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Essstörung, verzweifelt, was hilft?

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  • Essstörung, verzweifelt, was hilft?

    Hallo!

    Seit mittlerweile 10 Jahre leide ich an Esstörungen, bzw. psychisch gesehen eigentlich schon viel länger. Aber seit ca. 10 Jahre habe ich immer wieder Phasen mit Essanfällen und Erbrechen. Zeitweise war das täglich so, mittlerweile nur noch sehr selten, vielleicht einmal in 2 Monaten. Wenn es dies alleine wäre, dann käme ich wohl klar damit. Das Schlimmste ist aber, dass ich einfach STÄNDIG ans essen denken muss. Ich habe IMMER Lust zu Essen, und um nicht aus allen Nähten zu platzen, muß ich meine psychischen Gelüste natürlich zurückhalten. Rein gesundheitlich macht das ja auch Sinn, es ist schließlich nicht gut, zuviel zu essen und zu wiegen. Und wenn ich soviel äße wie ich gerne möchte, dann wäre das absolut der Fall. Es ist also nicht so, daß ich wie eine Magersüchtige viel zu wenig essen möchte. Aber ich kann so nicht leben, der Wunsch nach Essen und die Disziplin, diesen Wunsch zu kontrollieren, beherrschen fast mein ganzes Denken. Eine Psychotherapie habe ich auch schon hinter mir. Sie hat letztlich dazu geführt, daß ich die Essanfälle und damit das Erbrechen weitgehend (über 2 Jahre hatte ich sie gar nicht) sein lassen konnte. Aber mein eigentliches, gedankliches Problem wurde dadurch nicht gelöst. Was kann ich denn tun, wer weiß Rat? Es muß doch möglich sein, diese Fixierung aus meinem Hirn zu bekommen. Hat vielleicht jemand Erfahrung mit Hypnose gemacht?

    Ebenfalls sind mir von den Essanfällen vergrößerte Speicheldrüsen (unter dem Kiefer) geblieben. Weiß jemand, ob diese wieder weggehen, und ob man da etwas dagegen machen kann?

    Vielen Dank!


  • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


    liebe tami,

    ich bin leider keine ausgebildete ernährungswissenschaftlerin, noch habe ich eine psychotherapeutische zulassung. ) ich kann dir also nur einfach aus meinem verständnis heraus antworten. zum ersten finde ich, dass du auf deinem weg ein stückchen voran gekommen bist. du weißt, wo's klemmt und du hast den WILLEN, dein problem in den griff zu bekommen. das ist die allerbeste vorausetzung, dass überhaupt was passieren kann, in richtung normalität.
    ich persönlich esse auch sehr gerne, aber ich habe keinerlei ess-störungen. wenn ich satt bin, dann geht einfach nix mehr. ich glaube, es ist ganz wichtig, dass du lernt, aufmerksam auf deinen körper zu hören. du musst versuchen zu spüren, was und wann er dir etwas signalisiert, z.b. das sättigungsgefühl. dann bist du satt & zufrieden und deine gedanken müssen nicht ständig ums essen kreisen. WIE du das anstellen musst, kann ich dir hier leider pauschal nicht sagen...dazu müsste ich dich besser kennen.
    ich hoffe, du findest einen weg, viel glück.

    lafemme

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    • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


      Hallo Tami,

      lies mal das Buch von :

      ANITA JONES :
      "Die Frau, die im Mondlicht aß"
      Knaur-Verlag
      ( Bei amazon.de ist das Buch ganz gut vorgestellt...)

      Nun, mir persönlich hat es sehr viel geholfen und klar gemacht..., vielleicht ist es ja auch was für Dich.

      Gruß, Tuareg


      Tami schrieb:
      -------------------------------
      Hallo!

      Seit mittlerweile 10 Jahre leide ich an Esstörungen, bzw. psychisch gesehen eigentlich schon viel länger. Aber seit ca. 10 Jahre habe ich immer wieder Phasen mit Essanfällen und Erbrechen. Zeitweise war das täglich so, mittlerweile nur noch sehr selten, vielleicht einmal in 2 Monaten. Wenn es dies alleine wäre, dann käme ich wohl klar damit. Das Schlimmste ist aber, dass ich einfach STÄNDIG ans essen denken muss. Ich habe IMMER Lust zu Essen, und um nicht aus allen Nähten zu platzen, muß ich meine psychischen Gelüste natürlich zurückhalten. Rein gesundheitlich macht das ja auch Sinn, es ist schließlich nicht gut, zuviel zu essen und zu wiegen. Und wenn ich soviel äße wie ich gerne möchte, dann wäre das absolut der Fall. Es ist also nicht so, daß ich wie eine Magersüchtige viel zu wenig essen möchte. Aber ich kann so nicht leben, der Wunsch nach Essen und die Disziplin, diesen Wunsch zu kontrollieren, beherrschen fast mein ganzes Denken. Eine Psychotherapie habe ich auch schon....

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      • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


        Hallo Tami,
        auch ich bin keine Fachfrau, aber ich habe eine Idee.

        Ist es vielleicht so, daß dieses Eßverlangen damit zusammenhängt, das Dir etwas fehlt?
        Daß Du das Gefühl hast, nicht 'komplett' zu sein?
        Oder die letzte Zufriedenheit noch nicht erreicht ist?

        Oder hat es vielleicht auch damit zu tun, daß Du wegen dieser ständigen Kontrolle die falschen Sachen ißt (zum Beispiel zu wenig Eiweiss - Du brauchst ca. 1g Eiweiss pro kg Körpergewicht!)?
        Das löst nämlich Heißhunger aus - auch wenn Du genügend Kalorien hast!
        Das kannst Du herausfinden, wenn Du mal ca. eine Woche genau aufschreibst, was und wieveil Du ißt.
        Hier:
        http://www.uni-hohenheim.de/~wwwin14...uebersicht.htm

        gibt es eine Lebensmittelanalyse, die Dir genau errechnet, wieviel Eiweiss, Fett, usw. Du zu Dir genommen hast.
        Außerdem kannst Du Dir dort Deinen Bedarf ausrechen.

        Gruß,
        Sabine

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        • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


          Hallo Ihr Lieben,

          vielen Dank für Eure Antworten bisher. Ich mag noch einige Ergänzungen machen. Ich kann sehr wohl unterscheiden, ob ich esse weil ich Hunger habe oder nur weil ich Lust dazu habe. In den allermeisten Fällen ist es pure Lust. Die Freude und Aussicht auf die nächste Mahlzeit hält mich über den Tag, ich freue mich, wenn ich wieder etwas Essen DARF. Alleine der Zustand, daß ich körperlich satt bin, stellt mich aber nicht zufrieden. Ich esse, weil es mich tröstet, weil es schön ist, und weil es in manchen Situationen das einzige Mittel ist, um mich zu entspannen, um Dampf abzulassen. Auch weil es eines der wenigen Dinge in meinem Leben ist, die ich noch als schön empfinde. Jetzt könnte man ja meinen, dass man mir das dann nicht nehmen sollte...stimmt aber nicht, denn ich könnte sicherlich sehr viel Schönes erleben, wenn ich mich nicht wegen des Essens langsam immer mehr isoliert und an allem anderen das Interesse verloren hätte. Ich weiß nicht, wie ein Alkohol- oder Zigarettensüchtiger fühlt, aber ich glaube, es ist genauso, wie es mir mit dem essen geht. Es geht hier also wirklich nicht um Essen, Nahrungsaufnahme, Ernährung im eigentlichen Sinne. Es ist wirklich eine Sucht, total losgelöst von der eigentlichen Notwendigkeit dazu. Aber das Wissen, dass es so ist, verhilft mir nicht dazu, es auch überwinden zu können.

          Vielen Dank für's Zuhören.

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          • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


            Hallo Tami,
            meine Theorie ist, daß es an gesundem Selbstwert mangelt, wenn man in irgendeine Art von Sucht gerät. Man fühlt sich nicht ganz vollständig, oder braucht um wirklich glücklich oder entspannt zu sein, seine Arbeit, sein Bier, seine Zigarette ... .

            In gewisser Weise ist das dann auch richtig - um gut entspannen zu können, hat man es sich anerzogen, daß man am besten mit 'Bier' entspannen kann.
            Was man nämlich immer tut, um zu entspannen, daß konditioniert man sich an - das funktioniert hervorragend!
            Je häufiger Du es tust, umso besser und schneller der Effekt.
            Also wäre es sinnvoll, etwas zu suchen, das den gleichen Effekt haben kann, aber gesund ist.
            Wahrscheinlich gibt es nichts, was sofort den gleichen Effekt hat, aber das kannst Du antrainieren.
            Zwing Dich aber nicht dazu, Deine liebgewordene Entspannung aufzugeben, sondern nimm Dir eine neue dazu. Wasweißich - ein Bad, ein Spaziergang, ein Klumpen Ton bearbeiten, ein gutes Lied hören - irgendwas, was Dir tatsächlilch wichtig genug werden könnte, damit Du Dich gut entspannen kannst!

            Damit Du wieder ein positives Lebensgefühl bekommen kannst und um ein neues Lebensthema zu finden, wäre es gut, Dir etwas zu suchen, was ein wichtiger Teil von Dir ist.
            Etwas, was wichtiger werden kann, als essen! Eine neue oder alte?!) Leidenschaft! Diese suchen und in die Tat umsetzen. Oder zumindest Dich auf den Weg machen, sie Wahr werden zu lassen. Ein Berufswechsel? Fallschirmspringen? Hochseefischen? Whatever.

            Außerdem, denke ich, könntest Du vielleicht noch etwas für das Gefühlt tun, daß Dir etwas fehlt.
            Zunächst wäre das, es zu akzeptieren, daß es einen Mangel in Dir gibt.
            Dieser Mangel ist nun mal da und wird auch bleiben. Wie lange steht nicht fest.
            Wenn Du nämlich versuchst, diesen Mangel auszugleichen und zu bekämpfen, kommt es zur Fresserei - ist doch so, oder?

            Wenn Du ihn aber bestehen lassen kannst
            - er ist einfach da - wie auch andere Unannehmlichkeiten, die man schonmal hinnehmen muß - und auch kann!, wirst Du nicht mehr fressen müssen.

            Kannst Du was damit anfangen?

            Gruß,
            Sabine

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            • RE: Essstörung, verzweifelt, was hilft?


              Hi Tami,

              bin gerade am Grinsen..., also ich meine das Buch ist wirklich was für Dich...!!!

              Das was Du , oder wie Du Dich beschreibst..., Deine indirekten Fragen , an Dich , an Dein Leben..., Suche / Sucht !?

              Antworten, Deine Antworten findest Du bestimmt in diesem Buch......

              Tuareg

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              • RE: Essen als Ersatzhandlung


                Hallo Tami!
                Sie haben sehr gute Antworten bekommen, jetzt müssen Sie die für Sie persönlich guten Tipps versuchen umzusetzen.
                Sie beschreiben ihre Lust zu Essen im Zusammenhang mit Stress, Langeweile usw. D.h. sie haben sich zum Entspannen auf essen fixiert.
                Diese Konditionierung kann man auch wieder abtrainieren, indem man solche Situationen mit anderen für Sie schöne Dinge besetzt.
                Hier helfen auch Psychotherapeuten.
                Außerdem ist es richtig mal aufzuschreiben was man alles ißt und trinkt, um mal einen Inhaltscheck zu machen. Hier hilft Ernährungsberatung, um zu lernen was braucht mein Körper, was ist überflüssig oder eine Gefahr für Übergewicht.
                Sie können uns Ihr Protokoll auch gerne mal durchgeben. Beim Protokoll sollten Sie immer den Grund für Ihr Essen notieren. Z.B, auch Ärger mit dem Freund - Hunger etc. So können Sie vielleicht Rhythmik erkennen und Vermeidungsstrategien erarbeiten.
                Viele Grüße
                Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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