JENA (dpa). Ostdeutsche Essen 14 Jahre nach der Wende immer noch ungesünder als Westdeutsche. "Auf ihrem Speiseplan stehen zu viel Schweinefleisch und zu wenig Obst, Gemüse und Vollkornbrot", so der Jenaer Ernährungsphysiologe Professor Gerhard Jahreis.
Bei Jüngeren kämen zwar häufiger Frischprodukte auf den Tisch. "Insgesamt wirkt aber besonders bei den Senioren noch die frühere Ernährungsweise nach, also fett- und kohlenhydrathaltige Küche."
"Nichts ist schwerer zu ändern als Eßgewohnheiten", so Jahreis. Zwar gebe es heute im Gegensatz zu DDR-Zeiten ein reiches Angebot an Nahrungsmitteln. Die Nachfrage habe sich aber weniger verändert.
"Ostdeutsche sind schwerer dazu zu bewegen, etwas Neues auszuprobieren, etwa mediterrane Kost oder Gerichte aus Fernost." Zudem sparten sie auch am essen. Wegen der im Vergleich zum Westen niedrigeren Löhne könnten sie sich nur einen einseitigeren Speiseplan leisten.
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