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Bulemie

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  • Bulemie

    Ich habe eine Freundin die seit einiger Zeit unter Bulemie leidet aber ihr selbstbild ist trotz therapie noch stark gestört.

    Wie kann ich sie davon abbringen sich ständig zu übergeben??
    Mit zureden habe ich nicht so viel erfolg?

    Ab wann redet man eigentlich von Bulemie gibts da eine bestimmte Zeit?

    Würde mich über Antwort freuen danke


  • Re: Bulemie


    hallo,¨

    meine persönliche erfahrung mit essgestörten leuten (darunter eine, welche mir sehr nahe steht) hat mich zum fazit gebracht, dass man da schlichtweg nichts tun kann. wenn deine freundin von dem problem trotz therapie nicht loskommt, versuch ihr doch einen stationären aufenthalt in einer speziellen klinik schmackhaft zu machen (weiss allerdings nicht, wie das dann mit der finanzierung aussieht).

    je nach art und ausprägung der essstörung haben die betroffenen bleibende schäden, wie unfruchtbarkeit, kaputte zähne und vieles mehr. falls deine freundin also glauben sollte, bei ihr sei es doch nicht sooo schlimm, erinnere sie nötigenfalls auch daran...vielleicht macht das ja mehr eindruck als gutes zureden.

    über die wissenschaftliche definition von bulimie kann ich dir nichts sagen, schau doch mal auf wikipedia

    gruss,
    sonderbar

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    • Re: Bulemie


      Also leider muss ich dir sagen, wird alles reden nichts bringen.

      Auß eigender Erfahrung, ist es sogar so, dass Familie und Freunde, die letzten Menschen sind mit denen man reden möchte.
      Oft liegt der Grund für eine Essstrung genau in diesem engen Breich von Freunden und vor allem Familie.

      Ich musste damals sogar den Weg über eine schwere Anorexie machen um meinen Hebel selber umzulegen.
      Sie muss selber handel und vor allem lerne, für ihr Handeln Verantwotung zu übernehmen und dahinter stehen.
      Und auch dann ist die Bulemie nicht überstanden, sie wird ein jahrelanger oder auch lebenslanger Begleiter sein.

      Selbst Jahre nach meiner Höllenzeit muss ich an und wann, aber eher gaaaaaanz ganz selten brechen.

      Die Spätschäden können gravierend sein.
      Zähne, Speiseröhre usw.

      Persönlich: Ich habe einen anfangs (seit 4 Jahren post Krankheit) einen gestörten Stoffwechsel, der alles aufnimmt und bunkert was er kriegt, immerhin habe ich ihm ja alles wieder weggenommen. Durch das Hungern hat sich meine Leber ähnlich wie bei einem Alkoholiker knotig verändert. Ich leide unter einer chronischen Gastritis und Ösophagitis...

      Kommentar


      • Re: Bulemie


        erst einmal, ich finde es toll, daß du dich für deine freundin einsetzen möchtest.
        aber gib ihr doch zeit. die bulimie entsteht nicht über nacht und geht auch nicht über nacht.
        die therapie ist doch schon mal ein guter anfang. mit zureden erreichst du leider gar nichts, sie wird nicht von heute auf morgen wieder "klar in der birne" sein. aber du hilfst ihr mehr als du glaubst, wenn du ganz einfach für sie da bist, wenn sie das möchte.

        Kommentar



        • Re: Bulemie


          Danke für eure Ratschläge!
          Ja es hilft ihr schon wenn ich einfach nur da bin und zuhöre aber es macht mich krank einfach z sehen ie sie sich selbst zerstört.
          Immer wenn sie streß hatte hat sie sich vollgestopft und dann übergeben nun schreibt sie auch Prüfung und macht es nun so 5 - 6 mal am Tag das ist doch nicht normal.
          Auch ablenkung bringt nichts auch wenn wir zum Sport gehen sie hat nun schon wirklich starkes untergewicht und will es nicht begreifen.
          Ich weiß nicht wie sie die Prüfungen schaffen will, immer dann wenn sie nichts mehr in den Kopf bekommt und total gefrusstet ist bekommt sie fress anfälle.
          Es kann nun auch ihren Job gefährden aber sie kapiert es nicht bin total verzweifelt.

          was soll ich machen???
          Danke für die Hilfe

          Kommentar


          • Re: Bulemie


            klar, für angehörige und freunde ist es am schlimmsten, das dabei-zusehen. aber dir wird im moment kaum was anderes übrig bleiben. wenn du dich aufdrängst (das meine ich natürlich nicht im bösen sinne!!!), könnte das aber auf sie genau eben diesen eindruck machen und wenn du pech hast, dann macht sie total dicht und du kommst gar nicht mehr an sie heran.
            die idee der ablenkung ist gar nicht mal verkehrt. vielleicht fragst du sie auch mal, wie es ihr in der therapie so ergeht. möglicherweise liegt auch da was im argen und daher gibt´s keine besserung.
            das geheimnis liegt darin, ihr die freude am essen wiederzugeben und das essen als solches zu sehen, was es in wirklichkeit ist, nämlich ein lebensmittel. daß man da nicht gleich mit currywurst-pommes ins haus fallen kann, versteht sich ja von selbst, aber geht doch mal zusammen salat essen oder kocht gemeinsam etwas fettarmes. sowas macht spaß und das schlechte gewissen wird sich bei ihr vielleicht in grenzen halten. möglicherweise ist das schon mal ein ansatz.
            haben ihre leistungen bezüglich der prüfungen denn nachgelassen? oder machst du dir da vielleicht unnötig sorgen? in vielen fällen sind diese personen die reinen perfektionisten und erzielen daher oft sehr gute leistungen. eine freundin hat gerade mal eben so locker 15 punkte in der mündlichen abgeräumt, trotz starker essstörung, ich selbst habe mein abi mit 1,6 gemacht.

            Kommentar


            • Re: Bulemie


              Liebe Damen, wie ich aus Ihren Beiträgen entnommen habe, sprechen Sie über einen kleinen Teil der Erkrankung. Eine Bulemie ist eine weit aus komplexere Erkrankung. Zu den Fress und Brechanfällen kommen noch zahlreiche andere Probleme:
              Das Selbstwertgefühl ist nicht stabil, sondern unterliegt starken Schwankungen zwischen dem Pol der Grandiosität ("Ich bin die Tollste") und dem der Depressivität ("Ich bin nichts wert, dick, häßlich"). Die Grandiosität zeigt sich in dem Wunsch nach ständiger Bewunderung und dem Gefühl, ohne diese nicht leben zu können. Die Bewunderung glaubt die Betroffene aber nicht für ihre Person zu erhalten, weil sie so ist wie sie ist, sondern für ihre Schönheit, schlanke Figur, Leistungsfähigkeit, Intelligenz oder andere Fähigkeiten. Und nur diese Eigenschaften schätzt sie selbst an sich. Droht nun der Verlust der Bewunderung oder tritt dieser ein z.B. bei Trennung vom Freund oder bei Kritik, dann kann es zum Zusammenbruch des Selbstwertgefühls kommen, begleitet von einer depressiven Reaktion mit Minderwertigkeitsgefühlen. Doch sogar geringere Anlässe können das Selbstwertgefühl von Bulimikerinnen stören. So kann beispielsweise die Ablehnung einer gemeinsamen Unternehmung Anlaß zu tiefer Kränkung sein, oder ein gutes, aber nicht brillantes Ergebnis in der Arbeit zu einem beißenden Gefühl des Versagens führen.Die Frauen leiden unter einer Entfremdung von sich selbst, die sich einerseits in einem mangelnden Selbstwertgefühl ausdrückt, andererseits dazu führt, daß die Frauen nach außen hin eine andere Seite von sich zeigen, als sie innerlich erleben. Bulimikerinnen treten meist selbstbewußt auf, fühlen sich jedoch innerlich klein und unsicher. Sie sind in der Regel attraktiv, legen viel Wert auf ihr Äußeres, haben oft eine gute Figur, aber sie lehnen sich von Grund auf ab, finden sich häßlich, dick, unattraktiv und vor allem nicht liebenswert. Sie sehnen sich nach Liebe und Nähe, rennen aber davon, wenn sie wirklich jemand mag. Sie machen sich immer wieder einsam, obwohl sie gerade unter dem Gefühl, allein zu sein, sehr leiden. Ihr ganzes Fühlen, Denken und Verhalten ist stark von Gegensätzen geprägt und von dem Gefühl, nicht zu wissen, wer sie wirklich sind. Das Beziehungsdilemma

              Mit der Selbstwertstörung hängt eine Beziehungsstörung zusammen, die sich vor allem durch Angst vor wirklicher Nähe und der Unfähigkeit zu echter Bindung auszeichnet. Je intimer die Beziehung wird, um so stärker werden auch die Probleme. Bulimikerinnen haben daher durchaus Freunde und Bekannte, kommen jedoch unter Druck, wenn ihnen ein Mensch sehr nah kommt. Vor allem, wenn es sich um einen Mann handelt. Trotz der großen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ist die Bulimikerin nicht in der Lage, eine erfüllende Liebesbeziehung zu leben. Ihr Partner soll hauptsächlich ein potentieller Bewunderer sein und wird als solcher von ihr geliebt. Sie versucht ihrerseits, für ihn die tollste Frau zu sein, verliert sich jedoch allmählich ganz in der Beziehung zu ihm. Wo sie zu Beginn selbstbewußt erschien, ist sie nun kindlich-abhängig, scheinbar ganz auf ihn angewiesen, weiß nicht mehr, was sie will und paßt sich ihm vollständig an. Subjektiv gibt sie ihre Identität auf und "geht ganz im anderen auf". Alles Fühlen und Denken kreist nur noch um diesen Mann, wie zuvor ums Essen. Solange sie den Partner bewundern kann, geht es ihr gut. Sie fühlt sich durch ihn aufgewertet und erhält in ihm sozusagen ein "Ersatzselbst".

              Die Idealisierung des Partners dauert so lange an, bis er sich entweder als nicht so ideal herausstellt oder er ihr eine wirkliche Beziehung anbietet, die über die Ebene von Bewunderung hinausgeht. In beiden Fällen wird der Partner nun abgewertet, so daß sie nichts Gutes mehr an ihm findet. Durch die innere Verunsicherung kommt es zu einem immensen Druck, der sich im Eß-Brechsymptom oder in Streits entlädt. Abwertung, Fressen, Erbrechen oder Streits sind Manöver, um Distanz zum Partner herzustellen. An diesem Punkt bricht die Beziehung häufig ab, oder es kommt zu einer vorübergehenden Trennung bzw. zum Einfrieren der Gefühle. Denn sobald reale Ansprüche und/oder Begrenzungen in die Beziehung hineinkommen und damit der Druck auf die Bulimikerin, sich erwachsen und situationsangemessen zu verhalten, ist sie überfordert. Frustration erlebt sie ebenso wie Liebe als innere Bedrohung. Erstere als Angst vor dem Verlassenwerden bzw. Zurückgewiesenwerden, zweitere als Angst, verschlungen, "aufgefressen" zu werden, nicht mehr sie selbst sein zu dürfen, etwas geben zu müssen. Ist sie jedoch allein, kann sie zwar sie selbst sein, fühlt sich aber schnell einsam, verlassen und deprimiert. Sie wird daher wieder die Nähe suchen, die aber bald in anklammernder Abhängigkeit vom Partner endet. Was ihr zu einer wirklichen Beziehung fehlt, ist die Eigenständigkeit, durch die sie befähigt wird, einerseits Liebe anzunehmen und zu geben, andererseits Grenzen zum Partner zu ziehen und drittens, den Partner als Menschen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu sehen. Unter diesen Voraussetzungen würde sie in der Beziehung "satt" werden und auf ihr Symptom verzichten können.

              Eine sehr erfolgreich durchgeführte Therapieform ist die Körperabbildtherapie die derzeit meines Wissens in 2 Deutschen Kliniken durch geführt wird.

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