macht dich blaß und krank
sei doch kein Muselmann,
der das nicht lassen kann.
Wer kennt das Lied noch? Ich wollte es jetzt mal genau wissen:
Vor wenigen Jahren noch warnten bedeutende Mediziner vor dem Folgen des Kaffeegenusses. Heute steht fest: Kaffee für sich genommen nützt der Gesundheit. Mäßige Kaffeetrinker erkranken seltener an Herzleiden, das zeigte eine Studie der Universität Dundee (Schottland). Bis drei Tassen am Tag schützen laut einer US-Studie vor Gallensteinen. In dieser Menge beugt Kaffee Asthma-Anfällen vor und wirkt entspannend. Für manche Menschen, wie Patienten mit zu niedrigem Blutdruck, wird Kaffee wegen seiner anregenden Wirkung sogar ausdrücklich empfohlen. Australische Wissenschaftler fanden außerdem heraus, daß Kaffeesatz die im Trinkwasser enthaltenen Schwermetalle wie Blei an sich bindet und somit die Flüssigkeit reinigt.
Bei einigen Risikogruppen (Blutrhochdruck, Magenkrankheiten) wird der Arzt allerdings zumindest eine Einschränkung des Kaffeegenusses empfehlen. Kaffee verstärkt einige Zivilisationssünden in ihrer Wirkung. Dafür zwei Beispiele:
Die meisten Menschen trinken zuwenig Flüssigkeit. Kaffee (wie auch Alkohol) deckt diesen Bedarf nicht, sondern verursacht im Gegenteil eine zusätzliche Entwässerung des Körpers durch Anregung der Nierentätigkeit. Für jede Tasse Kaffee sollte ein zusätzliches Glas Mineralwasser oder Fruchtsaft getrunken werden.
Die Kombination von Nikotin und Koffein putscht den Körper auf. Sie überdecken den Erholungsbedarf und setzen Körper und Seele unter eine Art Dauerstreß, den sie durch ihre euphorisierende Wirkung überdecken. Die anregende Wirkung läßt allerdings nach wenigen Minuten nach und erzeugt so den Bedarf nach mehr Kaffee und einer neuen Zigarette, um das Stimmungshoch zu halten.
Den Genuß von bis zu vier Tassen Kaffee am Tag braucht sich jedoch niemand ausreden zu lassen. Wer aus gesundheitlichen Gründen vorsichtig sein muß, greift zu einer Sorte mit vermindertem Koffein- und Bitterstoffgehalt.
Noch ne Quelle (ganz interessant, aber die Schilderung von Tierversuchen im Dienste der Menschen macht mich immer etwas kribbelig):
Je mehr Kaffee von Menschen getrunken wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Parkinson erkranken. Neue Untersuchungen geben Aufschluss, wie Koffein den für die Krankheit verantwortlichen Mangel an Dopamin bekämpft.
Wie die jüngste Ausgabe des "Journal of Neuroscience" berichtet, gingen Michael Schwarzschild, Jiang-Fan Chen und Kollegen vom Massachussetts General Hospital in Boston einen Schritt weiter, um diesen Zusammenhang zu verstehen: Sie fügten Laborratten Parkinson-ähnliche Verletzungen zu, indem sie ihnen das Neurotoxin MPTP in ihr Gehirn injizierten.
Innerhalb einer Woche sank der Dopamingehalt in jenen Gehirnregionen um bis zu 85 Prozent. Sobald den Ratten aber vor der Verabreichung von MPTP eine geringe Menge Koffein injiziert wurde - umgerechnet auf den Menschen entsprach sie etwa eineinhalb Tassen Kaffee -, verringerte sich das Dopamin-Niveau nur mehr um etwa 60 Prozent. Bei höheren Koffeindosen konnte die MPTP-Vergiftung komplett vermieden werden.
Gruß Momo
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