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Verdauung von Proteinen

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  • Verdauung von Proteinen

    Vorhin war die Diskussion um die Verdauung von Proteinen. Welche Proteine besser geeigneter sind. Pflanzliche oder tierische. Genau kenne ich den vorgang nicht, doch ich denke, dass es die pflanzlichen sind. Könnten aber genau so gut die anderen sein. Was mich nun interessieren würde, wie die Verdauung von Proteinen wirklich vor sich geht, und welche evt. geeigneter sind. Kennt jemand diesen Prozess genauer?

    Wäre sicher noch interessant.

    Beste Grüsse
    gwarpy


  • RE: Verdauung von Proteinen




    Hallo gwarpy

    Die Verdauung von Proteinen ist ein komplizierter und schwer zu verstehenden Prozess. Wegen den vielen Fachbegriffen. Ich hoffe, du verstehst es einigermassen.

    Die Quantität und Qualität der verzehrten Proteinen haben einen spürbaren Einfluss auf den Verdauungsprozess. Die Verdauungsenzyme werden in zwei Gruppen unterteilt, die man als Exopeptidasen und Endopeptidasen bezeichnet. Wie aus den Namen erischtilich, hydrolysieren die Exopeptidasen die endständigen Peptidbindungen der Proteine, während die Endopeptidasen, wie die Enzyme Pepsin und Trypsin, innerhalb der Proteine angreifen und interene Peptidbindungen hydrolisieren und das Protein in kleinere Teile spalten. Pepsin wird vom Magen in Form des inaktiven Pepsinogen sekretiert, welches durch Salzsäure aktiviert wird. Pepsinogen kann nir in aktives Pepsin ungewandelt werden, wenn der pH- Wert unter 6 fällt. Proteinverdauung findet also im Magen in saurem Milieu statt. Die Art des zu verdauenden Proteins kann den pH- Wert, in dem Pepsin wirksam ist, beeinflussen. Tierische Proteine werden normalerweise mit einem niedrigeren pH (mehr Säure) verdaut als pflanzliche Proteine. Die Verdauung von Albumin aus Eier benötigt z. B. einen pH von 1.5 und das damit erheblich niedriger als das pH Optimum der Enzyme und viel niedriger als der für die Verdauung von Pflanzenproteinen notwendige pH Wert.
    Pepsin hydrolisiert die Proteine an den Peptidbrücken zwiscdhen einer aromatischen Aminosäure (Phenylalanin und Tyrosin) und der Dicarbonsäure (Glutaminsäure oder Asparaginsäure) und bewirkt so ein Aufpalten der Proteine in kürzere Ketten, die man Polypeptide und Oligopeptide nennt. Eine tierproteinreiche Ernährung benötigt zur Verdauung im Magen längere Verweilzeiten mit niedrigerem pH als die Verdauung von pflanzlichen Proteine. Die durch eine Kost mit vielen tierischem Erzeugnissen bedingte längere Verweildauer im Magen gibt ein Gefül der Sättigung, aber dies ist nich das Resultat einer ernährungsbedingten Überlegenheit. Tatsächlich fördert die längere Verweildauer im magen die Gärung und diese kann zusammen mit dem höheren Säuregehalt zu Trägheit, Sodbrennen, Ulerationen und eine Reihe weiterer Symtome führen. Dieser Vorgang wird weiter komliziert durch den hohen Anteil freier Fette in tierischen Produkten. Fett wird im Magen nicht verdaut, sondern dieses freie Fett umschliesst die Nahrung und hindert das wasserlösliche Pepsin an optimalen Arbeitsbedingungen.
    Ein weiterer Gesichtspunkt, der hier erwähnt werden muss, ist die Aufnahme grosser Flüssigkeitsmengen zu einer Mahlzeit. Getränke sollten am besten nicht zum Essen konsumiert werden, weil sie die Enzymekonzentrationen im Magen verdünnen und die Geschwindigkeit der Proteinverdauung bremsen. Wasser trinkt man am günstigsten einige Zeit vor oder nach der Mahlzeit, aber nicht während der Mahlzeit. Häufige Kombinationen aller dieser Faktoren führt zu schlechter Aufspaltung der Proteine. Viele nur teilweise gespaltenen Moleküle wandern in das Duodenum, wo der nächste Schritt der Proteinverdauung stattfindet. Das Enzym Trypsin, das das Pakreas in der inaktiven Form Trypsinogen sekretiert, wird im Duodenum durch das Enzym Enterokinase aktiviert, das die Darmwand ausscheidet. Ist Trypsonigen erst einmal ins aktive Trypsin umgewandelt, aktiviert dieses auch Tryüpsinogen, ein Vorgang, der als Autokatalyse bekannt ist.
    Im Gegensatz zum Pepsin benötigt Trypsin zur Wirkungsentfaltung ein alkalisches Milieu und arbeitet am besten im pH Bereich zwischen 7 und 9. Es spaltet die Polypeptide und Oligopeptide an den Positionen, die an die Aminosäuren Lysin und Arginin angrenzen, und bildet noch kleinere Proteinfraktionen. Die weiter Verdauung geschieht durch Exopeptidasen, die die Polypeptide in Oligopeptide und in einzelne Aminosäuren hydrolisieren. Oligopeptide sind Restfragmente aus zwei oder drei Aminosäuren.

    Es gäbe noch weitere Unterschiede, wie die Aminosäureketten etc., das wäre sicher aber zu langatmig.

    Beste Grüsse
    Manuele

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    • RE: Verdauung von Proteinen


      danke, manuele, sehr aufschlußreich

      kannst du noch erklären, warum tierisches protein schwerer verdaulich sein soll als pflanzliches? weil es biologisch höherwertig ist, d.h., braucht es mehr aufwand, die peptidbindungen der essentiellen aminosäuren zu spalten?

      Kommentar


      • RE: Verdauung von Proteinen


        guten abend petronius

        da ich morgen verreise und noche einiges vorbereiten muss, fasse ich mich kürzer.

        einer der gründe, warum pflanzliches protein verdaulicher ist, ist deswegen, weil sie mehr verzweigtkettige aminosäuren enthalten als tierische produkte, solche sind leichter zu verdauen. tierische proteine dagegen sind reich an den schwefelhaltigen aminosäuren cystein und methionin und haben auch einen grösseren anteil an den aromatischen aminosäuren phenylalanin und tyrosin.

        es gibt noch einige andere gründe wie z.b. mit den ballaststoffen. vielleicht kommen wir ja noch einmal dazu, momentan fehlt mir aber die zeit.

        liebe grüsse
        manuele

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        • RE: Verdauung von Proteinen


          wieder was gelernt ;-)

          herzlichen dank!

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