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Muckabazza/Blutgruppendiät

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  • Muckabazza/Blutgruppendiät

    Hallo Muckabazza!
    Ich möchte Ihre Frage von weiter unten weiter nach oben rutschen lassen und antworte Ihnen deshalb in einem neuen Beitrag.
    Ihre Frage lautete: Was ich von der Blutgruppendiät halte.
    Vorweg einige Erklärungen was die Blutgruppendiät ist, damit auch andere Leser unserer Unterhaltung folgen können.
    Was ist die Blutgruppendiät?
    1956 von Peter D`Àdamo (Naturheilkundler) als völlig neue Ernährungsidee vorgestellt. Seine Theorie ist, das einzig und allein unsere Blutgruppe entscheidet, welche Nahrungsmittel uns guttun oder nicht.
    Ihm fiel auf, daß manche Patienten bestimmte Nahrungsmittel oder Diäten gut bekamen, während gleiche Diäten oder Nahrungsmittel bei anderen Patienten keinerlei Besserung festzustellen war.
    Er hält das Blut für die "grundlegende Nahrungsquelle" des Organismus und spekulierte, daß diese Unterschiede irgendwie durch das Blut bestimmt sein müssten.
    Nach langjähriger Patientenbeobachtung glaubte A´Damo schließlich in der Blutgruppe den entscheidenden Faktor gefunden zu haben - Schlüssel zur Gesundheit und Krankheit, zu Vitalität und emotionaler Stärke.
    Die Blutgruppen A, B, AB und 0 sollen sich zu verschiedenen Zeiten der Evolution entwickelt haben, in denen sich der Mensch immer neuen Nahrungsangeboten anpassen musste. Als erstes soll sich vor 50 000 Jahren die Blutgruppe 0 gebildet haben, als unsere Vorfahren noch als Jäger unterwegs waren. In der Zeit zwischen 25 000 und 15 000 v.Chr. als die Menschheit allmählich Landwirtschaft und Viezucht nutzte und seßhafte Lebensweisen entwickelten, sei das Nahrungsangebot verändert worden, Getreide und landwirtschaftliche Erzeugnisse standen im Vordergrund. Der Mensch habe sich dadurch angepasst , daß die Blutgruppe 0 entstand.
    Nach A ´Damos weiteren Vorstellungen entstand die Blutgruppe B zwischen 15 000 und 10 000 v.Chr. als große Wanderungen und Rassenverschmelzungen stattfanden durch Anpassung an neue klimatische Verhältnisse und neue Ernährungsweisen.
    Durch die Vermischung der Kulturen vor ca. 1000 Jahren soll schließlich die Blutgruppe AB enstanden sein.
    Nach seiner Vorstellung soll jede Blutgruppe die genetische Botschaft der Ernährungs- und Verhaltensweisen unserer Vorfahren in sich tragen.
    Die Wissenschaft hat dazu übrigens andere Ansichten, nämlich dass das Blutgruppen AB0-System weiteaus älter ist als 50 000 Jahre.
    Eine grundsätzliche Hypothese von A `Damo ist, dass Nahrungsmittel blutgruppenspezifisch wirken, Zellen einer Blutgruppe schädigen (Verklumpungen der Blutzellen) oder nützlich sein können. Hier erwähnt er bestimmte Eiweißverbindungen die sogen. Lektine. diese Lektine würden ähnlich wie die Antigene fremder Blutgruppen, Verklumpungen von Blutzellen auslösen, und zwar blutgruppenabhängig. Milch soll z.B. Lektine mit Anigen-B-ähnlichen Eigenschaften haben, deshalb sollen Personen mit Blutgruppe A darrauf mit Abwehrreaktionen reagieren und "Verklumpungen, um die Milch abzustoßen. Diese Abwehrreaktionen würden nicht nur im Blut, sondern auch in Körperzellen vorkommen.
    Als Konsequenz aus dieser These würden wir alle, je nach unserer Blutgruppe eine spezielle Ernährungsweise brauchen um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Deshalb preist er uns seine Blutgruppendiät an.
    Jeder Blutgruppen-Typ findet in D `Adamos Buch lange Listen mit sehr bekömmlichen, halbwegs verträglichen und zu vermeidenden Lebensmitteln.
    Ich möchte nicht auf die einzelnen Empfehlungen für die unterschiedlichen Blutgruppen eingehen, wer daran interessiert ist, kann sich über seine Bücher oder über www.dadamo.com weiter informieren.
    Nun mein Kommentar:
    Der wissenschaftlichen Überprüfung hält sein Konzept nicht stand. Lektine findet man zwar in vielen Lebensmitteln, aber damit hört auch die Richtigkeit auf. Nahrungslektine sind nämlich fast nie schädlich und das aus mehreren Gründen:
    Die meisten Lektine gelangen überhaupt nicht ins Blut, sondern bleiben an der Darmbarriere hängen. Im übrigen verlieren Sie durch kochen Ihre Fähigkeit an Blutzellen anzudocken. Nur wenige Lektine wie aus Tomate und Weizenkleie werden tatsächlich ins Blut aufgenommen. Man hat jedoch nie eine durch Nahrungsmittel ausgelöste Agglutination (Verklumpung) im Blutstrom gefunden und es gibt auch keine Hinweise, dass Menschen unterschiedlicher Blutgruppen andere Reaktionen auf Lektine zeigen.
    Zweifel kommen auch auf, wann D Ádamo die unzähligen Versuchsreihen durchgeführt haben könnte, die notwenig wären, um die Reaktionen der zahlreichen Lahrungslektine auf die einzelnen Blutgruppen zu untersuchen.
    Heerscharen von Wissenschaftlern könnte man mit diesr Frage über viele Jahre beschäftigen.
    Nach welchen Kriterien er auch immer die blutgruppenspezifische Lebensmittel-Zuordnung machte, wissenschaftlich begründet ist sie mit Sicherheit nicht.
    Nun gibt es ja auch Theorien, die zwar nicht haltbar sind, aber auf dem Teller trotzdem gar nicht schlecht abschneiden. Auch das kann man über die Blutgruppendiät nicht sagen.
    Die Blutgruppen-0-Menschen sollen sich ja mit reichlich Fleisch verpflegen. Ich glaube, dass jeder zustimmt, wenn wir heute sagen dass wir uns beim Fleisch zumindest etwas zurückhalten sollten. Blutgruppen A und 0 (80%der Bevölkerung) sollen Milch meiden, was sicherlich auch die Kalziumversorgung erheblich verschlechtern würde.
    Ich glaube, dass die Menschheit in der Evolution sicherlich nicht so erfolgreich gewesen wäre, wenn sich unsere Vorfahren bei der Nahrungsbeschaffung nach Ihren Blutgruppen hätten richten müssenAus diesen Gründen kann ich der Blutgruppendiät leider wenig abgewinnen.
    Viele Grüße
    Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)



  • RE: Muckabazza/Blutgruppendiät



    Danke, für Ihre ausführliche Antwort.
    Wissenschaftlich ist es nicht nachgewiesen, aber warum hatte D´Adamos soviel erfolg bei seinen Patientenbeobachtungen?
    Ich glaube das ist wieder so eine Diet (ist ja eigentl. keine Diet im Abnehm-Sinne), die jeder selbst ausprobieren muss, ob sie ihm zusagt.

    lg
    mucka

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    • RE:Frage zu Blutgruppen bei Tieren


      Hallo,

      eine Frage: haben Hunde, Katzen - eben andere Säuger auch diese Blutgruppenunterschiede wie der Mensch?
      Welche Blutgruppen gibt es dort?

      Gruß
      Consalus

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      • RE:Frage zu Blutgruppen bei Tieren


        Ich weiß, dass es bei Katzen unterschiedliche Blutgruppen gibt. Deshalb gehe ich davon aus, dass dies auch bei anderen Säugetieren so ist. Schließlich ist der Mensch ja auch nur eine Säuger *g*.
        Gruß
        Ursa

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        • RE: Blutgruppendiät und Patientenbeobachtung


          Hallo Muckabazza!
          Was heißt D ´Adamo habe Erfolg mit seinen Patientenbeobachtung?
          Er schildert zwar in seinem Buch zahlreiche Krankheitsgeschichten, die dank der Blutgruppendiät immer einen glücklichen Ausgang haben, aber leider legt D ´Adamo keine einzige konkrete wissenschaftliche Untersuchung vor. So kann jeder irgendwelche Geschichten erzählen!
          Auch in der gesamten wissenschaftlichen Literatur gibt es keine Publikationen, die seine Theorien bestätigen.
          Aufgrund der widerlegten Geschichtsdarstellung von der Entstehung der Blutgruppen und dem Bezug zur Ernährung wird sich wahrscheinlich damit auch niemand beschäftigen.
          Ich meine auch nicht, dass man derartige Diäten umbedingt ausprobieren sollte, da Sie leider von der Nahrungsmittelauswahl für einige Blutgruppen sehr einseitig ausfallen.
          Viele Grüße
          Fr. Walter-Friedrich

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          • RE:Frage zu Blutgruppen bei Tieren


            Hallo Ursa,

            danke für die schnelle Antwort.

            Consalus

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            • RE: Blutgruppendiät und Patientenbeobachtung


              Hallo,
              wenn's noch interessiert, habe ich hier noch einen Link gefunden: http://www.dge.de/Pages/navigation/f...00/fkp0600.htm
              Gruß
              Carmen

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