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Ballaststoffe

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  • Ballaststoffe

    Hallo

    Ich lese immer wieder über die Wichtigkeit von Ballaststoffen.
    Kann mir jemand erklären, welche Aufgaben Ballaststoffe erfüllen und für was sie gut sind?


    Vielen Dank und Grüsse
    Karl


  • RE: Ballaststoffe


    Hallo Karl

    Wie du sicher schon gelesen hast, sind Ballaststoffe ein wichtiger Teil einer gesunden Ernährung. Eine Ernährung (-sform), die nicht viele Ballaststoffe beinhaltet, kann nicht als Gesund angesehen werden, da Balaststoffe auch in Nahrungsmittel stecken, die sonst noch viele Vorteile bringen, vorw. Obst.

    Ballaststoffe haben viele Vorteile, unter anderem folgende:
    -->Die Faserstruktur ballaststoffreicher Lebensmittel erfordert beim Verzehr einen größeren Kauaufwand, der zu vermehrter Speichelbildung führt. Das notwendige starke Kauen der Nahrung, der damit verbundene Zeitaufwand und die zusätzliche Magenfüllung durch Speichel tragen gemeinsam zur natürlichen Sättigung bei. Da die übliche Kost meist ballaststoffarm ist und mit wenig Aufwand schnell verzehrt werden kann, haben wir meist bereits zuviel Nahrungsenergie aufgenommen, bevor wir satt sind. Hier liegt einer der Gründe für die weitverbreitete Überernährung unserer Bevölkerung.

    -->Ballaststoffe können Cholesterin und die daraus hergestellten Gallensäuren binden und somit eine Senkung der Blutfettwerte bewirken. Außerdem üben Ballaststoffe eine Entgiftungsfunktion des Körpers aus, da sie Schwermetalle und andere Schadstoffe binden. Mit diesem Mechanismus werden aber auch einige wichtige Mineralstoffe (z. B. Eisen, Zink) gebunden und ausgeschieden. Der Verlust dieser Nährstoffe wird allerdings reichlich durch erhöhte Konzentrationen - die sich meist in ballaststoffreichen Lebensmitteln finden - ausgeglichen.

    -->Die wichtigste Wirkung der Ballaststoffe ist wohl die Wasserbindung, die zur Bildung fein verteilter Lösungen oder Gelen führt. Gele verzögern die Magenentleerung und die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm. Die Wirkung ist besonders vorteilhaft für Diabetiker, weil so starke Blutzuckerschwankungen vermieden werden.

    -->Durch die Wasserbindung erhöht sich das Volumen des Stuhles, der dann leichter transportiert und nach kürzerer Passagezeit abgesetzt werden kann. Ein besonderer Vorteil von Gelbildung, vergrößertem Darminhalt und normalisierter Passagezeit ist der geringe Kontakt von potentiell krebserregenden Abbauprodukten der Darmbakterien aus Gallensäuren mit der Dickdarmwand. Die Zunahme des Dickdarmkrebses wird v. A. auf eine zu geringe Ballaststoffaufnahme zurückgeführt. Diese günstigen Wirkungen der Ballaststoffe werden nur mit pflanzlicher Kost und diese wiederum besonders bei Rohkost erreicht. Viele wichtige Störungen der Verdauung (Verstopfung) aber auch Krankheiten (Dickdarmkrebs, Divertikulose) können somit durch Rohkost vermieden oder vermindert werden.

    -->Ballststoffe dienen der Aufrechterhaltung optimaler Bedingungen für die physiologische Darmflora (niedriger pH-Wert, anaerobes Milieu) und verhindern die Ansiedlung nicht erwünschter Mikroorganismen wie z. B. Clostridien, die primär für den Abbau von Gallensäuren zu krebserregenden Substanzen verantwortlich gemacht werden.

    Du siehst also, Ballaststoffe haben wichtige Funktionen und sollten oft zu sich genommen werden. Ballaststoffe findet man im Obst und im Getreide.

    Grüsse
    Manuele

    Kommentar


    • Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schützen n


      hi manuele,

      jetzt hab ich auch mal eine studie auf lager und zitiere:

      ******


      Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schützen nicht
      Deutsches Arzteblatt 96, Heft 14 vom 09.04.1999, Seite A-880 [SPEKTRUM: Akut]

      Der schottische Tropenarzt Denis Burkitt hat als erster behauptet, daß eine ballaststoffreiche Ernahrung einem Darmkrebs vorbeugen kann. Er hatte beobachtet, daß das Malignom in Afrika, wo die Menschen sich uberwiegend von pflanzlicher Kost ernahrten, nur selten vorkommt. Die Idee schien plausibel: Pflanzenfasern beschleunigen die Transitzeit der Nahrung im Darm und absorbieren zugleich die in ihr enthaltenen Karzinogene. Spater wurden den Ballaststoffen weitere positive Einflusse zugeschrieben: Die Gallenbildung werde reguliert, der "Darm-pH" gesenkt, und die Produktion von kurzkettigen Fettsauren steige an. Die Versuche, diese Hypothese auch wissenschaftlich zu belegen, sind jedoch gescheitert.

      Funf teilnehmerstarke prospektive Studien und drei plazebokontrollierte Studien haben nur einen schwachen oder gar keinen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Ernahrung herausgefunden. Mit der Auswertung der Daten der Nurses' Health Study - mit 16 Jahren Dauer und fast 89 000 Teilnehmerinnen eine der gro?ten und langsten prospektiven Studien - wurde die Hypothese nun endgultig widerlegt (NEJM 1999; 340: 169-176). Die Krankenschwestern hatten in Fragebogen detailliert Angaben zu ihren Ernahrungsgewohnheiten gemacht. Die Harvard-Epidemiologen um Charles Fuchs konnten daraus die tagliche Zufuhr an pflanzlichen Ballaststoffen bis auf wenige Gramm genau berechnen. Anhand der Krankengeschichten studierten sie den langfristigen Einfluß der Ernahrung auf die Entstehung von Krebserkrankungen.


      Doch selbst in der Gruppe mit einem sehr hohen Pflanzenfasergehalt in der Nahrung von 25 Gramm gab es kaum weniger kolorektale Malignome als in der Gruppe mit einem taglichen Verzehr von nur zehn Gramm. Auch die Berucksichtigung anderer Risikofaktoren wie Alter, Familienanamnese, sportliche Aktivitat, Ubergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum sowie der Verzehr von tierischem Fleisch und Fetten anderte das Ergebnis kaum. Kurioserweise hatten Frauen mit einem hohen Konsum von Gemuse sogar ein um 35 Prozent erhohtes Risiko. Generell hat ballaststoffreiche Ernahrung zweifellos ihre Vorteile. Allein wegen der protektiven Wirkung auf die koronare Herzkrankheit, die durch epidemiologische Untersuchungen gut gesichert ist, lohnt es sich, den Anteil tierischer Produkte gering zu halten. Vor Darmkrebs schutzt man sich dadurch aber nicht.

      Rüdiger Meyer


      ******

      nicht ganz klar ist mir auch, warum "Diese günstigen Wirkungen der Ballaststoffe nur mit pflanzlicher Kost und diese wiederum besonders bei Rohkost erreicht werden "

      verändert kochen oder simultaner fleischgenuß die pflanzlichen ballaststoffe negativ?

      lg

      der arbiter

      (der eher ballaststoffreiche kost bevorzugt)

      Kommentar


      • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


        Hallo Petronius


        Die Meinung von Rüdiger Meyer kann ich leider nicht teilen, dass >>einen schwachen oder gar keinen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und Ernahrung << besteht. Gerade Dickdarmkrebs ist wahrscheinlich der Krebs, der am meisten mit Ernährung zusammenhängt. Da könnte ich dir jetzt (grosse) Studien wie am laufenden Band aufzählen.

        Hier die bekannteste:
        -->Samstag 3.5.2003 - DIfE-Pressemitteilung 02/03

        Neueste epidemiologische Daten aus der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) bestätigen die risikosenkende Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung gegen Dickdarmkrebs. Dr. Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke leitet die EPIC-Studie in Potsdam: "Die von uns erhobenen Daten ergaben, dass das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, durch eine Erhöhung der Ballaststoffe von 15 g pro Tag und Person auf 35 g pro Tag um 40 % gesenkt wurde. Die Quelle und Art der Ballaststoffe spielte dabei keine entscheidende Rolle."


        Der Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und Dickdarmkrebs war auf Grund von Ländervergleichen vermutet worden, konnte in früheren Studien jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die nun von der EPIC-Studiengruppe im Lancet (Volume 361) veröffentlichte Arbeit hat diese Lücke schließen können.


        Die EPIC-Studie ist die weltweit größte prospektive Studie und untersucht auf europäischer Ebene Zusammenhänge zwischen Ernährung und chronischen Krankheiten wie Krebs. In der jetzt veröffentlichten Arbeit wurde die Ballaststoffaufnahme von 434.209 Personen aus 10 europäischen Ländern daraufhin analysiert, ob sie mit dem Auftreten von Dickdarmkrebs zusammenhängt. In die Berechnungen gingen die 1065 Fälle an Dickdarmkrebs ein, die bisher bei den Teilnehmern der EPIC-Studie innerhalb der Nachbeobachtung aufgetreten sind. In Deutschland (Studienzentren Potsdam und Heidelberg) sind dies insgesamt 93 Fälle. Die mittlere Ballaststoffaufnahme der deutschen Studienteilnehmer lag bei 22.0 g pro Tag und Person. Die höchste durchschnittliche Aufnahme von Ballaststoffen wurde an spanischen Zentren erreicht (29.1 g/d), die niedrigste in den schwedischen Zentren (18.8 g/d).


        Die Autoren folgern, dass eine Erhöhung der Ballaststoffaufnahme einen vorbeugenden Effekt auf die Entstehung von Darmkrebs hat und dass durch eine Erhöhung der Ballastoffaufnahme ein Teil der zukünftigen Darmkrebsfälle vermieden werden könnte.



        Hintergrundinformation
        Darmkrebs: Jährlich erkranken in Deutschland ca. 30 000 Frauen und 27 000 Männer an Darmkrebs (Dickdarm- und Mastdarmkrebs). Zu den risikoerhöhenden Faktoren zählen Bewegungsmangel, Übergewicht, verschiedene Ernährungsfaktoren, genetische Faktoren und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Colitis ulcerosa). Der primären Krebsprävention kommt eine besondere Bedeutung zu.


        EPIC: European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition: eine prospektive, 1992 begonnene Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs und anderen chronischen Erkrankungen aufdeckt. 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit 519.000 Studienteilnehmern sind an der Studie beteiligt. Prospektive (Längsschnitt-) Studien beginnen mit einer Stichprobe aus der Bevölkerung, erfassen Risikofaktoren und beobachten danach langfristig die in dieser Gruppe auftretenden Krankheiten. Dadurch können Aussagen über den Einfluss von Faktoren auf das Krankheitsrisiko getroffen werden.


        Ballaststoffe: Unter Ballaststoffen werden Bestandteile pflanzlicher Nahrung zusammengefasst, die von körpereigenen Enzymen des menschlichen Magen-Darm-Traktes nicht abgebaut werden und die unverdaut in den Dickdarm gelangen. Man unterscheidet zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen. Ballaststoffe erhöhen das Sättigungsgefühl, fördern eine schnelle Darmpassage, beeinflussen die Darmbakterien, denen sie Nährstoffe liefern. Reich an Ballaststoffen sind Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte.


        Kontakt
        Dr. Susanne Schelosky, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DIfE
        Arthur-Scheunert-Allee 114-116, 14558 Bergholz-Rehbrücke
        Tel.: 033200/88-335, E-Mail: [email protected]
        ----------
        "Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine US-Studie vom National Cancer Institute http://www.cancer.gov/ an 35.000 Personen. Diese zeigte, dass bei Personen, die am meisten faserreiche Kost verzehrten, das Risiko für ein Dickdarm-Adenom niedriger war. Bei einem Dickdarm-Adenom handelt es sich zwar um einen gutartigen Tumor, aus dem sich aber auch Krebs entwickeln kann.

        Der Zusammenhang zwischen einer ballaststoffreichen Ernährung und der Entwicklung von Darmkrebs galt bislang als umstritten. Für einen eindeutigen Beweis wurden in der europäischen Studie unter der Koordination von Elio Riboli von der internationalen Behörde für Krebsforschung (IARC) in Lyon mehr als 500.000 Personen im Alter zwischen 25 und 70 Jahren in zehn Ländern (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden, Spanien) untersucht. Dem im Fachblatt Lancet http://www.thelancet.com/ veröffentlichten Ergebnis zufolge senken durchschnittlich 35 Gramm Ballaststoffe am Tag das Krebsrisiko um ein Viertel im Gegensatz zu einer Aufnahme von lediglich 15 Gramm. 35 Gramm Ballaststoffe entsprechen sieben Portionen Obst und Gemüse sowie fünf Schnitten Vollkornbrot täglich. Die Wirkung von Ballaststoff-Supplementen bzw. Lebensmitteln mit Extra-Ballaststoffen wurde dabei nicht erhoben.

        Würden Personen mit einer ballaststoffarmen Ernährung den Anteil verdoppeln, könnte das Darmkrebs-Risiko um 40 Prozent reduziert werden, interpretieren die Forscher das Studienergebnis. Eine dritte US-Studie, bei der 45.000 Frauen über drei Jahrzehnte untersucht wurden, kann diese schützende Wirkung in einer Publikation im International Journal of Epidemiology http://ije.oupjournals.org/ nicht bestätigen. Das europäische Team geht davon aus, dass dies auf ein unpassendes Probanden-Sample zurückzuführen ist. Vermutlich wurden Personen untersucht, deren Ballaststoff-Aufnahme zu gering ist, um eine positive Wirkung zu erzeugen.

        Weiters ergab die Studie, dass in den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Dänemark Getreide die hauptsächliche Ballaststoffquelle darstellt. In Frankreich und Großbritannien rangiert Gemüse an oberster Stelle, während man in Italien und Frankreich am liebsten auf Obst zurückgreift. " Lyon (pte, 02. Mai 2003 11:33)

        Wie gesagt, diese Aussagen von Rüdiger Meyer sind auch nach allerneusten Studien nicht haltbar.

        Das Problem beim Kochen ist, dass zum Teil die Ballastsoffe entfernt werde. (Kommt auch auf die Art des Kochens an).
        Weiter sollte Ballaststoffreiche Nahrungsmittel (spez. Obst)alleine gegessen werden und wenn dann, dann nur mit pflanzlichen Produkten, da Fleisch zum Beispiel viel längere Verdauungszeit, andere Enzyme etc. beansprucht werden Die Ernährung eines Menschen sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein, allerdings nicht bei einer einzelner Mahlzeit. So mag dei Gemüsepfanne mit Fleischhäpchen vielleicht zwar Schmecken, gesundheitlich gesehen aber nicht vorteilhaft. Das sieht man ja auch beim Waschen. Nicht alles auf einmal in die Waschmaschine schmeissen, sondern unterscheiden und trennen. Wird zuviel gegessen und zuviel verschieden, ist unter anderem die Aufnahme von Nährstoffen nicht mehr gewährleistet.

        Herzliche Grüsse
        Manuele

        Kommentar



        • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


          siehe auch:
          http://www.das-eule.de/facts42000.html

          andererseits:
          http://www.berlinews.de/archiv-2003/1314.shtml
          und
          http://www.onkologie.de/index.php?cs...188-64798.html

          Vielleicht ist es doch mal wieder nicht so einfach, wie das Artikel-Titel vermuten lassen? Vielleict liegt es auch einfach weniger an den Ballaststoffen per se, sondern daran, daß ballaststoffreiche Ernährung ja in der Praxis viel mehr ist als ballaststoffarme Ernährung + Ballaststoffe, nämlich eben Obst, Gemüse etc. enthält, die ja nicht nur aus Ballaststoffen bestehen?

          Thomas
          (der ebenfalls ballaststoffreiche Kost bevorzugt ;-))

          Kommentar


          • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


            ich wollte ja auch nur mal wieder darauf hinweisen, daß es anscheinend für alles (und das gegenteil) die passende studie gibt

            "Weiter sollte Ballaststoffreiche Nahrungsmittel (spez. Obst)alleine gegessen werden und wenn dann, dann nur mit pflanzlichen Produkten, da Fleisch zum Beispiel viel längere Verdauungszeit, andere Enzyme etc. beansprucht werden Die Ernährung eines Menschen sollte ausgewogen und abwechslungsreich sein, allerdings nicht bei einer einzelner Mahlzeit. So mag dei Gemüsepfanne mit Fleischhäpchen vielleicht zwar Schmecken, gesundheitlich gesehen aber nicht vorteilhaft. Das sieht man ja auch beim Waschen. Nicht alles auf einmal in die Waschmaschine schmeissen, sondern unterscheiden und trennen. Wird zuviel gegessen und zuviel verschieden, ist unter anderem die Aufnahme von Nährstoffen nicht mehr gewährleistet. "

            entschuldige, wenn ich bei dieser argumentation lachen muß

            Kommentar


            • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


              klar gibt es für alles gegenteilige meinungen und studien, aber wie ich gesehen habe, stammt deine studie von 1999. zwischen 1999 und 2004 gab viele studien, die beendet wurden. ich glaube kaum, dass eine studie mit über 500'000 personen als nicht glaubwürdig eingestuft werden kann, da auch keine industriezweige die studie gesponsert haben. wenn man alles hinterfragt und nichts als glaubwürdig betrachtet , warum gibt es dann die wissenschaft? stellst du dich auch so an gegenüber deinem dozent?

              ich finde es schön, dass ich dich zum lachen gebracht haben, auch wenn es nicht mein ziel war, aber das gegenteil hast du mir nicht erkären können.

              Manuele

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              • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


                Hi Manuele,

                epidemiologische Studien, auch die mit sehr vielen untersuchten Personen, haben immer einen großen Nachteil. Es werden zwar viele Daten erhoben, doch Wirkungen können meist nicht direkt gemessen werden. Man ist auf Schlussfolgerungen angewiesen. Und die können je nach Interessenlage ganz verschieden ausfallen, schließlich stehen die Ergebnisse dann Wissenschaftlern jeglicher "Glaubensrichtung" offen.

                Um es zu verdeutlichen ein Beispiel: Die Eingeborenen einer fernen Insel werden alle über 150 Jahre alt. Die Forscher untersuchen alles, Lebensweise, soziales Verhalten, Ernährung, Kochrezepte. Einziger Unterschied zu den Leuten von der Nachbarinsel, die nicht so alt werden, unsere Forschungsobjekte ernähren sie sich zu einem großen Teil von gegrillten Fledermäusen, die anderen finden das eklig. Unsere Forscher schließen daraus, hey, gegrillte Fledermäuse müssen irgendwelche lebensverlängernden Inhaltsstoffe haben, lasst uns das untersuchen. Die Quelle mit dem Jungbrunnen ganz tief im Innern der Insel hat nie ein Forscher gefunden, die ist für Fremde nämlich tabu.
                Ich gebe zu, das Beispiel ist etwas willkürlich und hinkt vielleicht. Aber so funktioniert Epidemiologie.

                Kommentar


                • RE:


                  Hallo HSusi

                  Ich verstehe, was du sagen willst, aber gerade in letzter Zeit gab es wirklich viele Punkte, die darauf hinweisen dass Darmkrebs ganz sicher mit Ernährung zusammenhängt. In der Medizin wird Darmkrebs als das Geschwür angesehen, dass am meisten mit falscher Ernährung in Verbindung gebracht wird. Auch zu den Ballaststoffen gibt es viele Studien, ob es wirklich die Ballaststoffe sind, welche das Risiko von Darmkrebs vermindern, kann natürlich nicht 100% gesagt werden. Jedenfalls sollten Ballaststoffe oft konsumiert werden, da sie ohne Zweifel gesundheitliche Vorteile bringen.

                  Kommentar


                  • RE:


                    Hallo Manuele,
                    auch ich glaube ganz fest, dass die Mehrzahl unserer Erkrankungen auf falsche Ernährung zurückzuführen ist. Nur gehen die Meinungen darüber, was denn nun die richtige Ernährung sei, weit auseinander. Logisch, denn DIE richtige Ernährung für ALLE kann es nicht geben. Das macht das Ganze ja so kompliziert.
                    Deshalb bin ich auch immer so vorsichtig, wenn mir jemand sagt, wenn du DAS isst, bekommst du DIE Krankheit, iss viel von DEM, das ist gut für DAS.
                    Meist ist das Problem viel vielschichtiger als man denkt, deshalb gibt es ja auch so viele gegensätzliche Studien.

                    Die Theorie mit den Ballaststoffen als Vorbeugung gegen Darmkrebs ist trotz allem bisher nur eine Theorie. Vielleicht stimmt sie. Vielleicht nützen die Ballaststoffe aber auch gar nichts, wenn sie z. B. als Salat mit raffiniertem Speiseöl angemacht werden oder als "Cerealien" (ich liiiebe dieses Wort) mit gehärteten Fetten auf der Inhaltsstoffliste daherkommen. Beide Fette verursachen Zellschäden, die besonders bei ansonsten fettarmer Ernährung vom Körper nur schlecht wieder repariert werden können, es fehlt der Baustoff Cholesterin. Die Zellen werden "porös", durchlässig für Viren, angreifbar, krank, im schlimmsten Fall entsteht Krebs. Und dabei habe ich doch so viele Ballaststoffe zu mir genommen. ....

                    Ich werde, wie du sicher auch, auch weiterhin mit Interesse von den neuesten Studien lesen. Wenn sie allerdings in solch verallgemeinernden Statements enden, wie Ballaststoffe sind gut gegen Darmkrebs oder Fettarme Ernährung senkt das Herz-Kreislauf-Risiko, dann bleibe ich weiterhin skeptisch. Aber wie gesagt, trotzdem bin ich für neue Infos dankbar, denn das Thema ist ungeheuer interessant, weil: Siehe mein erster Satz.....

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                    • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


                      >ich wollte ja auch nur mal wieder darauf hinweisen, daß es anscheinend für alles (und das gegenteil) die passende studie gibt <

                      Sag ich doch:
                      Trau keiner Studie, die Du nicht selbst geschrieben hast.

                      Gruss CMS

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                      • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


                        lieber manuele,

                        erst mal: lachen muß ich, wenn du mir erklärst, ich solle nicht fleisch und gemüse gleichzeitig essen, weil ich auch nicht socken zusammen mit geschirrtüchern wasche

                        zur wissenschaft und den studien: ich bin naturwissenschaftler. auf diesem sektor ist es vergleichsweise einfach, eine theorie experimentell zu beweisen, weil man die einflußfaktoren in der regel sauber erfassen und voneinander trennen kann

                        dies ist bei den allermeisten ernährungsstudien nicht der fall. sie sind in der regel rein statistische auswertungen, keine doppelblindstudien, wie zum nachweis der wirksamkeit von pharmaka erforderlich. ich will mal anhand der dickdarmkrebs-ballaststoff-debatte erläutern, was ich meine (bitte meine schlußfolgerung als scherz zu betrachten)

                        am anfang stand ja die statistische tatsache, daß afrikaner weniger häufig dickdarmkrebs haben. schluß: afrikaner nehmen mehr ballaststoffe zu sich, ergo schützen diese vor dickdarmkrebs

                        nun nimm die von mir zitierte studie her, die aussagt, daß unter (weißen) nonnen keine korrelation zwischen ballaststoffverzehr und dickdarmkrebs zu finden ist. ergo: was wirklich vor dickdarmkrebs schützt, ist die schwarze hautfarbe ;-)

                        bzw.: häufiges beten hebt die schutzwirkung von ballaststoffen auf

                        ist klar geworden, was ich meine? die statistik ist tatsächlich eine hervorragende methode, um alles mögliche scheinbar zu beweisen. ebenso wie das gegenteil

                        nur um das noch mal klarzustellen: ich halte nicht jede ernährungswissenschaftliche studie per se für haltlos. und spreche mich auch nicht gegen positiven einfluß von ballaststoffen aus

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                        • RE: Prophylaxe von Darmkrebs: Ballaststoffe schütz


                          Ich habe dir nicht gesagt, du sollst Fleisch nicht gleichzeitig mit Gemüse essen. Ich habe gesagt, Gemüse und Fleisch zusammen sind nicht vorteilhaft. Das ist ein Unterschied. Vielleicht fragst du da mal einen Biochemiker.

                          Zu den Studien. Ich passe auf, welche Studie ich als Beispiel nehme und welche Schlussfolgerungen anhand von Studien glaubwürdig sind. Es gibt sehr viel Humbug in der Wissenschaft, aber auch das Gegenteil ist der Fall. Wie CMS und du es machen, halte ich für einfach. Ich weiss nicht, ob du schon mal eine Studie assistiert oder mitgemacht hast, doch gewisse Studien geben klare Ergebnisse. Im Falle Dickdarmkrebs und Ernährung ist der Fall eindeutig.
                          Das Bild, das du von Studien hast und immer wieder gerne von Leuten als Beispiel genommen wird, Länder vergleichen und dann daraus Schlussfolgerungen zu machen, entspricht nicht so ganz, wie man es vielleicht haben möchte.

                          Manuele

                          Kommentar

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