heute habe ich bei m-ww über Nostradamus gelesen. Daß er Arzt war, hatte ich vergessen. Ich stand gerade vor meinem Kleiderschrank und fragte mich, welche Kleidergrößen ich entsorgen sollte. Die Größe 42 und 40, liebend gern. Aber darf ich auch die Größe 38 sorglos verschenken? Und was passiert wenn? Eine schwere Entscheidung. Auch Goethe hat Nostradamus in Faust nach Lebenshilfe gefragt. Ob er ihm geholfen hat? Bald fragte ich mich aber gar nicht mehr. Frauen denken halt nicht nur pragmatisch, sondern handeln auch praktisch. Das war bestimmt mein Drang nach geordneten Verhältnissen, nach Plan und nach kalkulierbaren Lebensziele... Den Schrank habe ich gar nicht aufgemacht.
Etwas anders ist mir aber eingefallen, ein Rezept für Marmelade: La confiture amoureuse. Ist das nicht was? Nostaramus schrieb ein Kosmetik- und Kochhandbuch "Des Fardemens et Confitures" (1552), ein häufig vergessenes Werk über Make-up, Parfüme und die Kunst Marmelade mit Zucker, Honig und gekochtem Wein herzustellen. Welch ein herrliches Gedanke, die Schönheit mit dem Geruch- und Geschmackssinn zu vermengen, dachte ich, und wählte für euch sofort das richtige Rezept aus. Ob la confiture amoureuse de Nostradamus gesund ist? Ja, heißt seine eindeutige Antwort! In Frankreich ist sie als Geschenk zum Valentinstag beliebt. Und Valentinstag kommt bald auch bei uns. Deswegen verrate ich euch hier anschließend das Originalrezept.
Viele liebe Grüße
Detelina
Zutaten :
300 g frischer Ingwer
Rebenasche
1 kg Waldhonig
Wasser
Zubereitung :
Wie man grünen Ingwer einmacht, welcher obwohl er grüner genannt, doch von einem Ingwer gemacht wird, der Mecquin genannt wird, denn er kommt von Mecqua, wo Machomet begraben liegt.
Nimm weißen Ingwer oder den von Mecquin (denn der ist besser) laß ihn in warmem Wasser drei Tage lang beizen und gib jeden Tag frisches Wasser dazu. Nun nimm eine sehr scharfe Lauge, die aus Rebenasche
hergestellt ist, laß darin den Ingwer erstmals sieden, dann schütte es hinweg und gieß ein anderes daran und versuche, ob er seine Schärfe verloren hat. Denn wo er nicht oftmals gesotten wird, verliert er seine Schärfe nicht, wird aber leicht weich. So man ihn
oftmals in der Lauge gesotten hat und dieselbe die Schärfe des Ingwers aufgesogen hat, tue ihn heraus und weich ihn ein in frischem Wasser. Wasch ihn gut, aber doch vorsichtig, damit du ihn nicht zerdrückst.
Wenn er drei oder vier Tage eingebeizt wurde und du ihm jeden Tag frisches Wasser gegeben hast, damit ihm der Geschmack der Lauge vergeht, dann seihe ihn in sauberem Wasser, unter das ein wenig Honig
gemengt ist und achte, daß er wenig weich und steif als zu weich sei. Dieses Wasser schütte hinweg und versuche ihn abermals, ob er nicht nach der Lauge schmeckt oder irgendeine Schärfe hat, die zu
stark ist. Erkennst du, daß noch etwas vorhanden, so laß ihn sieden, so lange bis er einen lieblichen Geschmack bekommt. Dann heb ihn vom Feuer hinweg, laß ihn auf einem weißen Tuch abtrocknen, und wenn er trocken geworden ist, tue ihn in ein gutlasiertes irdenes Geschirr, stürze es um, daß das Wasser abtropft und nimm Honig soviel du willst (denn er muss in Honig und nicht in Zucker erhalten
werden) tue es in ein Pfanne, laß zwei- oder dreimal aufkochen, tue es vom Feuer, laß es erkalten. Wenn das geschehen, schlage es gründlich mit einem Schaumlöffel, bis nichts als Schaum bleibt, tue
den Honig so kalt und gutgeschäumt in das Geschirr, in dem der Ingwer ist, so lange bis es voll Honig ist, dann laß es zwei oder drei Tage stehen und am Ende, wenn du erkennst, daß der Honig zu
hart gesotten und zu feucht ist, leere alles aus und laß es vorsichtig sieden. Den Ingwer laß nicht mehr als zwei- oder dreimal aufkochen, tue ihn dann in sein Geschirr und decke ihn gut zu. (Quelle: Die Elixiere des Nostradamus).
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