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Fressattacken

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  • Fressattacken

    Hallo!

    Ich habe ein riesiges Problem und das sind meine Fressattacken. Sie treten immer dann auf, wenn ich mal das Abendessen um ein bis zwei Stunden verschiebe oder manchmal einfach nur so.
    Fange dann richtig an zu Zittern und bin total schwach auf den Beinen (fühle mich dann nicht in der Lage überhaupt noch ein paar Meter zu laufen). Dann bekomme ich die Panik und fange an, ganz schnell zu Essen, damit das Zittern weg geht. Das essen schmeckt mir dann meist auch nicht besonders. Danach ist mir oft schlecht.
    Weiß nicht, wie ich diese Attacken vermeiden kann. Die melden sich auch nicht mit normalem Hungergefühl an. Es kann sogar sein, dass ich richtig satt bin und ne halbe Stunde später geht es auf einmal los. Weiß jemand Rat? Sollte ich mich vielleicht auf Diabetes testen lassen? Kann das damit zusammen hängen?
    Für Tipps wäre ich unglaublich dankbar, da ich dieses Problem schon seit 4 Jahren habe (mal häufiger mal weniger).
    Gruß,
    Sandra


  • RE: Fressattacken


    Hallo Anina!
    Sie sollten zu lange Essabstände vermeiden, möglichst regelmäßige Hauptmahlzeiten und zwischendurch was kleines wie Obst oder Joghurt etc. Essattacken treten meist bei unregelmäßigem Essrhythmus auf.
    Wenn in der Familie Zuckerkrankheit bekannt ist sollten Sie tatsächlich mal eine Laboruntersuchung machen lassen.
    Außerdem immer langsam essen. Der Magen braucht für seine "Sattmeldung" ein bißchen länger - sonst wird es schnell zuviel!
    Viele Grüße
    Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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    • RE: Fressattacken


      Vielen Dank für die Antwort.
      Die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten halte ich immer sehr kurz (12:30 Uhr Mittagessen, 14:00 Uhr Obst, 15:30 Uhr Joghurt und 18:00 Uhr Abendessen). Wenn ich nicht um 18:00 Uhr essen kann sondern etwas später erst, esse ich um 17:30 Uhr noch eine Kleinigkeit (Joghurt, 1 Scheibe Käse oder ähnliches).
      Mir ist aufgefallen, dass das Zittern schneller wieder weg geht, wenn ich Zucker oder Schokolade esse. Wenn ich hingegen 1 Apfel esse, hält das manchmal noch bis zu 1/2 bis ¾ Stunde an. Daher mein Gedanke an Diabetes, obwohl das bei uns in der Familie nur meine Oma hat und das Alters-Diabetes ist und somit nicht vererbt wurde. Außerdem trinke ich sehr viel (3-4 Flaschen Wasser tagsüber) und habe Abends immer noch Durst. Eine ehemalige Arbeitskollegin hat seinerzeit schon angemerkt, dass mein Wasserkonsum auf Zuckerkrankheit weisen könnte. Bei welchem Arzt kann man den Test machen? Hausarzt?
      Ich gehe übrigens regelmäßig Blutspenden - wird dabei das Blut nicht automatisch auf Diabetes untersucht und hätte ich da nicht schon längst informiert werden müssen, falls etwas nicht stimmt?
      Vielen Dank im Voraus.
      Sandra

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      • das Zuckerproblem


        Du hast eine echte Esstörung die zu den suchtähnlichen Krankheiten gehört wie das Rauchen. Also der (in Esstörungen erfahrene) Psychologe ist dein richtiger Ansprechpartner.
        Stoffwechselmäßig läuft das zum wesentlichen über den Zucker-Kick, auf den dein Organismuß sich schon eingestellt hat. Du bist jetzt mit deinen regelmäßigen Mahlzeiten schon in einem richtigen Teufelskreis geraten, weil du ihm (Stoffwechsel) den Zucker regelmäßig nachlieferst. Damit hältst du den Insulinspiegel künstlich hoch und das ist gefährlich und kann auch später zur Zuckerkrankheit führen. Die Nahrungspausen müssen also wieder länger werden. Das der niedrige Zuckerspiel schadet, ist ein Märchen aus 1000 und eine Nacht, der spielt eigentlich nur eine Rolle bei Menschen, die sich künstlich Insulin spritzen müssen (Diabetiker), oder die einen Tumor haben, der Insulin produziert (Insulinom). Also dein sicher erhöter Insulinspiegel muß wieder runter, das geht natürlich nur allmälig. Ein hervorragender Weg dazu ist übrigens der Sport, da schaltet der Körper die Insulisekretion sofort ab und produziert das Gegenhormon (Glukagon). Auch beim Fasten (nach 2-3 Tagen sinkt der Insulinspiegel. Da du so sehr dran gewöhnt bist (wie ein Raucher), geht es halt nur langsam, aber zu viel Zucker ist dein Hauptproblem, da führt kein Weg dran vorbei.
        Gruß
        Paul

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        • RE: das Zuckerproblem


          Dieser Beitrag hat mich nun echt überrascht. Halte mich nach wie vor eigentlich nicht für essgestört. Diese Attacken treten ja auch nicht wöchentlich oder so auf. Manchmal habe ich monatelang Ruhe. Nur da es letztens wieder einmal vorgekommen ist, habe ich mir gedacht, da muss doch irgendwas nicht in Ordnung sein. Es stimmt schon, dass ich häufig kleine Mahlzeiten zu mir nehme statt einer großen. Wenn ich mittags warm gegessen habe, lasse ich die Zwischenmahlzeiten weg und esse erst abends wieder (wenn ich dann wieder Hunger habe - ansonsten erst am nächsten Tag). Am Wochenende kann ich ohne Probleme mit ein oder zwei Mahlzeiten am Tag auskommen oder auch 6-7 Stunden ohne was zu essen (frühstücke nicht). Diese vielen kleinen Mahlzeiten sind also wirklich nur wochentags üblich - vielleicht hätte ich das genauer aufschreiben sollen.
          Wie lange wird das dauern, den Insulinspiegel zu senken? Sport mache ich regelmäßig 2-3 mal die Woche (Ausdauer und Krafttraining).
          Ist es notwendig, mittags mehr zu essen und dafür die Zwischenmahlzeiten fallen zu lassen? Esse im Moment mittags zwei Schnitten Vollkornbrot oder eine Hühnersuppe. Manchmal auch eine 5-Minuten-Terrine oder ein Fladenbrot mit Salat (danach bin ich dann aber auch den ganzen Tag satt).
          Was raten Sie mir? Zu einem Psychologen werde ich allerdings nicht gehen, weil es für mich kein psychisches sondern ein physisches Problem ist. Kann vom Kopf her ohne Probleme auf die regelmäßigen Mahlzeiten verzichten.
          Gruß,
          Sandra

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          • RE: das Zuckerproblem


            Liebe Sandra, es war von mir natürlich auh eher allgemein gemeint, ich kenne dich ja zu wenig (Alter,Gewicht, Größe), deine Angaben sind aber typisch für die ähnliche Esstörung des "night eating syndroms" (Nachtesser) und gehen mit Schweissausbrüchen, Zittern und anderen vegetativen Symptomen einher. Typisch ist auch die Verschiebung der Hauptkalorienzufuhr auf den Abend bzw. die Nacht.
            Der günstige Stoffwechsel ist doch die Kalorienzufuhr wenn man sie auch braucht, das heist also nicht abends vor dem Schlafen, sondern gerade auch zum Frühstück, das wäre ein erste sehr bewährter Tip. Dabei soll der Darm und der Stoffwechsel auch etwas länger beschäftigt werden, also mit Ballaststoffen und Eiweiss, ich sag mal rein theoretisch mindestens ein viertel des Tagesbedarfs. Bei den KH möglichst auf einen niedrigen glykämischen Index (glyx) achten, alle süssen Säfte treiben den Insulinspiegel schnell nach oben. Konzentrierte Kalorien müssen sozusagen etwas verdünnt werden durch die Ballaststoffe. Das ist tatsächlich so einfach wie es klingt, z.B. hinzufügen von etwas Weizenkleie ins Müslie, wenn das sehr ballaststoffarm ist (hab ich grad selbst versehentlich erwischt, das hält also den Insulinspiegel unten. Die größere warme Mahlzeit, für die ich plädiere, kann sowohl am Mittag oder am frühen Abend eingenommen werden. Auch hier soll der KH-Anteil halt nicht zu hoch sein (Kartoffel, Reis, Nudeln etc.).
            Deine Angaben klingen auch nach Gewichtsabnahmeprogramm, vielleicht etwas zu knapp oder streng? Da gibt es schnell mal einen Schwächeanfall, wenn man es übertreibt. Sport ist wirklich prima für den Insulinspiegel. Ein Besuch beim Hausarzt kann nie schaden, der misst allerdings in der Regel nur den Blutzucker (BZ), damit allein kann man nicht allzuviel anfangen, es sei denn, er ist eindeutig zu hoch oder zu tief, bei zu tiefem BZ und gesunder Ernährung müßte man dann nach einem Insulinom suchen, das ist dann was für einen Spezialisten.
            Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht zu sehr verwirrt, wünsche dir halt nur eine Problemlösung.
            Gruß
            Paul

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            • RE: das Zuckerproblem


              Vielen Dank für die Mühe mit den ganzen Erklärungen. Dass ich meine Hauptmahlzeit am Abend einnehme, hat mehr damit zu tun, dass ich 1. in meiner Mittagspause nicht nach Hause kann, um mir was zu kochen und 2. ich von einem ausgiebigen Mittagessen müde werde und das meine Arbeit doch sehr beeinflusst.
              Das Abendessen wird dafür aber doch sehr früh eingenommen (fast immer vor 19 Uhr) und hin und wieder (aber eher selten) folgt noch ein bisschen was zum Naschen um kurz nach acht vor dem Fernseher.
              Das Frühstück fällt in der Woche nicht komplett weg (nur am Samstag lasse ich es ganz sein)- ich verschiebe das nur um ca. 1 -2 Stunden nach dem Aufstehen, weil ich vorher nichts runter bekomme. Esse dann Zwieback und Obst und mehrmals in der Woche 1 Ei oder einen Sojapudding. Möchte ca. 5 Kilo abnehmen, weil mein hoher Körperfettgehalt (33%) nur durch Sport einfach nicht sinken will. Übertreibe es aber nicht - achte darauf, dass ich jeden Tag um die 1500 kcal zu mir nehme (manchmal auch etwas mehr - abhängig von meinem Hungergefühl). Aufgefallen ist mir auch, dass diese "Schwächeanfälle" an Tagen auftreten, an denen ich zwar mehr als sonst, aber zu anderen Zeiten gegessen habe oder an Tagen, wo ich am Vortag Kekse o.ä. gegessen habe. Es kann also eigentlich nicht an meiner kalorienreduzierten Ernährung liegen. Sonst hätte ich mir ja nicht so viele Gedanken um das "Warum?" machen müssen.
              Nähere Angaben zu mir (falls es hilft): 23 Jahre alt, 1,70m groß, 63 kg schwer
              Sandra

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              • RE: das Zuckerproblem


                Liebe Anina!
                Sie haben schon mit Paul eine fruchtbare Diskussion gehabt, dennoch möchte ich mich nochmals kurz einschalten.
                Altersdiabetes kann vererbt werden! Wenn Sie zur Zeit soviel trinken müssen, sollten Sie tatsächlich mal eine Gesundheitsuntersuchung machen. Diese können Sie beim Hausarzt machen (Allgemeinmedizin). Wichtig ist neben einer Blutzuckerbestimmung auch der Hba1c, dies ist ein Langzeitblutzuckerwert der Auskunft über die letzten 3 Monate gibt. Sollte sich kein krankhafter Befund ergeben, dann können Sie alle gut gemeinten Ratschläge ausprobieren und den besten Weg für sich finden.
                Viele Grüße
                Fr. Walter-Friedrich (m-ww.de)

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                • RE: das Zuckerproblem


                  hallo Sandra,
                  ich hab noch mal nachgerechnet, allein dein Grundumsatz (ein theoretischer Basiswert) liegt schon bei 1458kcal. Bei deinem jugendlichen Alter und deinem Sport ist dein Kalorienbedarf doch sehr deutlich über 2000kcal, mit anderen Worten, deine Diät ist doch recht streng und dann kommt es immer auch zu Blutdruckabfall (nicht Blutzucker) mit kleinen Schwächeanfällen. Der Kreislauf kann sich nicht so schnell anpassen. Auch aus diesen Gründen soll man dem Körper etwas Zeit geben und ruhig auch mal eine kleine Pause von 3-4 Wochen einlegen, dann gehts wieder leichter. Dass die Kilos nicht so schnell purzeln liegt einfach an der großen Speichermenge des Fettgewebes (ca. 8000kcal pro kg Fettgewebe). Übrigens sind die Fett%-Messgeräte oft recht ungenau, ich würde also lieber den Tailenumfang als Maßstab empfehlen, oder was du halt optisch für Ziele hast, dein BMI ist ja jetzt schon völlig ok.
                  Gruß
                  Paul

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                  • RE: Fressattacken


                    Vielen Dank für die ganzen Tipps und Ratschläge.
                    Sandra

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