Was kann ich besser machen?

[maja08]

Guten Tag Frau Dr. Ellinger,

aufgrund meiner jahrelangen Essstörung (MS) habe ich immer noch einige Probleme mit dem regelmäßigen Essen. Ich dachte, dass mein derzeitiges Essverhalten schon normal ist:
Folgendes nehme ich zur Zeit zu mir:
1. Frühstück: 1 EL Müsli + 100 ml Milch 1,5 %
2. Frühstück: 2 Scheiben V-Brot + 1 Scheibe Käse 17% + 100 g Magerjoghurt 1,5 %
3. Mittag um 11:30 Uhr - 250 g Obst + 50 g Joghurt
4. Abends: 17:30 Uhr warme Mahlzeit (im Druchschnitt 500 kcal)

Ist der Abstand zwischen Mittag und Abends zu lange? Was kann ich besser machen? Ich habe immer noch Angst vor kalorienhaltigen Zwischenmahlzeiten, denn zunehmen möchte ich nicht weiter.

Zu Ihrer Information: Ich bin 33 Jahre - 168 cm und ca. 54 kg
In meinen Alltag habe ich seit ca. 8 Wochen täglich (30min) Yoga eingebaut. Das mache ich morgens. Desweiteren gehe ich 1-1/2 Stunden mit meinem Hund. Kann es auch daran liegen, dass ich nun mehr benötige?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Gruß
maja

[viejito]

Re: Was kann ich besser machen?


Dein Essverhalten ist alles andere als normal. Um dein krankhaftes Untergewicht auszugleichen, solltest du deine Kalorienzufuhr massiv erhoehen.

[Dr. Sabine Ellinger]

Re: Was kann ich besser machen?


Der Grundumsatz einer 33-jährigen Frau beträgt etwa 1320 kcal, was 55 kcal/Stunde bzw. 330 kcal in 6 Stunden entspricht. Dazu kommt noch der Energiebedarf für körperliche Aktivität.
250 g Obst plus 50 g Joghurt liefern nur 200 - 300 kcal, so dass man davon ausgehen kann, dass die Energiezufuhr mit Ihrem Mittagessen sicherlich nicht den Energiebedarf von 11.30 bis 17.30 Uhr decken wird. Sie sollten die Energiezufuhr zum Mittagessen steigern und/oder eine Zwischenmahlzeit am frühen Nachmittag einlegen, um eine adäquate Energieversorgung sicherzustellen.

Mit einem BMI von 19,1 kg/m2 sind Sie zwar normalgewichtig (allerdings im unteren Bereich des Normalgewichts), aber die Angst vor der Gewichtszunahme bei einer Gesamtenergiezufuhr von nur 1200 - 1500 kcal ist ein Zeichen dafür, dass Sie mit der Essstörung noch nicht über dem Berg sind. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie bei dem Verzehr den Bedarf aller lebensnotwendigen Nährstoffe decken. Suchen Sie sich professionelle Hilfe, damit Sie die Essstörung in den Griff bekommen.