- Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.
-
-
-
RE: Diät und Wasserverlust
Wasserverlust kommt vor allem bei den Diäten vor, welche die Kalorienzahl herabgesetzt wird und so weniger gegessen wird. Wenn du beim Frühstück oder mittags schon viel weniger isst, weiss der Stoffwechsel, dass jetzt "schwere Zeiten" kommen. Als erster schliesst er sämtliche Fettzellen- eine Langzeitvorsorge, falls sich die Notzeiten über Monate oder gar Jahre erstrecken (der menschliche Organismus hat sich das über all die Geschichte der Menschheit eingeprägt).
Damit der Energiebedarf des Körpers gedeckt wird, gibt der Körper zuerst Glykogen frei, als gespeicherte Kohlenhydrate in Muskeln, Leber und Blut.
Ein gesunder, 70 Kilo Mann verfügt über etwa 300 Gramm Glukosereserven. Dies entspricht 1'200 Kalorien bzw. dem halben Tagesbedarf an Kalorien. An 1 Gramm Glykogen sind etwa 3.3 Gramm Wasser gebunden. Wenn die kargen Glykogenreserven aufgebraucht sind, greift der Körper zunächst vorwiegend auf Eiweissreserven als Energieersatz zurück. Auch an Eiweiss ist Wasser gebunden, zwischen 2 und 4 Gramm Wasser an 1 Gramm Eiweiss. Aber auch bei der Verbrennung von Glukose oder Eiweiss wird Energie verbraucht. Deshalb gilt bei allen kurzfristigen Schlankheitskuren die Faustregel: Der Verlust von 100 Gramm Glykogen entspricht einem Verlust von 0.5 Kilo Körpergewicht.
Weil bei Kalorienmangel erst alle Glykogenreserven aufgebraucht werden, gehen also in den ersten beiden Tagen ausschliesslich Wasser und Glykogen verloren - aber kein oder kaum Fett. Man steigt auf die Waage und jubelt über den raschen Gewichtsverlust von 2 Kilo- aber es ist leider ein trügerischer Sieg, der nicht viel bedeutet. Denn der Stoffwechsel entwickelt jetzt einen enormen Ehrgeiz, die ausgepumpten Glykogenspeicher so schnell wie möglich wieder aufzufüllen. Jeder Imbiss, jedes Stück Brot oder jede halbe Banane fliesst im Eiltempo durch den Magen, Darm und Blut in die Speicherzellen.
Wenn kein Glykogen mehr vorhanden ist, holt sich der Stoffwechsel Eiweiss, zunächst die Aminosäuren Glutamin und Alanin, aus den Muskeln, bei einem Mann mit 70 Kilo pro Tag etwa 50 Gramm. Pro Tag können aus den Aminosäuren etwa 130 Gramm reine Glukose gewonnen werden. Sie ist lebenswichtig für nerven- und Gehirnzellen, die keinen anderen Brennstoff akzeptieren als die schnell entflammbare Glukose.
Während die kostbare Glukose aufgebraucht wird und Eiweiss zur Energiezwecken verschwendet wird, bleiben die Fettmoleküle in den Fettzellen weiterhin unangetastet. Sie sind gut verschlossen. Der Körper verschliesst sich selber in der kalorienarmen Diät und geht mehr und mehr zugrunde, ehe vielleicht nach einer Woche die ersten Fettmoleküle zur Energiegewinnung in die Zellen beordert werden.
Es kommt daher nicht auf die Menge der Nahrung auf, sonder alleine auf die Qualität. Diäten bringen nicht viel, vor allem wenn die Kalorien reduziert werden und sonst weiter nicht viel geändert wird. Nur eine sinnvolle Ernährungsumstellung und Sport bringen den Erfolg aus langzeitlicher Sicht gesehen,
Grüsse
Manuele
Kommentar