herzlichen Dank für deine Antworten, die sind sehr hilfreich für mich! Momentan kann ich dir nicht direkt mailen, weil ich meine e-mail-Adresse blöderweise geschrottet hab. Mit diesem Problem muß ich mich demnächst in einer ruhigen Stunde auseinandersetzen.
Ich versuch mich kurz zu fassen: Bin 36. Vor ca 15 Jahren wurde bei einer Untersuchung ein einer Uniklinik ein zu hoher Insulinwert festgestellt. Weshalb damals das Insulin bestimmt wurde, weiß ich bis heute nicht, aber ich weiß, dass es nicht zur Routine gehört. Ich habe damals mit Begeisterung Pharmazie studiert und während der Laborpraktika bin ich 2 x umgekippt. Die Profs meinten, das sei zu gefährlich und ich müsste eben zu o.g. Untersuchung und ein Attest bringen, in dem mir bescheinigt werden sollte, das da nie wieder passiert. Das hab ich natürlich nicht bekommen, schon deshalb, weil ich einen wohl ziemlich niedrigen Blutdruck hatte und u.a. 2 Schellongtests, die gemacht wurden, so beschissen ausgefallen sind, dass mir keiner bestätigen wollte, dass ich nicht mehr umkippe. In dem Arztbrief stand dann noch, dass ich zu einer weiteren Insulindiagnostik stationär in die Klinik solle. Naja, mein Studium konnte ich eh vergessen, da waren die Profs hart.
Damals war ich sehr traurig, da hat mich das Insulin wirklich nicht interessiert. Ich hatte ja auch nie Beschwerden und war eigentlich mehr damit beschäftigt, mir eine andere Perspektive zu suchen. Übrigens, hab ich auch gefunden: Erst ein Sprachdiplom gemacht, Sprachen waren mein 2. Hobby und dann Wirtschaft studiert, das war zunächst hart, aber heute find ich's o.k. Allerdings verfüge ich heute auch über ein ausreichend gutes juristisches Wissen, dass ich anzweifeln möchte, ob die Uni damals grundgesetzkonform vorgegangen ist, als sie mich "rausgeschmissen" hat.
Jetzt aber wieder zurück zum eigentlichen Problem:
Erst so mit 30 hab ich beim Sport (war im Fitness-Studio) öfter gemerkt, dass was nicht stimmen kann. Hab plötzlich Schweißausbrüche gekriegt, gezittert wie Espenlaub, schlecht wurde mir, grauenvoll das Gefühl. Der Trainer gab mir Cola zu trinken und äußerte den Verdacht, dass der BZ abgerutscht sei. Nachdem das Cola ziemlich rasch geholfen hat, hab ich fröhlich weiter gemacht. Das ereignete sich immer öfter und irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Sport. Im Lauf der Jahre ist mir das dann auch spontan passiert, also ohne für mich erkennbaren Zusammenhang. Ganz selten, aber auch schon nachts, das empfinde ich als besonders kritisch. Meist konnte ich mir mit Schokolade, Cola und Traubenzucker selbst helfen. Leider bin ich auch paar Mal bewusstlos geworden und habe dabei scheinbar gekrampft, der Notarzt wurde gerufen, ich bekam Glucose i.v. (wenn es gut geht, sonst erst mal Diazepam o.ä. und dann werd ich sehr still und müde) und es war jedes Mal schlagartig besser. Die Notärzte hatten BZ-Werte von 30 bis 50 gemessen. Im Krankenhaus wurde mir vermittelt, das mit dem BZ sei ein typisches Frauenproblem, weil Frauen ohne essen losgingen, überhaupt zu wenig Essen und sowieso hysterisch sind. Du kannst dir also vorstellen, zum Arzt wollte ich dann erst mal nicht. Aber mittlerweile ist es halt so, dass ich sehr häufig, wenn ich vom Büro mit dem Radl heimfahre urplötzlich dieses verdammte Unterzuckergefühl bekomme. Ach das ist gar kein Gefühl, sondern leider Realität, weil ich vom Arzt ein BZ-Meßgerät bekommen hab, mit der Maßgabe "erst messen, dann essen". Dabei gings mir noch so gut im Büro. Das muß damit zusammenhängen, dass ich ein paar Stunden sitze und mich dann bewege und dann geht's los .... Übrigens den Arztbrief aus der Uniklinik von damals hab ich neulich zufällig beim Entrümpeln entdeckt, ich hätte schwören können, dass da niemals das Wort "Insulin" überhaupt erwähnt war, das hab ich echt gut verdrängt. Und noch ein letztes: Habe sehr netten und sicher auch sehr kompetenten Arzt, nur leider ist halt die Zeit immer zu knapp, um was wirklich zu besprechen, so dass es auch ich verstehe.
Dir fürs Durchlesen schon mal Danke und
Viele Grüße
Livia
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