Agavensaft-wirklich eine gesunde Alternative?

[bärbel700]

Hallo Frau Dr. Ellinger,
dieser Saft soll angeblich gesünder als normaler Zucker sein,
weil er natürlicher ist und stärker süßt
so die Werbung.
Aber die Gegenmeinung darf nicht fehlen:
Er wäre stark fettbildend, erhöht die Harnsäure und die Blutfette, und es gäbe nur einen Vorteil, er erzeugt weniger Insulin, so "Das neue Logi Kochbuch"

Was sagen Sie als Expertin dazu?
Sollte man besser umsteigen?
Oder ist es nur ein Umsteigen auf andere Gesundheitsrisiken?

[Dr. Sabine Ellinger]

Re: Agavensaft-wirklich eine gesunde Alternative?


Agavendicksaft enthält Fruktose, das dem Produkt die Süße verleiht. Fruktose kann den Harnsäure- und Triglyzeridspiegel im Serum erhöhen, was unerwünscht ist. Dieser Effekt tritt allerdings erst bei Aufnahme sehr hoher Mengen ein: Ein Anstieg des Triglyzerid- und Harnsäurespiegels im Nüchternblut ist erst bei Aufnahme von mehr 100 g/Tag zu befürchten, ein Anstieg der Triglyceride nach einer Mahlzeit nach Aufnahme von mehr als 50 g. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?t...ey%20G%20urate

Im Unterschied zu Traubenzucker wird Fruktose nicht insulinabhängig verstoffwechselt. Daher hat man früher Diabetikern auch Fruchtzucker empfohlen anstelle von Haushaltszucker. Heute sieht man den Einsatz von Fruktose kritischer als früher wegen der o.g. Effekte, die allerdings dosisabhängig sind. Daher dürfte es für einen gesunden Menschen egal sein, ob Zucker, Honig, Ahornsirup oder Agavendicksaft zum Süßen verwendet wird. Agavendicksaft ist im Moment in Mode, aber kostet natürlich seinen Preis.

[bärbel700]

Re: Agavensaft-wirklich eine gesunde Alternative?


Hallo Frau Dr. Ellinger,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wieder einige Euros gespart.()

Auch Ihre allgemeinen Anmerkungen zu Fruktose
sind sehr interessant, denn ich habe mir schon oft Gedanken
darüber gemacht, ob ich mit meinen Obst-und Gemüsesafte
zu viel davon zu mir nehme.- Ein Problem weniger.()))

Wenn diese dämlichen Zeitschriften sich doch dazu überwinden
könnten, nicht nur zu schreiben, dies und jenes ist schädlich
sondern auch dazuschreiben ab welcher Dosis, hätten wir
ein paar Sorgen weniger.