jedes Jahr im April mache ich mit meiner Tennismannschaft Sporturlaub. Er dient der Vorbereitung für die Medenspielsaison, die Anfang Mai anfängt. Es geht nicht nur verstärkt um das Spielen auf Rotsand, es geht um die Stärkung des Mannschaftsgeistes, um etwas gemeinsam zu erleben, was uns später Halt gibt. Zu einem Sporturlaub dieser Art gehört ein Tennisclub mit gepflegten Spielplätzen und ein Sporthotel mit gutem Essen. Das alles muß auch bezahlbar sein, man reist ja nicht allein. So kamen wir vor einem Jahr nach Mallorca, im Osten der Insel. Früher dachte ich Mallorca ist nichts für mich, zu spießig, überall Ballermann. Schon im letzten Jahr ist es uns aber aufgefallen, daß viele Mannschaften, Tennis aber auch Jugendmannschaften Fußball und Radfahren dort trainiert haben. Weil man mit dem Flugticket ein Gutschein für das gute Wetter erhält. Wir haben an sieben Tagen von 10 bis 12 Uhr mit unserem mallorkinischen Trainer Juan zu viert trainiert. Juan ist der liebenswürdigste, junge Trainer, den wir kennen. Er hat auf Mallorca eine Tennisschule und arbeitet mit Kindern. Er kann mit Frauen gut trainieren. Wir waren aber mittags mit dem Sport noch nicht fertig. Schweres Gerät ins Auto laden und ab zum Golfplatz. Jeden Nachmittag haben wir neun Loch gespielt, immer auf verschiedenen Golfplätzen und am letzten trainingsfreienTag 18 Loch. Erst kurz vor dem Abensessen sind wir zurück ins Hotel gekehrt. Und nach dem Abendessen gab es selbstverständlich noch das obligatorische Abendprogramm :-).
Die Golfplätze auf Mallorca sind herrlich, sehr schön angelegt und sehr gepflegt. Man spielt gerade in den Bergen und kommt aber bald am Strand vorbei. Sie sind auch sehr luxoriös. In einem Club waren die Ruheräume und die Bäder/Toiletten so großzügig gestaltet so, daß die Mädels den ganzen Nachmittag nur darüber gesprochen haben :-). Wie war der Sporttrip, fragst du. Sport, Sport und wieder Sport. Ich habe keine einzige Zeile gelesen, ich war kein einziges Mal am Computer im Hotel, ich habe mein Handy im Zimmer gelassen und es nicht mehr angerührt. Das Essen war auch für Sportler gedacht. Kein fettes Zeug, viel Fisch und Gemüse, viel Obst. Und vor allem: Du brauchst nichts abzuwaschen, nicht einzukaufen, nicht zu kochen. Ich habe meinen Sporturlaub genossen! Und die spanischen Rotweine auch. Die sind bestimmt die besten Killer jeglicher Radikale der Welt :-).
Abgenommen habe ich nicht. Immer noch 61 kg. Diese letzten 3 kg sind irgendwie sehr schwierig. Es tut sich aber etwas sehr Interessantes: Meine Oberschenkel sind stärker geworden, weil die Hosen dort zu eng geworden sind. Der Bund aber an der Taille ist wesentlich lockerer geworden. Fazit: Es verschiebt sich etwas auf diesem Körper. Meine Taille rutscht in die Oberschenkel :-( ??
Ein Sporturlaub kann ich allen empfehlen, vor allem allen, die beruflich viel sitzen. Es ist anders als ein Strandurlaub, es ist anders als ein Städte- oder Fernländerurlaub. Man macht Urlaub, um sich bewußt zu bewegen, um etwas zu lernen, um neue Fähigkeiten zu entwickeln oder, wie bei uns diesmal, die Grenzen des eigenen Körpers zu erkunden.
Viele Grüße
Detelina
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