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fit-total kraftlos, happy-total down -- Ernährung?

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  • fit-total kraftlos, happy-total down -- Ernährung?

    Paul, du kennst mein Problem ja. Denke bin nicht auf nem schlechten Weg jetzt, aber es braucht halt Zeit, denke ich ...
    Also, hätte da aber noch einige Fragen...

    -Achte immer darauf zu essen, wenn ich Hunger habe und auch genug, also bis ich satt bin. Ist es möglich, dass es dem Körper nicht reicht? An manchen Tagen, da fühle ich mich total schlapp und müde, beim Aufstehen wird mir schwindlig ect. Habe aber keinen Hunger oder so, also mein Körper sollte dann ja zufrieden sein, nicht?
    Dann wieder, an anderen Tagen, da bin ich mit der gleichen Kalorienmenge und so total fit und happy, dann muss ich mir eher sagen, "hmm, jetzt solltest du doch wieder mal was essen".

    Versuche meinem Körper zu geben, was er will, aber, wie kommt es dann, dass ich mich mal super und mal total kraftlos fühle?

    Trinke genug, achte auf Eiweiss und Vitamine. Esse viel Gemüse, aber auch mageres Fleisch und Fisch, sowie fettarme Milchprodukte. Also, eigentlich denke ich, ernähre ich mich momentan nicht so schlecht.

    Aber eben, dann sind einerseits die körperlichen Schwankungen, und ebenso auch psychische. Es gibt einfach Momente bis Tage, da bin ich ohne Grund total unglücklich, dann wiederum total zufrieden. Das kann von einem Moment auf den anderen kippen, ohne wirklichen Grund. Oft auch nur, wenn ich nichts zu tun habe, habe eh grosse Mühe mit stillsitzen, jetzt in den Ferien, tja, da putze, koche, wasche.... ich, mache eigentlich immer etwas. Das macht mich normalerweise zufrieden, aber nicht immer...

    Jetzt, hängen diese Schwankungen mit der Ernährung zusammen? Klar, Schokolade macht glücklich, die esse ich halt nicht - da macht mich das schlechte Gewissen danach wieder unglücklich, also... naja. Gibt es denn anderes, das einem aufheitert? (Sport, klar, aber sonst in Sachen Ernährung?)

    Sind eher komplizierte Fragen, weiss nicht, ob mir da jemand weiterhelfen kann, vielleicht... Also, schon mal merci!

    Soraya


  • RE: fit-total kraftlos, happy-total down -- Ernähr


    Hallo Soraya,
    auf mich macht es ehr den Eindruck, als hättest Du depressive Verstimmungen.
    Vielleicht macht es Dich traurig, daß Du nicht einfach so essen kannst, wie Du willst? Vielleicht fehlt Dir auch eine Aufgabe, die sinnvoll ist oder die Dir spaß macht?
    Das fiel mir so ein, als ich Deinen Beitrag laß.

    Gruß,

    Sabine

    Kommentar


    • RE: fit-total kraftlos, happy-total down -- Ernähr


      Hallo Soraya,
      auf mich macht es ehr den Eindruck, als hättest Du depressive Verstimmungen.
      Vielleicht macht es Dich traurig, daß Du nicht einfach so essen kannst, wie Du willst? Vielleicht fehlt Dir auch eine Aufgabe, die sinnvoll ist oder die Dir spaß macht?
      Das fiel mir so ein, als ich Deinen Beitrag laß.

      Gruß,

      Sabine

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      • RE: fit-total kraftlos, happy-total down -- Ernähr


        Liebe Soraya,
        Es ist wirklich kein Ernährungsproblem, es ist ein Kopfproblem und es ist ganz wichtig, dass du langsam dahinter kommst, nicht die Ernährung und nicht deinen Körper mit deinen Kopfproblemen zu verwechseln.
        Den Mann, der behauptet hat Schokolade macht glücklich, würde ich am liebsten erschlagen, genau so unsinnig ist das Gerede von den Glückshormonen.
        Es ist ein von den materialistischen Naturwissenschaften völlig deformiertes Menschenbild, das solch irreführende Bezeichnungen hervorbringt.
        Glaub mir doch liebe Soraya, der Mensch und du, ihr seid geistige Wesen, schon der kleine Säugling lächelt zum ersten mal, wenn er das G e s i c h t der Mutter wiedererkennt, nicht wenn er was zu Essen bekommt, so mächtig dieser Trieb auch ist. Ich kenne Patienten, die haben einen Serotonin ("Glückshormon")-produzierenden Tumor, die sind alles andere als glücklich.
        Es ist gut über Ernährung etwas besser Bescheid zu wissen, besonders weil die "Industrienahrung" sich sehr stark von der natürlichen Ernährung entfernt hat und damit auch die natürlicher Nahrungsregulation etwas gestört wird, aber es ist nicht mehr als Ernährung. Selbst Hunger sollte keine schlechte Laune machen, sondern halt nur Hunger und essen macht satt, sicher ein angenehmes Gefühl, aber nicht zufrieden oder gar glücklich!
        Hierfür gibt es nur ein Rezept, man braucht allerdings einige Zeit um darauf zu kommen, manche schaffen es nie:
        du mußt von der Beschäftigung mit deiner eigenen Person wegkommen, etwas machen, für etwas anderes oder einen anderen arbeiten.
        Mit dem Turnen hast du ja schon was tolles, das gefällt mir, erzähl mir doch mal davon.
        Ich weis nicht ob ich dir helfen konnte, es ist eine etwas ungewöhnliche Antwort, aber ehrlich gemeint. Sag mir was du denkst.
        Gruß
        Paul

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        • Momentan ist alles an sich nicht ideal...


          -etwas für andere tun, von sich ablenken
          Weisst du Paul, das mit etwas für andere tun, das ist das, was ich den ganzen Tag mache! Putze, Backe, Koche für meine Mum, und alle anderen. Räume auf, mache Arbeiten für andere - Beschäftigung&Ablenkung., v.a. nachts, am Tag mache ich oft was mit Freunden.
          Wenn ich nichts zu tun habe, fühle ich mich so nutzlos und werde deprimiert oder fange an zu essen, nur aus Langeweile.

          Momentan habe ich Ferien, Problem 1.
          Dazu habe ich gerade eine OP (OSG-Bandplastik) hinter mir und ich kann erst im Januar wieder Sport machen, Problem 2. (mache jetzt schon viel zu viel, sollte eigentlich schonen, hochlagern, rumsitzen...) Aber das macht mich ganz krank.

          Trainiere sonst 3-4mal pro Woche in der Halle, dazu kommen 2-3mal Fitnesscenter und je nach dem joggen zuhause. Also, mache viel Sport, normalerweise.
          Jetzt, durch die OP fehlt mir natürlich die Bewegung und ich werde depressiv. So leid es mir tut, aber wenn ich Schokolade esse, dann bin ich FÜR DEN MOMENT zufrieden, also einfach wenn ich esse. Aber, ich kann ja nicht den ganzen Tag Essen um "happy" zu sein. Deshalb fürchte ich mich so vor dem Nichtstun, dann ist die Gefahr gross, dass ich ne FA habe, und das will ich wiederum ja auch nicht.
          Dazu kommen Schlafstörungen, ohne Sport wird mein Körper zu wenig gefordert, ich kann nicht schlafen, somit bin ich oft die ganze Nacht wach, beschäftige mich mit Lesen, E-mail schreiben, lernen...

          Turnen
          Du hast Recht, turnen macht mich glücklich, aber davon abgesehen, dass ich momentan nicht turnen kann, das Turnen macht mich kaputt.
          Ich liebe mein Turnen über alles, es gibt für mich nichts schöneres, als turnen. Bin aber selbst sehr ehrgeizig und habe einen extrem ehrgeizigen Trainer. Dadurch bin ich erst in die MS gerutscht, vom Trainer ne Diät empfohlen bekommen(1-2kg), war auch selber nicht ganz zufrieden mit der Figur (im Turndress sieht man nunmal jedes Gramm "zuviel"). Somit kam die Ernährungsumstellund und auch eine Gewichtsabnahme. War allerdings so ne blöde Nur-Frucht-Diät, so machte ich meinen ersten Bulimie-erfahrungen. Mein Körper hielt so nach 2 Wochen dieses ewige Bananen-Kivi-Mango-Äpfel - Essen nicht mehr aus...
          Ja, aber trotzdem, ich nahm ab.Aber, je dünner ich wurde desto einfacher wurde es im Turnen. (Vorausgesetzt ass genug, um die Leistung zu erbringen)
          Jetzt habe ich dafür Angst zuzunehmen, nicht wegen der Figur, aber, ich tue's für's Turnen. Weiss nicht, ob du das nachvollziehen kannst, ist eigentlich traurig...


          So die Stimmungsschwankungen, die werden sicher besser, sobald ich wieder trainieren kann, das dauert aber leider noch 2 Wochen.
          Hatte am Anfang echt Erfolg in meinem Kampf gegen MS und Bulimie, aber jetzt gehts bergab, ohne Sport habe ich das Gefühl mir meine "Kalorien nicht zu verdienen", mensch, verbrauche doch nichts, wenn ich mich nicht bewege. So am Abend, wenn ich dann keine Ahnung mehr habe, womit ich mich beschäftigen soll, weil schon alles getan ist, dann beginne ich zu essen, nicht aus Hunger! Ja, von dem danach reden wir jetzt nicht.
          Bin einfach verzweifelt und suche jetzt Wege, wie ich diese Zeit ohne Sport überbrücken soll.

          Ihr habt sicher Recht, mir fehlt eine Aufgabe, aber jetzt in den Ferien gibt es nichts zu Lernen für die Schule, alles schon getan und auch sonst, alles ist blitzblank, aufgeräumt... Ich lese schon oder höre Musik oder so, aber, das sind so Beschäftigungen, die mich körperlich dann überhaupt nicht anstrengen, dann werde ich noch viel nervöser...

          Hey, wollte nicht so verzweifelte Einträge schreiben, ist ja grauenhaft. Bin sonst eigentlich eher optimistisch, nur jetzt gerade verzweifelt. Da will ich echt was unternehmen, aber irgendwie stimmt ausser dem Essen jetzt einfach gar nichts mehr. *seufz*

          Ich danke euch aber schon mal fürs Zuhören, hat mir immerhin gut getan, das mal loszuwerden.

          Soraya

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          • RE: Momentan ist alles an sich nicht ideal...


            hallo liebe Soraya,
            ich glaub ich hab dir etwas unrecht getan, das mit der Bandruptur wußte ich natürlich nicht, da muß man natürlich etwas Frust kriegen und sich auch mal ausweinen. Ich hab glaub ich schon mal erwähnt, dass ich selbst meine Tochter beim Turnen ne Zeit lang betreut (als Vater und Arzt, natürlich nicht als Trainer) habe, sie hat bis auf eine einzige Ausnahme, die nichts zu sagen hatte, nur menschlich schlechte Trainer gehabt, was schließlich zu einem (nicht notwendigen) vorzeitigen Abbruch der Turnerei geführt hat, was auch eine psychische Belastung für sie war, aber schließlich doch die bessere Lösung. Ich fürchte dein Trainer ist auch so ein Holzklotz, sonst würde er dich besser behandeln. Meine Meinung ist, dass Spitztenleistung nie durch "Unterwerfung" möglich ist, das bleibt immer nur Durchschnitt, sondern nur durch Begeisterung, Selbstmotivation und Entfaltung der eigenen einmaligen Persönlichkeit. Dazu gehört auch Freizeit mit geselligen Abenden mit Gleichaltrigen, eventuell auch freie Phantasie-Kür am Boden mit Musik, vielleicht mal zu zweit aus Jux. Medizinische Probleme beim Turnen sind mir absolut bekannt, kannst mich deshalb ruhig auch mal anmailen. Schreib mal wies weitergeht und Kopf hoch.
            Ja natürlich auch einen guten Rutsch.
            Paul

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            • RE: Momentan ist alles an sich nicht ideal...


              Hallo Soraya,

              mir ist aufgefallen, daß wohl Dein größtes Problem zu sein scheint, mit Dir selbst alleine zu sein.
              Ist das so?
              Wenn ja, dann solltest Du vielleicht mal daran gehen und versuchen, es einfach auszuhalten!
              Eben keine Aufgabe suchen - NICHTS machen!
              Wenn Du das gefühl hast, Du bist ohne Aufgabe nichts Wert, dann, denke ich, ist es wichtig, daß Du lernst, Dich 'in Dir drin' wohl mit Dir selbst zu fühlen!
              Habe ich das Problem getroffen?

              Gruß von mir! :-)

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              • Problem getroffen


                Hi Gutemine

                Du hast richtig erkannt, nichts zu tun zu haben ist für mich der Horror. Aber vor allem deshalb, weil ich dann viel eher zu essen anfange und das ist es eigentlich wovor ich Angst habe. Dazu bringe ich den Gedanken von "du musst etwas tun, Energie verbrennen, sonst darfst du nicht Essen" einfach nicht weg. Ich versuche es ja, weiss aber nicht, wie man solche Gedanken verbannen kann.
                Wenn ich weiss, ok, habe mich den ganzen Tag durch immerhin bewegt, jetzt wo ich keinen wirklichen Sport machen kann, dann habe ich nicht so ein schlechtes Gewissen nach dem Essen.

                Dazu wie du schon gemerkt hast, ich suche irgend eine Rechtfertigung für meine Existenz, solange ich etwas tue, also für andere Arbeiten erledige, so fühle ich mich nicht so nutzlos. Hast du dich noch nie gefragt "wofür lebe ich eigentlich auf dieser Welt?", und hast du eine Antwort gefunden? Weisst du, habe viele Freunde und eine tolle Familie und alles, aber, wenn ich nicht da wäre, ja, hab so das Gefühl ersetzbar zu sein. Ist schwierig zu beschreiben, jedenfalls habe ich immer das Gefühl, zu wenig zu leisten, nicht gut genug zu sein und so.
                Traurig ist nur, dass mir z.B. gute Leistungen in der Schule eigentlich doch nichts geben, macht mich nicht glücklicher.

                Zufrieden sein mit seinem Dasein. Denke, das ist es, was ich sein sollte, gerade mit all dem, das mir in die Wiege gelegt wurde. Schäme mich für meine Unzufriedenheit, weiss aber nicht, was ich dagegen tun soll. Du sagst, ich soll das lernen, wie kann man das?

                Liebe Grüsse
                Soraya

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                • RE: Problem getroffen


                  Hallo Soraya,

                  Es mag komisch klingen, was ich jetzt sage, aber ich hatte auch dieses Problem mit dem Selbstwert und ich habe nach Dingen gesucht, die mir an mir gefallen.
                  Als ich einmal in die Badewanne stieg und das Wasser die genialrichtige ... *seufz* ... Temperatur hatte, dachte ich: das kann keiner für mich erledigen - nur ich weiß genau, wie warm mein Badewasser genau sein muß, damit es richtig wundervoll ist!
                  So habe ich angefangen, das, was ich für mich sein kann, so richitg zu schätzen!
                  Ich habe mir zum Beispiel auch vorgestellt, der einzige Mensch auf der Welt zu sein - warum sollte ich dann Kritik an mir üben? Ich bin doch eigentlich eine sehr nette Gesellschaft für mich ... ich 'teile meine Hobbies, ich mag meine Musik, kann über meine Witze lachen, bin mir nicht zu dumm oder zu klug ... ! ;-)
                  Oder ich habe mir vorgestellt, ich wäre mein Kind. Ich sehe mir die Person an, die ich da 'vor' mir habe und kann doch gleich viel besser mit ihren Macken umgehen und sie auch in vielen Eigenschaften so bleiben lassen, wie sie ist, *weil nämlich* niiiemand ist perfekt! :-))
                  Tja, so habe ich das gemacht.
                  Kannst Du da was mit anfangen?

                  Gruß von mir!

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                  • RE: Problem getroffen


                    ... mir ist nochwas eingefallen.
                    Mit scheint, Du ißt, weil Du Dich nicht 'komplett' fühlst und meinst, daß Dir was fehlt. Vielleicht hast Du ja das Gefühl, Dich 'anfüllen' zu müssen, damit Du 'ganz' bist?

                    Gruß von mir!

                    Kommentar



                    • RE: Problem getroffen


                      hallo liebe Soraya,
                      da bist du eigentlich schon sehr weit, wenn du dir so viel Gedanken über den Sinn deines Lebens machst. Eigentlich immer der Anfang einer "Heilung". Du bis etwas ungeduldig, das ist zwar eine große Triebfeder für große Taten, aber die Wirklichkeit, die Realität braucht Zeit braucht Geduld. Mir war auch die Schule "zu lang", dann das Studium "zu lang", ich wollte immer was (nützliches) tun, arbeiten. Die Arbeit kommt früh genug, glaub es mir.
                      Gott sei Dank gibt es (für die Wartezeit) noch eine zweite Welt, die Welt der Gedanken, die Welt der Phantasie, die mußt du dir erschließen und dich an ihr, an deine Phantasie erfreuen. Dazu gehört auch Bücher lesen, Kino etc.. Meine (Turnerin-) Tochter war allerdings schwer zum lesen zu überreden, wie ist das bei dir?
                      Ich hoffe, du bist heute abend feiern.
                      Gruß
                      Paul

                      Kommentar


                      • Geduld ist leider echt nicht so meine Stärke;)


                        Hi Paul

                        Tja, da hast du ins Schwarze getroffen, ich will immer etwas "mit dem Kopf durch die Wand". Ist so ein Gemisch aus grossem Willen aber auch totaler Sturheit, bringt einem zwar weit, aber je nach dem stösst man sich dann auch gewaltig vor den Kopf...

                        Lesen, Kino ect. Ich mag das wirklich gerne, mit TV kann ich nicht mehr wirklich viel anfangen, es ödet mich ziemlich an, wenn dann wirklich einen guten Film im Kino. Das Problem beim Lesen, das kann ich momentan nur nachts, sonst hab ich so ein schlechtes Gewissen, "nichts zu tun". Wenn ich dann "schlafen" durch "lesen" ersetze, dann kann ich das "herumliegen" irgendwie rechtfertigen.

                        Arbeite daran, normalerweise kann ich 3h Sport machen und dann hab ich so etwas wie mein "Pensum erfüllt", dann kann ich in aller Ruhe lesen. Sonst bin ich dazu zu hyperaktiv.

                        Wie ich sehe kennst du das ja, mit dem "etwas nützliches tun". Mache im Sommer meine Matura und werde auch ein Medizinstudium anfangen, freue mich schon total! Neben meiner Vorliebe für Physik war auch der Grund ausschlaggebend, dass mich dieses Studium wenigstens fordert, ich bin mir bewusst, dass es hart wird, aber damit kann ich besser umgehen, als wenn ich "unterfordert" bin.

                        Deine "Turntochter" kann/konnte sich wirklich glücklich schätzen einen Vater zu haben, der sie in der Turnwelt unterstützen und beraten konnte, es ist eine faszinierende, sehr schöne Welt, aber hat auch einige Schattenseiten. Meine Eltern können mit dem Turnen leider nicht viel anfangen, das kam schon immer von mir alleine.
                        Ich bin da etwas anders, als gerade meine Mutter, sie war nie so ehrgeizig, vielleicht auch, weil sie nie dieselben Möglichkeiten hatte, wie ich. Sie kann da mein "Streben nach der Grenze des Machbaren" nicht nachvollziehen, deshalb kann ich mit ihr über viele Probleme von mir nicht reden. Es ist nicht nur im Turnen so, auch in der Schule und eigentlich überall, suche überall Grenzen. Das Beste ist gerade knapp gut genug.
                        So viel Ehrgeiz ist schön, man kommt weit, aber, manchmal schadet man sich selbst damit. Somit kann ich meinen Körper auch total vorausgaben, Tag und Nacht arbeiten, - oder abnehmen bis auf die Knochen. Ich bin nicht stolz darauf, aber, ich muss immer etwas "schaffen", um mit mir zufrieden zu sein.

                        Alles was ich will ist sagen können, "hey, das hast du toll gemacht" Das kann ich kaum, habe ich eines meiner "Ziele" erreicht, dann kann ich mich nicht wirklich darüber freuen, dann kommt gleich das nächste, noch extremere.

                        Ich war früher nie extrem schlank und schaffte es auch nie, bin eigentlich halt nicht der feine, schlanke Typ. Damit wollte ich mich aber nicht abfinden, "das muss doch zu schaffen sein...." Ja, und jetzt habe ich den Salat. Das geht mir in einigen Bereichen so, nur, das ist irgendwie mein Wesen, bin noch nie wirklich an eine Grenze gestossen, mit unglaublicher Sturheit, Willen und Trotz hab ich eigentlich immer alles erreicht, vielleicht muss ich einfach mal so richtig "auf die Schnauze fallen". Weiss nicht?

                        Deine Turntochter, hatte sie nicht auch ein paar solche Züge? Ich sehe das noch bei vielen in diesem Sport, da braucht man einfach viel Willen und man muss halt auch oft mit Schmerz und so umgehen können, ihn aushalten - Durchhaltewillen...

                        Ui, schon wieder Roman, naja, schreiben ist besser, als sich immer mit dem Essen beschäftigen...

                        Gutes Neues Jahr!
                        Soraya

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                        • RE: Problem getroffen


                          Hallo Soraya,
                          eine wirklich wunderbare Selbstbeschreibung, dann brauche ich mir ja keine allzu großen Sorgen wegen des Trainers zu machen, er wird dich nicht klein kriegen.
                          Jungen brauchen länger um sich selbst zu "erkennen".
                          Du solltest aber lernen dich selbst wenigstens etwas zu lieben, keinen Raubbau mit dir und deinem Körper zu treiben, du wirst noch gebraucht, das Leben ist sehr sehr lang, manche Fehler kann man nicht rückgängig machen.
                          Es ist ein Privileg der Jugend die Grenzen zu erproben. Der Körper ist in der Regel so vital, dass er es nicht übel nimmt. Das ändert sich recht bald. Ich selbst habe mit 26 Jahren meine erste Bandscheibenoperation von schlecht angeleitetem Kraftsport bekommen, bis dahin hab ich allerdings alle Wettkämpfe gewonnen und, ehrlich gesagt, ich bereue es auch heute nicht.
                          Eines mußt du wohl dein ganzes Leben lernen, glaub es mir, das ist Geduld. Mit dieser unscheinbaren Tugend erringt man die größten Erfolge im Leben. Natürlich meine ich Geduld ohne seine ehrgeizigen Ziele aufzugeben.
                          Ich dir auf jeden Fall versprechen, es werden ganz sicher Grenzen kommen, nicht nur eine, nein eine ganze Reihe von Grenzen und deine Lebensqualität wird davon abhängen, dass du sie rechtzeitig erkennst und ohne Groll akzeptierst. Der Mensch kann das, er ist ein Problemlöser, der eine mehr, der andere weniger. Manchmal kann man übrigens ein Problem nur dadurch "lösen", dass man ihm aus dem Weg geht, vielleicht erinnerst du dich mal dran, wenns dir mal schlecht geht.
                          Meine Tochter hat das Leistungsturnen (mit Hilfe von Papa) wirklich völlig ohne jeglichen Schaden überstanden und macht jetzt was ganz anderes (mit ihrem Freund zusammen). Ihr Lieblingsessen im Turninternat in Frankfurt (ein Romanthema für sich!) war übrigens Toast Hawaii. Ich muß mir wirklich keinerlei Sorgen um sie machen. Natürlich hat sie einen sehr starken Willen, der ist zu vielem nützlich im Leben, aber sie ist auch sehr freundlich, vielleicht mehr noch als der Papa.
                          Also lass dein Außenband mal in Ruhe ausheilen, (Turnen geht auch ohne). In Frankfurt hatten übrigens alle Mädchen Fußprobleme = falsches Training.
                          Kann man dich denn irgenwo sehen, wenn du turnst?
                          mail mich doch mal an, einen fan kann doch jeder gebrauchen.
                          Gruß und gute Besserung
                          Paul

                          Kommentar


                          • RE: Geduld ist leider echt nicht so meine Stärke;)


                            Hallo Soraya,

                            was Du so schreibst ist sehr interessant für mich. In vielem habe ich mich selbst wiedererkannt.
                            Aber bei einem Absatz, den Du geschrieben hast ("....damit wollte ich mich nicht abfinden. Das muß doch zu schaffen sein......bin noch nie wirklich an eine Grenze gestossen, mit unglaublicher Sturheit, Willen und Trotz hab ich eigentlich immer alles erreicht...") habe ich gedacht: Dein Problem mit dem essen ist doch eine Grenze. Versuch doch auch diese Grenze mit Deiner Sturheit, deinem Trotz und deinem Willen zu überwinden. Wenn Du es geschafft hast, völlig unbeschwert zu Essen, ohne nachzudenken, ob es nun zuviel oder zuwenig war und ob Du dadurch zunehmen könntest, dann hättest Du wirklich eine Grenze, an die Du zur Zeit stößt, überwunden.Ich weiß, wie schwer das ist. Aber wenn Du diese Grenze besiegt hast, kannst Du wirklich sagen, dass Du "fast" alles schaffen kannst.
                            Viel Glück und lieben Gruß, Sila

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