Natürlich haben sie eine! Aber genau das steht extrem kontrovers zu den Profitinteressen dieser Politik.
Immer größere Nahrungsberge werden immer schneller und immer billiger produziert - es ist noch nicht so lange her, als die EU die liegengebliebenen Butterberge mangels Abnehmer/innen vernichten mußte. Jetzt sind die Tiere dran - eigens für den wahnsinnigen Fleischkonsum der Menschen heran- und überzüchtet.
Wohlgemerkt: es werden nicht die erkrankten Tiere in Massen getötet, sondern größenteils gesunde, um den Fleischmarkt zu entlasten. Panikmache - und deutlich wird versucht durch die Medien zu übermitteln: wir tun alles, um die Seuche in den Griff zu kriegen, alles, um den/die Verbraucher/innen zu schützen. -wer schützt die Tiere vor unserem Wahn?!
Längst geht es nicht mehr um das Wohl der Tiere.
Und unser eigener Bezug zu ihnen?
Es gibt viele Kinder in unserer fortschrittlichen Gesellschaft, die fragen, warum auf einer Milchpackung eine Kuh abgebildet ist. Oder sie denken, daß Kühe lila aussehen.
Wir entfremden uns zunehmend, vergessen zunehmend elementar wichtige Bezüge zur Natur, zur Umwelt und allen Wesen, die auf diesem Planeten leben. Und letztendlich zum Planeten Erde als Lebewesen selber.
Irrtümlicherweise haften wir an dem Glauben, das Universum würde sich um uns Menschlein drehen und wir hätten das Recht, als Krönung der Schöpfung, andere Wesen uns untertan zu machen.
Dies ist der eigentliche Wahn, nicht BSE!!!
Unsere Krankheiten dieses Wahnes heißen: Entfremdung, Lieblosigkeit, Entwürdigung, Unterdrückung, Hass, Ausbeutung, völlig überzüchteter Egoismus, Wurzellosigkeit, Süchte allen Ausmaßes....
BSE ist nur EIN Symptom dieser Kette, ein künstlich herangezogenes und von uns selbst ablenkendes.
BSE-Tests sind ein Lacher in dieser gesamten Kette -
sie geben weder Sicherheit, noch machen sie genauere Aussagen, noch bieten sie lebbare Alternativen an, was wir verändern und tun können.
Diese Tests bringen Geld ein- und sie bieten der Forschung neue Möglichkeiten, sich auf ein Detail zu stürzen (wahrscheinlich wird demnächst das "veranttwortliche" Gen entdeckt, isoliert und mit starken Medikamenten bekämpft...).
Ebenso sarkastisch ist das Ausweichen der Fleisch-eß-gewohnheiten auf "unbedenklicheres" Fleisch.
Um unseren ungeheuren Hunger vermeindlich gestillt zu kriegen, gehen die meisten unserer Mitmenschen auf die Ausbeutung und Ausrottung der nächsten Tierart über.
Interessanter wäre doch zu fragen, was ist das für ein Hunger, der uns so wahnsinnige Taten tun läßt??
Wonach hungern wir wirklich?
Wenn wir nicht bereit sind, uns dieser Frage mutig zu stellen und Antworten zu finden, werden wir weiter von einem Wahn in den nächsten tappen, von einer Krise in die nächste, von einem Krieg zum nächsten.
Wie sehr ist jede/r Einzelne/r bereit, mutig und beherzt Verantwortung zu tragen für sich selbst und den eigenen kleinen Wirkungsradius? Wirklich etwas verändern zu wollen - und dabei bei sich selber anzufangen, mit aller Konsequenz und Selbstliebe? Wie lebensbejahend lebe ich selber?
Und wie sehr bin ich bereit für ein würdevolles Leben, wo ALLE etwas davon haben, auf und mit der Erde einzutreten?
Mikrokosmos im Makrokosmos- es fängt im Kleinen an. Die Welt retten kann, soll und darf ich nicht, aber ich kann selber anfangen, ins Handeln zu kommen (was weitaus schwieriger ist, als ständig andere zur Verantwortung zu ziehen).
Ernährungsumstellung (fleischlos, biolog.-dynamisch, jahreszeitlich)kann EIN Bausteinchen sein, ist aber nicht alles.
Z.B. erkläre ich meinen Patient/inn/en, weshalb ich überwiegend vegetarisch esse, wenn sie danach fragen. Oder ich erzähle von den Aborigines: die, wenn sie Fleisch zum Überleben brauchen, um ein Tier bitten. Das Tier, das sich schenkt, wird in Würde getötet, in Achtung gegessen. Der Geist des Tieres lebt in den Jägern weiter. (das ist bei uns auch so, nur das das Töten mit Grausamkeit, Qual und ohne Würde gemacht wird. Selbstverständlich leben die Qualen, Ängste, Agressionen aus Verzweiflung, Ergebnisse der medikamentiösen und hormonellen Überzüchtung in uns weiter!)
Hier klafft eine große Wunde in unserer Gesellschaft-
bezug-, respektlosigkeit und das Fehlen der geistigen Kommunikation -. Wir können angesichts des übergroßen Hungers nicht mehr einschätzen, was wir wirklich brauchen, um satt zu werden, zu-frieden. Wir haben vergessen, was zum Leben wirklich wichtig ist.
Ich und meine Patient/inn/en und mein kleiner Wirkungskreis werden das nur begreifen, wenn ich selber lebensbejahend und in Würde vor allen Wesen lebe, dies kann mein Beitrag sein.
Ich bin sehr interessiert an Austausch von Aktivitäten mit Sinn, längerfristig ins Handeln kommen.
Tina Pätzold
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