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*ein Roman ;o)* an lamore

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  • *ein Roman ;o)* an lamore

    Hallo lamore!

    Danke für die offenen Worte. Auch wenn es komisch klingt, ich mag es, wenn man mir ab und an mal ins "Gesicht" sagt, wie es ausschaut, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wie schon erwähnt liegt mir deshalb auch so viel an der Meinung meines Bekannten.

    Zu dem einen Tag, den ich nicht erbrochen habe. Natürlich hast du recht und es ist bei dem einen Tag geblieben, aber ich kann mich doch jetzt manchmal davon abhalten zu essen, wenn ich daran denke, was mir alles so Angst macht, besonders der Tod. Dies ist für mich auch wieder ein Fortschritt: Auf der einen Seite die Reduzierung der Fa, auf der anderen Seite etwas, was mich wirklich mal schockt. Bisher war ich immer reichlich isoliert von der Wirklichkeit, in einer Art Traum á la "Das ist nur bei anderen so, bei mir natürlich nicht". Selbst als ich eine zeitlang Blut beim Erbrochenen hatte, hat es mich nicht einmal davon abgehalten. Wenn ich mich jetzt also lamgsam Richtung Wirklichkeit begebe, ist das doch schon ein kleiner Schritt.

    Einsicht habe ich schon erstaunlich lange (seit ca. 4 Jahren immer wieder was mehr, davor 2 Jahre "krank"), noch erstaunlicher, dass ich dennoch nicht bereit bin, mir helfen zu lassen. Bücher: Ich glaub ich hab fast alles gelesen, was es zu dem Thema so gibt, einschließlich neurologische/ biologische Aspekte -> hat zu einer Verbesserung hinsichtlich der Symptome geführt, das Verhalten an sich ist geblieben ; Therapie: 1 ambulante ging daneben ;
    Beratungsstelle: Einziger Rat: in eine Klinik gehn (gestaltet sich aufgrund des Abiturs recht schwierig das zu vereinbaren / das die Gesundheit mir vorgehen sollte, weiß ich) ; Selbsthilfegruppe: Nächste ist 1 Std. entfernt, ohne Auto und mit Schule + 3 Nebenjobs -> schwer einzuplanen.
    Ich weiß auch, dass ich um gesund zu werden, meine Prioritäten langsam mal neu festlegen sollte, aber davor habe ich leider zu viel Angst. Ich habe mir ein einigermaßen stabiles Gerüst aufgebaut, welches ersteinmal eingerissen werden müsste, da das ganze schon viel zu lange viel zu falsch abläuft und ich mich eigentlich nur damit arrangiert habe.

    Ich habe Angst vor den Auswirkungen der Krankheit, habe Angst vor einem Neuanfang, habe Angst zu ehrlich zu mir zu sein. Im Moment hoffe ich auf eine Wendung, gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass mir kein anderes Leben zusteht.
    Theoretisch weiß ich was zu machen ist, dass ich mir nur selbst helfen kann. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann.

    Ich weiß nicht ob es dich stört, wenn ich frage, aber mich würde sehr interessieren, wie du es geschafft hast, wie es dir im Moment geht, etc... Wenn du magst, kannst du ja mal was schreiben )

    Lieben Gruß...
    ...grübel


  • RE: *ein Roman ;o)* an lamore


    Hallo Grübelchen,

    du hast dich an lamore gewandt und ich habe daraufhin ihren Beitrag nachgelesen und finde ihn sehr schön und hoffentlich sehr hilfreich für Dich. Ich kann Deine Probleme nur teilweise nachvollziehen, da ich zwar auch große Essprobleme habe, aber nicht erbreche.

    Du schreibst, dass schon fast alles zu dem Thema gelesen hast, deshalb wage ich es kaum, dir diesen Buchtipp zu nennen. Aber da lamore gesagt hat, dass für sie ein Buch ein hilfreicher Anstoß war, möchte ich dich auf "Die Frau, die im Mondlicht aß" von Anita Johnston hinweisen.

    Der Klappentext lautet: "Mehr Frauen als je zuvor kämpfen gegen Magersucht und Bulimie, jedes Jahr sterben Tausende an den Komplikationen dieser und anderer Ess-Störungen - ein Ende der heimlichen Epidemie ist nicht abzusehen. Anita Johnston schickt ihre Leserinnen auf eine Reise durch die Welt der Märchen und Mythen. Dabei lernen sie, ihre Lebensgeschichte, den eigenen Körper und ihre Gefühle neu wahrzunehmen, um so die Wurzeln ihrer Ess-Störungen entdecken zu können."

    Ich habe den Tipp hier aus dem Forum und ich finde dieses Buch wirklich wertvoll für alle, die Essprobleme haben. Es geht darin nicht ausschließlich um Bulimie, sondern um den ganzen Themenkomplex Frau und Essen. Falls Du es noch nicht kennst, lies es doch. Vielleicht könnte es Dein Anstoß sein.

    Liebe Grüße und viel Erfolg - ich bin sicher, Du kannst es schaffen


    Silvia

    Kommentar


    • danke für den Tip...


      ...leider kenn ich auch das Buch schon. Dennoch ist es mit Eines der besten, die ich gelesen hab, da muss ich dir zustimmeb )

      Am meisten hat mich das Buch "Der Weg zurück ins Leben" von Peggy Claude-Pierre zum nachdenken gebracht, wobei gerade in letzter Zeit ja auch immer mehr Stimmen zu ihrer Behandlungsmethode laut werden und diese lautstark kritisieren. Dennoch glaube ich, dass vieles von dem , was sie so über Entstehung und Ausbruch bzw. Verlauf der Krankheit sagt, zutrifft, was aber auch unabhängig von der Umsetzung derTherapie ist.

      Trotzdem danke, dass du mir geantwortet hast, ist sehr lieb von dir )

      Lieben Gruß...
      ...grübel

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      • RE: danke für den Tip...


        Hallochen Grübel!

        Um als erstes auf Deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen: JA man kann an dieser Krankheit sterben!!!!!!!
        Ich mag, dass Du diese Sätze jetzt genau liest und ich schreibe es bewusst!!!
        1. Häufiges Erbrechen kann dazu führen, dass die Speicheldrüsen anschwellen, empfindlich werden, sich entzünden.
        2. Die Regel kann ausbleiben (Amenorrhoe)
        3. Die Säure im Erbrochenen fürht zum Rückgang des Zahnschmelzes
        4.Beim Erbrechen verliert man jede Menge Magensäfte, der körper versucht durch die Ausscheidung von Kalium das Ungleichgewicht zu kompensieren, es kommt zu Störungen des Wasser- und Elektrolytehaushaltes
        5. Bei zu viel Verlust von Kalium entsteht eine Muskelschwäche.........auch das Herz ist ein Muskel!!
        Im schlimmsten Fall kann es zu Herzproblemen kommen.
        6. Der Darm kann eine chronische Unfähigkeit erlangen durch die Funktionsstörungen.........usw...

        Ich hoffe, ich habe Dich nicht überfahren mit meinen Angaben. Jedoch bist Du ganz am Anfang eines langen Weges und ich will Dir mit der Konfrontation dieser Tatsachen einen GRUND geben.........der Dich wachrüttelt. JA VERDAMMT....ES IST ERNST!!! Bitte beginne zu kämpfen und zwar für Dich!!

        Liebe Grüße

        Kommentar



        • RE: *ein Roman ;o)* an lamore


          Hallo Grübel!

          Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich hab deine Antwort erst heute gelesen.

          Du hast so viele Zweifel und so viel Angst, dass es mich fast zerreißt, wenn ich deinen Beitrag lese. Ich kenne jede einzelne Gefühlslage, jeden Gedanken, den du beschreibst. Dazu nur eins: Angst ist wie eine Mauer - groß und undurchdringlich - aber Mut ist größer und stärker.
          Du hast dir eine eigene Welt aufgebaut - einen Ort, wo du dich sicher fühlst, wo dich kein anderer Mensch verletzten kann. Im eigentlichen bist du ja glücklich und zufrieden mit dir, wenn nicht der Körper im Laufe der Jahre schlapp machen würde.

          Die Bulimie hat mich vergessen lassen wer ich bin. Es klingt zwar komisch, aber es ist so. Ich hab mich vor vielem verstecken können. Vor allem vor dem, dass ich von meiner Familie enttäuscht wurde. Eigentlich hab ich mit der Sucht nur ein Ventil gesucht um mir das Bedürfnis nach Familie ersetzen zu können. Ich war der Sucht ausgeliefert, weil ich nicht verstanden habe, dass ich meine Familie nicht ändern kann. Erst als ich begriffen habe, dass ich mich ändern muss und sie so akzeptieren muss wie sie sind, habe ich mein Leben in die richtigen Bahnen lenken können und wieder in den Griff bekommen. Zu Beginn habe ich mich mit einem Buch auseinader gesetzt um die Krankheit und mich besser zu verstehen. Als ich gemerkt habe, ich brauche einen Menschen (Experten) der mir hilft, bin ich in eine Therapie geganen.

          Am Anfang steht immer der Kampf mit sich selbst. Du hat einen Tag ohne Erbrechen geschafft - du kannst ohne weiteres noch einen Tag und einen zweiten dazu schaffen. Ich habe das Gefühl, dass du deinen Weg bereits gehst. Ich glaube an dich! Wovor hast du Angst? Dass es dir schlecht geht, wenn du 2 Tage durchhältst! Du lenkst deinen Weg schon die ganze Zeit in die richtige Richtung. Du denkst nur in viel zu vielen Bahnen, das macht hoffnungslos. Konzentriere dich auf dich selbst. Merkst du nicht, dass du kleine Schritte gehst und die führen auch zum Ziel. Und wenn es dir wirklich nur einen Tag gelingen sollte - jeder Morgen bringt dir einen neuen Versuch! Keine Angst vor Rückschlägen, die zeigen dir nur, dass du schon mal weiter gekommen bist und das kannst du wieder erreichen!

          Noch was, überstürze nichts. Das hilft dir nicht! Ich meine deine Jobs, das Abitur und die Therapie auf einmal ist wirklich viel!
          Du musst bereit für eine Therapie sein, damit sie dir helfen kann. Du darfst nicht hingehen, weil es dir von jedem gesagt wird! Irgendwann wirst du zu dem Punkt kommen, wo du wissen wirst, dass du sie brauchst um weiter zu kommen, aber dann weil du dich stark dazu fühlt.

          Versuch zuerst mal einen Tag für dich zu leben. Tu das was dir Spaß macht - geh spazieren, leg dich in die Badewanne und lies ein Buch (kein Selbsthilfebuch) oder geh zu einer Masseurin oder zum Friseur oder ins Kino - tu dir was Gutes, dann gehst dir selber besser und du wirst abgelenkt. Denk mal an was anderes.
          Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, dass du dich für den einen Tag belohnen könntest. Ich würde es tun!

          Mir geht es jetzt gut, danke für deine Frage. Ich hab dich jetzt vollgeleiert mit Tipps und wenn dir nur ein einziger hilft, bin ich froh darüber.

          Schreib mir bitte zurück, wenn du willst. Ich würde gerne mehr über dich erfahren.

          Gruß, lamore

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