Nüsse sind gut für's Herz und die Gefäße
TÜBINGEN (jzi). 100 Gramm Nüsse enthalten durchschnittlich 600 Kilokalorien. Das entspricht ungefähr dem, was Ernährungswissenschaftler als Energiewert für eine komplette Hauptmahlzeit empfehlen. Ihr Fettgehalt liegt bei über 80 Prozent, außerdem gehören sie zu den häufigsten Allergieauslösern.
Das alles klingt wenig positiv. Doch wie nun die Tübinger Ernährungswissenschaftlerin Ute Brehme berichtet, sind Nüsse viel gesünder als angenommen (Ernährungsumschau 49, 2002, 44). So sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 35 Prozent, wenn man mehr als vier Mal pro Woche 22,5 Gramm Nüsse auf den Speiseplan setzt.
Erstaunlich: In einer japanischen Studie knabberten die Probanden ausgiebig Pekannüsse, so daß der Kaloriengehalt ihrer Nahrung um 25 Prozent nach oben ging. Dennoch blieb ihr Körpergewicht stabil, ihre Blutfettwerte sanken sogar um zehn Prozent. Zurückzuführen sind diese Effekte nach Angaben von Brehme vor allem auf mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die im Unterschied zu tierischen Fetten weniger als Kalorienträger, sondern vielmehr als Funktionsträger wirken. Sie verbessern den Blutfluß, senken die Cholesterinwerte und hemmen entzündliche Prozesse. Besonders hoch ist ihr Anteil, so Brehme, in Haselnüssen, Pekannüssen und Mandeln.
Ein weiterer wichtiger Biostoff der Nüsse ist die Aminosäure Arginin. Sie hält die Blutgefäße elastisch und hemmt die Verklumpungen von Blutplättchen und weißen Blutkörperchen. Darüber hinaus enthalten Nüsse auch relativ viele Ballaststoffe und B-Vitamine.
(Ärzte Zeitung, 21.05.2002)
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Nüsse reduzieren Herztod-Risiko
BOSTON (ner). Der regelmäßige Verzehr von Nüssen geht mit einer verminderten Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Herztodes einher, hat die Physicians Health Study mit fast 21 500 Teilnehmern ergeben.
Wer mindestens zweimal pro Woche Nüsse gegessen hatte, hatte ein um 47 Prozent niedrigeres Risiko für plötzlichen Herztod als Nuß-Verächter, berichten US-Forscher (Arch Intern Med. 162, 2002, 1382). Allerdings wurde die Inzidenz der nicht-plötzlichen KHK-Todesfälle und die Zahl nichttödlicher Herzinfarkte nicht beeinflußt.
Die Ursache für die positive Wirkung der Nüsse ist unklar. Eine bestimmte darin enthaltene Fettsäure könnte antiarrhythmische Effekte haben.
Ärzte Zeitung, 03.09.2002
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Walnüsse senken Blutfette stärker als Olivenöl
Barcelona (Rö). Für Menschen mit erhöhten LDL-Cholesterin-Spiegeln wird eine Ernährung empfohlen, die reich an mehrfach und einfach ungesättigten Fettsäuren ist, eine sogenannte Mittelmeerdiät mit viel Olivenöl. Wer davon nicht so viel mag, hat eine gute Alternative: Walnüsse. Damit sinken LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin sogar noch stärker als mit Mittelmeerdiät.
Herausgefunden haben dies in einer Studie Dr. Emilio Ros und seine Kollegen vom Hospital Clinic i Provencial in Barcelona in Spanien (Annals of Internal Medicine 132, 2000, 538).
Teilgenommen an ihrer Studie haben Männer und Frauen mit LDL-Cholesterin-Spiegeln über 130 Milligramm pro Deziliter, bei denen die Triglyzerid-Spiegel nicht höher als 250 Milligramm pro Deziliter lagen.
Sie nahmen eine typische Mittelmeerdiät mit Olivenöl, aber ohne Nüsse zu sich oder eine Walnuß-Diät, bei der ein Teil des Olivenöls und der anderen ungesättigten Fette durch Walnüsse ersetzt wurden. Gegessen wurden davon täglich 41 bis 56 Gramm, was etwa acht bis elf Nüssen entspricht. In der Walnuß-Diät lieferten die Nüsse damit 18 Prozent der Gesamtenergie und 35 Prozent der Energie aus Fett.
Die Cholesterinwerte gingen von im Mittel 278 Milligramm pro Deziliter mit der Mittelmeerdiät auf 264 Milligramm pro Deziliter zurück. Mit der Walnuß-Diät sanken die Cholesterinwerte sogar noch stärker: Von 278 auf 253 Milligramm pro Deziliter.
Ein ähnlicher Trend zeigte sich bei den LDL-Cholesterin-Spiegeln. Von im Durchschnitt 196 Milligramm pro Deziliter sanken die Werte mit Mittelmeerdiät auf 185 Milligramm pro Deziliter und mit Nüssen auf 174 Milligramm pro Deziliter.
Auf die Serum-Spiegel des HDL-Cholesterins hatte keine der beiden Diäten einen Einfluss.
Die Triglyzerid-Spiegel wurden nur durch die Walnuß-Ernährung verändert: Damit sanken sie von 136 auf 126 Milligramm pro Deziliter. Ebenso sank durch die Nüsse leicht das Lp(a).
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