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"Richtige" Ernährung

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  • "Richtige" Ernährung

    Hallo,
    immer wieder wird in diesem Forum debattiert, welche Ernährungsform die Richtige sei, welche Lebensmittel gesund sind, welche nicht. Fleisch und Fett werden oft total verteufelt. Viele Menschen versuchen, sich einem Ernährungsschema anzupassen, weil es gesund sei.
    Ich bin ein ausgesprochener Praktiker und mache mir da so meine Gedanken. Je älter ich werde (bin jetzt 43), um so mehr stelle ich an mir sowie meinen Freunden und Bekannten fest, dass was für den einen richtig ist, für den anderen grundverkehrt sein kann. Gut, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, möglichst viel als Rohkost sind für jeden gut. Meine Schwester ist sehr schlank, achtet sehr auf die Kalorienzufuhr und hat einen zu hohen Cholesterinspiegel. Sie isst sehr fettreduziert; sie arbeitet im Büro.
    Ich habe einen Job, bei dem man körperlich ziemlich schwer arbeiten muß und im Winter auch ziemlich der Kälte ausgesetzt ist.
    Ich habe folgendes an mir selbst festgestellt: Im Winter habe ich mehr Appetit auf eine etwas gehaltvollere Nahrungszusammensetzung. Da gönne ich mir dann mal ein Stückchen (nicht mageren) Käse mehr oder den extra Schuß Weizenkeimöl im Salat. Tue ich das nicht, habe ich nach kurzer Zeit wieder ein Hungergefühl.
    Im Sommer hingegen sind mir automatisch alle fetteren Sachen zuwider (Fettes Fleisch esse ich weder im Sommer noch im Winter, auch kein Schweinefleisch! Auch Feriggerichte, Brühwürfel und gehärtete Fette nehme ich nicht zu mir) Nach einem Krankenhausaufenthalt mit etwas höherem Blutverlust hatte ich fast 2 Wochen lang Heißhunger auf Tatar mit Eigelb und Zwiebeln. Mein Eisenwert ist nun auch ohne Tabletten wieder in Ordnung.
    Was ich damit sagen möchte? Ich glaube, wenn man sich von Lebensmitteln ernährt, die so natürlich wie möglich belassen werden, sagt einem der Körper automatisch, was er braucht. Viel Bewegung tut ein Übriges. Und:Jeder Mensch hat, je nach seinem "Lebensraum" und seiner Lebensumstände eine etwas varierende Nahrungszusammensetzung nötig. Bei Schwangeren ist es auch selbstverständlich, dass sie mehr Vitamine und Mineralstoffe brauchen. Da versteht jeder, dass der Körper durch komische Gelüste (z.B. saure Gurken) sich das holt, was er für das werdende Leben unbedingt braucht. Weißzucker und Weißmehl in der Ernährung allerdings verhindern das bedarfsgerechte Essen. Als ich vor einigen Jahren noch solche Industrienahrungsmittel gegesssen hatte, wußte ich nie richtig, wann ich satt war und der Appetit auf gesunde Nahrungsmittel war empfindlich gestört, sodass mein Stoffwechsel fast entgleist wäre, hätte ich damals nicht meine Ernährung systematisch und konsequent umgestellt. (Mein Mann tat das nicht, der hat heute mehrere Stoffwechselstörungen, auch Diabetis Typ II)
    Liege ich mit meinen Beobachtungen richtig, oder habt Ihr andere Erfahrungen gemacht? Bitte keine Studien angeben, ich meine EIGENE Erfahrungen im persönlichen Umfeld.
    Gruß
    Kefirmomster


  • RE: "Richtige" Ernährung


    Hallo;

    mir ist bei meinem Kind aufgefallen, dass es so einen Rhytmus hat, wo es mehr Hunger hat u. dann wieder weniger. Der Rhytmus setzt sich im ca. 3 Tages-Intervall fest.
    3Tage weniger Hunger, am dritten Tag wird dann ordentlich zugeschlagen.
    Bei mir selbst kann ich das allerdings nicht so feststellen, weil ich eine Art Frust-und Langeweile-Fresser bin und dass dann so einen Rhytmus natürlich beeinflusst.

    Aber vielleicht gibt es andere hier, die so einen Rhytmus bei sich auch festgestellt haben?
    Würde mich interessieren, woran das liegt.

    Kefirmomster schrieb:
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    Hallo,
    immer wieder wird in diesem Forum debattiert, welche Ernährungsform die Richtige sei, welche Lebensmittel gesund sind, welche nicht. Fleisch und Fett werden oft total verteufelt. Viele Menschen versuchen, sich einem Ernährungsschema anzupassen, weil es gesund sei.
    Ich bin ein ausgesprochener Praktiker und mache mir da so meine Gedanken. Je älter ich werde (bin jetzt 43), um so mehr stelle ich an mir sowie meinen Freunden und Bekannten fest, dass was für den einen richtig ist, für den anderen grundverkehrt sein kann. Gut, Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, möglichst viel als Rohkost sind für jeden gut. Meine Schwester ist sehr schlank, achtet sehr auf die Kalorienzufuhr und hat einen zu hohen Cholesterinspiegel. Sie isst sehr fettreduziert; sie arbeitet im Büro.
    Ich habe einen Job, bei dem man körperlich ziemlich schwer arbeiten muß und im Winter auch ziemlich der Kälte ausgesetzt ist.
    Ich habe folgendes an mir selbst festgestellt: Im Winter habe ich mehr Appetit auf eine e....

    Kommentar


    • RE: "Richtige" Ernährung


      Hallo Fee.mail,
      ich freue mich, dass ich (bis jetzt noch nicht) mit meiner (Hypho)these auf Entrüstung hier im Forum gestoßen bin. Da ich jahrelang mit Eßproblemen (wird immer gern als reine Willensschwäche von Menschen, die keine größeren Probleme damit haben abgetan) zu tun hatte, die ich nun sehr gut im Griff habe, bin ich auf ganz interessante Aspekte gestoßen. So manche Diät hatte ich früher gemacht, mit dem Ergebnis dass ich immer dicker wurde. Als ich noch Weißzucker und Weißmehl in meiner Ernährung verwendete, wurde ich von unkontrollierbaren Heißhungeratacken geplagt, die mich immer dicker werden ließen: als ob im Körper ein kleiner Kippschalter das ganze Stoffwechselgeschehen nur auf Zunahme eingestellt hätte. Als ich dann auf Vollwerternährung umstellte, hatte ich dann erst folgendes Problem: es dauerte etliche Wochen, bis der Körper endlich "wußte", was und in welcher Menge er bestimmte Lebensmittel benötigt, so als wenn er dafür erst ein "Gedächtnis" bekommen müßte. Das funktioniert heute wunderbar, ich nehme ganz, ganz langsam ab und fühle mich einfach super. Und ich habe keinen Appetit mehr auf Ungesundes. Das ist für mich wie ein Wunder, nach jahrelangem Eß-Fehlverhalten. Ich brauche mir auch nicht irgendwelche Lebensmittel hineinzuwürgen, nur weil sie gesund sind, sondern ich habe Appetit auf Gesundes, weil mein Körper danach verlangt. So hat es die Natur bestimmt weise eingerichtet, wenn man sich an ihre "Grundgesetze" hält.
      Gruß
      Kefirmomster

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      • RE: "Richtige" Ernährung


        Hallo Kefirmonster,
        die Ueberschrift "richtige Ernaehrung" hat mich hier reingebracht... jetzt frage ich mich... wie hast Du es geschafft auf Weissmehl und Weisszucker zu verzichten ? Ist das nicht in soooo vielen Sachen drin (auch versteckt) ?
        Oder kochst Du nur selber ?
        Bei mir ist es so, dass ich in der Firma Mittagessen bekomme. Natuerlich kann ich es mir selbst aussuchen, aber ich habe einfach keine Lust auf Salat zum Mittag... ab und zu ist ja o.k., aber ich bevorzuge meistens was warmes und deftiges, ansonsten habe ich am Nachmittag schon das Gefuehl, dass ich was essen muesste. Abends esse ich normalerweise nicht mehr warm. Meistens nur noch Kleinigkeiten (Joghurt, Apfel, Muesli, Cornflakes oder ne Scheibe Brot), weil ich meistens nicht mehr Zeit hab. Ich gehe 4-5x in der Woche zum Sport (Volleyball, Fitnessstudio, schwimmen) und mache einen Abend in der Woche noch Musik. Wenn ich dann spaet nach Hause komme, geht es gleich ins Bett (ohne Betthupferl)!
        Normalerweise habe ich mit meinem Gewicht nie wirkliche Probleme gehabt, aber bis vor kurzem konnte ich wegen einer Verletzung ueber 3 Monate nicht Volleyball spielen und schwimmen war auch nicht drin. Daraufhin habe ich dem Rest auch voellig entsagt und habe mich nur noch dem Essen hingegeben. Tja, und seitdem ist bei mir voellig was aus den Fugen geraten... Die Fressattacken werden immer schlimmer, je mehr ich versuche auf meine Ernaehrung zu achten. Esse ich also morgens schoen mein Vollkornbrot mit Magerquark, Tomate und "Light"-Kaese, mittags normales Mittag, zwischendrin nochmal ne Gurke, einen Apfel oder nen Joghurt, dann komme ich abends nach Hause und "fresse" alles, was mir unter die Haende kommt (Hauptsache nicht kochen)... Joghurts, Muesliriegel, Schokoladenriegel, Chips, suesse Kelloggs, etc... einfach alles !!! Gibt es in der Firma Kuchen, sage ich auch beim 3. oder 4. Stueck nicht nein... und das schlimmste: ich esse heimlich ! So, jetzt ist es raus.

        Ich habe in den o.g. 3 Monaten 6 kg zugenommen und wiege nun 78 kg bei 175 cm Koerpergroesse. Ich weiss, das ist noch kein Drama im Allgemeinen, aber fuer mich persoenlich schon, da ich bei meinen Versuchen, mich bewusst zu ernaehren nur noch mehr zugenommen und vorallem noch mehr Fressattacken bekommen habe !

        Ich finde, sich gesund zu ernaehren ist aber auch echt nicht ganz einfach.. "ausreichend Proteine", "Kohlenhydrate ja, aber die richtigen und bitte nicht in Kombination mit Zucker", "Fett ist wichtig, aber nicht so viel", "Achtung, versteckte Fette", "3500 kcal mehr verbrennen, als essen, um 1/2 kg Fett abzubauen" ... usw... puh, wer soll da noch durchblicken??

        Jetzt bin ich natuerlich voll abgeschweift und fasel und fasel... meine Frage war doch eigentlich nur: wie meidest Du Weisszucker und Weissmehl ? sorry....

        Sollte sonst noch jemand hier "reinschneien" und vielleicht noch gute Tips fuer mich haben, jederzeit gerne...

        Liebe Gruesse erstmal und vielleicht bis bald.
        Kuschel.

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        • RE: "Richtige" Ernährung


          Hallo Kefirmonster,

          ich denke, du liegst mit deinen Beobachtungen ganz richtig. Nachdem ich angefangen hatte, auf Zucker und Getreideprodukte ganz zu verzichten, hatte ich zum ersten Mal seit ich denken kann nach einer normalen Mahlzeit wieder ein echtes Sättigungsgefühl, ohne dass sich mein Bauch wie eine Trommel anfühlen musste.

          Diese Ernährungsumstellung geht einher mit einem weitgehenden Verzicht auf Fertigprodukte und somit auch auf Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel, gehärtete Fette und sonstige "Ersatznahrung".

          Seitdem hat sich mein Geschmackssinn unglaublich verfeinert. Industriell hergestellte Lebensmittel schmecken mir seitdem zum großen Teil überhaupt nicht mehr. Vieles ist einfach versalzen, überwürzt, mit viel zu viel Süßstoff versehen, ich schmecke die Verdickungsmittel in kalorienreduzierten Käsesorten und Milchprodukten - es schmeckt einfach nicht.

          Ich selbst bin darüber z. T. sehr erstaunt, denn einige der Sachen haben mir früher sehr gut geschmeckt. Z.B die Vanille-Eiskrem von Lidl, die war einfach lecker. Doch dann haben wir unsere eigene Eiskrem aus Eiern, Sahne, Vanilleschote und Süßstoff gemacht. Im Vergleich schmeckte die Lidl-Eiskrem einfach nur noch künstlich, süß und pappig. Das hätte ich nie gedacht, ich war einst "abhängig" von dem Zeug. Und selbst unsere Kinder, die unsere Zucker und Stärkefreie Ernährung sonst nicht so toll finden, ziehen das selbstgemachte Eis vor. Auch wenn sie manchmal bemängeln, dass es ihnen nicht süß genug sei, aber das kann man ja mit ein paar Erdbeeren oder ein paar Bananenscheiben leicht beheben.

          Was ich eigentlich damit sagen wollte, ist:
          Die Natur hat uns anstelle von Kalorien-und Nährstofftabellen ein intuitives Empfinden für "gute" und "schädliche" Nahrungsmittel mitgeben. Mit "Industrienahrung" schafft es unser Körper nicht mehr, sich nach dem Prinzip " Das schmeckt, dann ist es auch gut für mich" zu ernähren. Unser natürlicher Geschmackssinn wird betäubt mit Zusatz- und Ersatzstoffe. Viele der heute angebotenen Lebensmittel würden ohne Zucker-, Salz-, Emulgatoren und Geschmacksverstärkerzusätze überhaupt nicht schmecken. Keiner würde sie kaufen, sein natürlicher Geschmackssinn würde ihm sagen, lass es sein, das ist nicht gut für dich.

          Diesen natürlichen Geschmackssinn wiederzuentdecken, ist für mich ein tolles Erlebnis.

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          • RE: "Richtige" Ernährung


            HSusi schrieb:
            "Die Natur hat uns anstelle von Kalorien- und Nährstofftabellen ein intuitives Empfinden für "gute" und "schädliche" Nahrungsmittel mitgeben."

            Das scheint mir vorbei zu sein. Du bist wahrscheinlich die einzigste, die so was wiederentdecken will. Und was ist mit den restlichen 60 Mio.? Gestern war ich im Reformhaus. Dort ist auch alles Industrie. Sie heißt nur natürliche Industrie. Und die meisten Menschen sind auch mit dieser Situation ganz zufrieden. Und ich allerdings auch. Ich eigne mich nämlich nicht für Feldarbeit. Ich möchte nicht, meine Tomaten selbst pflücken oder für den Winter konservieren. Und Kühe will ich auch nicht melken. Es scheint mir vernünftiger, mit der heutigen Situation umgehen zu lernen. Es ist mir auch lieber, Freizeit zu haben, um Sport zu machen und nicht da in irgendeinem Krautgärtchen bis zum Sonnenuntergang Unkraut zu zupfen.

            Das Zählen von Kalorien gehört halt ja zu unser Leben. Ich verstehe überhaupt nicht, warum ihr euch so viel darüber aufregt. Früher gab es nichts zu zählen, deswegen haben sie nichts gezählt. Es gab ein Brot, das für die ganze Familie reichen mußte. Und heute gibt's zu viel, also wird gezählt. Ich sage trotzdem, besser zu viel so als zu wenig. Außerdem wissen wir gar nicht, wie lange es so bleibt!

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            • RE: "Richtige" Ernährung


              Hallo Kuschel,
              deine klingt fast wie meine Geschichte. Auch ich hatte früher viel Sport getrieben und konnte essen, was ich wollte, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Dann bekam ich meinen Sohn, und mein Eßverhalten sowie meine Figur gingen aus den Fugen. Ich war total verzweifelt, hatte ständig Heißhunger und ekelte mich vor meinem Spiegelbild. Ich habe vor Jahren meine Ernährung auf Vollwert umgestellt. Ausserdem fahre ich wieder regelmäßig Fahrrad (2-3x die Woche ca 35 km, im Winter weniger) das hilft auch, das Hungergefühl zu normalisieren. Ausserdem fand ich heraus, dass bei mir bestimmte Lebensmittel Heißhunger provozieren können, so als wenn mein Körper mit diesen Sachen nicht umgehen kann. Dazu gehören Weißzucker, Weißmehl, alkoholische Getränke und... Schnittkäse (Auch magere Varianten!) Nur Frischkäse und Quark haben diesen Effekt komischerweise nicht.
              Wie ich das geschafft habe ohne Weißzucker und Weißmehl? Ich kaufe Vollkornbrot oder backe selbst welches. Da gibt es so leckere Sorten bei meinem Biobäcker. "Das Brot ist da aber soo teuer!" höre ich immer wieder. Aber ich bin nach 2 kleinen Scheiben mit Belag satt. Und die Rechnung von dem hellen Billigbrot bekommt man erst spätestens ab 50, wenn der Stoffwechsel entgleist. Das wird dann bestimmt teurer, als das tägliche Bio-Brot. Wenn ich mal auf einer Party bin und da gibt es nur Weißbrot, bricht sofort wieder mein Handycap durch und mein Körper sendet keine Signale, wann er satt ist, so als wenn noch etwas fehlen würde.
              Da das Vollkornbrot so schön aromatisch und saftig ist und ich eh keinen Schnittkäse, geschweige denn Wurst esse, habe ich mir abgewöhnt, Butter als Unterlage auf dem Brot zu verwenden. Daran hatte ich mich am längsten zu gewöhnen, heute ist es für mich selbstverständlich. Kefir mache ich täglich selbst mit einem Kefirpilz, die Milch muß mindestens 1,5 % Fett haben, dann sättigt das auch mehr. Ich esse gern Salat, dazu nehme ich einen guten Teelöffel Schmand, Kefir, einen Schuß hochwertiges Pflanzenöl, Kräuter und etwas Süßstoff.
              Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal von den Riesen-Elefantenportionen herunterkommen würde. Eine zeitlang hatte ich mir früher eingeredet, wenn ich nur bergeweise kalorienarmes Zeugs essen würde, könnte das den Hunger nehmen und man nimmt ab. So ein Quatsch! Ich hatte mir damit nur den Magen ausgeleiert wie eine Kuh und nach der Diät dann auch hochkalorische Sachen in großer Menge gegesssen! Wie ich schon bei meinem obigen Beitrag sagte: ich glaube, der Körper muß erst langsam wieder "lernen" was und wieviel er braucht, dann ist alles einfach. Aber bis dahin ist ein langer Weg, den man sehr langsam gehen muß. Jede radikale Ernährungsumstellung fordert Heißhungerattacken und Eßstörungen geradezu heraus. Wer jahrelang bergeweise Fettes und Süßes konsumierte, darf nicht alles auf einmal umstellen. Ausserdem müsssen sich die Verdauungsorgane langsam an neue Eßgewohnheiten gewöhnen. Mir fiel es am leichstesten erst mal den Weißzucker zu verbannen. Wo es ging wurde Süßstoff eingesetzt, zu Naschen nahm ich Bananen und Mangos. Und machte mir keine Vorwürfe, wenn die Mengen sich nicht immer anfangs reduzieren liessen.
              Aber da jeder Mensch verschieden ist, muß auch jeder seine eigene Methode zur gesunden Ernährung finden, denn was nützt es, wenn man etwas mit langen Zähnen in sich hineinquält nur weil es gesund ist? Das hält wohl keiner lange aus.
              Die meisten Lebensmittel stelle ich selbst aus den betreffenden Rohstoffen her, da es kaum noch Lebensmittel ohne Zusatzstoffe gibt. Das für mich makabre: jetzt werden die Lebensmittel auch noch mit angeblich nötigen"gesunden" Zusatzstoffen angereichert. Man hat echte Probleme, Salz ohne Jod zu bekommen. ACE- Drinks, probiotischer Joghurt...Ist der gute, alte Kefir etwa nicht mehr gut genug? Für mich ist das eine Psycho-strategie der Industrie: die Menschen wissen, dass sie sich ungesund ernähren und beruhigen mit diesen aufgemotzten Lebensmitteln ihr Gewissen. Vielleicht brauchen einige Menschen ja wirklich sowas, aber ich weigere mich, in das natürliche Gleichgewicht der Nahrungsbestandteile einzugreifen, erst recht nach meinen Problemen, die ich lange Zeit mit der Ernährung hatte und die mich fast meine Gesundheit gekostet hätten..
              Ich wünsche Dir, dass auch Du Deinen Weg zur gesunden Ernährung und mehr Wohlbefinden findest, Du musst nur intensiv danach suchen und lernen, auf Deinen Körper (und auf die Seele!!!) zu hören.
              Gruß
              Kefirmomster

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              • RE: "Richtige" Ernährung


                Hallo HSusi,
                das kann ich nur bestätigen! Wenn man bedenkt, dass viele Geschmackskomponenten Im Labor zusammengestellt werden ( Buchtip: Fast-Food Nation von E. Schlosser). Der Geschmack wird wirklich feiner und man will wieder Erdbeeren statt Erdbeeraroma essen. Und noch etwas habe ich festgestellt, worüber sich wohl noch niemand Gedanken gemacht hat. Bei diesen aufgemotzten Lebensmitteln ist es verdammt schwer festzustellen, wann sie verdorben sind. Das Haltbarkeitsdatum gaukelt uns eine Sicherheit vor, die es nicht gibt. Was ist, wenn die Kühlkette nicht eingehalten wurde, oder die Verpackung nicht richtig versiegelt? Der Geruchs und Geschmackssinn wird durch die Industriekunstprodukte komplett verdorben. (Aber auch durchs Rauchen) Die Aromastoffe übertünchen eventuelle Verderbnismerkmale.
                "Hast Du etwa von dieser Wurst gegessen?" fragte ich meinen Mann nachdem ich den Kühlschrank aufgeräumt hatte und an der Wurst gerochen hatte. "Warum?" fragte er." Das wirst du spätestens morgen merken"sagte ich, und so war es dann auch.
                Ist eigentlich schon mal jemand aufgefallen, dass Billigkochschinken oder Billigwurst manchmal komisch stinkt? Ich frage mich manchmal, an wieviel Ekelgeschmack der Lebensmittel sich die Menschen noch gewöhnen lassen...
                Gruß
                Kefirmomster

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                • RE: "Richtige" Ernährung


                  Also ehrlich,
                  das ist mir wirklich zu kompliziert... ich glaube, soooo verzweifelt bin ich wirklich noch nicht.
                  Sorry, aber ich habe keine Zeit und auch keine Lust mir meine Lebensmittel alle selber zu machen...
                  Ich dachte mir aber schon, dass Deine Antwort darauf hinauslaeuft, Kefir. Trotzdem danke.
                  Ich kann mich aber nur Detelina anschliessen und sagen:
                  es ist halt, wie es ist und wir muessen uns halt umstellen bzw. darauf einstellen.
                  Auf Weisszucker und Weissmehl zu verzichten sehe ich als unueberwindbare Huerde fuer mich als "Anti-Koch".
                  Gerade gestern Abend wurde ich gleich an Deinen Beitrag erinnert, als eine Freundin beim Sport noch "Schnittchen" ausgegeben hat (wg. Geburtstag).. tja, und was macht man dann ? Nichts essen ? Das ist fuer mich echt keine Alternative... nee, da muss es nen anderen Weg geben.

                  Einen schoenen Tag noch ...
                  Kuschel

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                  • RE: "Richtige" Ernährung


                    Hallo Kuschel, Detelina,

                    es geht doch nicht darum, alle Lebensmittel selbst zu machen oder gar eine private Landwirtschaft aufzuziehen. Eherlich, das wäre mir auch zu kompliziert und die Zeit hätte ich auch gar nicht.

                    Was ich mit einer "Rückkehr zu natürlicher Ernährung" meine, kann in der heutigen Zeit auch nicht mehr als ein Kompromiss sein, der u. a. solche Punkte enthält wie:

                    - stark industriell verarbeitete Produkte meiden (Instantprodukte, Tütensuppen, Dosensuppen, Diätprodukte)
                    - Geschmacksverstärker meiden (z.B. keine Würzmischungen, sondern GEwürzmischungen kaufen, gibts im Reformhaus, Fertigprodukte meiden)
                    - gehärtete Fette (in fast allen Fertigprodukten, Süßigkeiten, Backwaren, Eiskrem, Knabbersachen, Tütensuppen und -soßen enthalten, das ist der schwerste Punkt) und raffinierte Pflanzenöle meiden,
                    - natürliche Fette zum Kochen und Backen (Butter, Schmalz, Butterfett, Kokosfett) und kaltgepresste Öle für Salate nutzen (z. B. Olivenöl, Leinöl, Weizenkeimöl).
                    - gebratenes Fleisch kalt oder warm statt Wurst (Geschmacksverstärker, oft versalzen, Konservierungsmittel)
                    - überwiegend Obst und Gemüse der Saison und wenn möglich der Region kaufen, also keine Erdbeeren im Februar, die schmecken sowieso nicht
                    - Produkte mit natürlichem Fettgehalt kaufen, betrifft vor allem Milchprodukte (Inhaltsstoffe lesen - viele Zusatzstoffe in fettreduzierten Produkten)
                    - Saft statt Fruchtsaftgetränk
                    u.a.

                    Das klingt jetzt erst mal viel komplizierter als es ist. Aber es ist auch zu erkennen, dass ich mich der Nahrungsmittelindustrie nicht ganz verschließe, also, ich geh ganz normal einkaufen. Ich kann auch nicht immer Biofleisch oder -gemüse kaufen, das kann ich mir einfach nicht leisten. Doch es hat mir schon sehr geholfen, einfach nur die vielen Zusatz- und Ersatzstoffe zu meiden, die unseren Lebensmitteln zugesetzt werden.

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                    • RE: "Richtige" Ernährung


                      hi susi,

                      danke für diesen beitrag

                      genauso seh ichs nämlich auch - sich bewußt(er) zu ernähren, daraus muß man doch keine ideologie machen. gesunder pragmatismus ist auch hier angesagt

                      zwischen spaß am kochen und essen (und das schließt in meinen augen bereits die verwendung von fertigprodukten und stark veränderten lebensmitteln weitgehend aus) und meinetwegen auch kalorienbewußtsein einen gegensatz zu konstruieren, geht an der sache vorbei

                      das zählen von kalorien gehört durchaus nicht "einfach zu unserem leben". ich habe das noch nie gemacht, esse, was mir schmeckt - und bisher hat es sich gelohnt, darauf zu vertrauen, daß mein körper von selbst weiß, was er braucht

                      und wenn ers mal nicht weiß (ja, auch mich haben schon mal gelüste nach der riesentafel schokolade befallen), dann gibts ja immer noch so was wie willensstärke (hoffentlich ;-)

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