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Ich bin unsicher, ob ich gesund lebe

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  • Ich bin unsicher, ob ich gesund lebe

    Hallo,
    Ich würde gerne etwas zu mir schreiben, weil ich mir unsicher bin, wie gesund mein Lebensstil und besonders meine Ernährung tatsächlich sind.
    Ich bin recht perfektionistisch und seit ich vor etwa 8 Jahren mit meinem Arzt eine Ernährungsumstellung abgesprochen habe, habe ich wirklich viel durchgemacht: Anorexie, Gewichtszunahme (zu viel), Gewichtsabnahme usw.
    ich fühle mich derzeit eigentlich wohl mit meiner Ernährung, meiner Gesundheit und meinem Gewicht. Ich bin 164cm und wiege +- 55 Kilo. Mein Körperbau ist eher weich, recht schlank, wenig muskulös und „weiblich“ mit klassisch breiter Hüfte, schmalen Schultern, usw. Ich studiere zwar und habe einen Nebenjob in vorwiegend sitzender Tätigkeit, diese sind aber verbunden mit Geh- oder Fahrradwegen zu Bibliotheken oder häufigem Gebäudewechsel bzw. verschiedenen Treffen. Zudem bin ich in meiner Freizeit ein aktiver Mensch. Ich mache täglich 15 Minuten Yoga, gehe etwa 7km täglich zu Fuß und fahr im Schnitt 20 Minuten Fahrrad. Mehrmals im Jahr gehe ich auf Tages-Wandertouren in die Schäbische Alb. Im Winter fahre ich eine Woche Ski. Täglich gärtnere ich etwa 10 Minuten. Ich gehe auch etwa 2 Mal die Woche 30 Minuten locker laufen (ca 3km). Mit meiner Ernährung bin ich jetzt zufrieden. Ich esse pro Mahlzeit meistens 500 kcal. Manchmal sind es 600-700 und manchmal 250. Das schwankt und diese Flexibilität erlaube ich ihr auch. Morgens esse ich Müsli mit 45 Gramm Haferflocken, 150 Gramm Sojajoghurt, 5 Gramm Sonnenblumenkernen, 15 Gramm Maronen und einer Hand voll Beeren und Mango. Mittags variiere ich meist etwa 70-100 Gramm „Sättigungsbeilage“ aus Kohlenhydraten (meistens: eine Brezel, einen selbstgemachten Vollkornfladen oder selbstgebackenes Brot, Vollkornnudeln, Cousous, Ofenkartoffeln oder dergleichen). Dazu esse ich immer Gemüse und selbstgemachten Hummus ohne Öl, nie eine Soße und manchmal Tofu, Bohnen oder Linsen. Zu Abend esse ich unterschiedlich: Bin ich allein, esse ich meistens eine große Schüssel Quark oder Sojajoghurt mit Obst. Mein Freund mag es jedoch etwas reichhaltiger und da essen wir oft Pfannkuchen (mit Vollmilch, Eiern und Weißmehl, aber ohne Zucker). Da esse ich meistens so 2-3 Stück mit Joghurt und Beeren. Soll es deftig sein, essen wir Nudeln mit Tomatensoße, Pizza (ohne Käse) oder Flammkuchen (statt Schmand nehme ich oft Magerquark). Ich achte darauf, dass die Lebensmittel, die ich esse, möglichst wenig kcal haben, esse eigentlich kaum Zucker (außer im Obst) und achte auf viele Nährstoffe. Ich mag alles Obst und Gemüse, habe aber mit vielen Lebensmitteln große Probleme: Fertigprodukte, Süßspeisen (wie Schokolade, Süßigkeiten, Kuchen, Zuckriges), Keksen oder Salzgebäck, Sahne. Unterwegs oder in Restaurants finde ich häufig nichts, das ich essen möchte. Ich esse sehr stark nach Verlangen: Ich muss Lust auf das Lebensmittel haben und es muss zu meinen Bedürfnissen passen. Ansonsten reagiere ich gereizt. Gleichzeitig versuche ich mich an feste Zeiten zu halten: Morgens bis etwa 10 Uhr, mittags zwischen 12 und spätestens 15 Uhr und abends wieder ab frühesten so 18:30, nicht später aber als 21 Uhr, sollte ich etwas gegessen haben. Sonst werde ich sehr reizbar. Das alles fällt auf. Damit fühle ich mich meist sehr unwohl. Unwohl fühle ich mich aber zb auch, wenn ich abends mit meinem freund diese fetten Speisen noch zu mir nehme. Ich denke dann, dass ich abends gar nicht mehr so viel zu mir nehmen sollte. Überhaupt habe ich schnell das Gefühl, zu viel zu essen. Letztens habe ich zB nach einer Wanderung 150g Crunchy Müsli mit 430 Kalorien pro 100 Gramm und dazu 300g Magerquark und noch Obst zu mir genommen. Ich war völlig übersättigt, mir war aber auch schlecht, weil ich so viele Kalorien auf einmal gegessen hatte. Ich habe große Angst davor, wieder anorektisch zu werden aber ebenso wieder unkontrolliert zuzunehmen. Ich finde einfach mein mein Maß der Mitte nicht. Können Sie mir helfen?


  • Re: Ich bin unsicher, ob ich gesund lebe

    Die Auswahl ihrer Lebensmittel erscheint wie Sie es beschreiben gut und ausgewogen zu sein. Daher sehe ich auch keinen Grund darin dass Sie wirklich Kalorien zählen sollten. Denn mal „Ausreißer „ zur gewöhnlichen Ernährungsweise sind normal und führen nicht zu Gewichtsveränderung. Wenn Sie bei ihrer Lebensmittelauswahl bleiben und nur soviel Essen wie Sie Hunger haben und nicht über das Sättigungsgefühl hinaus, sollte ihr Gewicht stabil bleiben.
    So wie Sie es beschrieben, scheint es auch eher noch ein psychisches Problem zu sein, denn essen hat auch etwas mit Genuss und Wohlbefinden zu tun und nicht nur mit der Zufuhr von Kalorien und Nährstoffen. Evtl. Sollten Sie sich dafür nochmals Unterstützung suchen, damit Sie nicht wieder in eine Essstörung zurückfallen.

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