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becel pro aktiv ?

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  • becel pro aktiv ?

    Hallo, Frau Dr. Ellinger,

    In letzter Zeit hört und liest man oft über die Wirkung von becel pro aktiv- Margarine, die den Choleserinspiegel angeblich senken soll ! Das wäre der Hammer - niemand hätte mehr mit erhöhten Cholest.-werten zu kämpfen. Ich kann das eigentlich nicht so recht glauben. Frau Doktor Ellinger, wie ist Ihr Kommentar dazu?


  • Re: becel pro aktiv ?


    Becel pro activ u.ä. Produkte enthalten Pflanzensterine (Phytosterine), die das Nahrungscholesterin bei der Resorption verdrängen. Eine maximale Senkung des Serum-Cholesterinspiegels von durchschnittlich 10% ist bei regelmäßiger Aufnahme von 1-2 g Sterinen pro Tag möglich (dazu muß man ca. 20 g dieser Margarine verzehren).
    Da es unterschiedliche Ursachen für erhöhte Serum-Cholesterinspiegel gibt und eine erhöhte Nahrungscholesterinaufnahme nur eine von vielen Ursachen, ist es richtig, dass der Verzehr dieser Margarine dazu beitragen kann, erhöhte Serum-Cholesterinspiegel zu senken. Folgende Maßnahmen sollten als Basis einer diätetischen Therapie bei Hypercholesterinämie getroffen werden:

    1. Gewichtsreduktion bei bestehendem Übergewicht

    2. Reduktion der Fettaufnahme, insbesondere durch Reduktion des Verzehrs von tierischen Lebensmitteln (ausser Fisch), die reichlich gesättigte Fettsäuren enthalten, und den Cholesterinspiegel erhöhen. Gesättigte Fettsäuren findet man in weniger Wurst, Fleisch, Sahne, Butter usw.

    2. Erhöhte Aufnahme von pflanzlichen Ölen mit einfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. Oliven- und Rapsöl). Rapsöl ist besonders günstig, weil es auch Phytosterine enthält, ebenso Sonnenblumen- und Maiskeimöl, auch wenn diese v.a. mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, die nicht so günstig sind wie die einfach ungesättigten Fettsäuren.

    3. Erhöhter Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die im Unterschied zu den tierischen Lebensmitteln kein Cholesterin enthalten, meist fettarm sind und zudem Ballaststoffe liefern: d.h. Getreidevollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst und Gemüse. Löslichen Ballaststoffe (z.B. Pektine, die in Obst enthalten sind) binden das Nahrungscholesterin und können damit auch zu einer Reduktion des Serum-Cholesterinspiegels beitragen.

    Ausführliche Infos zu Phytosterinen und ihrer Wirkung auf den Cholesterinspiegel unter http://www.dge.de/modules.php?name=N...rticle&sid=369

    Kommentar


    • Re: becel pro aktiv ?


      Liebe Frau Dr. Ellinger,

      Cholesterin wird ja vom Organismus auch selbst hergestellt. Bitte erklären Sie doch mal wofür Cholesterin im Körper überhaupt gebraucht wird.

      Wofür genau wird das HDL und das LDL gebraucht?

      Wie hoch ist denn überhaupt zu hoch beim Cholesteringehalt im Serum und an welchem Maßstab wird das gemessen?

      Danke für Ihre Antwort.
      Gruß, Lucky

      Kommentar


      • Re: becel pro aktiv ?


        Cholesterol ist das Ausgangsprodukt zur Synthese von Geschlechtshormonen sowie zur Synthese von Vitamin D und von Gallensäuren. Es ist auch struktureller Bestandteil von Zellmembranen und Lipoproteinen. Es wird benötigt zur Bildung der Isolierschicht von Nervenzellen, die für die Weiterleitung von Nervenimpulsen erforderlich ist.

        In den Lipoproteinen wird das Cholesterin transportiert. LDL versorgt die Zellen in der Peripherie mit Cholesterin, das HDL bringt überschüssiges Cholesterin aus der Peripherie zur Leber zurück.

        Der Referenzwert für die Cholesterinkonzentrationen im Serum ist altersabhängig. Je älter ein Mensch ist, desto höhere Werte werden toleriert, d.h. als „normal“ angesehen. Entscheidend ist jedoch nicht das Gessamtcholesterin, sondern das LDL- und HDL-Cholesterin. Bei der Bewertung der Ergebnisse muss auch das individuelle Risikoprofil (Vorliegen weiterer Risikofaktoren für koronare Herzkrankheit?) berücksichtigt werden.

        Bei der Festlegung von Referenzwerten (ganz allgemein) werden die Werte von Menschen, die als gesund betrachtet werden, in großen Kollektiven ermittelt und der Bereich Mittelwert plus/minus 2 Standardabweichungen berechnet. In diesem Bereich liegen mehr als 95% aller Meßwerte. Ob ein Wert außerhalb des Referenzbereiches mit einem höheren Gesundheitsrisiko verbunden ist, ist natürlich unklar. Daher werden bei der Festlegung von Referenzwerten darüber hinaus Ergebnisse aus epidemiologischen Studien sowie patho-/physiologische Kriterien berücksichtigt und dementsprechend der rein statistisch ermittelte Referenzbereich korrigiert.

        Kommentar



        • Re: becel pro aktiv ?


          Dr. Sabine Ellinger schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Cholesterol ist das Ausgangsprodukt zur Synthese
          > von Geschlechtshormonen sowie zur Synthese von
          > Vitamin D und von Gallensäuren. Es ist auch
          > struktureller Bestandteil von Zellmembranen und
          > Lipoproteinen. Es wird benötigt zur Bildung der
          > Isolierschicht von Nervenzellen, die für die
          > Weiterleitung von Nervenimpulsen erforderlich
          > ist.

          > In den Lipoproteinen wird das Cholesterin
          > transportiert. LDL versorgt die Zellen in der
          > Peripherie mit Cholesterin, das HDL bringt
          > überschüssiges Cholesterin aus der Peripherie zur
          > Leber zurück.
          >
          > Der Referenzwert für die
          > Cholesterinkonzentrationen im Serum ist
          > altersabhängig. Je älter ein Mensch ist, desto
          > höhere Werte werden toleriert, d.h. als „normal“
          > angesehen. Entscheidend ist jedoch nicht das
          > Gessamtcholesterin, sondern das LDL- und
          > HDL-Cholesterin. Bei der Bewertung der Ergebnisse
          > muss auch das individuelle Risikoprofil (Vorliegen
          > weiterer Risikofaktoren für koronare
          > Herzkrankheit?) berücksichtigt werden.
          >
          > Bei der Festlegung von Referenzwerten (ganz
          > allgemein) werden die Werte von Menschen, die als
          > gesund betrachtet werden, in großen Kollektiven
          > ermittelt und der Bereich Mittelwert plus/minus 2
          > Standardabweichungen berechnet. In diesem Bereich
          > liegen mehr als 95% aller Meßwerte. Ob ein Wert
          > außerhalb des Referenzbereiches mit einem höheren
          > Gesundheitsrisiko verbunden ist, ist natürlich
          > unklar. Daher werden bei der Festlegung von
          > Referenzwerten darüber hinaus Ergebnisse aus
          > epidemiologischen Studien sowie
          > patho-/physiologische Kriterien berücksichtigt und
          > dementsprechend der rein statistisch ermittelte
          > Referenzbereich korrigiert.

          Hallo Frau Dr. Ellinger,
          wenn ich Ihren Beitrag richtig verstehe, hat das Cholesterin sehr wichtige Aufgaben im Organismus, hier gerade das LDL und das HDL. Frage: "Warum wird dann immer, und zwar kollektiv vor dem bösen Cholesterin gewarnt?"

          Mir ist beim weiterlesen auch nicht klar geworden, welche Menschen als Referenzgruppe genommen werden. Welches Geschlecht, wie alt, welcher Kulturkreis,...? Und was bedeutet "normal"??
          Und wenn es sich dabei dann doch nur um Standardwerte handelt, die das "persönliche Risikoprofil" (was das dann auch immer sein mag) nicht berücksichtigen, frage ich mich, welchen Sinn diese Betrachtungsweise einzelner Laborwerte hat, die die Einheit des Menschen aus Geist, Seele und Leib außer Acht läßt.

          Ich habe den starken Verdacht, dass dieser ganze Cholesterin-Rummel ausschließlich von der Nahrungsmittelindustrie entfacht wurde um mit dubiosen Nahrungsmitteln Millionengewinne zu erwirtschaften, und die Ärzteschaft schaut zu.

          MFG,
          Lucky

          Kommentar


          • Re: becel pro aktiv ?


            falls du auf die sog. cholesterinlüge ansprichst... die wurde vor kurzem eindeutig entkräftet:

            http://www.aerzteblatt.de/v4/news/ne...suche&id=33409
            https://www.onmeda.de/aktuelles/news/?id=2954

            d.h. ein zusammenhang zwischen hohem "schlechten" cholesterinspiegel und etwa herzinfarktrisiko bzw. Herz-kreislauf-erkrankungen ist vorhanden... man sollte also schon darauf achten, dass das schlechte cholesterin nicht zu hoch ist.

            und zu becel aktiv: sofern man schon cholesterinsenker nimmt, sollte man vorher lieber seinen arzt fragen, ob man auch noch zusätzlich becel aktiv nehmen darf/sollte... darauf weist becel auch auf der eigen firmenhomepage hin... das hatte ich gerade neulich für meine mutter recherchiert... das nur so als hinweis

            lg, m.

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            • Re: becel pro aktiv ?


              LDL Cholesterin ist nicht „böse“, kann aber ab bestimmten Konzentrationen im Blut ein gesundheitliches Risiko darstellen, weil es dann leicht oxidiert. Oxidiertes LDL wird in die Wände von Blutgefäße eingelagert und kann dort über chronische Entzündungsprozesse die Wandstruktur der Blutgefäße verändern (Verdickung der Gefäße und Verlust der Elastizität) - Prozesse, die bei der Atherosklerose stattfinden.

              Infos bzgl. Referenzwerte finden Sie auch unter http://en.wikipedia.org/wiki/Reference_values
              Es gibt Referenzwerte, die alters- und geschlechtsabhängig sind (z.B. Albumin), aber das trifft nicht auf alle zu. Referenzwerte basieren auf wissenschaftlichen Kriterien und werden von Fachgesellschaften u. ä. Organisationen herausgegeben (Daten zum wünschenswerten LDL-Spiegel unter Berücksichtigung des persönlichen Risikoprofils von der Internation Task Force for Prevention of Coronary Heart Disease). Da sich der Stand der Forschung mit der Zeit ändert, kann es notwendig bzw. sinnvoll sein, die Referenzwerte zu revidieren. Die Diskussion bzgl. Referenzwerte werden von Experten geführt (bzw. Expertenkomitees) und nicht von Vertretern der Industrie.
              Die Frage, ob man z.B. ethische Aspekte berücksichtigen sollte, wird für den Referenzwerten der WHO für den BMI z.Zt. heiß diskuttiert http://www.who.int/bmi/index.jsp?introPage=intro_3.html

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