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Energiegehaltsangaben in Lebensmitteln

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  • Energiegehaltsangaben in Lebensmitteln

    Hallo Frau Expertin,

    mich würde wirklich interessieren wie Sie das sehen.
    Also, ich habe Typ 1-Diabetes, daher weiß ich, dass Fette und Eiweiße vom menschl, Organismus nur über "Umwege" verstoffwechselt werden, außerdem ist mir klar, dass man nicht alle Fette aus der Nahrung aufnimmt, man ka**t einiges davon auch wieder aus...
    Von Kohlehydraten weiß ich, dass sie komplett aufgenommen werden (daher kann ich ja auch Insulineinheiten berechnen), insofern kein Magen-Darm-Infekt vorliegt.
    Außerdem weiß ich aus eigenen Erfahrungen, dass ballaststoffarme Nahrung ewig und drei Tage im Darm liegt - Verstopfung = Gewichtszunahme (?).

    Stimmen dann die Energiegehaltsangaben auf den Lebensmitteln überhaupt noch?
    Kann man dann prinzipiell sagen, dass Fett fett macht?
    Ich glaube eher, dass fett- und eiweißfrei eher dick macht als ausgewogene Nahrung.

    Danke und Grüße, Daniela


  • Re: Energiegehalt von Lebensmitteln


    Die Angaben zum Energiegehalt in Lebensmitteln entspricht der Energie, die bei vollständiger Verbrennung der Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) frei wird (Synonyme: Bruttoenergie; physikalischer Brennwert).
    Der physiologische Brennwert (=umsetzbare Energie) ist unter Annahme einer vollständigen Resorption bei Kohlenhydraten und Fetten identisch mit dem physikalischen Brennwert (Kohlenhydrate: 4,1 kcal/g; Fett: 9,3 kcal/g). Für Eiweiß gilt das nicht, denn beim Abbau im menschlichen Organismus entsteht Harnstoff, der über die Nieren ausgeschieden wird. Harnstoff enthält noch Energie. Berücksichtigt man den Energieaufwand für die Synthese von Harnstoff sowie den Energieverlust durch die Ausscheidung von Harnstoff, ergibt sich ein Energiegewinn von 4,1 kcal/g. Dies entspricht dem physiologischen Brennwert. Der physikalische Brennwert beträgt jedoch 5,4 kcal / g um 1,5 kcal /g darunter.

    Die energieliefernden Nährstoffe werden tatsächlich nicht zu 100% verdaut, so dass auch hier ein Teil der Energie verloren geht. Bei Eiweiß aus pflanzlichen Lebensmitteln liegt die Verdaulichkeit im Durchschnitt bei 85%, bei tierischem Eiweiß etwa bei 95%. Unter unseren Verzehrsbedingungen kann man von einer durchschnittlichen Verdaulichkeit von 95% ausgehen. Bei Kohlenhydraten liegt die Verdaulichkeit bei max. 98% (in Anwesenheit von Ballaststoffen geringer), bei Fetten ca. 97%.

    Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Verdaulichkeit aller Nährstoffe unter 100% ist und beim Eiweiß der physiologische Brennwert niedriger ist als der physikalische Brennwert muss man davon ausgehen, ist die nutzbare Energie etwas geringer ist als die Energie, die auf der Verpackung von Lebensmitteln bzw. in Nährwerttabellen angegeben ist. Nichtsdestotrotz sind die Angaben eine gute Orientierungsgröße für den Verbraucher.

    Dass Fett fett macht stimmt nicht, denn nur bei einer positiven Energiebilanz (d.h. Energiezufuhr > Energieverbrauch) nimmt man zu. Fetthaltige Lebensmittel liefern jedoch in Bezug relativ viel Energie, so dass man bei reichlichem Verzehr doch eine ganze Menge Energie aufnimmt und dann die Energiezufuhr über dem Energieverbrauch liegen kann und damit eine Gewichtszunahme begünstigt wird.

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    • Re: Energiegehalt von Lebensmitteln


      Hallo Frau Dr. Ellinger,

      erstmal vielen Dank. Ich frage mich aber doch noch ob Fette tatsächlich so von Organismus aufgenommen werden, als insulinpflichtige Diabetikerin bin ich so geschult worden, dass nur Zucker für die Zellen als Energielieferant dient, Fette müssen über Fettstoffwechsel erst in Zucker umgewandelt werden, was ich als Diabetikerin eben nicht merke wenn ich ausreichend Kohlehydrate zu mir nehme. Also der Großteil der Fette geht einfach wieder ab, ich brauche kein Insulin dafür. Insulin würde aber benötigt werden wenn Fette in Zucker umgewandelt würden...

      Körperfett wird ja nur durch ein Zuviel an Energie angesetzt, das entweder aus direkten Zuckern oder aus umgewandelten Zuckern besteht, wie also kommt die überschüssige Energie aus Fetten als Körperfett auf den Körper wenn ich dafür kein Insulin spritzen muss?
      Ich müsste aufgrund der Umwandlung zur Vorbeugung einer Ketoazidose ja sogar MEHR Insulin spritzen wenn ich fetthaltig esse..

      Irgendwie kapier ichs nicht..

      Aber Danke und lieben Gruß, Daniela

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