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@ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit

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  • @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit

    Hallo Frau Walter-Friedrich,

    ich bin 29 Jahre alt, 180 m groß und wiege zur Zeit ca. 55 kg. In den letzten 2 Wochen habe ich 1,6 kg zugenommen, weil ich endlich gesund werden will.
    Ich habe seit mehreren Jahren bulimische Anorexie. Seit zwei Wochen esse ich allerdings 5-nicht-Diät-Mahlzeiten und hatte seitdem auch keinen bulimischen Rückfall mehr. Ich habe bereits 2 stationäre Therapien gemacht und weiß, z.B. dass ich mit Wassereinlagerungen reagiere. Ich bin jetzt allerdings verunsichert, weil ich in der letzten Woche von einen Tag auf den anderen 1 weiteres Kg zugenommen habe, obwohl ich "normal" weitergegessen habe, also keine Zunahmemengen.
    Jetzt würde mich interessieren, ob man mit "Normalportionen" 10 kg zunehmen kann bis ich mein Zielgewicht erreicht habe (64,8 kg). Irgendwie habe ich sehr große Angst davor.
    Wenn ich Zunahmemengen essen würde, dann wüßte ich weningstens woher die Kilos kommen.
    Können Sie mir bitte dazu eine Antwort schicken und mir einen Tip geben, wie ich weitermachen soll und wie ich weiter Essen soll.
    Ich habe mir schon das Buch "Essen will gelernt sein" gekauft, es hilft mir schon sehr, aber trotzdem hätte ich noch gernen einen Rat von Ihnen.

    Vielen Dank für Ihre Mühe!

    Viele Grüße
    Moesha


  • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


    Hallo Moesha,

    ich habe festgestellt, dass solche Schwankungen offenbar normal sind. Hängt davon ab, ob man sich am Morgen oder am Abend wiegt, was man und wieviel man gegessen und getrunken hat, ob man vor dem Wiegen auf der Toilette war oder nicht und ob man viel oder wenig geschwitzt hat.

    Wenn Du nicht täglich ein Kilo zunimmst würde mich das noch nicht beunruhigen. Es gibt auch Menschen, die behaupten, sie nähmen über Feiertage 3 bis 5 Kilo zu.

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    • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


      Hallo Medizinlaie,
      vielen Dank für Deine Antwort. Ich wiege mich nur morgens (versuche auch nur 2x pro Woche und nicht mehr jeden Tag), Verdauung hatte ich dann aber noch nicht. Ich kann leider schlecht Kontrolle abgeben. Deswegen sind mir die Gewichtsschwankungen wahrscheinlich auch so suspekt und sehr ungewohnt für mich.


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      • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


        Liebe Moesha,
        ich glaube, obwohl wir alle ganz unterschiedliche Probleme haben, geht uns das mit dem Gewicht ganz genauso. Es schwankt hin und her, obwohl sich die Ernährung nicht geändert hat (oder nur ein winziges Bißchen ...) und jedes unerklärliche Kilo mehr, macht uns fast 'wahnsinnig'! ;-)
        - Es wäre wirklich schön, wenn es ein Mittel dagegen gäbe *schwärm* ....
        oder doch ehr ein Mittel gegen unser empfindliche Gemüt ...?!

        Gruß,
        Sabine

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        • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


          Ja Gutemine, da hast Du recht. Eine Pille "Selbstwert" wäre die Lösung, einfach auf Rezept...:-)
          Ich glaube, ich habe noch einen sehr langen Weg vor mir. Ich hoffe, ich halte durch.

          Liebe Grüße
          Ute



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          • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


            Liebe Ute,
            das mit dem Selbstwert ist im Grunde eine Entscheidungssache.
            Wenn Du erst mal erkennst, welche Wichtigkeit DU für Dich hast und Dich dafür entscheidest, daß Du nicht den Rest Deines Lebens unglücklich mit Dir 'rumlaufen möchtest, ist schon eine Menge getan.

            Denn Du mußt Dir mal überlegen, was passiert, wenn Du Deinen Ziele nie erreichten wirst ... !
            Willst Du deshalb immer und ständig unglücklich und unzufrieden mit Dir sein??!
            Selbstwertgefühl bekommt man nicht, weil man etwas erreicht, oder weil man irgendwie aussieht, sondern, weil man weiß, das man selbst die beste Person für sich ist, die es gibt!
            (... wer weiß schon besser, als Du selbst, wie warm Dein Badewasser sein sollte?!)
            Wenn Du dann auch noch lernst, Dich mal, wie Deine beste Freundin zu betrachten, der Du ja sicher auch einige Fehler verzeihen kannst, dann wird es schon fast perfekt.
            Sicher kann man an sich 'arbeiten' und Fehler eindämmen - aber man sollte sich trotz der Fehler leiden können!
            Sei mal nett zu Dir - besonders, wenn Du 'versagt' hast. Wärest Du doch sicher auch zu Deiner Freundin.

            Gruß,
            Sabine

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            • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


              Hallo Sabine,
              Deine Worte sind sehr treffend und genau diese Gedanken haben mir vor ca. zwei Wochen geholfen, den Kampf gegen meine Essstörung wieder aufzunehmen. Leider schleichen sich immer noch allzu oft "negative" Gedanken und Gefühle ein und ich vergesse einfach den Grund warum und wofür ich kämpfe. Ich habe mir jetzt aber verschiedene Zettel geschrieben und in meiner Wohnung aufgestellt, damit ich mein Ziel immer vor Augen habe. In den letzten zwei Wochen habe ich immer wieder was für mich getan und ich habe gemerkt, dass ich dadurch zufriedener und ausgeglichener geworden bin. Das weiß ich im Moment sehr zu schätzen und die positiven Gefühle mache ich mir auch immer wieder klar, wenn es mir nicht gut geht, ich mich kugelrund fühle, weil ich gegessen habe. Das hilft mir.
              So eine Krankheit ist vernichtend. Als ich mir noch nicht soviele Gedanken um mein Gewicht und ums Essen gemacht habe (zu meinen guten Zeiten habe ich mal 100 kg gewogen), da war ich mehr Mensch als jetzt. Ich stand zu mir und hatte sehr viel Selbstbewußtsein, das ich durch meine Esstörung verloren habe. Ich habe meine gesamte Persönlichkeit verloren, aber ich denke und hoffe, dass ich auf einem guten Weg bin, mich wiederzufinden.

              Liebe Grüße
              Ute

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              • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


                Ich hätte da vielleicht noch einen Tipp für Dich.
                Versuche Dir zum 'Rundsein' ein positives Gefühl zu schaffen:

                Statt 'schwabbel-rund' - 'wohlig-rund'! Das geht!

                - Klar, wenn man mal 100 Kilo hatte, ist es bestimmt schwer, dann den richtigen Mittelweg zu finden, aber Du weißt ja, daß Du noch zu wenig wiegst und brauchst deshalb eigentlich keine Panik bekommen. *Erzählerzähl* ... ich sagst ja nur nochmal zur Erinnerung ;-)

                Wie kann ich mir vorstellen, sind Deine Unsicherheiten?
                Ich denke mir, wenn Du nachliest, was Du als normalen Tagesbedarf bei 64 Kilos hättest, kann doch eigentlich nichts schief gehen - oder?

                Gruß,
                Sabine

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                • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


                  Ich bin mir in vielen Dingen unsicher, meistens wenn ich zuviel über mich und meine Krankheit nachdenke. Dann frage ich mich, essen oder nicht essen, dies oder das essen, esse ich zuviel oder zuwenig, trickse ich mich noch irgendwo selbst aus usw. Es sind 1000 Gedanken die mich unsicher machen. Am Wochenende hat mir eine Verwandte gesagt, ich sehe gut aus! Jetzt frage ich mich natürlich, wie sehe ich denn dann aus, wenn ich 64 kg wiege (BMI=20, unterstes Normalgewicht)? Das macht mir Angst und verunsichert mich total.
                  Ein weiteres Problem ist sicherlich, dass ich mich nicht gut abgrenzen kann, z.B. komme ich mir wie ein Vielfrass vor (obwohl ich eigentlich "normal" esse mit 5 Mahlzeiten am Tag), wenn meine Arbeitskollegen viel weniger essen als ich. Mein Körpergefühl bestätigt mich dann auch noch, weil ich mich immer so überfressen fühle, obwohl ich weiß, dass sich mein Magen auch erst noch an die Portionen gewöhnen muß. Ach es ist so schwer! Ständig stoße ich an meine Grenzen und muß meine Kraft dafür aufbringen nicht aufzugeben.

                  Liebe Grüße
                  Ute

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                  • RE: @ Fr. Walter-Friedrich / Unsicherheit


                    Ich kann Dich gut verstehen. Das Denken abstellen, darum sollte es uns gehen. (Mir auch, sogar ein fast gleicher Bezug ... :-) ) Immer denkt man über die anderen nach, was die besser machen oder wie leicht die's doch haben oder was die von einem halten ... .
                    Sicherheit bekommst Du vielleicht mehr, wenn Du den Gefühlen nachspürst (ja, schon wieder so ein Eso-weichwort, aber es paßt einfach), die Dich bei Deiner Umstellung gut fühlen lassen.
                    Also nicht dorthin gucken und grübeln, wo es 'bescheiden' ist, sondern, wo es sich richtig gut anfühlt, auf dem Weg zur Gesundheit. Vielleicht den Tageserfolg auch mal wie eine Bergbesteigung feiern.
                    So nun kräht mein Hähnchen wieder ...

                    Sabine

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                    • RE: Kurznachricht für Moesha


                      Liebe Moesha!
                      Ich bin jetzt seit über 3 Stunden beim beantworten der Fragen bis zu Ihrer Frage vorgestoßen. Leider muß ich jetzt los. Sie sind die erste bei der nächsten Beantwortungsrunde. Zwischen 1. 5. Donnerstag bis Sonntag habe ich frei und werde mich Ihrer Frage dann annehmen. Ich bitte noch um ein bißchen Geduld.
                      Freuen Sie sich jedoch wenn es "bergauf "geht.
                      Bis bald
                      Liebe Grüße
                      Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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                      • RE: Kurznachricht für Moesha


                        Liebe Moesha!
                        So wie ich Sie verstanden habe möchten Sie den Weg aus Ihrer Essstörung und aus Ihrem Untergewicht finden und versuchen zur Zeit zuzunehmen - was Ihnen auf der einen Seite gut tut, aber auf der anderen Seite ist noch die Angst vor dem Normalgewicht da und die Unsicherheit wie die "neue Gesunde Ernährung" aussehen soll.
                        Mit einem "5-Mahlzeiten-Konzept" liegen Sie hier auf jedem Fall richtig. Sie haben in 2 Wochen 1,6 Kilo nach eigenen Angaben zugenommen.
                        Pro Tag benötigen Sie ungefähr 65 - 70g Eiweiß, ca. 60-70g Fett und ca. 280g Kohlenhydrate. Ausgehend von ca. 65 KIlogramm Körpergewicht haben Sie einen täglichenm Kalorienumsatz von ca. 2000 - 2100 kcal /Tag. Dieser setzt sich zusammen aus dem Grundumsatz von ca. 1560 Kcal plus dem Arbeitsumsatz. für den Arbeitsumsatz habe ich mal 6 Stunden leichte Tätigkeit gerechnet (à 60 Kcal plus 1 Stunde Sport).
                        Wenn der Körper aus einer "Hungersnot" sprich Magersucht wieder mit normalen Nährstoffmengen versorgt wird, dann kommt auf jeden Fall eine zusätzliche passagere Wasserspeicherung dazu. Das ist völlig normal und pendelt sich mit der Zeit ein.
                        Bei 5 Mahlzeiten ist es auch normal - nach einer Mangelernährung - dass erstmal ein Völlegefühl auftritt, dies sollten Sie jedoch nicht mit "Fettleibigkeit" verwechseln. Auch das wird sich mit der Zeit geben. Der Körper muß erstmal wieder lernen Ihnen zu vertrauen, dass nicht gleich wieder eine "Hungersnot" entsteht.
                        Sie hatten eine gute Unterhaltung mit Gutemine, versuchen Sie an Ihrem Selbstwertgefühl zu arbeiten, sich selbst Vertrauen zu schenken. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als umgesetzt.
                        Aber eines muß Sie zuversichtlich machen auf dem Weg zu Ihrem Normalgewicht:
                        Wer es schafft sich runterzuhungern, der schafft es auch wieder auf sein Normalgewicht zu kommen - wenn er will! Sie haben sich ein neues Lebensziel gesetzt - Essstörungen abbauen! Dieser Entschluss zeigt wieviel Kraft Sie entwickeln können!!
                        Schreiben Sie mir doch mal was Sie in den 5 Mahlzeiten so essen, vielleicht kann ich Ihnen ein paar Tipps geben wie Sie langsam und mit weniger Völlegefühl Ihr Ziel erreichen und wo möglicherweise die Nährstoffe besser verteilt werden können.
                        Wichtig ist sicherlich paralell ein bißchen Verwöhnen mit Sport und Kosmetik und Kontakt zu anderen Menschen. Ziehen Sie sich nicht zurück!!
                        Sie sind auf dem richtigen Weg!!
                        Ich freue mich auf Ihre Rückantwort.
                        Viele Grüße
                        Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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                        • RE: Rezept


                          Hallo Ute
                          Wenn ich mir Eure Unterhaltung betrachte, dann hast Du in Deinem Leben ja schon zwei Extreme kennen gelernt - Übergewicht bis 100 kg und - die Probleme mit dem Untergewicht, mit denen Du Dich in letzter Zeit etwas mehr beschäftigen musst.
                          Das Problem mit dem Übergewicht kenne ich zur Genüge - habe aber hier im Forum so viel darüber gelernt, dass ich es jetzt ohne Panik in den Griff bekomme, denn eine erkannte Gefahr ist nur noch eine halbe Gefahr, weil sich ihre Tücken mit geeigneten Gegenmaßnahmen gut bekämpfen und ausräumen lassen.
                          Zu dem Problem mit dem Untergewicht kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen, könnte mir aber vorstellen, dass eine nicht allzu fette eiweiß- und kohlehydrathaltige Ernährung bestimmt einen schmackhaften Ausweg aus dieser Misere beinhalten könnte.
                          Wenn ich Deine Gedanken so lese, dann hast Du Dich doch schon für den richtigen Weg entschieden. Und wenn Du diesen Weg entlang gehst, dann wirst Du feststellen, dass Du Dich eigentlich gar nicht auf einem so schmalen Grat befindest, dass ein Schritt in die andere Richtung schon zu viel wäre - im Gegenteil - dieser Weg ist so breit und angenehm zu beschreiten, dass Dir bei einem Ausrutscher in die falsche Richtung immer noch genügend Zeit bleibt, Dich wieder neu zu orientieren und Deinem Erfolg entgegen zu gehen.
                          Du darfst nur nicht die Angst haben, etwas falsch zu machen, denn Angst ist kein guter Wegbegleiter - ich glaub es gab mal einen Film mit dem Titel "Angst essen Seele auf".
                          Und damit wären wir auch schon beim Selbstwertgefühl angelangt, zu dem ich aus eigener Erfahrung wieder etwas beitragen kann. Ihr habt das sehr schön behandelt und der Tipp von Sabine, Dich als Deine beste Freundin zu betrachten ist genau die richtige Richtung.
                          Du musst versuchen, mal etwas in Dich rein zu hören - nimm Dir einmal die Zeit, Deine Gedanken und Deine Gefühle selbst wahr zu nehmen - und dann wirst Du feststellen, dass Du sehr viele gute Eigenschaften hast. Natürlich wirst Du auch einige Sachen finden, die Dir weniger passen - Den vollkommenen Menschen gibt es einfach nicht.
                          Und wenn Du jetzt mal einen Schritt zurück trittst und Dich mal ganz objektiv mit etwas Abstand zu betrachtest, dann wirst Du feststellen, wieso Du einen so liebenswerten Eindruck auf andere Menschen machst, denn Deine kleinen Fehler, die Du selbst als sooo riiiesig betrachtest, verschwinden hinter Deinen guten Eigenschaften.
                          Deshalb solltest Du Dich nicht kritischer beurteilen als Deine Mitmenschen das tun. - Ute hat nun mal viele gute Seiten und auch einige weniger gute - aber dass ist Ute insgesamt - Du solltest deshalb versuchen, Dich mit Deinen Fehlern anzufreunden - nimm sie bewusst in Kauf - Du kannst ja darauf achten, dass sie nicht zu übermütig werden - aber zermürbe Dich nicht bei dem Versuch, der erste fehlerfreie Mensch werden zu wollen.

                          Alles Liebe und Gute
                          Juppes

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                          • RE: Kurznachricht für Moesha


                            Hallo Fr. Walter-Friedrich,

                            vielen lieben Dank, dass sie mir geantwortet haben. Ihre Worte helfen mir sehr, fühle mich dadurch sehr gut aufgehoben und das stärkt mich für meinen noch langen Weg aus der Essstörung.
                            Ich wiege mich 2x in der Woche wie es auch in der stationären Therapie gehändelt wurde. Ich betrachte mein Gewicht immer von Montag zu Montag (Stichtagswiegen). Donnerstags gehe ich zum Zwischenwiegen auf die Waage. Beide Werte halte ich jeweils in einer Tabelle und in einer Gewichtskurve fest. Zusätzlich führe ich ein Essprotokoll. Zur Zeit esse ich "mechanisch", also zu festen Zeiten, weil ich kein Hungergefühl habe.
                            Das Völlegefühl hingegen steigert sich immer von Mahlzeit zu Mahlzeit, sodaß ich mich abends wirklich immer "kugelrund" fühle. Allerdings wundere ich mich dann schon, wo morgens das alles geblieben ist. Meine sportlichen Aktivitäten schränke ich so gut es geht ein. Abens gehe ich meistens 30 - 45 Minuten spazieren, da ich den ganzen Tag im Büro sitze. Ab und zu fahre ich mal mit dem Rad in die Stadt (ca. 5 Min.) Das ist aber auch alles. Ich möchte ja zunehmen und mich nicht unter Druck setzen Kalorien abtrainieren zu müssen (auch wenn es mir schwer fällt). Ich möchte gerne in "gesundem" Maße wieder Sport machen, wenn ich mein Zielgewicht von 64,8 kg erreicht habe.
                            Sie haben sicherlich recht, dass der Wille Berge versetzen kann, ansonsten hätte ich wahrscheinlich auch nicht den Dreh bekommen. Allerdings ist die Umsetzung für mich sehr schwer, da ich jegliches Gefühl von "Normalität" verloren habe. Ich habe mir das Buch "essen will gelernt sein" gekauft. Es ist auf jeden Fall schon eine Hilfestellung für mich, was die Mengen betrifft, aber trotzdem bin ich in vielen Dingen unsicher, da ich z.B. keine Butter mag und die auch komplett weglasse.
                            Meine Mahlzeiten sehen seit dem 14-04-2003 so aus:
                            Frühstück: 1 Gals Buttermilch, 2 Mehrkornbrötchen mit 150 gr. Quark und Marmelade (das liebe ich..:-))
                            1. Zwischenmahlzeit: 1 Milchreis oder 1 Joghurt, zusätzlich 1 Apfel
                            Mittagessen: z.B. 1 gemischten Salat mit Joghurtdressing dazu 1 Vollkornbrötchen (unbelegt), 1 belegtes Mehrkornbaguette oder Fladenbrot (mit Remoulade, Käse, gek. Schinken), 1 Salattasche mit viel Schafskäse, gelegentlich warmes Essen (wenn es mir gesund erscheint, z.B. Hähnchenbrust mit Kartoffeln und Salat ; an Pizza oder Aufläufe traue ich mich noch nicht ran)
                            2. Zwischenmahlzeit: 1 Milchreis oder 1 Joghurt, ab und zu auch mal einen Amerikaner
                            Abendessen: 2 Vollkornbrote mit ca. 100 gr. Hüttenkäse, Putenbrust, Harzer Käse, Käse (max. 45 %), Tomate, 1 kleinen Salat oder ich gehe auch zum Italiener und esse dort 1 großen gemischten Salat mit Joghurtdressing und Pizzabrot.
                            Ich esse kein Schweine- und kein Rindfleisch.
                            Über den Tag verteilt trinke ich ca. 2 Liter Kräutertee, selten Kaffee.
                            Mit diesen Mengen habe ich in den ersten 3 Tagen die 1,6 kg zugenommen. Seither halte ich aber dieses Gewicht mit geringen Schwankungen nach oben wegen meiner schlechten Verdauung (also seit ca. 2,5 Wochen konstant).
                            Wenn ich mir allerdings Ihre angegebenen Nährwerte anschaue, dann bin ich glaube ich noch nicht einmal ein "Normalesser" oder?
                            Ich möchte ab Montag meinen Essplan weiter ausbauen, bin mir allerdings noch unsicher, wie ich am Besten weitermache. Ich möchte langsam zunehmen, weil ich sonst Angst habe, die Kontrolle zu verlieren. Ist es jetzt besser, wenn ich Zunahmemengen esse (lt. DGE 2500 - 3000 kcal pro Tag, so mußte ich auch in der Klinik essen) oder soll ich jetzt erstmal die "schwierigeren" Dinge wie z.B. Pizza, Aufläufe, Süßigkeiten mit aufnehmen und mein Gewicht beobachten (zur Zeit sind es 55kg bei 180 cm). Für Ihren fachlichen Rat bin ich Ihnen sehr dankbar.
                            Ich bin bereit den nächsten Schritt zu gehen.
                            In den letzten 2 Wochen habe ich es sehr genossen, ein Stück Leben zu empfinden. Ich habe mich mit Freundinnen getroffen, habe die Sonnenstrahlen bewußt wahrgenommen und habe auch einiges für mich getan (z.B. Solarium, Thermalbad). Das tut mir sehr gut und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung wieder machen darf und ich bin dankbar, dass ich eine Familie und Freunde haben, die mir helfen. Ich würde mich sehr freuen, Fr. Walter-Friedrich, wenn sie mich auch weiterhin auf meinem Weg aus der bulimischen Anorexie begleiten würden und mir mit ihrem Rat zur Seite stehen.

                            Viele Grüße
                            Moesha



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                            • RE: Rezept


                              Hallo Juppes,
                              vielen Dank für Deine lieben Worte und ich stimme Dir in allen Dingen vollkommen zu. Treffender hätte ich es auch kaum ausdrücken können. Meine Krankheit hat mich so sehr verändert. Als ich 100 kg gewogen haben, habe ich zu jedem Pfund an mir gestanden. Ich war absolut selbstbewußt und lebensfroh. Jetzt fühle ich mich wie ein unsicheres depressives und isoliertes Häufchen Elend, dass sich selbst verloren hat. Ich möchte garnicht so werden wie früher, weil dort auch viel Maskerade bei war, aber ich möchte ein Stück von dem wiedergewinnen was ich verloren habe. Ich bin in den letzten Jahren quasi immer nur von dem einen Extrem ins andere gerutscht und ich. Davon möchte ich mich befreien und endlich den Mittelweg finden und vor allem halten. Ich glaube, dass ich damit einen richtigen Weg gehe, mit meiner Essstörung umzugehen.
                              Ich habe lange überlegt, ob ich im Forum einen Beitrag schreibe, aber mittlerweile bin ich sehr froh darüber, denn Deine Worte und auch die Worte von Sabine haben mir schon geholfen, als es mir nicht gut ging. Es gibt nicht viele Menschen, die die Sensibiltät für dieses Thema haben.

                              Ich lasse auf jeden Fall wieder von mir "lesen".

                              Liebe Grüße
                              Ute

                              Kommentar


                              • RE: Kurznachricht für Moesha


                                Hallo Frau Walter-Friedrich,
                                hatte heute Wiegetag und bin immer noch bei 55,3 kg.
                                Hab ja leider noch keine Antwort erhalten und will aber heute den nächsten Schritt tun.
                                Hab mir vorgenommen, erst einmal die "schwierigen" Lebensmittel einzubauen, wie Pizza, Schokolade usw, damit ich hier meine Ängste abbauen. Bin gespannt, wie es sich auf mein Gewicht auswirkt.
                                Warte trotzdem neugierig auf Ihren Rat.

                                Viele Grüße
                                Moesha

                                Kommentar


                                • RE: Kurznachricht für Moesha


                                  Hallo Moesha!
                                  Ich fange oben einen neuen Beitrag an, damit Sie hier in den Beiträgen wieder weiter nach oben rutschen!

                                  Kommentar

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