gern wird bei debatten darüber, warum sich der mensch wie verhält (oder verhalten sollte), darauf verwiesen, was dem menschen "von natur aus" gemäß sei, was seinem "natürlichen" verhalten entspreche. das gilt nicht nur für den diskurs über homosexualität (wo ja der begriff "natürlich" gern auch mit "gottgegeben" gleichgestellt wird), sondern auch für die ernährungsdebatte
mit großer lust am akribischen hickhack werden verschiedene biologische fakten und wisssenschaftliche erkenntnisse einander gegenübergestellt, um nachzuweisen bzw. zu widerlegen, daß der mensch "von natur aus" pflanzen- oder fleichfresser sei
ich stelle nun die frage, welchen sinn die debatte eines ja nicht mehr gegebenen "naturzustands" überhaupt macht. wir laufen schließlich nicht mehr über die savanne, mit der angst vor dem säbelzahntiger im nacken. vor tastatur und bildschirm zu sitzen, ist ja auch nicht gerade "natürlich"
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