Das hier habe ich gefunden und der Beitrag läuft auch heute (Mittwoch 9.4) auf Hessen drei im TV
Woran erkennt man einen guten Kaffee?
Karl-Heinz Rupp hat für Sie die Kriterien zusammengestellt, an denen Sie einen guten Kaffee erkennen können.
Bohnenmischung:
Kaffee besteht meist aus der Mischung von verschiedenen Bohnensorten, und zwar aus Arabica- und Robustabohnen unterschiedlicher Anbaugebiete. Arabicabohnen sind milder im Geschmack und magenfreundlicher als Robustabohnen, doch leider auch sehr teuer. Robustabohnen dagegen sind günstiger im Einkauf, denn die Pflanzen sind einfacher anzubauen. Kaffee aus Robustabohnen enthält allerdings auch mehr Säure.
Für einen hochwertigen Kaffee kommt es auf die Mischung dieser beiden Bohnensorten an. Gute Kaffeesorten bestehen deshalb in der Regel aus mehr Arabicabohnen und aus einem geringeren Anteil von Robustabohnen.
Achtung! Das Mischverhältnis steht leider nicht auf der Verpackung. Karl-Heinz Rupp weiß: Wer seinen Kaffee im Supermarkt kauft, kann die Qualität nur am Preis erkennen. Bei einem Preis ab ca. 4 Euro für 500 Gramm können Sie davon ausgehen, dass der Kaffee aus einem sehr hohen Anteil von Arabicabohnen besteht.
Röstgrad:
Ein guter deutscher Filterkaffee ist in der Regel „hell“ geröstet. Das bedeutet, dass die Bohnen nicht zu lange erhitzt worden sind.
Bei einer längeren und heißeren Röstung dagegen wird der Kaffee kräftiger (z.B. in der Schweiz, beim so genannten „Schümli-Kaffee“), kann dann aber auch leicht bitter schmecken. Aber auch hier gilt: Der Röstgrad steht leider nicht immer auf der Verpackung.
Was ist besser: ganze Bohne oder gemahlener Kaffee?
Ob Sie Ihren Kaffee im Fachgeschäft frisch mahlen lassen oder im Supermarkt kaufen, macht in punkto Aroma keinen großen Unterschied. Der Grund: Die Produkte, die Sie im Kaffeeregal finden, sind in der Regel alle vakuumverpackt. Diese Verpackung schützt die gemahlenen Bohnen vor Sauerstoff und Feuchtigkeit. Das Aroma bleibt so erhalten, und der Kaffee ist fast genauso frisch, als hätten Sie ihn gerade frisch mahlen lassen.
Besonders aromatisch wird Ihr Kaffee allerdings, wenn Sie ganze Bohnen kaufen und diese für jede Tasse oder jede Kanne Kaffee, die Sie kochen, frisch selbst mahlen. Denn: Direkt nach dem Mahlen entfalten die Bohnen die meisten Aromastoffe, der Kaffee wird somit am aromatischsten.
Vielleicht haben Sie ja von der Großmutter oder Mutter noch eine alte Kaffeemühle zu Hause, besser ist jedoch eine spülfeste Mühle. Die gibt’s ab ca. 20 € in jedem Kaufhaus oder Haushaltsfachgeschäft zu kaufen.
Tipp: Reinigen Sie die Mühle mindestens einmal pro Woche in Spülwasser, denn beim Mahlen verlieren die Bohnen Öle, die ranzig werden und auf Dauer den Geschmack des Pulvers verderben können. Nach dem Spülen mit reichlich klarem Wasser die Mühle abwaschen und gut trocknen lassen.
Welche Sorten von Kaffee gibt es?
Schonkaffee:
Schonkaffee wird aus der selben Bohnenmischung hergestellt, wie herkömmlicher Röstkaffee. Schonkaffee enthält keine künstlichen Aromastoffe. Allerdings ist bei der Herstellung der größte Teil des anregenden Koffeins entfernt worden. Schonkaffee eignet sich deshalb vor allem für Kaffeegenießer, die Herz- und Kreislaufprobleme haben und Koffein nicht vertragen.
naturmilde Kaffees:
Naturmilde Kaffeesorten sind weitestgehend von Reizstoffen (z.B. Gerbsäure) befreit und bestehen zum größten Teil aus den besonders milden und hochwertigen „Arabicabohnen“. Diese haben insgesamt weniger Säure und sind deshalb sehr magenfreundlich. So soll es bei empfindlichen Kaffeetrinkern nicht zu Sodbrennen und Durchfall kommen.
herkömmlicher Röstkaffee:
Dieser Kaffee besteht aus einer Mischung von verschiedenen Bohnensorten, die in Süd- und Mittelamerika, Afrika sowie Asien, angebaut werden. Er ist frei von künstlich zugesetzten Aromastoffen. Die gemahlenen Bohnen werden in der Regel als Filterkaffee mit heißem Wasser aufgebrüht. Ist der Kaffee besonders hochwertig, hat er einen großen Anteil an Arabicabohnen und wird als Premiumkaffee bezeichnet.
Hochlandkaffees:
Diese Kaffees bestehen zu einem sehr großen Anteil aus den im Hochland wachsenden Arabicabohnen und sind daher qualitativ besonders hochwertig, aber auch etwas teurer als herkömmliche Kaffeemischungen.
löslicher Kaffee:
Die Kaffeeform wird aus starkem Kaffeekonzentrat hergestellt, dass nach dem Kochen gefriergetrocknet wird. So entsteht ein Granulat, das dann nur noch mit heißem Wasser aufgebrüht wird, und schon ist der Kaffee trinkfertig. Künstliche Aromastoffe dürfen auch nicht hinzugefügt werden. Löslichen Kaffee gibt es auch koffeinfrei im Handel zu kaufen.
Kaffeespezialitäten:
Als „Kaffeespezialitäten“ bezeichnet man spezielle Kaffeezubereitungen wie z.B. Espresso oder auch Milchkaffee, der mit aufgeschäumter Milch gemacht wird.
Worauf sollten Sie beim Kaffeekochen achten?
Ob eine Tasse Kaffee zu stark, sauer oder gut schmeckt, hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Unser Studiogast und Kaffeeexperte Karl-Heinz Rupp hat die wichtigsten Punkte für einen optimalen Kaffee zusammengestellt:
Mahlgrad:
Zunächst einmal müssen die Bohnen einen optimalen Mahlgrad haben. Darauf haben Sie jedoch nur Einfluss, wenn Sie die Bohnen selbst mahlen oder im Geschäft mahlen lassen. Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn sind die Bohnen zu fein gemahlen, schmeckt der Kaffee schnell zu stark und zu bitter.
Es werden zu viele Aromastoffe, Säuren und vor allem Bitterstoffe beim Aufbrühen gelöst. Durch die feine Körnung läuft das Wasser langsamer durch. Außerdem können die feinen Körnchen die Poren im Filter verstopfen, was den Geschmack ebenfalls negativ beeinflusst.
Sind die Bohnen dagegen zu grob gemahlen, kann das heiße Wasser nicht alle Geschmacks- und Aromastoffe lösen. Die Folge: Der Kaffee schmeckt fad.
Tipp: Lassen Sie die Bohnen frisch mahlen, wird in den Geschäften der Mahlgrad entweder in Nummern oder Buchstaben angegeben. Verlangen Sie beim Filterkaffee immer einen mittleren Mahlgrad, dann kann nichts schief gehen.
Temperatur:
Die Temperatur des Wassers, mit dem das gemahlene Pulver übergossen wird, sollte zwischen 92 und 98°C liegen. Ist das Wasser zu kalt, können nicht alle Aromastoffe im Pulver gelöst werden. Ist das Wasser dagegen zu heiß, kann der Kaffee leicht bitter und verbrannt schmecken.
Wenn Sie den Kaffee selbst aufbrühen, so nehmen Sie das Wasser, wenn es zu sprudeln beginnt, vom Herd und gießen es in den Filter. Dann hat es die optimale Temperatur. Kochen Sie den Kaffee in der Maschine, so achten Sie auf die Temperaturangabe! In der Gebrauchsanleitung des Herstellers sollte stehen, bei wie viel Grad das Pulver aufgebrüht wird.
Dosierung:
Für Geschmack und Verträglichkeit des Kaffees ist auch die Dosierung des Pulvers wichtig. Bei zu viel Pulver kann der Kaffee zu stark und damit bitter schmecken. Mit zu wenig Pulver schmeckt er dagegen dünn und fad. Nehmen Sie für eine normale Tasse Kaffee (in der Maschine mit „kleiner Tasse“ gekennzeichnet) 8 Gramm Pulver. Das entspricht einem gut gehäuften Teelöffel. Für eine sichere Dosierung gibt´s in Fachgeschäften Dosierlöffel ab ca. 3 €.
Achtung! Wenn Sie mehr als eine Tasse in der Maschine oder im Filter kochen, brauchen Sie insgesamt weniger Pulver. Damit der Kaffee nicht zu stark wird, nehmen Sie für alle weiteren Tassen 25% weniger Kaffeepulver, d.h. bei sechs Tassen Kaffee also nur 36 Gramm (das sind 4 ½ Teelöffel). Das berechnet sich so: 6 (Tassen) x 8 Gramm (pro Tasse) = 48 Gramm -25% = 36 Gramm.
Filtertüten:
Wichtig für einen guten Kaffee sind nicht zuletzt die Filtertüten, sie sollen vor allem möglichst geschmacksneutral sein. Am besten sind laut Karl-Heinz Rupp braune, ungebleichte Filtertüten, denn sie enthalten keine fremden Bleichstoffe, die den Geschmack des Kaffees verändern könnten.
Was ist gesünder: Kaffee oder Espresso?
Kaffee und Espresso werden von vielen vor allem wegen ihrer anregenden Wirkung getrunken. Hauptwirkstoff bei beiden ist das Koffein. In einer Tasse Kaffee sind im Durchschnitt 100 mg Koffein, entkoffeinierter Kaffee dagegen hat gerade mal eine Restmenge von 1 - 4 mg. Der Espresso, der in kleineren Tassen serviert wird, hat aber im Vergleich zu einer Tasse Kaffee nur halb so viel Koffein, nämlich nur zwischen 50 und 60 mg und ist darum in punkto Koffein gesünder. Außerdem werden bei der Zubereitung von Espresso weniger Gerbsäuren aus dem Pulver gelöst, weil das heiße Wasser in nur wenigen Sekunden mit dem Espressopulver in Berührung kommt. Dadurch ist Espresso magenfreundlicher, da die Magenschleimhaut weniger gereizt wird.
Espresso und Kaffee sind fast kalorienfrei, denn beide bestehen zu 98% aus Wasser. Ein paar Tassen täglich genügen, um den Kalorienverbrauch des Körpers sogar zu steigern. Das heißt: der Körper baut bei gleicher Anstrengung mehr Kalorien ab, als er aufnimmt. Der Grund: Kaffee und Espresso bzw. das enthaltene Koffein kurbeln den Fettabbau im Körper an.
Achtung: Von mehr als zwei Tassen täglich rät Dr. Martin Lemperle ab, denn zu viel Kaffee kann das Herz-Kreislaufsystem und den Blutdruck belasten. Die Folge: Kreislaufprobleme und ein zu hoher Blutdruck.
Warum ist die Crema so wichtig?
Das Wichtigste am Espresso ist jedoch die „Crema“, das heißt der Schaum auf dem Espresso. Sie sollte eine haselnussbraune Farbe haben und möglichst dicht sein. Auf einer guten Crema bleibt ein Löffel Zucker zwei bis drei Sekunden „stehen“ und sinkt dann erst ab.
Die Crema ist deshalb so wichtig, weil sie den Espresso wie einen Deckel schützt. Die wertvollen Aroma- und Geschmacksstoffe können sich nicht so schnell verflüchtigen, sondern bleiben in der Crema des Espresso hängen.
Welche Kaffeegetränke werden aus Espresso gemacht?
Für Italiener und Franzosen ist der Espresso nur die Basis für viele schöne Kaffeegetränke. Wir haben die wichtigsten „Mischungen“ für Sie zusammengestellt:
Ristretto: Ristretto ist die verschärfte Form von Espresso. Er wird zwar genauso gekocht, allerdings bei der gleichen Menge Kaffeepulver wird nur halb so viel Wasser verwendet. Daher ist der Ristretto deutlich konzentrierter und die Crema etwas dunkler. Den Ristretto trinken die Italiener nach dem Essen.
Cappuccino: Die Grundlage für den Cappuccino ist ein einfacher Espresso, auf den Milchschaum als Haube gegeben wird und das Ganze wird mit etwas Kakao verziert. Die Italiener trinken Cappuccino ausschließlich zum Frühstück. Bestellt ein Gast einen Cappuccino nach einem Mittag- oder Abendessen, wird der Kellner unter Umständen fragen, ob man nicht satt geworden ist.
Café Crema: Dies ist das Nationalgetränk der Schweizer, wird oft auch „Schümli“ genannt. Auch hier wird das Wasser mit großem Druck durch das Espressopulver gedrückt. Dadurch entsteht eine leicht melierte Crema. Es wird ein Pulver mit mittlerem Röstgrad verwendet. Diesen Kaffee trinkt man zum Frühstück oder am Nachmittag.
Latte Macchiato: Diese italienische Spezialität besteht zu je einem Drittel aus heißer Milch, Milchschaum und Espresso. Das Ganze wird in einem hohen, schlanken Glas serviert. Zunächst kommt die heiße Milch, dann der Schaum und danach der Espresso in das Glas. Dadurch bilden sich drei Schichten, die für einen Latte Macchiato typisch sind. Er darf ausnahmsweise auch am Nachmittag getrunken werden.
Café au lait: Diese französische Spezialität wird zu gleichen Teilen aus Kaffee und heißer Milch zubereitet. Sie wird meistens in einer Schale serviert und mit etwas Milchschaum versehen. Die Franzosen trinken ihren Milchkaffee - wie die Italiener - ausschließlich zum Frühstück.