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Und so bin ich in die Falle...

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  • Und so bin ich in die Falle...

    Liebe Piano,

    du schreibst, du hast dich dafür entschieden, dir ein Stückchen Schokolade zu gönnen und so bist du in die Falle getappt. Solche Fallen kenne ich auch. Da du gemeint hast, wir sollten weiter darüber sprechen, erlaube ich mir die folgenden Zeilen:

    Größere Mengen von bestimmten Lebensmitteln zu essen sei keine Sucht (kommt nicht von suchen, ethimologisch von "siech"=krank = zwanghafter Drang mit Verlieren der eigenen Entscheidungsfreiheit, also eine körperliche und psychische Abhängigkeit, wie von Drogen, Alkohol, Nikotin oder Medikamenten).

    Es mag sein, daß wir nicht direkt über eine Sucht sprechen, wir sind aber fähig suchtähnliche Verhaltensweisen in anderen Beziehungen zu entwickeln. Die Übergänge zwischen Sucht, Abhängigkeit und suchtähnlichem Verhalten sind ziemlich fließend. Er sei VERRÜCKT nach dieser Frau geworden, sagen wir, oder nach seiner Arbeit. Die Kids seien nach ihren Computern verrückt. Meinen wir, eine positive Leidenschaft, nein. Meinen wir, daß der Mann oder die Kids psychisch krank geworden sind? Nein. Meinen wir, daß sie eine Abhängigkeit entwickelt haben, die ihre Persönlichkeit prägt, verändert, sie von das, was wir für normal halten, unterscheidet und die wir nicht für gut halten? Ja. Verrückt ist doch nicht normal. Wir können unser Verlangen nach Schockolade, nach Eis, nach Gummibärchen nicht bloß Gewohnheit nennen, es ist doch mehr. Wir essen, wollen es eigentlich aber nicht, danach haben wir schlechtes Gewissen und entscheiden, daß wir uns bessern werden, bis ...

    Die Frage stellt sich: Was ist denn in so einem Fall zu tun. Also mit einem Stückchen Schokolade kannst du es nicht. Ich kann es mit einer Zigarette auch nicht. Meine Abstinenz in Zusammenhang mit dem Rauchen ist in dem Begriff Such impliziert und sollte dementsprechend von Dauer bestehen bleiben. Wie wäre es mit einer vorübergehenden Abstinenz? Sollte es sich bei Schokolade um keine Sucht handeln, wie beim Rauchen, was ja anzunehmen ist, kannst du irgendwann später mit kleinen Mengen wiederanfangen. So aber mit dem Stückchen Schokolade setzt du dich total unter Druck. Du möchtest abnehmen, aber die Schokolade verhindert deine Pläne, also die eigenmächtige Freiheit deiner Entscheidung und ihrer Umsetzung liegen nicht vor.

    Ich kann dir allerdings einige lustige Geschichten über eine ernste Sache erzählen: wie ich zweimal mit dem Rauchen aufhörte.

    Liebe Grüße
    Detelina



  • RE: Und so bin ich in die Falle...


    Liebe Detelina
    Herzlichen Dank für Deine Mühe, mich so zu unterstützen.
    Es ist schon so wie Du schreibst, es ist ein Suchtverhalten. Seit Weihnachten habe ich ja überhaupt nichts mehr Süsses gegessen und nun seit kurzer Zeit dieses Fiasko.
    Ich glaube wirklich, es ist wie beim Alkoholiker, es geht nur, wenn man gar keinen Alkohol mehr trinkt, resp. gar keine Schokolade mehr ist. Traurig aber wahr.
    Bin gespannt auf Deine Geschichten, wie Du mit dem Rauchen aufgehört hast. Anscheinend hat es ja geklappt.
    Wie Du der Uhrzeit ansiehst, erwache ich immer noch sehr früh, resp. diese Nacht waren es wieder drei Mal. Na ja...
    Freue mich aufs Krafttraining heute morgen. Dann gehe ich einkaufen - alles gesunde Sachen - vor allem Gemüse und Obst. Die Schokolade wegwerfen kann ich nicht......aber es wird keine neue gekauft....
    Was machst Du??
    Herzliche Grüsse
    Piano

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    • RE: Und so bin ich in die Falle...


      Liebe Piano,

      ich bin gerade beim ersten Kaffee. Habe meinem obigen Beitrag von gestern nochmals überflogen und sagte mir: Oh meine Gütte, hoffentlich ist sie nicht sauer, klingt wie das Wort zum Sonntag. Es freut mich aber, daß du das auch so siehst. Es geht schließlich immer darum, Ursachen zu erkennen, und Strategien aufzudenken. Über Trauer kann gar keine Rede sein! Guck dir mal, was alles auf der Welt passiert. Wie junge Menschen durch Drogen wie Fliegen sterben, vieviele Alkoholiker um uns herum laufen, mit allen verhehrenden Folgen ihres eigenen Tun. Das Verzichten (auch der Verzicht von Schokolade) kann und sollte als Gewinn einer neuen Freiheit gesehen werden. Schließlich handelt sich um unsere eigene, bewußte Entscheidung, wodurch unsere Persönlichkeit gestärtk wird. Es handelt sich um die Wahl, die wir frei in unserem Interesse gemacht haben und um die Umsetzung dieser Wahl. Und das ist der springende Punkt: manche Leute entscheiden hundertmal Tag für Tag und es rührt sich nichts.

      Was ich mache? Zuerst etwas faulenzen: Zeitunglesen, Nachrichten, die Herzblattgeschichten der FAZ nicht vergessen. Durch meine sportlichen Aktivitäten am letzten Wochenende hatte ich keine Zeit zum Ausruhen. Ich muß aber einiges arbeitsmäßig aufholen. Dann gehe ich auf dem Markt und freue mich auf dem Spargel! Geht bald zu Ende. Nachmittags erzähle ich Dir, was ich dir versprochen habe.

      Herzliche Grüße
      Detelina

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      • RE: Und so bin ich in die Falle...


        Liebe Detelina
        Ja, freue mich darauf.....also bis später...herzlich Piano

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        • RE: Verhalten neu trainieren


          Liebe Detelina, liebe Piano!
          Ihr Beitrag animiert mich einen kurzen Beitrag "abzusondern". Ich finde Ihre Ausführungen über Sucht sehr gut Detelina!
          Lassen Sie mich eines ergänzend hinzufügen:
          Das "Suchtverhalten" bei bestimmten Vorlieben beim essen kann auch an ganz bestimmt Situationen psychisch gekoppelt sein.
          Wie z.B. Stress, Traurigkeit und Langeweile.
          Erinnern Sie sich an den 'Biologieunterricht? Da wurde mal ein Experiment mit einem Hund beschrieben (Pavlow). Der Fressnapf wurde dort immer mit einem vorherigen Glöckchen angekündigt. Nach kurzer Zeit löste allein ein Glöckchen den Speichelfluss des Hundes aus, auch wenn es nicht Futterzeit war und es nichts gab.
          So kann der Mensch ebenfalls bestimmtes Verhalten antrainieren, z.B. Stress - durch Essen zu mildern etc.
          Dies kann man sich jedoch bewußt machen und versuchen den Stress auf andere Weise zu mildern. Es erfordert aber zunächst das Erkennen und dann eine Zeit des abtrainierens.
          Außerdem: ab und zu sollte man sich ohne schlechtes Gewissen ruhig ein Stück Schokolade gönnen.
          Vielen Dank für Ihren Beitrag!
          Viele Grüße
          Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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          • RE: Und so bin ich in die Falle...


            Hallo Ihr,
            meine 'Kleinkriese' sit glücklicerweise überwunden. Dank Ursas Salatidee habe ich mir gestern bei Edeka einen riesengroßen Salat in der Salatbar zusammengestellt, Putenbrust sehr dünn geschnitten und gebraten und bin so wieder auf 'den Pfad der Tugend' zurückgekommen.
            Meine Nippons gönne ich mir immernoch, aber wenn man vernünftig gegessen hat, sind es ja weniger. Außerdem esse ich wieder besser alles bei einer Mahlzeit, bis ich wirklich satt bin, statt dieses Zwischendurchnachen. ... Hoffentlich ... .

            Vielleicht, Piano, ist es ja auch eine Idee für Dich, diese Nippons zu essen. es ist Reiswaffel mit Schokolade.

            Gruß,
            Sabine

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            • RE: Verhalten neu trainieren


              Liebe Frau Walter-Friedrich, liebe Gutemine
              Ja, diese Reiswaffeln kenne ich. Es ist wie gesagt, eine Frage des Masses. Ob nun Reiswaffeln oder ein Stück Schokolade - ich kann nicht mehr aufhören.
              Das mit dem Verhalten stimmt schon, manchmal komme ich in einen "Teufelkreis". Kurze Zeit über Mittag zuhause, schnell etwas essen, nicht satt zu sein und dann kommt die Schokolade.... na ja, ich habe es mir nun auch wieder fest vorgenommen, diese wegzulassen, es ist für mich bestimmt besser so...
              herzlichst
              Piano

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              • jetzt wirds philosophisch


                Prima, Detelina,
                bewust leben, seine freien Willen richtig einsetzen

                ....NIETZSCHE bezeichnete den Menschen als "das nicht festgestellte Tier"
                d.h. nicht festgestellt durch durchgängige biologische Determination in Form von Instinkten. Ein grundlegender Ansatz ist dabei die Annahme, der Mensch sei ein biologisches Mängelwesen, der nur durch soziale Kooperation überleben kann. Diese soziale Kooperation ist eine freie menschliche Kulturleistung.

                Wer hat blos diese fette Schokolade erfunden?

                Gruß
                Paul

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                • RE: jetzt wirds philosophisch


                  Hi ihr Lieben,

                  Descartes sagt aber Cognito ergo sum - Ich bin mir meiner bewußt. Ich bin allerdings von der Generation, die mit Sartre & Co. aufgewachsen ist und auch dadurch etwas geprägt ist, und Sartre, so merkwürdig, wie er manchmals klingt, sagt: Der Mensch ist nichts anderes als was er aus sich macht.

                  Bis heute abend. Mit diesem riesigen Sportpensum zum Halten des Gewichts reicht mir ja die Zeit nicht zum Philosophieren und für viele andere Sachen auch nicht *lach*

                  Detelina

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                  • Entsorgt.....


                    Liebe Detelina
                    Habe heute schweren Herzens die Schokolade "entsorgt". Der Kühlschrank ist wieder voll von Früchten und Gemüse.....
                    alles Liebe,
                    Piano

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                    • RE: Entsorgt.....


                      Liebe Piano,

                      das freut mich aber sehr!!! Dann brauche ich dir meine gar nicht so wichtige Geschichten über das Rauchen zu erzählen. Sollte aber die Versuchung doch zu groß werden, vergiß bitte nicht, daß wir darüber sprechen können.

                      Liebe Grüße
                      Detelina

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                      • RE: Entsorgt.....


                        Liebe Detelina
                        Ach, keine Geschichte??? Bitte lass' hören, habe mich schon darauf gefreut.... herzlichst Piano

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