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Mellie *ich war noch nie in der Schweiz *g*
Training
Zwischen der Form von Organen und deren Funktion bestehen naturgesetzliche Wechselwirkungen. So bestimmt einmal die Form des Organs die Funktion, die es ausübt, andererseits hat aber die Funktion einen bildenden, verändernden Einfluss auf die organische Form.
So ist beispielsweise die Förderleistung des Herzens an dessen Größe (Volumen, Wanddicke) gebunden, jedoch lässt sich durch Ausdauertraining, bei dem in besonderem Maße die Herzfunktion beansprucht wird, die Größe des Herzens in gewissem Maße beeinflussen. Leistungssportler aus Ausdauersportarten haben aus diesem Grund ein so genanntes Sportherz.
Auch ist die Kraft eines Skelettmuskels von dessen Querschnittsfläche abhängig, wird aber der Muskel in besonderem Maße beansprucht, so vergrößert sich aufgrund dieser Beanspruchung die Querschnittsfläche. Diesen Vorgang bezeichnet man als Hypertrophie. Somit kann man also sagen, dass spezielle funktionelle Übungsreize von ansteigendem Maße spezielle morphologische und physiologische Wirkungen auf den Organismus auslösen, die zu einer Steigerung dieser speziellen Leistung führen. Neben diesem qualitativen Sachverhalt scheinen auch quantitative Zusammenhänge zwischen der Belastungshöhe und der Ausprägung der Trainingsanpassung zu bestehen. So ist beispielsweise bekannt, dass diese Beziehung nicht linear ist.
Mit zunehmender Leistungsfähigkeit bewirkt eine definierte Trainingsquantität eine immer geringere Trainingsanpassung.
Somit muss für jedes Leistungsstadium eine optimale Belastung gefunden werden, da sowohl eine zu hohe (Überlastung) als auch eine zu geringe Belastung (keine Trainingswirkung) zu einer Abnahme des bereits erworbenen Trainingszustandes führen. Anders ausgedrückt: der Reiz muss über einer gewissen "trainingswirksame Schwelle" liegen ("überschwelliger Reiz"), darf aber natürlich nicht übertrieben hoch sein.
Beispiel aus dem Sport:
Sie beginnen mit einem Ausdauertraining und nehmen sich vor, abwechselnd fünf Minuten bei 6km/h zu gehen und danach fünf Minuten bei 9km/h zu laufen. Das halten Sie 20 Minuten durch. Sie werden sehr schnell merken, dass es Ihnen immer leichter fällt, denn sie haben mit dieser Belastung einen trainingswirksamen Reiz auf ihren Körper ausgeübt. Irgendwann hat sich ihre Leistungsfähigkeit so gesteigert, dass mit diesem Training keine weitere Steigerung mehr möglich ist. Sie beginnen also damit, dass Training an Ihren Fortschritt anzupassen und erhöhen Umfang (Dauer der Trainingseinheit) und Intensität (Geschwindigkeit). Durch Training erhöhen Sie die trainingswirksamen Schwelle.
Aus dieser Betrachtung leitet sich eine weitere Erklärung des Begriffs Training ab:
Unter Berücksichtigung der genannten naturgesetzlich-biologischen Zusammenhänge kann Training als eine systematische Wiederholung gezielter, überschwelliger Reize verstanden werden, das sowohl eine funktionelle Anpassung als auch eine formveränderte Anpassung der entsprechenden Organsysteme herbeiführt und somit die Leistung steigert.
Sportliches Training sollte allerdings nicht allein auf seine biologischen Wirkungsmechanismen und Veränderungen eingeschränkt werden. Um Training effektiv zu gestalten und zu steuern ist ein planmäßiges Vorgehen erforderlich. Es muss also ein Trainingsplan erstellt werden, der die gewünschten Anpassungen der Leistungsfähigkeit berücksichtigt. Hierbei sind neben den biologischen Effekten auch die psychischen Komponenten wie Motivation und Wille zu berücksichtigen, die an der Leistungsfähigkeit maßgeblich beteiligt sind.
Somit ist sportliches Training insgesamt gesehen ein recht komplexer Prozess, mit dem die sportliche Leistung planmäßig verändert werden soll.
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