Zu wenig Eiweiss
Zu wenig Kalorien
Zu wenig Salz.
Zu wenig Eiweiss:
Der menschliche Organismus hat weder Eiweiss- noch Aminosäuren- (=Eiweisbausteine) noch Stickstoffspeicher.
Alles Leben ist an Eiweiss gebunden, es gibt keinen Stillstand, nicht Nur Haut und Haare, sowie Fingernägel, Schweiss etc. und die Verdauungssekrete (ca. 20 Liter!!! am Tag) verbrauchen täglich Eiweiss, sondern auch alle übrigen weichen (Blut) und harten (Knochen) Gewebe werden ständig umgebaut, und zwar ca. 3% des Gesamtbestandes täglich. Dieser Umbau geht nicht ohne Verlust, eben weil eine Zwischenspeicherung nicht möglich ist. Dieser obligatorische Verlust wird im wesentlichen als Harnstoff mit der Niere ausgeschieden.
Durch Eiweisszufuhr (Eiweissminimum) kann man diese Harnstoffausscheidung v e r r i n g e r n ! Bei völlig fehlender Zufuhr s t e i g t also zunächst die Harnstoffausscheidung im Urin, das heißt der Organismus "kanibalisiert" sein eigenes Organgewebe, die sog. fettfreie Körpermasse.
Der Wiederaufbau (von Körpereiweiss) ist durch den Umbauverlust nicht nur mengenmäßig begrenzt, sondern, da auch essentielle AS verschwinden, auch qualitativ, was der Körper durch vermehrten Abbau (Katabolismus) auszugleichen versucht, das hat natürlich Grenzen. Es kann z.B. zur Schwächung des Herzmuskels mit Todesfolge wegen Fehlen bestimmter AS kommen (alles schon passiert).
Da der Grundumsatz sowieso sehr genau mit der fettfreien Körpermasse korreliert, sinkt der Grundumsatz parallel dazu. Er sinkt zusätzlich bei Eiweissmangel im Sinne einer Anpassung (Reduzierung des Umsatzes, Einschränkung der Regelblutung, des Haarwuchses etc.)
Zu wenig Kalorien:
Geht man deutlich unter den individuellen Grundumsatz (Ruhestoffwechsel), ist natürlich auch der Eiweisstoffwechsel (trotz ausreichender Zufuhr) beeinträchtigt. Allein das Gehirn benötigt minimal 50g Glucose täglich, die werden beim fehlender Zufuhr durch Umbau von den AS geliefert. Besonders ausgeprägt ist dieser AS (Eiweiss-)Verbrauch bei Sport bei Zuckermangel.
Kohlenhydrate sparen also Eiweiss.
Ein solche Hungerstoffwechsel ist leider auch bei übervollen Fettspeichern (Körperfett) möglich, d.h. Hungerzustand trotz Übergewicht.
Zu wenig Salz:
Die beschriebene wervolle aktive fettfreie Körpermasse, die auch unseren Grundumsatz bestimmt, besteht zu ca.80% aus Wasser, Wasser ist das Lebenselexier. Allerdings Wasser mit einem Satzgehalt, der etwa der Ostsee entspricht (0,9%), zum trinken entschieden zu salzig. Zum optimalen "Funktionieren" des Stoffwechsels ist also ein ausreichender Wasser- und Salzgehalt absolut unverzichtbar. Erstes klinisches Zeichen eines Flüssigkeitsmangels sind neben allgemeiner Schlappheit übrigens Kopfschmerzen. Ein Auffüllen kann ein- bis 2 Tage dauern; ein zuviel wird durch die Niere verhindert. Große Trinkmengen nützen also nichts, wenn das nötige Kochsalz fehlt. Das interne Millieu (osmotischer Druck) bleibt gestört.
Fazit:
nicht nur auf die Waage gucken, den Stoffwechsel nicht durch die Diät abwürgen, sondern den Grundumsatz hoch halten; Kalorieneinschränkunkung nicht unter den GU und Eiweiss eher etwas Überschuss, also 1g/Kg KG, bei viel Sport eher mehr und das Salz (mit Jod) nicht vergessen, das macht auch mehr Spass.
Gruß
Paul
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