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Ist das wahr? 2.

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  • Ist das wahr? 2.

    Da die interessante Fragestellung von Wolfgang E. speziell durch Piano und Celine immer weiter nach hinten verschiebt, möchte ich das Thema noch einmal aufgreifen.

    Mit Entsetzen habe ich die einzelnen Beiträge gelesen. Ws wimmelt zwar von Vorschlägen, aber niemand antwortet auf die Frage. Ist das wahr? Der Spiegel hatte einen reißerischen Beitrag geliefert. Schade, dass keiner den Inhalt und die Aussage auch nur ansatzweise hinterfragt.

    Nur zwei Beispiele aus dem Deutschland betreffenden Artikel:

    > Betroffene Kindern und Jugendlichen haben häufig einen gestörten Glukosestoffwechsel, mitunter tritt sogar Diabetes vom Typ 2 auf, wie sie bisher nur unter älteren Erwachsenen auftrat. Vor 20 Jahren war Derartiges für Kinderärzte unvorstellbar - damals waren zumindest Kinder noch rank und schlank.<
    Zwei Aussagen werden mit einander verknüpft, ohne eine Beziehung zu untermauern. Es ist gleichermaßen nachgewiesen, dass in Deutschland mit dem Rückgang der Population der Storche die Geburtenrate sank. Wer behauptet nun, dass der Beweis dafür erbracht wurde, die Störchen bringen tatsächlich die Babys. Jeder Leser soll einfach für sich selbst erkennen, dass die alleinige Ursache in der Ernährung begründet ist. Und wie wir alle wissen, gibt es schon fast fanatische Verfechter dieser Theorie. Was aber ist Übergewicht. Als Übergewicht wird alles deklariert, was über dem Idealgewicht liegt. So weit, so gut. Was aber ist das Idealgewicht? Die Metropolitan Life ermittelte, bzw. kreierte diesen Wert aus den Angaben ihrer Versicherten aus den Jahren 1935 – 1953. Nun fragt man sich natürlich, konnte in den betreffenden Jahren sich jeder in England eine Lebensversicherung leisten? Wahrscheinlich nicht. Schon von daher kann das Ergebnis nicht repräsentativ sein.
    Spricht man, wenn auch in BMI abgewandelt, noch immer von den Metropolitan-Daten, kennt kaum einer die Framingham-Studie. Dort wird der Bezug zwischen Herzinfarkt und Übergewicht dramatisch relativiert. Genetische Bedingungen sind die Hauptursachen.
    > Als Ursache des Übergewichts werden immer wieder so genannte "thrifty genes" ("Spar-Gene") diskutiert. In früheren Zeiten mit wiederkehrenden Hungersnöten hatten Menschen demnach einen genetischen Vorteil, wenn sie bei Nahrungsüberfluss besonders schnell speckig wurden. Der Hang zum Fett scheint tatsächlich genetisch programmiert zu sein, denn er tritt bei Kindern vorbelasteter Eltern besonders häufig auf. Gefunden haben die Mediziner das Dickmach-Gen jedoch noch nicht.<
    -------------------------------------------------
    Frisch, fromm, fröhlich und frei behauptet der Journalist, das thrifty-Gen sei nicht gefunden, und somit eine reine Spekulation. Tatsache? Ich weis es nicht. Ich gebe zu, dass ich dieses Gen noch nicht gesehen habe. U.a. ist jedoch Professor Fred Sinowatz anderer Meinung.
    Auch deutsche Lebesversicher fragen bei Antragstellung nach der Körpergröße und dem Gewicht. Alleine aus diesen Angaben erfolgt jedoch weder ein Risikozuschlag, noch eine Ablehnung. Erst bei massivem Übergewicht muss sich der Interessent einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Werden dort noch den vorgegebenen Kriterien keine positiven Befunde erhoben, erfolgt die Annahme des Antrages völlig normal. Um diesen Vorgang zu bewerten, muss man die Sichtweise des Lebensversicherers kennen. Sie unterscheidet sich erheblich von der eines Arztes. Anhand ihrer unvorstellbar großen zentralen Datenbanken bewertet der Versicherer jede Abweichung vom Durchschnitt mit dem Augenmerk auf mögliche Erkrankungen oder Todesfälle während der künftigen Versicherungsdauer. Und das können leicht 30 oder gar 35 Jahre sein. Sobald sich eine Abweichung vom durchschnittlichen Verlauf des Erkrankungs- und Todesfallrisikos ergibt, ist der Versicherer gezwungen, einen Zuschlag zu verlangen, oder gar die Annahme des Antrages ab zu lehnen.
    Wer könnte jedoch ein Interesse an der panikartigen Verbreitung der Übergewichtsgeschichten haben?
    Die Nahrungsmittelindustrie – Nö! Glaube ich nicht. Wer „gesunde“ Nahrung kauft, kauft keine „ungesunde“ und umgekehrt. Gekauft wird jedoch auf alle Fälle.
    Die Pharmaindutrie, um zusätzliche Schlankheitspillen auf den Markt zu bringen? Glaube ich unter Berücksichtigung von dem Ruf, den diese Pillen haben auch nicht.
    Die Mediziner aus Sorge um die Volksgesundheit? Kann ich mir nicht vorstellen, denn sie würden sich ja die Erwerbsgrundlage entziehen.
    Die Krankenkassen, um ein weiteres Argument zu haben, die Beiträge zu erhöhen, statt Verwaltungs- und „Sonstige“-kosten zu senken? Da mag sich jeder sein eigenes Bild machen................
    Frodo


  • RE: Ist das wahr? 2.


    Hallo Frodo,

    Nach einer Studie der Ulmer Universitätskinderklinik leiden bereits 1,5 % aller übergewichtigen Jugendlichen an Diabetes Typ 2 (gemeint sind stark übergewichtigen!) - einer Krankheit, die bisher bei Kindern und Jugendlichen völlig unbekannt war und noch vor Jahren lediglich ältere Menschen betraf, neuerdings auch jüngere Erwachsene. In der Regel sind die an Altersdiabetes erkrankten Kinder genetisch vorbelastet, sagt die Studie, zum Ausbruch kommt die Krankheit aber erst durch übermäßige und langfristige zuckerhaltige und fettreiche Ernährung sowie extremer Bewegungsmangel. Viele Ärzte sollen noch nicht auf die "neue" Kinderkrankheit achten, da sie im Praxisalltag bisher so nicht vorkam. Deshalb behauptet Olga Kordonouri, der Leiterin der Diabetes-Ambulanz an der Berliner Charité Klinik, es gebe eine hohe Dunkelziffer.

    Warum soll das nicht wahr sein?

    P.S.: Allerdings finde ich es nicht richtig, von populär-wissenschaftliche Beiträge, besonders online, zu viel zu verlangen. Es genügt in dem Fall auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Leser können sich dann zusätzlichen Informationen besorgen. So wie du das zum Beispiel hier im Forum machst.

    Viele herzliche Grüße
    Detelina



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    • RE: Ist das wahr? 2.


      Hallo Detelina

      > Nach einer Studie der Ulmer Universitätskinderklinik leiden bereits 1,5 % aller übergewichtigen Jugendlichen an Diabetes Typ 2<
      -------------------------------------
      Wir wollen uns bitte nicht missverstehen: Jeder Erkrankte ist einer zuviel!!
      Nach dieser Studie sind in Deutschland also ca. 6.000 Diabetes 2 Fälle bei Jugendlichen bekannt. Dabei bin ich von 8 Mio Jugendlicher gesamt ausgeganegen. Meine Zahl kann also differieren. Um das Ausmaß der Erkrankung zu beurteilen, müsste man auch die Daten anderer schwerer Krankheiten kennen. Beachtenswert ist dabei, dass Diabetes in den urbanen Hochburgen von Nordamerika, Asien und Australien weitaus stärker vertreten ist, als in Europa und damit auch in Deutschland.

      > In der Regel sind die an Altersdiabetes erkrankten Kinder genetisch vorbelastet<
      --------------------------------------------------
      Das deckt sich auch mit anderen Studien. Offen bleibt dabei, wo der Zusammenhang besteht. Nach vielfacher Lehmeinung ist das gleiche Gen, welches für Übergewicht verantwortlich ist, auch für Diabetes verantwortlich. Damit taucht automatisch die Frage auf: Sind die betroffenen Diabetiker, weil sie übergewichtig sind, oder sind sie Übergewichtig, weil sie erblich belastet zu latente Diabetiker sind. Eine definitive Aussage über die letztendlichen Faktoren der Auslösung der Krankheit kann ich nicht finden. Nur die Ernährung als Ursache verantwortlich zu machen, mag manchem einleuchten. Bei mir taucht eher der Verdacht auf eine schamhafte Verlegenheitslösung hin. Wo gibt es eine Studie über Diabetes 2, aufgeteilt nach sozialen Schichten. Bekanntlich gibt es eine deutliche Differenzierung zwischen Übergewicht und sozialem Status. Gibt es einen Zusammenhang mit Diabetes, müsste sich diese zu einer aerme-Leute-Krankheit entwickeln.

      > Viele Ärzte sollen noch nicht auf die "neue" Kinderkrankheit achten<
      ------------------------------------------------------
      Wieviele Ärzte haben den früher nicht darauf geachtet? Aus welchen Gründen war damals die Dunkelziffer geringer? Diese Fragen müssen sich beantworten lassen, denn sonst ist die größer werdende Häufigkeit nicht zu begründen.

      > Warum soll das nicht wahr sein?<
      ------------------------------------------
      Ich bezweifle dann nicht den Wahrheitsgehalt, wenn man mir gestattet, auch entgegengesetzt zu fragen: Warum ist das wahr. Leider habe ich noch keine zufrieden stellende Antwort gefunden.


      > Allerdings finde ich es nicht richtig, von populär-wissenschaftliche Beiträge, besonders online, zu viel zu verlangen<
      --------------------------------------------
      Ich erkenne sehr wohl die Problematik in unserer schnelllebigen Zeit. Auch glaube ich, nicht zuviel zu verlangen, wenn ich ausgewogene Berichte fordere. Um aber die Waage nicht einseitig zu belasten, sollten auch Gegenargumente veröffentlicht werden. Bitte nicht nur in die populäre Richtung, weil sich das derzeit am besten verkauft. Wohin unausgewogene Berichte führen, liest Du hier täglich im Forum. Unser Schlankheitswahn führt dazu, dass Menschen mit der Apothekerwaage am Esstisch sitzen. Wenn sie es tun, um einem (falschen) Ideal zu entsprechen, bitte, ich habe nichts dagegen. Leider sind aber viele dabei, denen mittlerweile die blanke Angst in Nacken sitzt. Und für diese bedauernswerten Menschen entwickelt sich die Berichterstattung zum Psychoterror.
      Ich meine daher, dass ich mit Blick auf meine Mitmenschen nicht genug vom Journalisten verlangen kann. Sonst degradiert dieser zum Schreiberling und gehört auf den Müll.

      Eine angenehme Nacht wünscht Dir
      Frodo

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      • RE: Ist das wahr? 2.


        Hallo Frodo,

        "Bekanntlich gibt es eine deutliche Differenzierung zwischen Übergewicht und sozialem Status. "

        Über den Satz von dir bin ich gestolpert, weil ich vorher noch nie über eine derartige Aussage gestolpert bin. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, weder bei Erwachsenen noch bei Kindern. Bist du dir sicher?

        Gruß Momo

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        • RE: Ist das wahr? 2.


          Lieber Frodo,

          Du zitierst zuerst meinen Beitrag::
          Die Frage bleibt letztlich offen, woher die erschreckenden Zahlen übergewichtiger Kinder und die hohe Zahl von Kindern mit Diabetes 2 (früher einmal Altersdiabetes genannt) kommt, wenn eigentlich ohnedies alles OK ist und die Ernährung durchschnittlich gut und gesund ( was Deine Aussagen implizieren).
          ----------------------------------
          Darauf antwortest Du:
          Leider wird diese Frage auch noch offen bleiben. Jedenfalls was Diabetes und andere Krankheiten betrifft. Aber auch dafür werde ich mich in aller Form entschuldigen, sobald offiziell anerkannt wird, das diese Krankheit ebenso wie AIDS nur durch falsche Ernährung hervorgerufen wird.

          Ich kann Dein Statement und Deine Meinung nicht nachvollziehen:

          Während kaum jemand ernsthaft behauptet, dass Aids ernährungsbedingt sei, liegt es bei Diabetes fast umgekehrt. Es ist herrschende Meinung, dass Ernährung einer der wesentlichen Faktoren im Zusammenhang mit Diabetes 2 ist. (Allerdings nicht "nur", denn nichts in der Natur ist monokausal).

          Im Internet finden wir praktisch auf allen Seiten die sich mit Diabetes 2 beschäftigen, diese Ansicht.

          Ich übersetze nur ein Beispiel (ließe sich beliebig verlängern):
          Das englische Original ist zu finden unter http://www.childrenwithdiabetes.com/dictionary/

          Diabetes Vorsorge Programm:
          Eine Studie des (amerikanischen) Nationalinstituts für Diabetes und Verdauungs- und Nierenerkrankungen wurde von 1998 bis 2001 mit Menschen durchgeführt, die bereits ein hohes Risiko für Diabetes 2 hatten.
          Alle Studienteilnehmer hatten eine geschwächte Glukosetoleranz, also eine sogenannte "Vordiabetes" und waren übergewichtig. Die Studie zeigte, dass die Teilnehmer, welche 5-7% ihres Körpergewichts durch eine fett und kalorienarme Diät, sowie durch moderates Training (üblicherweise eine halbe Stunde gehen, an 5 Tagen in der Woche) abnahmen, ihr Risiko an Diabetes 2 zu erkranken um 58% verminderten. Teilnehmer, welche eine Behandlung mit dem Diabetesmedikament Metformin erhielten, haben ihr Risiko Diabtes 2 zu bekommen um 31% reduziert.

          Das sind doch Meinungen die man nicht ohne weiteres vernachlässigen kann.

          Herzliche Grüsse

          Wolfgang








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          • RE: Ist das wahr? 2.


            ich kann mir das sehr wohl vorstellen

            wenn ich mich umblicke, wo mir extrem übergewichtige personen begegnen: in meinem beruf nicht, und da bewege ich mich vornehmlich unter menschen eines eher höheren sozialen status. gehe ich aber zu aldi oder plus einkaufen oder betrachte die stammkundschaft an der trinkhalle, dann sieht die sache schon anders aus

            es erscheint mir auch nachvollziehbar, daß mit zunehmender bildung auch zunehmendes körperbewußtsein bzw. wissen um die zusammenhänge zwischen ernährung und gesundheit einhergeht

            das soll natürlich keine wertung darstellen. ob nun der proll am cholesterinbedingten herzinfarkt stirbt oder der manager am stressinduzierten, kommt doch letztendlich auf das gleiche raus

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            • RE: Ist das wahr? 2.


              Hallo Petronius.
              Vielen Dank für diesen Hinweis. Keine Angst, ich werde den Satz nicht für eine Diskussion über die Cholesterinlüge missbrauchen!

              Nur im ersten Augenschein ist der Satz von Dir richtig. Ich meine, es gilt aber zu beachten, ob z.B. in einem vorgegebenen Zeitraum von 1000 gemütlichen Dickerchen als Beispiel 100 infolge des Übergewichtesversterben, oder aber von 1000 gestressten Managern 200 an anderen Krankheiten. Das wird zwar nicht in Größenordnungen dieser beispielhaften Übertreibung der Fall sein. Aber gewisse Tendenzen in dieser Richtung treten auf, wenn man sich ausführlich mit der Thematik befasst. Vielleicht kennt sogar einer unserer Leser eine passende Statistik?

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              • RE: Ist das wahr? 2.


                Hallo Momo.
                Die Information habe ich bei meinen Recherchen im www gelesen. Aus den gleichen Gründen, die auch Petronius beschreibt, war das für mich einleuchtend. Daher habe ich Internetseite leider nicht gespeichert, und muss die Quellenangabe schuldig bleiben.
                Wenn auch nicht so detailliert wie beim ersten Mal, finde ich aber die gleichen Hinweise in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes im Heft 16. Dieses Heft, welches unter der Seite http://www.rki.de/GBE/HEFTE/ADIPOSI/ADIPOSI.PDF für jederman einsichtig ist, kann ich allen nur wärmstens empfehlen. Auch wenn keine Vergleichsdaten angeführt werden. Da ich keinen Fachausdruck dafür kenne, möchte ich hier kurz beschreiben, welche Vergleichsangaben ich persönlich brauche, um mir ein abgerundetes Bild zu machen:
                Es gibt Statistiken, welche genauestens beschreiben wie viele Menschen mit Übergewicht z.B. an Diabetes erkranken, und wie viele davon z.B. in den nächsten 20 Jahren an dieser Krankheit versterben werden. Um eine solche Statistik bewerten zu können, muss ich natürlich auch wissen, wie viel Menschen des gleichen Alters in den nächsten 20 Jahren an anderen Krankheiten sterben. Erst dann ksnn ich ermitteln, ob der übergewichtige ein erhöhtes Risiko darstellt. Verstehtst Du was ich meine? Ein mögliches Ergebnis könnte sein, dass die Todesfallrate der Übergewichtigen als Diabetiker dreifach höher liegt als bei Normalgewichtigen, aber die Todesfallrate in Bezug auf andere Erkrankungen x-mal niedriger liegt.

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                • RE: Ist das wahr? 2.


                  hi frodo,

                  ich wollte lediglich ausdrücken, daß auch höherer bildungsgrad bzw. soziale stellung und damit verbundenes (theoretisches) wissen um gesunde ernährung nicht per se gesundheitsbewußtes verhalten sicherstellen

                  somit kein anlaß zu überheblichkeit gegenüber benachteiligten schichten besteht (welchen vorwurf ich meine, bei momo zwischen den zeilen gelesen zu haben)

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                  • RE: Ist das wahr? 2.


                    Lieber Frodo,

                    ich weiß nicht..., die Statistiken für Diabetes Typ 2 scheinen mir wirklich nicht so wichtig zu sein. Das Österreichische Sozialministerium hat auch eine Studie in Auftrag gegeben, die eindeutig ein hohes Krankheitsrisiko Einkommensschwachen bescheinigt. Noch schlimmer! Bereits bei fallendem Durchschnitt des Einkommens steigen die Krankheiten, wobei die unteren sozialen Schichten am häufigsten und schwersten erkranken. Mit Abfall des Einkommens sinkt außerdem die Lebenserwartung und dies deutlich. Und wer geringeres Einkommen hat und auch zusätzlich keine Bildung stirbt durchschnittlich früher. Das Sterberisiko bei Männer ohne oder mit Hauptschulabschluß z.B. ist statistisch gesehen 109% höher als bei Akademikern. Es scheint mir wirklich viel, viel wichtiger zu sein, sich um grundsätzliche Dinge zu kümmern, also Einkommen und akademische Bildung. Das mit der Bildung, geht nehme ich an, notfalls auf dem dritten Bildungsweg (darüber sagt die Studie nämlich nichts).

                    Viele herzliche Grüße
                    Detelina

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                    • RE: Ist das wahr? 2.


                      Hallo Wolfgang.

                      >Ich kann Dein Statement und Deine Meinung nicht nachvollziehen<
                      ------------------------------
                      Lach. Das glaube ich Dir. Hierhandelt es sich um einen klassischen Fall von Missverständnis. Während Du deine Anmerkung allgemein verstanden wissen wolltest, habe ich den auf den vorhergehenden Absatz bezogen. Darin glaubte ich doch einen leisen Vorwurf zu erkennen, weil ich nicht auf einen nicht näher bezeichneten Artikel (der mir nicht vorliegt) in einer Tageszeitung (die ich nicht kenne) von einem Journalisten (dessen Name mir nicht einmal genannt wurde) eingegangen bin. Unter dieser Annahme erhält meine Aussage eine ganz andere Bedeutung. Sorry, muss mich dabei wohl überbewertet haben.

                      >Während kaum jemand ernsthaft behauptet, dass AIDS ernährungsbedingt sei<
                      -----------------------------
                      In der Tat handelt es sich nach meinem Kenntnisstand nur um eine Person. Dafür wird von der die These, dass Krankheiten (auch AIDS)ausschlißlich von falscher Ernährung rühren, um so nachdrücklicher vertreten.

                      >Im Internet finden wir praktisch auf allen Seiten die sich mit Diabetes 2 beschäftigen, diese Ansicht.<
                      ----------------------------
                      .Leider decken sich nicht nur die Ansichten, sondern in den meisten Fällen sogar der genaue Wortlaut. Vielleicht ist es jedoch nicht jedem verständlich, dass mich gerade das so stutzig macht?

                      >Diabetes Vorsorge Programm:<
                      ---------------------------------------
                      Ich stehe weiterhin dazu, dass ich ein alter Skeptiker bin.
                      Zu einen erstaunt mich der Zeitraum. Mir erscheinen drei Jahre für eine solche Untersuchung zu kurz.
                      Zum anderen wird nicht angegeben, wie das Ergebnis zustande kommt. Welche Kriterien werden angelegt, um beurteilen zu können, das bei einem Probanden das Erkrankungsrisiko um 58% gesunken ist? Gewichtsreduktion und Steigerung der körperlichen Fitnes können es ja nicht sein, dann müsste die Erfolgsquote unter den genannten Bedingungen 100% betragen.
                      Noch ein dritter Punkt fällt mir spontan auf: Muss ich alle europäischen Ärzte für zu blöd halten, einen solchen doch ziemlich simplen Test durch zu führen, wenn die Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Diabetes so unzweifelhaft feststehen, wie allgemein suggeriert wird?

                      Man mag mich für einen Materialisten halten, aber wenn es um beachtliche Geldsummen geht, leuchtet mir eine Bewertung doch sehr stark ein. Ich verweise nochmals auf die Lebensversicherer, die einen Übergewichtigen (nicht Fettsüchtigen!) ohne Risikozuschlag für mehrere Jahrzehnte versichern. Das bedeutet für mich nicht, dass ein Zusammenhang ausgeschlossen werden kann. Allerdings bedeutet das, dass der geringe Verwaltungsaufwand für das angebliche Risiko höher ist, als das Risiko für den Übergewichtigen selbst.

                      Etwas die eigene Meinung durchschaubarerer gemacht zu haben wünscht sich

                      Frodo

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                      • RE: Ist das wahr? 2.


                        Liebe Detelina.

                        Lieber Frodo,

                        ich weiß nicht..., die Statistiken für Diabetes Typ 2 scheinen mir wirklich nicht so wichtig zu sein. Das Österreichische Sozialministerium hat auch eine Studie in Auftrag gegeben, die eindeutig ein hohes Krankheitsrisiko Einkommensschwachen bescheinigt. Noch schlimmer! Bereits bei fallendem Durchschnitt des Einkommens steigen die Krankheiten, wobei die unteren sozialen Schichten am häufigsten und schwersten erkranken. Mit Abfall des Einkommens sinkt außerdem die Lebenserwartung und dies deutlich. Und wer geringeres Einkommen hat und auch zusätzlich keine Bildung stirbt durchschnittlich früher. Das Sterberisiko bei Männer ohne oder mit Hauptschulabschluß z.B. ist statistisch gesehen 109% höher als bei Akademikern. Es scheint mir wirklich viel, viel wichtiger zu sein, sich um grundsätzliche Dinge zu kümmern, also Einkommen und akademische Bildung. Das mit der Bildung, geht nehme ich an, notfalls auf dem dritten Bildungsweg (darüber sagt die Studie nämlich nichts).

                        Viele herzliche Grüße
                        Detelina

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                        • RE: Ist das wahr? 2.


                          Lieber Frodo,

                          kommen wir aber bitte zurück auf den Boden der Wissenschaft. Es handelt sich in diesem Fall jedoch nur um eine Statistik. "Statistisch" bedeutet die Statistik betreffend. Und "Statistik" bedeutet wiederum, liebe Frodo, bitte, erhebe dich, nach bestimmten Gesichtspunkten geordnete Zusammenstellung von Zahlen. Ob die Statistik auch eine wissenschaftliche Methode zur zahlenmäßigen Erfassung von Daten und Massenerscheinungen sein kann???? Die Antwort dieser Frage ist eine richtige Aufgabe für dich. Vielleicht läßt sich auch etwas durch ein Fernstudium hier im Forum bewirken, nicht wahr?

                          Eine wunderschöne Nacht zusammen mit der Wissenschaft wünscht dir Detelina

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                          • RE: Ist das wahr? 2.


                            Dies mit der Lebensversicherung von damals kann ich schon nachvollziehen. Was hat denn das mit der heutigen Situation zu tun? Bald werden sie nicht nur die Lebenden, sondern mangels an Versicherungswilligen auch die Nichtlebenden versichern wollen.

                            Bitte um Entschuldigung für die Einmischung
                            Detelina

                            Kommentar


                            • RE: Ist das wahr? 2.


                              Hallo Detelina.

                              Was meinst Du mit "damals" und "heute". Die Risikoauslese ist gängige Praxis.

                              Kommentar


                              • RE: Ist das wahr? 2.


                                >Ob die Statistik auch eine wissenschaftliche Methode zur zahlenmäßigen Erfassung von Daten und Massenerscheinungen sein kann???? <
                                -----------------------------------
                                Wenn sie unter objektiven und nachprüfbaren Kriterien verantwortungsvoll erstellt wird, kann die Antwort nur ja lauten.
                                Um aber nicht in einen filosofischen Bereich zu driften, erläutere mir bitte Deine Bedenken.

                                Kommentar


                                • RE: Ist das wahr? 2.


                                  Hallo Frodo,

                                  unter der Internetseite http://www.fda.gov/fdac/features/2001/501_diab.html findest Du eine wesentlich genauere Beschreibung der Studie, die ich gestern übersetzt und zitiert habe.

                                  Sinngemäß wird folgendes ausgesagt:
                                  1. Das DPP (Diabetes Prevention Program) wurde an 27 Zentren in den USA nationenweit durchgeführt.
                                  2. Die freiwilligen Teilnehmer am DPP wurden nach reinen Zufallskriterien 3 Gruppen zugewiesen. Gruppe 1: Abnehmen und Bewegung; Gruppe 2: Medikament; Gruppe 3 = Standardgruppe erhielt nur Placebos.
                                  3. Das Alter der DPP Teilnehmer lag zwischen 25 und 85 Jahren, bei einem Durchschnitt von 51 Jahren, sie hatten eine verminderte Glucosetoleranz und hatten einen durchschnittlichen BMI von 34.
                                  4. Von der Standard Gruppe erkrankten innerhalb der 3jährigen Folgezeit etwa 29% an Diabetes 2, aber nur etwa 14% der Diät und Bewegungsgruppe und etwa 22% der Medikamentengruppe. (Da Du sicher nachrechnest ich komme nicht auf eine Rduktion von 58% sondern nur von 52%)

                                  Ich beschäftige mich seit einigen Jahren "amateurhaft" mit Diabetes 2 weil ich aus einer Familie bin, die dazu ( und zu Herzkrankheiten) prädisponiert ist. (Die väterlichen Großeltern und der Vater selbst hatten Diabetes 2 und sind an Herzkarnkheiten gestorben. Mein Bruder ist seit seinem 42 Lebensjahr an Diabetes 2 erkrankt.)

                                  Meinem Bruder wird noch von jedem Arzt den er aufgesucht hat und bei jedem seiner Kuraufenthalte zu Gewichtsreduktion und Bewegung dringend geraten. Dabei ist sein Übergewicht durchaus im österreichischen "Normalbereich" also nicht im Bereich von krankhafter Adipositas.

                                  Facit für mich
                                  1. Auch wenn die Teilnehmer an der obigen Studie natürlich mit einem BMI von durchschnittlich 34 schon sehr stark übergewichtig waren ist das Ergebnis jedenfalls signifikant.
                                  2. Natürlich gibt es nicht nur eine Ursache - gerade eine erbliche Belastung ist sicher stark zu beachten. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Übergewicht und Bewegungsarmut sich negativ auf einen möglichen Ausbruch der Krankheit und auf deren weiteren Verlauf auswirken ist überwältigend hoch.

                                  Das Nachrechnen von Statistiken ist zwar sicher sehr spannend. (Es verdient z.B. Herr Pollmer auch viel Geld damit).
                                  Ob derartige - pardon - "Zahlenspielereien" aber zu richtigeren Ergebnissen führen als die Mehrheitsmeinung, ist für mich recht fraglich. Und ob es gerechtfertigt ist auf dieser Grundlage Menschen gegenüber der allgemein empfohlenen medizinischen Vorsorge zu verunsichern, sei angesichts der dramatischen Folgen von Diabetes 2 ebenfalls zur Diskussion gestellt.

                                  Ich freue mich auf Deinen Meinung dazu. Vielleicht kann ich doch ein wenig Verständnis bei Dir finden
                                  Herzliche Grüsse
                                  Wolfgang

                                  PS.: Über das Nachrechnen von Statistiken durch Herrn P. hat es vor einigen Tagen im ORF eine recht interessante Sendung gegeben. Wäre ebenfalls eine Diskussion wert sprengt aber hier den Rahmen. Vielleicht finden wir einen Weg uns darüber auszutauschen.

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                                  • RE: Ist das wahr? 2.


                                    Hallo Wolfang E.,
                                    in einem Buch von Prof. Lothar Wendt steht, dass es einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Verzehr von tierischem Eiweiß und Diabetes gibt.
                                    Er erforschte die sog. Eiweißspeicherkrankheiten unter anderem Herzinfarkt, Bluthochdruck, Blutgerinnsel,
                                    Schlaganfall, Parodontose, Fettstoffwechselstörungen,
                                    Rheuma, sog. Autoimmunerkrankungen, Angina pectors und Übergewicht.
                                    Aber erst in neuster Zeit wird das Thema Eiweißspeichererkrankungen im ärzlichen Kreis diskuiert.
                                    Prof. Lothar Wendt schrieb die Bücher "Eiweißfasten" und Gesund werden durch Abbau von Eiweißüberschüssen.
                                    Wendt wurde seinerzeit sehr angegriffen, als er seine Fosrchungsergebnisse veröffentlichte.

                                    Gruß CMS

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                                    • RE: Ist das wahr? 2.


                                      Hallo Wolfgang ,schön das du noch da bist,und den weg ins forum zurüchgefunden hast,endlich ist wieder der moralische ausgleich im forum vorhanden.

                                      Das was Cms schreibt ,über herrn Lothar Wendt ist richtig,bei uns in Deutschland ,lieber Wolfgang,gibt es neben herrn Wendt auch eine Krankenkasse die ganz klar das wieder gibt was Wendt sagt,die Krankenkasse heisst BKK Zollern -Alb.
                                      In der aktuellen Ausgabe findet man das.
                                      gruss franco

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