Bulimie und Zahnschäden

[Nivea]

Hallo zusammen.
Um meine Situation kurz zu schildern: Ich bin seit ca. sieben Jahren bulimisch, habe immer wieder Phasen, in denen ich keine Anfälle habe und es mit dem Essen mehr oder minder hinbekomme. Im Moment (seit ca. 6 Wochen) befinde ich mich allerdings wieder in so einer Phase, in der ich tägliche Ess-Brech-Anfälle habe und auch oft die eigentlich "erlaubten" Mahlzeiten erbreche.
Dass ich über kurz oder lang so nicht weiter leben kann, ist mir bewusst. In diesem Forum erhoffe ich mir genauere Informationen über den Zusammenhang von Bulimie und Zahnschäden. Kann mir jemand sagen, was genau mit den Zähnen passiert und wie gefährlich die Belastung durch Magensäure tatsächlich ist?
In der letzten Nacht hatte ich einen Alptraum, in dem mir alle Zähne in Krümeln ausgefallen sind. Das nahm ich als Zeichen, dass mein Unterbewusstsein sich stark mit dieser Angst beschäftigt.
Also, hoffentlich kann mir jemand eine Antwort geben.
Nivea.

[Mushroom]

RE: Bulimie und Zahnschäden


Hi Nivea

Allerdings, vom ständigen Ko**** kriegt man Zahnschäden. Und zwar greift die Magensäure die Zähne an. Greift den Zahnschmelz an, deswegen können deine Zähne anfangen zu Faulen und du brauchst sehr bald deine Dritten. Bulemie ist aber nicht nur für die Zähne sehr gefährlich, dadurch, dass du ständig dein Essen wieder rausbringst, wird dein Herz geschädigt. Ich hatte mal eine ganz liebe nette magersüchtige Freundin *schluchtz* die hatte einen Autounfall *heul*. Im Krankenhaus ist sie dann gestorben.... Aber nicht an den Folgen des Unfalls sondern an einem Herzinfarkt....!
Geh lieber zu einer Theraphie, bevor es zu spät ist - 7 Jahre sind schon eine verdammt lange gefährliche Zeit. Das Essen ist ein Symphtom des Ursachen behandlungsbedürftig sind!!! Nimm das bitte sehr ernst!!

MFG Mushroom

[Nivea]

RE: Bulimie und Zahnschäden


danke, mushroom, für die schnelle antwort.
was du schreibst, ist richtig, und es ist mir bewusst. allerdings habe ich das gefühl, dass mir ganz einfach die kraft für eine therapie fehlt. falls meine essstörung tatsächlich erfolgreich behandelt werden könnte, wäre es natürlich eine erhebliche verbesserung. aber der weg dorthin ist verdammt hart, und ich trau mich nicht, ihn zu gehen. natürlich habe ich über möglichkeiten einer therapie nachgedacht, aber ich glaube nicht, dass ich es packen kann, ohne dass meine sonstige leistungsfähigkeit beeinträchtigt würde.
ich befinde mich wirklich in einer schlimmen zwickmühle, traue mich ja nicht einmal, mit meinen nächsten personen darüber zu sprechen, will sie auch nicht zusätzlich belasten.
was muss passieren, damit man den schritt zum therapeuten geht und wie findet man einen geeigneten? kann man die therapie vor seinem umfeld verheimlichen?
vielleicht kann mir jemand einen rat geben...
Nivea

[Mushroom]

RE: Bulimie und Zahnschäden


Hi Nivea,

Ja ich weiß es ist verdammt hart, diesen Weg zu gehen - aber wenn dir was an deiner Zunkunft liegt, dann solltest du alle Kraft die du hast zusammen nehmen die, und ihn gehen!!!! Ich verstehe dich auch voll und ganz, bei mir war es genauso. Eine gute Bekannte von mir, die auch Magersüchtig war, aber schon den größten Teil ihrer Krankheit überstanden hat, hat für mich um einen guten Psychlogen gekümmert. Einen richtigen Fachmann zu finden ist verdammt schwer und manchmal dauert es bis zu einem Jahr den ersten Termin zu kriegen - es gehört Glück dazu. Aber den ersten Schritt musst, wie gesagt, du machen... Frag am besten deinen Arzt, oder in einem Krankenhaus nach, sie werden dir dort einigermaßen gute Psycholgen empfehlen. Das wär schon mal ein Anfang. Natürlich kannst du diese Behandlungen von deinem sozialen Umfeld fern halten, was ich dir sogar empfehle (Dumme Menschen erfinden schnell Gerüchte). Was du mit deinem Psychologen besprichst, wird sofern du es willst, niemals ein anderer Mensch zu hören bekommen. Es ist streng geheim. Du kannst auch an einer Gruppentheraphie teilnehmen. Woher kommst du eigentlich - vielleicht kenne ich in diesem Gebiet einen Psychologen!?

MFG Mushroom Girl

[Monsti]

RE: Bulimie und Zahnschäden


Hallo nivea,

fast immer treibt einen der sog. Leidensdruck zur Psychotherapie, daneben aber auch die vom Hausarzt attestierte dringende Notwendigkeit.

Ich kann Dir dazu nur sagen: Nicht derjenige, der psychische Hilfe braucht, ist schwach, sondern derjenige, der sie nicht in Anspruch nimmt.

Das sage ich Dir als jemand, der 4 Jahre lang ambulant sowie 2 Monate lang in einer Klinik in psychotherapeutischer Behandlung war, wegen etwas anderem allerdings. Ich bin froh, dass ich es gemacht hab.

Liebe Grüße von
Monsti

[*mia*]

RE: Bulimie und Zahnschäden


Liebe Nivea,

hatte vor 2 Jahren auch Bulimie während 1.5 Jahren. Musste auch täglich, meistens sogar mehrmals k.....

Und weisst Du was?! Ich hatte damals genau den gleichen Traum!!!

Ich wagte mich dann auch lange nicht mehr zum Zahnarzt, weil ich mich so sehr schämte... - Nivea, das erste was Du tun musst, ist, Dich zwingen zum Zahnarzt zu gehen. Das könnte der erste Schritt sein. Meld Dich doch am Montag gleich für eine Kontrolle an.

Ansonsten bin ich bei Essstörungen der Meinung (hatte zuvor auch während mehrerer Jahren Magersucht), dass man diese auch durchaus selber therapieren kann. Dazu musst Du aber unbedingt andere Leute, welche Dir wichtig sind, mit einbeziehen.

Ich wüsch Dir alles Gute und v.a. ganz viel Mut!!!

[Nivea]

RE: Bulimie und Zahnschäden


hallo, mushroom!
ich komme aus hamburg. ich weiß, eigentlich gibt es hier eine menge einrichtungen, an die man sich wenden kann, und die anonymität der großstadt verringert auch das risiko, dass es jemand "mitbekommt", aber es bleibt die angst und die hoffnung, es doch I R G E N D W I E allein zu schaffen.
danke für deine rückmeldungen. es tut gut zu merken, dass es nicht nur mir so geht.
Nivea