Cholesterin

**G.Walter-Friedrich** · 15.08.2001, 14:35

RE: Cholesterin

Lieber H. Roelfs!
Der Referenzbereich für das Blutcholesterin liegt bei 200mg/dl. Dieser wurde durch wissenschaftliche Studien ermittelt und ist ein Suchtest zur Beurteilung des Arteriosklerose-Risikos, insbesondere der koronaren Herzkrankheit und der Folge Herzinfarkt. Da der Körper selbst Cholesterin herstellt, soll die Nahrung ca. 200mg/Tag in der Regel nicht überschreiten.
Zu Ihrem Erstaunen haben Sie über die australischen Ureinwohner von Werten mit durchschnittlich 900mg/dl Blutcholesterin gelesen, und sich gefragt, warum uns dann nur 200mg/dl zustehen sollen.
Leider werden in vielen Lektüren derartige Vergleiche einfach nebeneinander gestellt, ohne Begründungen zu suchen. Mir sind zwar solche Werte nicht bekannt, aber es erstaunt mich nicht.
Australische Ureinwohner haben eine ganz andere Lebensform, Kultur, Klima und Lebensbedingungen.
Zusätzliche Risikofaktoren wie in unserer modernen Welt wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen etc. müssen in Betracht gezogen werden.
200mg/dl Cholesterin im Blut ist ein Richtwert, der sich auf unseren Kulturkreis bezieht. Hier wurden mit Sicherheit Cholesterinwerte von Herzinfarktpatienten in Relation gestellt.
Ein anderes Beispiel sind Eskimos, die einen erheblich höheren Fettkonsum haben und auch Cholesteringehalt in den Nahrungsmitteln, aber auch hier sind Herzinfarkte selten. Fett ist nicht gleich Fett!
Hochungesättigte Fettsäuren sind wiederum ein Schutz, diese sind reichlich in Fisch und pflanzlichen kaltgepreßten Ölen zu finden.
Übrigens auch viel Ballaststoffe aus Salat, Vollkorn, Gemüse und Obst wirken cholesterinsenkend.
Viele Grüße
G. Walter-Friedrich (medicin-worldwide)

**H. Roelfs** · 15.08.2001, 23:18

RE: Cholesterin

Sehr geehrter Herr Walter Friedrich.
Für Ihre ausführliche bedanke ich mich ganz herzlich. Leider wird meine Frage damit noch nicht beantwortet. Sic bemerken ganz korrekt, das der Colesterinwert durch wissenschaftliche Untersuchungen festgestellt wurde, und mit (nicht belegter) Sicherheit Ch.-Werte von Infarktpatienten in Relatin gestellt.
Mich interessiert einfach die Frage, welche wissenschaftlichen Untersuchen haben konkret den WErt 200 ergeben, und welche Patientendaten wurden konkret einbezogen.
Natürlich stelle ich Ihre fundierte äAuskunft nicht in Frage. Bitte verstehen Sie mich also nicht falsch. Wenn frühere Generationen die Eisenwerte von Spinat genauer hinterfragt hätten, wären nicht millionenfach Babys mit eben diesem ach so gesunden Spinat gefüttert. Schließlich enthält nach Korrektur des Übertragungsfahlers Spinat einen Eisenanteil vergleichbar mit Pommes frites.........
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir noch einmal schreiben, und die offenen Fragen klären könnten.
Mit freundlichem Gruß
H. Roelfs

**G.Walter-Friedrich** · 17.08.2001, 13:51

RE: Cholesterin

Lieber H.Roelfs!
Leider liegen mir die Studien nicht vor. Ich werde versuchen über die Pharmaindustrie und Labormedizin etwas darüber in Erfahrung zu bringen.
Bitte haben Sie also etwas Geduld, ich melde mich auf jedem Fall wieder.
Übrigens dürfen Sie mich gerne als Frau ansprechen.
Dies nur zur Info, es ist nicht tragisch, daß Sie an einen Herrn dachten bei meinem Namen.
Viele Grüße.
G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

**H. Roelfs** · 18.08.2001, 13:33

RE: Cholesterin

Liebe Frau Walter-Friedrich.
Ich habe mich sehr gefreut, daß Sie mir meine Peinlichkeit nicht übel genommen haben. Trotzdem möchte ich mich für den Fauxpas ganz lieb entschuldigen. Ich bin gespannt über Ihre Recherche beio der Labormedizin. Meine Versuche, etwas über die Ursprünge zu erfahren sind leider alle im Sand verlaufen.
Nochmals: Bitte entschuldigen Sie.
Mit freundlichem Gruß
Roelfs (männlich) ;-)

Ho · 28.08.2001, 23:44

RE: Cholesterin

Mit dem Recherchieren ist das so eine Sache: vor ca. 15 Jahren wurde nämlich ein Gesamtcholesterin-Wert bis 260 noch als normal angesehen. Im Laufe der Jahre wurde dieser Grenzwert dann auf 240, 220 und schließlich 200 gesenkt. Man muß daraus folgern, daß der menschliche Organismus innerhalb von 20 Jahren weitgehend verlernt hat, mit Cholesterin klarzukommen (oder daß die Pharmaindustrie es geschafft hat, über fragwürdige ärztliche Kongresse die Werte zu minimieren und damit die Umsätze in gleichem Maß zu maximieren...;-))

**H. Roelfs** · 29.08.2001, 10:03

RE: Cholesterin

Damit ist mein Problem exakt beschrieben. Ich hege den schweren Verdacht, daß das ganze Geschwafel über Cholesterinwerte lediglich dazu dient, der Pharmaindustrie die Taschen zu füllen. Der Verdacht erhärtet sich mit zunehmendem Maße, da scheinbar wissenschaftliche Untersuchungen nicht stattgefunden haben. Die einzigen mir bekannten Erhebeungen, sind jene Untersuchungen an 60 US-Soldaten vor mehr als 40 Jahren.
Bestimmte Grenzwerte ändern sich praktisch über Nacht. Wer die Strahlenbelastung nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl verfolgt hat, konnte feststellen, daß die zulässigen Grenzwerte in wenigen Tagen mehrfach stiegen.
Der Mensch ist schon ganz schön anpassungsfähig, nicht wahr............:-))

Ho · 29.08.2001, 21:46

RE: Cholesterin

Interessantes (und m.E. Vernünftiges) zu diesem Thema findet man unter:
www.interfit.de/neu/pfeffer/chol2.html im Archiv von Eu.L.E. (= Europäisches Institut für Lebensmittel und Ernährung). Da steht überhaupt eine ganze Menge Kritisches zu Ernährungsfragen...
Schöne Grüße Ho

**H. Roelfs** · 30.08.2001, 12:22

RE: Cholesterin

Super Tip! DANKE!

**G.Walter-Friedrich** · 02.09.2001, 18:38

RE: Cholesterin

Lieber H.Roelfs!
Inzwischen haben Sie ja kräftig diskutiert mit Ho. Leider gehen ihre Spekulationen meiner Ansicht nach etwas in die falsche Richtung.
Sicherlich ist Cholesterin nicht mit Tschernobyl-Strahlendosen zu vergleichen.
Ich habe mich zwischenzeitlich mit einem Laborarzt in Verbindung gesetzt, der sich mit Fettstoffwechselstörungen beschäftigt. Dieser hat mir ein Skript zugeschickt, daß sich mit dem Thema beschäftigt. Allerdings ist es müssig, sich hier nur mit Cholesterin zu beschäftigen, da man heute weiß, wie schon in der ersten Antwort geschildert, daß noch andere Fettfraktionen (LDL, HDL, VLDL) für die Beurteilung eines kardiovaskulären Risikos herangezogen werden müssen, sowie andere beeinflussende Lebensbedingungen.
D.h. diese Richtwerte sind für Risikopatienten, nicht für Personen, die ansonsten keinerlei Risikofaktoren haben, weder von der familiären noch ihrer eigenen Anamnese.
Da es den Rahmen hier etwas sprengen würde, möchte ich Ihnen das Skript gerne zuschicken.
Sollten Sie weiterhin Interesse an diesem Thema haben, geben Sie bitte Ihre Adresse entweder hier oder bei medicine-worldwide direkt an.
Viele Grüße.
G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

**H. Roelfs** · 03.09.2001, 11:58

RE: Cholesterin

Liebe Frau Walter-Friedrich.
Sehr gerne würde ich Ihr Angebot, mir das vorliegende Skript zu senden in Anspruch nehmen. Da Ihnen meine e-mail Adresse beaknnt ist, vermute ich, daß dieser Weg nicht gangbar ist. Ich möchte nicht gerne den Briefkasten mit zusätzlicher Werbung der Firmen gefüllt wissen, die dieses Forum auch lesen. Leider weis ich aber nicht, wie ich Ihnen meine Adresse zukommen lassen kann. Bitte geben Sie mir noch einen kleinen Tip. :-))
Herzlichst
Ihr
H.Roelfs

**StephanieG** · 05.09.2001, 17:29

RE: Cholesterin

Hallo,

ein Kollege sagte mir, daß sein Arzt ihm gesagt hätte, daß man hohe LDL - Werte nicht behandeln muß, wenn der HDL über 50 liegt. Der Arzt hätte bisher noch kein Herzinfaktpatienten gehat, dessen HDL über 50 liegt. Da ich erblich bedingt auch sehr hohe Werte habe, würde mich interessieren ob dies so stimmt.

Grüße

Stephanie

**G.Walter-Friedrich** · 07.09.2001, 17:04

RE: Cholesterin

Lieber H. Roelfs!
Rufen Sie bei Medicine-Worldwide an und geben Ihre Adresse durch mit der Bitte Sie an mich weiterzuleiten. Telefonnummer 030/ 280 95 716.
Viele Grüße.
G. Walter-Friedrich (medicine-worldwide)

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