss ich diese Medizin nehmen. Allerdings kann man die Insulinempfindlichkeit der Zellen durch Sport z. B. wieder heraufsetzen und dann verträgt man bei reichlich sportlicher Betätigung auch ein paar Kohlenhydrate mehr.
Ich ernähre mich seit Nov. 2002 nach Atkins, nehme zwar nur langsam ab, fühle mich aber so leistungsfähig wie nie zuvor. Und über meine Blutwerte freut sich meine Ärztin immer wieder.
Einer Übersäuerung kann man übrigens mit viel Gemüse und dem Verzicht auf stark phospathaltige Getränke wie Cola entgegenwirken. Auf sehr starke Säurebildner wie Getreide und Zucker verzichtest du bei der Atkins-Ernährung ohnehin schon.
Mein Harnsäurewert lag letztens bei 208 (Normbereich ist 137-363).
Ach ja, eines noch, Atkins war bis kurz vor seinem Tod normalgewichtig, das belegen zahlreiche Fotos und auch Fernsehinterviews, das letzte gab er wohl 3 Monate vor seinem Unfall. Er lag eine Zeitlang mit einer schweren Kopfverletzung im Koma, bekam starke Medikament und wurde künstlich ernährt. Es ist nicht ungewöhnlich, das eine Medikation zu starker Gewichtszunahme führt, aber es ist schon interessant, wie sich die Presse auf so etwas stürzt, obwohl der Gegenbeweis in Form von Fernsehbilder für alle zugänglich ist. Wenn ich mich nicht irre, hatte ich die E-Mail Adresse in einer ähnlichen Diskussion auch schon mal angegeben. Sorry, dass ich jetzt keine Lust habe noch mal danach zu suchen.
Wenn du also meinst, es könnte dir was bringen, probiere es aus. Akute Gesundheitsschäden für Zeiträume von bis zu einem Jahr können auf Grund der vorliegenden Studien ausgeschlossen werden. Langzeitstudien gibt es noch keine, eine erste 10-Jahresstudie endet 2007. Ich bin überzeugt, auch hier werden die Vorteile die evtl. Nachteile überwiegen.
Und wenn dir Atkins zu radikal ist, versuche es doch mal mit einer der anderen kh-armen Ernährungsformen, z. B. der Logi-Methode von Nicolai Worm.
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Lyta
RE: Atkins Diät
Was umstritten ist, ist vor allem die "vulgäre" Form der Atkins-Diät, die die Ernährung auf "Hauptsache Fleisch, Fett, und Eier" (um es mal überspitzt zu sagen) reduziert. Was du beschreibst, ist schon eine verfeinerte Variante, in die Qualität der Fette, Gemüse und Obst eine große Rolle spielt. Das geht schon in Richtung der moderneren Diäten, wie Montinac und Glyx , deren Credo auch lautet, möglichst nicht so viele Kohlenhydrate, und wenn, dann aus Vollkornprodukten, nicht aus Weissmehl und Zucker und vor allem nicht abends. Meiner Erfahrung nach funktionieren die gut und ich wüsste nicht, was gesundheitlich, vor allem für begrenzte Zeit, gegen die spricht.
siehe zu Glyx auch hier:
http://www.m-ww.de/meldungen/news_archive.html?id=1005
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Susanne36
RE: Atkins Diät
Hallo Delia,
also ich werde zukünftig auch versuchen meine Ernährung ein wenig in Richtung Atkins umzustellen; wenn auch nicht ganz so extrem.
Meine Meinung dazu ist inzwischen eindeutig:
Ich pfeiffe inzwischen auf sog. Expertenmeinungen.
Selbst im Bereich der Diabetis hat man sich offensichtlich über Jahrzehnte ordentlich ernährungstechnisch "geirrt". Man kann mit "Ausprobieren" meiner Meinung nach überhaupt nichts falsch machen. Wenn uns etwas überhaupt nicht bekommt, dann werden wir damit aufhören. Zumindest bekommen wir es mit und können darauf reagieren.
Da wir alle zwar ähnlich, aber nicht gleich funktionieren, bleibt ohnehin nichts anderes übrig als zu "experimentieren".
Gruß,
Susanne
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RE: Atkins Diät
Hi Susi,
danke für deinen recht ausführlichen Bericht. Mittlerweile habe ich mir auch ein Atkins Buch gekauft. Was mich wundert ist, dass Atkins nur 2-3 Tassen Salat bzw. Obst am Tag erlaubt. Salat hat ja eigentlich keine KH, warum kann man ihn dann nicht in größeren Mengen essen? Wieviel kg hast du abgenommen. Würde mich sehr interessieren, wenn du mir einen typischen Tag von dir schilderst, wie du dich ernährst.
LG Delia
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RE: Atkins Diät
Hallo Delia,
welches Buch hast du dir gekauft, inzwischen gibt es ja mehrere und die Vorgaben sind nicht überall gleich. Das liegt z. T. an neuen wiss. und praktischen Erkenntnissen (das erste Buch wurde ja vor 30 Jahren geschrieben) und auch daran, dass sie für unterschiedliche Stufen des "Gewichtsmanagement" gelten, z. B. für Abnahme oder Gewicht halten.
Salat hat sehr wenig KH (3g/100g), deshalb wird er von Atkins auch für die ersten beiden sehr strengen Wochen empfohlen, weil er so gut wie keine Insulinreaktion hervorruft. Aber er hat eben nicht 0g, deshalb auch da die Begrenzung. Ziel dieser beiden Wochen ist ja eigentlich, in Ketose, also den Zustand der fast ausschließlichen Fettverbrennung wegen Mangel an Kohlenhydraten zu kommen. Das ist Atkins-typisch, das mit der Ketose, meine ich, andere kh-arme Ernährungsformen sind da weniger restriktiv und verzichten auf die Ketose und viele nehmen damit trotzdem ab. Doch für die ganz hartnäckigen Fälle, vor allem die, die ihre Fressanfälle unter Kontrolle kriegen wollen, ist die Ketose sehr hilfreich.
Ich habe mit Atkins bisher 7 kg abgenommen, das ist wirklich nicht sehr viel, wenn man bedenkt, dass ich mich schon seit Ende 2002 so ernähre und auch noch locker 15 kg abspecken muss. Doch weil ich mich jetzt viel wohler fühle als mit kh-reicher, fettarmer Ernährung (Pickel weg, Migräne weg, Müdigkeit weg, Blähungen weg, Fressanfälle weg), bleibe ich dabei. Auch, weil ich so gut wie kein Verzichtsgefühl habe. Natürlich bin ich nicht mehr auf der Stufe der beiden Induktionswochen, sondern liege jetzt bei ca.. 50g kh/Tag. Damit kann ich gut leben, da ist auch mal eine Scheibe Vollkornbrot oder ein Riegel Bitterschokolade drin. Und mehr brauche ich tatsächlich nicht mehr, kaum zu glauben, ich als alter Schoko-Junki.
Wie sieht ein typischer Tag für mich aus?
Frühstück:
Spiegelei in Butter gebraten mit reingeschnippelten Tomatenscheiben, viel Kaffee mit etwas Schlagsahne (statt Milch)
oder
Kohlrabischeiben mit Butter drauf (schmeckt gut, ehrlich, hat mein Mann erfunden)
Mittag
Salat aus Eisbergsalat, Kochschinken, roter und gelber Paprika, Zwiebeln, Mayo
oder
Brocoli/Blumenkohl gedünstet mit angebratener Putenbrust, Kräuter, Olivenöl (am Abend vorher zubereitet, schmeckt auch kalt)
oder
irgendwelche kh-armen Gemüse oder Salate vom Salatbuffet in der Kantine, Thunfischj
Nachmittag
fällt jetzt meist weg, ich möchte die Abstände zwischen den Mahlzeiten möglichst groß halten, um meinem Insulinspiegel die Möglichkeit zu geben, sich zu normalisieren. Vielleicht nehme ich so schwer ab, weil ich bisher noch Zwischenmahlzeiten gegessen habe. Es fällt mir eigentlich nicht schwer, diese wegzulassen.
Am Wochenende:
selbst gebackener kh-armer Quarkkuchen, Waffeln mit Beerenobst, selbst gemachtes Sahneeis mit Erdbeeren, Vanilliequark mit Früchten (viele leckere Rezepte findest du unter www.lowcarbforum.de)
Abendessen
ich koche für die ganze Familie, mein Mann und ich essen kh-arm, die Kinder bei manchen Gerichten auch, meist möchten sie aber noch Kartoffeln, Reis, Brot oder Pommes dazu, kein Problem.
Fleisch/Gemüsepfanne: Schweinefleisch o. Pute o. Hähnchen in Butterschmalz, Kokosfett oder Olivenöl anbraten, verschiedene Gemüse dazu, z. B. Zwiebeln, Weisskohl, Paprika, Tomaten, gut würzen, Wasser aufgießen, auf kleiner Flamme gut durchköcheln lassen. Wenn du Tomaten nimmst, ergibt sich meist von selbst eine etwas dickere Brühe, ansonsten hilft etwas Tomatenmark dazu oder etwas Johannisbrotkernmehl zum Andicken. Schmeckt superlecker!
oder
Eintopf mit Kraut und Kohlrabi und Fleisch und Brühe von einem (Suppen)huhn
oder
Kassler mit Porree entweder als dickes Gemüse oder Eintopf
oder
Bohnen mit Rindfleisch als Gemüse oder Eintopf
oder
Steak mit Kräuterbutter (es ist Grillsaison!)
dazu Salat aus Chicorre und Grapefruit mit etwas Zimt und Süßstoff.
Eigentlich ähneln sich Mittagessen und Abendbrot sehr, sind austauschbar, wenn man selbst kocht. Wenn man zur Arbeit geht, wird es schon etwas schwieriger. Aber wenn man die Regel Eiweiß+kh-armes Gemüse einhält, kann man nichts falsch machen.
Hoffe dir ein bisschen geholfen zu haben. Viel Erfolg
Susi
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G.Walter-Friedrich
RE: Modifizierte Atkins Diät
Frau Susanne "pfeifft" zwar auf eine Expertenmeinung, trotzdem werde ich mal einen kleinen Kommentar absondern.
Übrigens hat mir Ihre fachliche Diskussion sehr gut gefallen!
Atkins Erkenntnisse waren durchaus revolutionär - und er hat Zeit seines Lebens nie die verdiente Anerkennung bekommen. Heute wissen wir, das er mit seiner Ernährungsweise wesentliche Stoffwechselreaktionen gut praktisch umgesetzt hat.
Allerdings mit dem Fehler auch Obst, Salat und Gemüse zu den ungewünschten Kohlenhydraten zu zählen. Dies sollten sie nicht tun!
Sie enthalten so wenig Kohlenhydrate aber soviele Vital-stoffe, daß sie umbedingt in einen gesunden Ernährungsplan gehören. Auch mit zuviel Fett sollten Sie vorsichtig umgehen!
Viel spaß beim Probieren.
Viele Grüße
Fr.Walter-Friedrich (Forumsbetreuung)
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Susanne36
@ Fr. Dr. Walter-Friedrich
G.Walter-Friedrich schrieb:
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Frau Susanne "pfeifft" zwar auf eine Expertenmeinung, trotzdem werde ich mal einen kleinen Kommentar absondern.
Oops,
bitte glauben sie mir Frau Dr. Walter-Friedrich, dass ich in diesem Moment nicht im Geringsten an die Experten in diesem Forum gedacht habe. Da hatte ich leider einen Blackout - denn logischerweise hätte ich natürlich damit rechnen müssen, dass diese sich angesprochen fühlen.
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass wir aufhören sollten, uns dogmatischen Lehren zu unterwerfen und mehr unseren Instinkten gehorchen. Denn LowFat war offensichtlich nicht der Weisheit letzter Schluß. Nun liest man in Foren aber schon wieder Fragen, wie "ist der GI eines Apfels tatsächlich nur 39, denn wenn er höher ist, dann kann ich ihn in Phase I ja nicht mit dem Quark essen...?" (Erdachtes Beispiel - daher möglicherweise Unsinn)
Hinzu kommt die Tendenz von manchen Forum-Usern Angelesenes darzubieten, als hätte man selbst Ernährungswissenschaften studiert und als würde es sich um mathematische Gesetzmäßigkeiten handeln. Wem ist geholfen, wenn wir nun wieder "blind" einer anderen Strömung hinterherlaufen ?
Meiner Meinung nach kann die Anwort nur in jedem Einzelnen liegen, der wieder lernen muß mitzubekommen, was tut mir gut und was nicht.
Tut mir leid, meine Antwort so unglücklich formuliert zu haben. Nein, ich pfeiffe NICHT auf Ihre Meinung - sondern schätze es außerordentlich, dass Menschen wie Sie eine solche Medizinplatform im Internet möglich machen.
Mit freundlichem GRuß,
Susanne
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Lyta
RE: Atkins Diät
>>Atkins selbst starb mit Anfang 70 und ca. 114 kg, das sagt
doch schon alles.
Atkins litt an einer Herzerkrankung und an Bauchwassersucht am Ende seines Lebens - daher das Übergewicht. Nicht alles glauben, was die Populärpresse erzählt.
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RE: Modifizierte Atkins Diät
Liebe Frau Walter-Friedrich,
schön, dass Dr. Atkins inzwischen auch unter vielen Ernährungswissenschaftlern nicht mehr in unbesehen abgelehnt wird.
Eine Bemerkung möchte ich aber doch noch anbringen, da ich denke, dass es auf diesem Gebiet die meisten Missverständnisse im Hinblick auf die von Atkins empfohlenen KH und Fettmengen gibt.
Obst, Salat und Gemüse werden nur in den ersten beiden sogenannten Induktionswochen zu den unerwünschten Kohlenhydraten gezählt, einfach weil in dieser Zeit alle Kohlenhydrate unerwünscht sind. Auch der empfohlene hohe Fettgehalt bezieht sich überwiegend auf diese beiden Wochen, um die Lipolyse in Gang zu bringen. Das würde ich nicht als Fehler, sondern einfach als eine in vielen Fällen medizinisch sinnvolle Maßnahme sehen, denn Atkins hat oft scheinbar hoffnungslose, absolut diätresistente Fälle mit total verkorkstem Stoffwechsel in seiner Praxis gehabt. Für den "Normaldiäter" ist die Induktion und Ketose vielleicht nicht in jedem Fall nötig, doch auf zwei Wochen begrenzt ganz sicher auch nicht schädlich.
Atkins selbst hat seine Ernährungsempfehlungen im Laufe der Zeit modifiziert, doch auch in seinem allerersten Buch sind Salat, Gemüse und bestimmte Obstsorten ein wesentlicher Teil der Ernährung. Und der Anteil steigt mit der Dauer der Ernährungsumstellung stetig an.
Zu den Fetten: Keine Angst vor Fett haben zu müssen, bedeutet nicht zwangsläufig, wahllos große Mengen davon zu verzehren. Es wird Atkins oft zum Vorwurf gemacht, dass er die Qualität der Fette nicht beachte und dabei vorausgesetzt, dass hauptsächlich die pflanzlichen, ungesättigten Fette und Fischöle gesund seien. Atkins hat damit begonnen, die tierischen Fette (die übrigens zu einem großen Teil aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen) und auch die gesättigten Pflanzenfette zu rehabilitieren. Und inzwischen deutet viel darauf hin, wirklich ihren verdienten Platz in der menschlichen Ernährung haben. Nichts hindert uns daran, einen guten Gedanken durch die Beachtung neuester Erkenntnisse noch besser zu machen.
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G.Walter-Friedrich
RE: @ Susanne36
Hallo Susanne36!
Ich verstehe sehr gut, was Sie meinen und fühle mich in keinster Weise pikiert!
Wenn man über Ernährung spricht, fühlen sich alle wie Experten - denn schließlich glaubt ja jeder er ernähre sich +/- irgendwie richtig. Das ist ja auch normal - dennoch gibt es einige indoktrinäre Charakteren, die andere zu sehr belehren wollen.
Und Ernährung ist nun mal ein sehr individuelles Thema mit individuellen Bedürfnissen. Was für den einen nicht gut ist - kann für den anderen genau richtig sein.
Letztlich muss eben das Gesamtkonzept stimmen.
Ein einziges Nahrungsmittel bestimmt nicht ob man sich gesund ernährt oder nicht.
Man kann es mit dem GI übertreiben und mit dem Lowfat etc.
Ernährung kann man auch bis zur Verkrampfung übertreiben - und ich glaube, daß sie es so gemeint haben.
Also kein Problem - bleiben Sie uns erhalten mit Ihrer sachlichen, interessierten und diskussionsanregenden Art.
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich (Forumsbetreuung)
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G.Walter-Friedrich
RE: An HSusi
Hallo HSusi!
Während meiner Ausbildung als Diätassistentin anno 1977 - 79 wurde die Lehre von Atkins "verteufelt" als die schlimmste Ernährungsform, die zwar Gewicht reduzieren kann, ansonsten aber völlig ungesund sei.
Bei der Diskussion heute muss man allerdings differenzieren, spricht man über die ursprüngliche Atkins-Diät aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts oder über "die neue Atkins-Diät" wiedererweckt in den 90er Jahren nach längerem Dornröschenschlaf.
Sie sprechen von der inzwischen modifizierten Form - und da sehe ich genau wie Sie sehr fortschrittliche Aspekte.
Ich denke auch, daß uns Atkins etwas hinterlassen hat, mit dem wir uns noch häufiger beschäftigen werden.
Vielen Dank, daß sie zum besseren Verständnis auch nochmals auf die modifizierte Ernährungsform hingewiesen haben.
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich (Forumsbetreuung)
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