Ich war früher immer schlank - nun habe ich in sieben Jahren 60 Kilo zugenommen. Früher hatte ich jahrelang Kleidergröße XS, heute habe ich 3XL.
ich habe schon zwei Psychosen erlebt und muss seit neun Jahren Psychopharmaka einnehmen. Ergänzend dazu Antidepressiva (Serdolect + Sertralin). Vor kurzem wurde bei mir auch eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert.
Ich merke auch schon gesundheitliche Auswirkungen - ich leide nun auch noch unter Bluthochdruck und muss Betablocker nehmen. Ich bin 33.
So langsam bin ich am Verzweifeln. Ich habe mit meiner Psychiaterin gesprochen, ob wir die Medikamente weiter reduzieren können, aber sie rät mir dringend davon ab. Das Rückfallrisiko sei zu hoch.
Ich habe mit meiner Hausärztin gesprochen, und ganz ehrlich, ich glaube sie hat keine Ahnung oder weiß auch einfach keinen Rat. Mein Endokrinologe sagt, die Einstellung braucht Zeit, bisher habe ich mit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen nur weiter zugenommen.
Es liegt absolut nicht an Disziplinlosigkeit. Ich leide auch nicht an einer Binge-Eating-Störung oder ähnlichem. Und ich habe sämtliche Diäten versucht, die sich auch nur annähernd mit gesunder Ernährung / vegetarischer Ernährung vereinbaren lassen. Ich habe auch schon wochenlang 800kcal täglich gegessen und nicht abgenommen. Wenn ich bei einer Diät abnehme (z.B. bei der Keto-Diät habe ich das geschafft), dann nehme ich nach der Diät alles wieder zu. Seit Jahren besteht die Hälfte meines Tages aus Hunger, Verzicht, Salatblätter abwiegen und vorkochen. Ich habe auch schon 300 € für ein Programm gezahlt, das mir beibringt, ohne Diät zu leben und wieder intuitiv zu essen. Ich habe 15 Kilo davon zugenommen.
Ich habe früher gerne Sport getrieben, aber es wird immer beschwerlicher und macht weniger Freude. Wenn ich mit Freunden wandern gehe, müssen die ständig auf mich warten, weil ich nicht hinterher komme. Seit ich die Medikamente nehme leide ich auch unter Kurzatmigkeit. Ich habe Schwierigkeiten beim Treppensteigen und Schuhe zubinden.
Ich war bei einer Ernährungsberatung und wurde vollkommen enttäuscht. Die Dame pries mir ihre "Ernährungsumstellung" an, bei der man 3 Monate lang nur Nahrungsmittel von einer kurzen Liste essen darf. Dafür sollte ich 3500 € zahlen.
Ich habe mich informiert ob es operative Möglichkeiten gibt, aber vom Magenband habe ich nur schlechte Dinge gehört (Entzündungen, Bauchschmerzen, Unverträglichkeiten). Hat eventuell jemand Erfahrungen mit den aufblasblaren Bällen, die man sich in den Magen einführen lässt?
Ich habe es auch begleitend zu einer Diät mit Orlistat probiert und nichts abgenommen. Hat jemand Erfahrung mit Medikamenten zur Abnahme? Die meisten Appetithemmer kann ich nicht nehmen, da sie Psychosen auslösen können.
Ich möchte mit meiner Hausärztin über eine Adipositas-Kur sprechen, aber ich bin mir nicht sicher, ob es dort neue Erkenntnisse für mich gibt. Bringt das etwas?
Ich schäme mich so für mein Gewicht. Nach der langen Home-Office-Zeit ist es mir so unangenehm, wieder ins Büro zu gehen, und ich sehe die Blicke der Kollegen.
Ich bin für jeden Rat dankbar. Ich bin absolut verzweifelt.
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