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Fragen wegen einer Facharbeit zu Diäten und E

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  • Fragen wegen einer Facharbeit zu Diäten und E

    Guten Abend Dr. Sabine Ellinger ,

    ich schreibe eine Facharbeit in Biologie (Klasse 12, Gymnasium) über die stoffwechselphysiologischen Auswirkungen von Diäten und die daraus resultierende Gefahr der Entstehung einer Essstörung.
    Aus diesem Grund habe ich ein paar Fragen, deren Beantwortung für die Fertigstellung der Facharbeit sehr hilfreich wären.

    Was genau heißt Diät?

    Was für eine Diät würden Sie jemandem empfehlen, der gerne abnehmen und sein Wunschgewicht dann halten möchte?

    Kennen Sie die Stoffwechseldiät?
    (Falls nicht : http://diaet.abnehmen-forum.com/abne...isseschaft.htm )
    Was halten Sie von der Stoffwechseldiät? In meiner Facharbeit habe ich diese Diät als wissenschaftlich negativ angesehen.

    Als wissenschaftlich positiv habe ich die "Vollwertdiät" angesehen. Eine Vollwerternährung über einen längeren Zeitraum hin, also eine Ernährungsumstellung, die sogar für immer sein kann. Würden Sie dem zustimmen?

    In meiner Facharbeit habe ich mich außerdem mit den verschiedenen Stoffwechseltypen befasst und dass man je nach Stoffwechseltyp an verschiedenen Stellen Fett speichert und dort die Problemzonen liegen, man also dort eher dick wird.
    Müsste man daher je nach Stoffwechseltyp eine unterschiedliche Diät durchführen, um diese Problemzonen zu "bekämpfen"?

    Viele Diäthaltende haben Probleme mit dem Jojo-Effeckt. Was würden Sie diesen Menschen raten?

    Wenn sich diese Menschen immer wieder in eine neue Diät stürzen, und somit ein "Diätkreislauf" entsteht, kann es dann passieren, dass sie eine Essstörung entwickeln? Und wie hoch schätzen Sie diese Gefahr ein? Welche Essstörungsarten könnten dadurch entstehen?

    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und wäre Ihnen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen

    T. Schuster


  • Re: Fragen wegen einer Facharbeit zu Diäten und E


    1. Diät kommt aus dem Griechischen und steht für "gesunde Lebensweise" - hat also mit dem umgangssprachlichen Gebrauch eigentlich nichts zu tun.

    2. Ich würde keine "Diät" empfehlen, sondern eine dauerhafte Ernährungsumstellung, die aus überwiegend frischen Produkten besteht, wenig bis keine Fertigprodukte (außer z.B. Tiefkühlgemüse oder -fisch). Das ganze an den täglichen Energiebedarf angepasst. Die Menge der KH reduziert, da die meisten Menschen sich für die empfohlenen Mengen von bis zu 60% Kh deutlich zu wenig bewegen. Dafür mehr Eiweiß und gesunde Fette. Ach ja, die vermehrte Bewegung und/oder Sport nicht zu vergessen.

    3. Es gibt diverse "Stoffwechseldiäten": Metabolic Balance, Metabolic Typing, Gesund & aktiv. Alle kosten relativ viel Geld für die Analyse - und es gibt keinen wissenschaftlichen Hintergrund, der die Wirkung belegen würde. Ich würde das viele Geld lieber in gesunde Lebensmittel investieren.
    Die verlinkte Diät finde ich noch fragwürdiger - weil 8-9 kg in 2 Wochen ist utopisch und ungesund - und führt garantiert zu einem JoJo.

    4. Vollwertdiät? Na, darüber kann man auch geteilter Meinung sein. Es wird dabei sehr viel KH auch aus Getreide empfohlen. Siehe dazu meine Erklärung unter 2.

    5. Ich glaube nicht, dass das mit den Stoffwechseltypen und den unterschiedlichen Fetteinlagerungen wissenschaftlich fundiert ist - und man das irgendwie beeinflussen kann.

    6. Ich rate grundsätzlich von Diäten ab und empfehle eine dauerhafte Ernährungsumstellung PLUS mehr Bewegung und Sport. Wenn man bereits in der ständigen JoJo-Falle steckt, ist es ein langer weg, da wieder herauszukommen. Man muss vermutlich erstmal eine Gewichtszunahme hinnehmen - dadurch dass man sich gesund und kalorienangepasst ernährt, um dann später einen erneuten, aber gesunden Versuch zu unternehmen.

    7. Mit Essstörungen kenne ich mich weniger aus - aber ich vermute, dass viele der "Dauerdiätenden" ein gestörtes Selbstbild haben und daher auch die entstehung von Essstörungen begünstigt werden kann.

    Viel Erfolg.

    Kommentar


    • Re: Fragen wegen einer Facharbeit zu Diäten und E


      Diätetik ist nach der heutigen Definition die Lehre von der Zusammensetzung der Lebensmittel und der Wirkung auf den – gestörten - Stoffwechsel. Diät ist eine dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasste Ernährungsweise und ist kein Synonym für Reduktionskost. Bei Untergewichtigen wäre eine hyperkalorische Kost die angemessene Ernährungsform.

      Die energiereduzierte Mischkost (DGE) ist eine sinnvolle Reduktionskost bei Menschen, die übergewichtig oder adipös sind, da diese bzgl.der Lebensmittelauswahl der vollwertigen Ernährung nach DGE entspricht (nicht zu verwechseln mit der Vollwerternährung!). Nach Erreichen von Normalgewicht ist eine weitere Ernährungsumstellung nicht mehr notwendig ist. Die vollwertige Ernährung ist als Dauerernährung geeignet und erleichtert das Halten des Gewichts.

      Die Körperfettverteilung ist genetisch bedingt und kann nicht beeinflusst werden.

      Der Jojo-Effekt lässt sich vermeiden, indem man die Energiezufuhr nach einer Gewichtsreduktion langsam wieder steigert.

      Bei Vorliegen von Übergewicht oder Adipositas ist eine Gewichtsabnahme wünschenswert; Normalgewicht sollte angestrebt werden. Eine Reduktionskost ist dann sinnvoll. Wenn jemand normalgewichtig ist und trotzdem abnehmen will, liegt meistens schon eine gestörte Körperwahrnehmung vor. Der Betroffene empfindet sich selbst als zu dick und strebt eine Gewichtsabnahme an. Dies führt zu Euphorie und verleiht den Betroffenen Selbstzufriedenheit und Selbstbewußtsein, was eine weitere Gewichtsabnahme begünstigt. Dennoch würde ich nicht sagen, dass eine Reduktionskost eine Essstörung auslösen kann, denn ein normalgewichtiger Mensch, der mit sich und der Welt zufrieden ist, wird kein Untergewicht anstreben.Ein Übergewichtiger wird die Gewichtsreduktion beenden, wenn er Normalgewicht erzielt hat. Eine gestörte Körperwahrnehmung ist eines von mehreren Kennzeichen, die für eine Essstörung charakteristisch sind. Wenn jemand dennoch eine Reduktionskost macht, dann ist er bereits essgestört oder auf dem Weg dorthin.

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      • Re: Fragen wegen einer Facharbeit zu Diäten und E


        Valide Infos zum Thema Ernährung finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung unter www.dge.de. Diese Quellen können Sie in Ihrer Facharbeit auch zitieren. Zum Thema Essstörung lohnt sich auch ein Blick auf die Homepage der BZGA. .

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