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Bio- oder Aldi

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  • Bio- oder Aldi

    Hallo Ihr alle,

    ich habe mit Interesse einige Beiträge über die Preise von frischen Lebensmitteln gelesen und wollte nochmals nachhacken.

    Also Bio- oder Aldi?

    Die Bioläden sind ziemlich teuer. Manchmals erscheint mir das Gemüse dort etwas zu "schäbig", nicht groß genug, nicht attraktiv genug.

    Aldi finde ich aber auch nicht gut. Wenn ich mir die hollandische Paprikas und Tomaten anschaue, irgenwie blaß und künstlich und kein Geschmack. Meistens sind sie nicht in der Erde, sonder in einer wässrigen Düngemittellösung reif geworden. Das habe ich mir in NL seblst angeschaut und nie mehr solches Gemüse gekauft.

    Metro ist für kleinere Haushalte auch nicht das richtige. Mit 40 Kiwies und 5 kg Feldsalat kann ich auch weniger anfangen.

    Seit einige Zeit kaufe ich bei den Bauern in der Gegend. Unzufrieden bin ich nicht. Die reden zwar ständig über Bio und Öko. Das glaube ich nicht so ganz, besonders wenn sie plötzlich Kiwis anbieten, die sie auch bei Metro gekauft haben.

    Daß Gemüse nicht billig ist, kann ich verstehen. Aber dick zu werden ist auch teuer gewesen. Wenn man sich vorstellt, was man alles gegessen hat, um dick zu werden...

    Über Euer Meinung würde ich mich freuen.

    Liebe Grüße
    Detelina


  • RE: Bio- oder Aldi


    Hallo Detelina,
    was das sogenannte Bio-Gemüse angeht, bin ich auch sehr skeptisch. Ich trau dem Frieden nicht und es hat schon genug Fälle gegeben, wo zum Beispiel Bioeier von Bodenhaltung oder Freilandhühner angeboten wurden, und dann hats sichs rausgestellt, dass die aus Legtebatterien geholt wurden.
    Was bleibt uns denn anderes übrig, als das angebotene Gemüse zu kaufen. Wobei ich das am liebsten auf dem Markt kaufe. Und bei Aldi kaufe ich auch ein. Vom Bauernhof direkt kann ich hier nicht kaufen, da gibts keinen mit einem Gemüseangebot und wie schon erwähnt....ich trau keinem. Selbst wenn das Herkunftsland drauf steht, Deutschland z.B.....biste da sicher, dass das Gemüse unbelastet von Schadstoffen ist? Ich nicht. Selbst wenn ich einen eigenen Garten hätte, wenn der Nachbar seinen reichlich düngt bzw. Chemikalien zur Unkraut- oder Ungezieferbekämpfung einsetzt, kann das eigene Geerntete mit belastet sein.
    Es ist schon ein Graus, wenn man immer hört, dass hier und da wieder was in Lebensmitteln gefunden wird, was nicht reingehört, nur weil diese schöner aussehen sollen, reicher geerntet werden wollen....mehr Geld damit verdient werden will.
    Das ist halt so meine Meinung, andere können gern anders drüber denken.
    Viele Grüße
    Ursula

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    • RE: Bio- oder Aldi


      Hallo Detelina!

      Bisher habe ich selbst noch nicht weiter bewußt Biogemüse oder sowas eingekauft. Nur Kartoffeln , aber da war ich immer ganz zufrieden.

      Ich gebe Dir recht, was die Irreführungbetrifft. So viel Bio, wie jetzt plötzlich überall und zu jeder Jahrezeit angeboten wird, bin ich auch sehr skeptisch, ob das auch wirklich alles Bio ist. Gerade auch bei den Eiern, wäre ich sehr vorsichtig. (

      Das gemüse, was Du beschrieben hast, bzw. Obst... Das ist ganz klar, daß es nicht so perfekt aussehen kann, wie die herangezüchtetetn Sorten aus Holland oder sonstwoher. Bio heißt ja, daß keine (angeblich) Stoffe eingesetzt werden, um Pilzbefall, Insektenbefall usw. zu vermeiden. Sie wachsen unter ganz natürlichen Bedingungen heran, und so kommt es vor, daß sie halt doch eher mikrig sind, komische Stellen haben usw. . Aber am Geschmack soll man es angeblich unterscheiden können.

      Was das herangezüchtete Gemüse und Obst betrifft, da sind wir Verbraucher doch selbst schuld. Wir greifen doch nur zu dem was perfekt aussieht und groß ist . Die Hersteller, genauer die Bauern und Züchter haben sich dementsprechend den Verbraucherwünschen angepaßt. Alles was bissel anders aussieht, oder auch nur kleine Stellen hat, wird leigen gelassen. Das können sie die Hersteller/ Bauern einfach nicht mehr leisten.

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      • RE: Bio- oder Aldi


        hier hab ich eine etwas radikale Ansicht und hoffe nicht zu vielen damit auf die Füsse zu treten.
        Die Grundidee der biologischen Anbauweise ist sicher richtig. Aber das was "bio" heist, ist es in letzter Konsequenz leider nicht.

        >Bio heißt ja, daß keine (angeblich) Stoffe eingesetzt werden, um Pilzbefall, Insektenbefall usw. zu vermeiden. Sie wachsen unter ganz natürlichen Bedingungen heran, und so kommt es vor, daß sie halt doch eher mikrig sind, komische Stellen haben usw. . Aber am Geschmack soll man es angeblich unterscheiden können.<

        Eine schädlingsbekämpfungsfreie Landwirtschaft hat sich als völlig undurchführbar erwiesen, das wird dir jeder Biobauer und auch unsere Verbraucherministerin bestätigen. Man hat sich also auf eine (historische) Spritzmittelliste mehr oder weniger willkühlich geeinigt, an der nun eisern ideologisch festgehalten wird und bei der u.a. Schwermetalle wie Kupfer dabei sind, die eigentlich schon weitgehend aus dem Verkehr waren. Es hat viel mit Nostalgie aber weniger mit Wissenschaft zu tun.
        Die Holländer sind da wirklich weiter, sie bestäuben z.b. die Tomaten nicht mit Hand wie früher, sondern mit gezüchteten Spezialhummeln, die wiederum vertragen keine Insektizide, deshalb ist man auch hier einen schonenderen biologischen Weg gegangen, die Qualität einschließlich Geschmack nimmt zu, der Schadstoffgehalt eindeutig ab, entgegen der unbeweglichen Situation bei den Biobauern. Ich halte sie, abgesehen vom hohen Preis auch deshalb für eine Sackgasse, weil wir einfach schon zu dicht bevölkert sind und nach Biobauern-Technik etwa die Hälfte unserer Wälder gerodet werden müßte.
        Den schwarzen Peter auf den Verbraucher zu schieben, halte ich für ziemlich unverschämt.
        Will nur daran erinnern, das der erste BSE-Fall in Deutschland nicht durch den Staat, Schande über ihn, sondern durch die (nicht vorgeschriebene!) Qualitätskontrollen von EDEKA entdeckt wurde.
        Ich hab also überhaupt nichts gegen Aldi und Co.
        Eine Gesundheitsberatung kann man hier natürlich nicht verlangen, man muß schon selbst auf die Verpackung sehen was genau drin ist. Deshalb kauf ich dort kein Mehl und kein Müssli (zu wenig Eiweiss). Ist übrigens gerade wieder ein Brotbackautomat im Agebot für 39,99€ (AldiNord)
        Die Zukunft liegt sicher in der inteligenten sauberen bilogisch orientierten Nahrungsfabrik mit Kombination von Pflanzen- und Tierzucht und minimaler (gar keiner) Schadstoffproduktion. Das ist aber auch noch ein psychologischer Verständnisprozess, von dem die meisten (Politiker) noch meilenweit entfernt sind.
        Aber ich denke Ursa, Melli und andere sind längst auf dem richtigen Weg der bewusten Ernährungsumstellung angelangt, da braucht man vor Aldi und Co keinerlei Angst haben.
        Gruß
        Paul

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        • RE: Bio- oder Aldi


          Hallo Paul....

          Vielleicht haben wir uns etwas mißverstanden. Ich wollte weder die Bioprodukte schlecht machen noch die Produkte aus Holland. Habe sie nur als herangezüchtete Produkte beschrieben, da sie nicht mehr dem Standart, einer in der Natur frei gewachsenen Pflanze entspricht. Das mit dem geschmack kann ich leider nicht bestätigen....
          Viele Erdbeeren schmecken z.B. einfach nur noch wässrig, und ihnen fehlt jegliches Aroma. Viele Gemüsesorten schmecken längst nicht mehr so, wie früher, so intensiv. Gerade Tomaten sind immer wieder umstritten....
          Aber ich denke, das ist auch Empfindungssache.

          Was den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln angeht, da sieht man mal wieder deutlich, daß einem heute von vielen älteren Professoren vor allem, alles noch schön geredet wird. Ich dachte, daß z.B. nur natürliche Stoffe zum Einsatz kommen, aber da hast Du mich jetzt eines besseren belehrt.
          Ich selber sage ganz ehrlich, ich bin immer noch ganz skeptisch, was das BIO betrifft, denn wie schon Du selbst auch sagtest, es ist heute einfach nicht mehr möglich.
          Aber ich denke, das soll jeder für sich selbst entscheiden.

          Gegen Aldi und Co habe ich nicht geschimpft. Ich gehe da ja selbst einkaufen. Was die Qualität dort manchmal aber betrifft, bin ich oftmals sehr enttäuscht, wenn ich z.B. kistenweise vergammelte Tomaten vorfinde. Aber das liegt dann wahrscheinlich auch an der Filiale.

          So, nun aber zu dem Punkt, wo ich meine Meinung nicht mit deiner teilen kann....
          Ich denke trotzdem, daß der Verbraucher irgendwo
          Mitschuld hat, daß es z.B. zur Intensivtierhaltung kam, oder zum Einsatz von vielen Stoffen.

          Ein Beispiel ist das Fleisch....
          Mit dem Wohlstand haben sich die ERnährungsweisen umgestellt und der Mensch hat vermehrt Fleisch gegessen. Also mußten mehr Tiere gezüchtet werden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Leider hat das Ganze so überhand genommen, daß eben auch das Wohl der Tiere einfach übersehen wurde. Erst jetzt ist wieder langsam ein Rückgang des Fleischkonsums zu kennzeichnen, weil die Verbraucher gesundheitsbewußter leben und auch mehr wieder zurück zur Natur wollen.

          Ohne Frage, gibt es unter den Bauern auch schwerze Schafe, die es damals und auch heute nur auf ihr Geld abgesehen haben und dann vielleicht Stoffe, oder Futterzusätze genutzt haben, die jetzt vernatwortlich sind, für viele Krankheiten der Tiere.

          Gesetze, Preise und dergleichen lassen es nicht zu, daß ein Bauer z.B. so viel Milchkühe halten kann, daß sein Bedarf gedeckt wird. Die Milchpreise sind einfach zu niedrig und der Bauer verdient nicht viel daran, aber er muß ja die Kühe auch züchten und versorgen, was viel Geld kostet. Um also dem Verbraucher gerecht zu werden, und immer Milch anbieten zu können, werden die Kühe derart hoch gezüchtet, das die Euter schon so viel Milch geben, das das Teil schon auf dem Boden schleift. Habe es mit eigenen Augen gesehen.

          Für gut heiße ich das alles nicht. Aber ich bin wirklich der Meinung, das es sich hier um einen ewigen Kreislauf handelt. Der verbraucher will mehr, besser und schöner und die Industrie produziert. Und das manchmal zu viel....Und Masse vernachläsigt oftmals leider die Qualität.

          Ich denke, jeder sollte seinen eigenen Weg finden, und bewußter einkaufen und sich informieren.

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          • RE: Bio- oder Aldi


            Hallo chito,
            ich möchte nur kurz etwas zum Geschmack einiger Obst- und Gemüsesorten sagen. Man sollte die naturgemäße Erntesaison mit beachten, zum Beispiel die Erdbeere. Wenn man die im Winter kauft, schmecken sie nicht süß, die Tomaten finde ich im Sommer auch geschmacklich viel besser usw.

            Deinen anderen Ausführungen muss ich voll zustimmen. Allerdings gibt es viele (zu denen ich mich auch zähle) die zugunsten einer verantwortungsbewußteren Tierhaltung gerne auf so manches Stück Fleisch verzichten und dafür einen höheren Preis bezahlen würden.
            Wobei ich aber nicht gleich vegetarisch leben möchte.
            Gruß
            Ursula

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            • RE: Bio- oder Aldi


              Ich kaufe seit mehr als einem Jahr fast ausschliesslich Bioprodukte und bin sehr zufrieden. Die Qualität gefällt uns ausgezeichnet und das Obst und Gemüse hat noch richtigen Geschmack. Wir essen im Moment Bio Äpfel der Sorten Topaz und Pilot - solch ein toller Apflegeschmack, unschlagbar. Wenn ich dann mal wieder in einen normalen Braburn oder Granny beisse - nur Schaum, Mehl oder Wasser.

              Weiterhin ist es so, dass mein Mann von dem Bio Obst auch kein Brennen mehr im Mund und Hals hat. Dieses hat er meistens bei normalem Obst. Auch die Kumquat aus dem Bioladen kann man gut essen - sie brennen nicht an den Lippen (habe ich sonst).

              Das Obst und Gemüse, dass wir in einer Ökokiste wöchentlich geliefert bekommen, ist von sehr guter Qualität. Die Äpfel sind vielleicht ungleichmäßig groß, aber sie sind nicht fleckig oder sonst wie unansehnlich.

              Die gemüse sind auch besser haltbar und ich werfe so gut wie nichts weg obwohl wir größere Mengen einkaufen.

              Die ganzen Skandale um Bio höre ich auch. Aber ich esse lieber ein Obst oder Gemüse, das vielleicht nicht biologisch anebaut ist, als ein Gemüse, dass ganrantiert nicht biologish angebaut ist.

              Als Vegetarier bin ich für dieses Thema natürlich besonders sensibilisiert. Und als Nicht-Raucher und Nicht-Trinker sind meiner Sinnesorgane auch sehr sensibel. Ich esse Obst und Gemüse fast nur roh und merke daher den Unterschied im Geschmack.

              Obwohl ich die teuren Bio-Produkte kaufe, lebe ich günstiger als viele, die die teuren Industrielebensmittel, Edelfische und das Importfleisch kaufen.

              Also, von mir ein Plädoyer in die ganz andere Richtung. Wie seht ihr meine Argumente?

              Gruss, Helene

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              • RE: Bio- oder Aldi


                Hallo Paul und alle anderen

                jetzt will ich mich auch mal einmischen, da ich vom "Pestizid"-Fach bin.

                Tatsächlich wird noch Kupfer im Bioanbau eingesetzt (und der deshalb "schädlich" ist, weil er sich im Boden anreichert). Aber, eine Höchstmenge ist festgesetzt und an den Alternativen wird zur Zeit heftig geforscht. Kupfer wird hauptsächlich noch im Obst- und Weinbau eingesetzt (aber auch im konventionellen Bereich!).
                Ansonsten werden im Bioanbau Pestizide eingesetzt, die durch ihren natürlichen Ursprung immer "leicht abbaubar" (d.h. schnell und vollständig abbaubar) in der Umwelt sind. Das kann man von fast keinem konventionellen Mittel sagen! Allerdings sind natürliche Mittel nicht gleich immer schonend für Käfer u.a. Tiere, da sie oft aus sekundären Stoffwechselprodukte der Pflanzen hergestellt werden, die sehr giftig sein können, z.B. Pyrethrum (aber: "leicht abbaubar"!).
                Auch die Pestizidentwicklung im konventionellen Bereich hat enorme Fortschritte gemacht, es wird immer mehr daran gearbeitet, kurzlebige, sich nicht in der Umwelt anreichernde Mittel zu kreieren. Aber hier gilt auch: es sind Gifte, die im Zielbereich giftig wirken sollen!
                Also Pluspunkte im Bio und Konventionellen Bereich.

                Bio und Öko sind inzwischen geschützte Begriffe. Es gibt schwarze Schafe, ja, aber wiederum auf beiden Seiten.

                Bioeier aus dem Bioladen durchlaufen mehrere Bio-interne Kontrollen (die Betriebe werden per Zufallsbetrieb ca. alle 2 Jahre kontrolliert, und, da ein Biobauer vom anderen abhängt wg. Lieferung von Düngemitteln, Futter etc., kontrollieren auch die "Kollegen". Die Bioläden werden alle 2 Jahre kontrolliert. d.h. Eier im Bioladen sind relativ sicher Bioeier, Bio-Eier im Supermarkt eben nur zu einem Drittel wie Fernsehberichte gezeigt haben.

                Thema Geschmack:
                Durch die im Durchschnitt geringere Zufuhr von Düngemitteln und durch das erklärte Ziel der Biobauern, alt-hergebrachte Sorten zu züchten (die z.T. resistenter gegen Krankheiten sind) und zu vermarkten, ist die Geschmacksintensität des Biogemüse häufiger (nicht immer, beachte Sommer/Wintergemüse) besser als bei konventionellen Mitteln. Das muß jeder für sich herausfinden.
                Insgesamt gilt: Supermärkte bevorzugen Gemüse/Obst-Sorten, die auf Belastung gezüchtet sind (Transport, lange Lagerung etc.), Marktbauern aus der Umgebung (z.B. Erdbeerbauern) dagegen haben meist Obst/Gemüse, das geschmacklich mehr hergibt, die aber punkto Lagerung nicht so lange haltbar sind.

                Thema Anbau: Ja, Biobauern benötigen für den gleichen Ertrag tatsächlich mehr Land. Also 100 % Bio wäre nicht so passend für das engbesiedelte Deutschland.

                Thema Hummeln: Der Einsatz von tierischen Nützlingen ist praktisch nur im Gewächshaus durchzuführen, da sonst die Nützlinge zum Nachbarn fliegen und dort nützlich sind und nicht bei dem Bauern, der sie freigelassen hat.

                Thema Biofleisch: Beim Biobauern haben es die Tiere - subjektiv menschlich gesehen - eindeutig besser. Mehr Auslauf = weniger Streß = artgerechtere Haltung.

                Oops, ganz schön lang. Aber ich hoffe, ich habe halbwegs objektiv (nicht ganz, ich weiß) informiert.

                Gruß
                Momo

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                • RE: Bio- oder Aldi


                  "Thema Biofleisch: Beim Biobauern haben es die Tiere - subjektiv menschlich gesehen - eindeutig besser. Mehr Auslauf = weniger Streß = artgerechtere Haltung."

                  Das merkt man auch deutlich am Fleisch selber. Habe einmal Biofleisch gegessen. ES ist nicht zusammengeschrumpft, es war kein Wasser in der Pfanne und es hat hervorragend geschmeckt!

                  Das Fleisch, welches man aus der Massentierhaltung erhält, ist ja oft stark wässrig und blass (PSE-Fleisch). Es schmeckt auch nicht so
                  intensiv und aromatisch.

                  Wenn ich mein Ernährungsplan gänzlich allein bestimmen könnte, würde ich bestimmt nur Biofleisch
                  kaufen.

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                  • RE: Bio- oder Aldi


                    Hallo Helene,

                    eigentlich schwanke ich zwischen viele Möglichkeiten. Letztendlich ist das ein Gemisch aus hiesigen Erzeugnissen von den Bauern aus der Gegend, logischerweise saisonal (Erdbeeren, Kirschen, Spargel, Kartoffel, Äpfel etc.) - schmecken wirklich sehr gut, ohne unbedingt Bio oder Öko zu sein. Ich kaufe manchmals in Reformhäuser, meistens Mehl (wird frisch gemahlen), Vollkornnuddel, Müsli. Das Obst und Gemüse scheint mir dort manchmals nicht ganz frisch zu sein, auch den Preis bin ich nicht immer bereit zu zahlen.
                    Im Supermarkt orientiere ich mich nach Aussehen und Erfahrung. Mit den Tomaten und Gurken ist es wirklich ein Problem. Die Tomaten schmecken nicht und die Gurken sind zu weich.
                    Ich habe auch einen türkischen Gemüseladen in der Nähe und kaufe häufig und eigentlich meistens dort. Die Auswahl ist groß, alles ist frisch, aus der Frankfurter Grossmarkthalle. Das Obst und Gemüse, das aus der Türkei kommt, schmeckt mir auch gut (Wassermelonen, Honigmelonen, Feigen, Salat, kleine Gurken), wobei ich die ökologischen Umständen dort gar nicht beurteilen kann.
                    Und neulich habe ich einen asiatischen Supermarkt auch bei mir in der Nähe entdeckt und war total überrascht - frisches Gemüse, Vollkornreis, Hülsenfrüchte, Fisch, Sushi. Das beste und preiswerteste Lamm haben auch die Türken.
                    Ich habe nichts gegen Aldi, finde aber das Angebot auf Dauer langweilig, die Filialen sind total häßlich, überall liegt so ein Zeug, was kein Mensch braucht, soll aber sehr preiswert sein. Ich mag schöne Märkte und auch gut sortierte Supermärkte und kaufe eigentlich sehr selektiv. Zum Obst und Gemüse bei Aldi sage ich kategorisch nein. Was da haufenweise und meistens im merkwürdigen Zustand liegt, möchte ich nicht erwerben.

                    Was Deine Argumente angeht: Ich kann sie gut verstehen. Ich finde sie total legitim. Es scheint mir auch, daß Du mit Deiner Art gut zurecht kommst und zufrieden bist. Für mich kann ich nur sagen, daß ich früher viel geraucht habe. Gott sei Dank ist das mit dem Rauchen vorbei. Ein Glas Wein oder Sekt trinke ich gern und auch bei Champagne mit Austern und Edelfischen werde ich nicht nein sagen. Ich hoffe, daß Du für mich auch Verständnis aufbringen kannst.
                    Beste Grüße
                    Detelina

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                    • RE: Bio- oder Aldi


                      Danke Momo!

                      Kannst Du ein paar Worte zum Thema Salat, Tomaten und Gurken schreiben? Das sind die drei Sorten, mit den ich am häufigsten unglücklich bin. Salat = fast durchsichtige Blätter, sehr empfindlich, morgens gekauft, abends verwelkt, Tomaten = wässrig, kein Geschmack, unreif, Gurken = alle zwar gleich lang, aber weich.

                      Danke im voraus,
                      Detelina

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                      • RE: Bio- oder Aldi


                        Hallo Detelina,

                        Wg. Pestizide:
                        Gemüse und Obst wird im konventionellen Bereich gegen Pilze ungefähr 6 bis 10 Mal mit Pestiziden gespritzt. Da immer verschiedene Mittel eingesetzt werden müssen, um Resistenzen zu vermeiden, haben wir oft einen Cocktail von Pestiziden in den Früchten bzw. Gemüse (Spitzenreiter sind im übrigen die Erdbeeren). Die Biobauern setzen meist hierzu das Kupfer ein. Geschmacklich werden die Früchte aber weder vom Kupfer noch von den konventionellen Mitteln beeinträchtigt.

                        Wg. Dünger:
                        Gemüse aus dem Gewächshaus wird meist sehr gut gedüngt (insbesondere ist der Salat z.B. oft mit Nitrat belastet), dadurch wächst es schneller, gibt größere Früchte, läßt aber auch der Pflanze wenig Zeit, die sekundären Pflanzenstoffe (die auch den Geschmack positiv beeinflussen) bzw. Nährstoffe zu bilden und in den Früchten einzulagern. Daher sind im allgemeinen die kleinen Früchte (Äpfel, Tomaten ...) geschmacksintensiver.
                        Bei Biobauern werden keine mineralischen Düngemittel eingesetzt, sondern nur organische. Die organischen Mittel werden von Boden und Pflanze erst umgewandelt in Mineralien, so wird der Pflanze mehr Zeit für Einlagerung der Nährstoffe bzw. Bildung der sekundären Pflanzenstoffe gegeben.

                        Freilandgemüse wächst langsamer und bekommt mehr Sonne ab als im Gewächshaus: ergo: meist kleiner aber geschmacksintensiver.

                        Südländisches Gemüse (z.B. aus Spanien) ist dem holländischen Gemüse vorzuziehen (insbesondere im Winter), da ebenfalls mehr und länger Sonneneinstrahlung vorhanden ist und mehr Geschmacks- und Nährstoffe gebildet werden können.

                        Salat: Unten abschneiden und im halbtiefen Teller wie Blumen ins Wasser stellen.

                        Tomaten: Wie gesagt: eher spanische (oder kanarische) als holländische einkaufen. Cherrytomaten sind im allgemeinen geschmacksintensiver als die großen.

                        Gurken: Hier kann man nichts mehr besser machen, den meisten Sorten sind durch die Wegzüchtung der Bitterstoffe auch die anderen Geschmacksstoffe abhanden gekommen. Im Bioladen gibts gute und meistens geschmackvolle, dafür sind die aber fast nicht bezahlbar. Im Spätsommer gibt es manchmal Landgurken auf dem Markt - so wie früher, mit großen Kernen und bitteren Enden.

                        Gruß und viel Spaß beim Einkaufen
                        wünscht Momo

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                        • RE: Bio- oder Aldi


                          Momo,

                          danke nochmals. Deine fachmännische Erklärungen decken sich mit meinen Erfahrungen, ohne daß ich mir das alles so bewußt erklären konnte.

                          Die Landgurken finde ich auch toll, knackig und duften frisch nach Gurke, so wie in meiner Kindheit.

                          Und ein Kollege hat vor Weihnachten eingeladen. Er ist Österreicher und seine Mutter (sie ist schon älter) hat dort einen kleinen Bauernhof. Sie hatte, wir haben gelacht, den einzigen , also den Hausschwein geschlachtet. Sie habe den Schwein mit Küchenabfälle etc. so wie es die Bauer früher für sich taten, gemastet. Glaub mir, das ganze Haus hat nach Schweinesteaks geduftet und das Fleisch war gar nicht fett, zart, saftig und mit jedem neuen Steak auf dem Grill verbreitete sich dieser unglaublicher Duft. Seitdem habe ich kein Schweinefleisch mehr gekauft.

                          Gibt es Salatsorten, die nitratarm sind?

                          Viele Grüße
                          Detelina

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                          • RE: Bio- oder Aldi


                            Hallo Detelina,
                            ich kaufe das Gemüse für meine Gemüsepfanne von IGLO. Es gibt "Farmer-Gemüse" mit Blumenkohl, Mais, etc., Gourmet-Gemüse mit Brokkoli und Bohnen u.a. und auch etwas italienisches mit Zucchini. Kostet alles unter 2 € und man wird im 2-Personen-Haushalt gut satt davon. Allein wegen der Vielfalt hätte ich den halben Kühlschrank voller angeschnittener Gemüsesorten liegen, und bei den heutigen Gefriermethoden gehen soweit ich informiert bin nur sehr wenig Vitamine verloren. Man muß natürlich die günstigste Einkaufsmöglichkeit suchen. Muß also demnächst nochmal die Preise vergleichen.
                            Gruß
                            Juppes

                            Kommentar


                            • RE: Bio- oder Aldi


                              Hallo Detelina,

                              fast hätte ich Deine Frage vergessen:

                              Im Vergleich zum Kopfsalat enthalten Eisbergsalat, Eichblattsalat, Lollo Rossa und Lollo Bionda weniger Nitrat. Rucola hat sich in der letzten Zeit auch als sehr nitratreich in Stichproben erwiesen.
                              Gemüse mit niedrigerem Nitratgehalt: Chicorée, Paprika, Lauch, Gurken, Tomaten, Erbsen oder Auberginen.

                              Gruß
                              Momo

                              Kommentar


                              • RE: Bio- oder Aldi


                                Angussteak (Südamerika) ist auch Biofleisch (Weidetiere), auch wenns nicht draufsteht, Zusatznahrung ist dort viel zu teuer.
                                Und mageres Fleisch ist immer sehr wasserhaltig, die Kunst besteht darin, es schnell anzubraten, damit möglichst viel Feuchtigkeit drin bleibt.
                                Fleisch, das sehr wenig schrupft beim Braten, kann nur sehr fettes (=wasserfreies) Fleisch sein. Hoher Wassergehalt ist also eigentlich ein positives Qualitätsmerkmal, nur der Objektivität wegen.
                                Es soll allerdings auch Betriebe geben, die aus Gewichtsgrunden (Preis) Lake in den Schinken spritzen. Hier würde ich mich einfach nach dem Geschmack richten. Ich nehm auch kein Fleisch, das nach Fisch schmeckt.
                                Gruß
                                Paul

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                                • Nitrat-Nitrit


                                  Hallo Detelina,
                                  in jedem Blattsalat sind kleine Mengen Nitrat drin, am meisten immer in den Stengeln und den Blattrippen, so wie den äußesten Deckblättern.
                                  Bei viel Sonne sinkt der Nitratgehalt (Freiland, nachmittags ernten), also höherer Gehalt bei Gewächshäusern und im Winter. Es wird auch behördlich überwacht, geringe Mengen sind harmlos. Wichtiger ist die bakterielle Zersetzung von Nitrat in das viel giftigere Nitrit, das beginnt sofort mit der Ernte am toten Blatt. Also das Gemüse muss frisch sein, bzw sofort in den Kühlschschrank.
                                  Gruß
                                  Paul

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                                  • RE: Nitrat-Nitrit


                                    Danke Momo, danke Paul,
                                    und an allen anderen,

                                    aus diesem Gesamtbeitrag habe ich viel gelernt.

                                    Liebe Grüße an allen

                                    Detelina

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                                    • RE: Bio- oder Aldi


                                      Oops Paul,

                                      jetzt muß ich doch noch mal eingreifen. Wenn zuviel Wasser aus dem Fleisch kommt, kann das sehr wohl ein Qualitätsmangel sein: Man nennt das
                                      PSE-Fleisch (pale-soft-exudative also blass-weich-wässrig). Wenn Schweinefleisch bei der Zubereitung stark einschrumpft, liegt das daran, dass die Wasserbindungsfähigkeit des Fleisches gestört ist, dass verursacht bei Streß, durch Störungen im Zellstoffwechsel hervorgerufen wird.

                                      Für genauer muß ich selber recherchieren:
                                      http://www.der-gruene-faden.de/text/text1801.html:
                                      "PSE-Fleisch: Durch Stresseinwirkung bei Schweinen, vor allem durch Belastungen vor dem Schlachten (Angst, Transport) kommt es zu chemischen Reaktionen im Körper (insbesondere im Muskelfleisch). Stress bewirkt eine Überproduktion des Hormons Adrenalin, das das Enzym Glykogen-Phosphorylase aktiviert und den beschleunigten Glykogenabbau zu Milchsäure katalysiert. Die Folge ist eine geringe Festigkeit des Fleisches. Außerdem treten große Gewichtsverluste beim Abhängen und Abtropfverluste beim Auftauen von Gefrierfleisch auf. Beim Braten schrumpft das PSE-Fleisch zusammen."

                                      Im übrigen ist Biofleisch offensichtlich in dieser Beziehung auch nicht viel besser als das konventionelle Fleisch:
                                      http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.c...4301:5984:8075
                                      (Achtung, bei dem Artikel kann einem der Appetit auf Fleisch - Bio oder konventionell - vergehen!)

                                      Aber sonst ist natürlich richtig: Scharfes Anbraten schließt die äußeren Zellen und verhindert weiteren Wasserverlust in der Pfanne. Und Fleisch bitte erst nach dem Anbraten würzen (salzen), sonst nützt das scharfe Anbraten nicht.

                                      Gruß
                                      Momo

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                                      • RE: Bio- oder Aldi


                                        Hallo Juppes,

                                        das ist richtig. Es gibt auch gute Gemüsemischungen von Bofrost, die Die sagar ins Haus gebracht werden.

                                        Im Moment koche ich aber lieber mit frischem Gemüse. Jetzt wenn ich abnehmen möchte, möchte ich mindestens etwas "Exklusivität" haben. Ich möchte mir das aussuchen, daran riechen, mich etwas mit dieser so gewünschten Ernährungsumstellung beschäftigen. Das Billigste wird auch intuitiv als "schlecht" verstanden, billig ist eine Art Abwertung, was selbstverständlich nicht stimmen muß. Vielleicht hast Du kein Verständnis dafür, würde ich Dir sogar recht geben, aber mit dem Gemüse gehe ich im Moment um, wie Frauen mit Kosmetik.
                                        VG
                                        Detelina

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