an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverhalten verlernt

[_Jamy_]

ich habe über monate nix gegessen und abgenommen.. ich bin 18 jahre alt und hatte vor meiner Diät 80kg bei einer größe von 1,55m bin jetzt bei 44kg.. und kriege es nicht mehr hin normal zuessen und mein gewicht zuhalten,ich nehme sehr schnell zu,von einem tag auf den andreren meistens 2-3kg obwohl ich kaum was esse und bekomme dann immer depressionen
manchmal kriege ich es hin halbwegs normal zu essen aber dann bekomme ich fressanfälle und esse innerhalb von 20minuten 2tafeln schokolade,2puddings und eine pizza
ich habe sogar angst wasser zutrinken weil ich angst habe dann nochmehr zuzunehmen..ich bitte um rat..

[Dr. Sabine Ellinger]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Bei einer nicht bedarfsgerechten Energiezufuhr senkt der Organismus seinen Grundumsatz (Überlebensstrategie!). Dann kann es passieren, dass die Energieaufnahme nach einer Diät – auch wenn Sie niedriger ist als vor der Diät – höher ist als der Gesamtenergieverbrauch. Folge: Man nimmt zu (Jojo-Effekt). Das Problem lässt sich vermeiden, indem man die Energiezufuhr langsam, und nicht schlagartig steigert.
Wenn Sie über Monate nichts gegessen haben, ist es auch denkbar, dass sich durch einen länger andauernden Jodmangel eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt hat. Da die Schilddrüsenhormone den Grundumsatz regulieren, nimmt der Grundumsatz bei einer Schilddrüsenunterfunktion ab.
Die überschüssigen Kalorien werden in vom Körper gespeichert. Eine Gewichtszunahme von 2-3 kg pro Tag ist jedoch nicht allein durch Jojo-Effekt und eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion erklären. Auch wenn der Körper seine Energiespeicher bei einer positiven Energiebilanz füllen wird (Glykogen, Fettgewebe), ist eine Gewichtszunahme allein dadurch nicht plausibel. Die Glykogenreserven sind begrenzt und 1 kg Fettgewebe enthält immerhin 7000 kcal - Sie werden ja nicht 14.000 – 21.000 kcal pro Tag zu sich nehmen. Evtl. liegen auch Störungen im Flüssigkeitshaushalt vor – bedingt durch Eiweißmangel, nicht durch Konsum von Wasser.
Ihren Angaben zufolge scheinen Sie an einer Essstörung zu leiden (Bulimie) – die häufig schwer in Griff zu bekommen sind. Da evtl. weitere gesundheitliche Probleme vorliegen (Schilddrüsenunterfunktion?, Störungen Flüssigkeitshaushalt? weitere Nährstoffmängel?), sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Falls Sie die Essstörung nicht alleine in den Griff bekommen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Infos hierzu finden Sie unter http://www.bzga-essstoerungen.de/

[_Jamy_]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverhalten verlernt


Ich hatte vor 2jahren magersucht,ich denke meine angst vor gewichtszunahme is noch aus der zeit..ich sitze immer zuhause und weine wegn essen usw ich habe angst zu essen wegen der gewichtszunahme,obwohl ich eigentlich gerne esse..
ich war schoneinmal stationär in behandlung in einer psychiatrie,was mir aber eigentlich rein garnichts gebracht hat,deswegen halte ich so etwas für unnötig ..ich finde nicht dass mir so etwas hilft..nur ich verzweifel an meinem leben zur zeit..ich ritze,habe depressionen und grenze mich von anderen ab..regel meinen tagesablauf peinlich genau nach der uhrzeit..ich gehe so kaputt..

ich habe heute innerhalb von 20minuten nen teller nudeln mit 100g käse,2tafeln schokolade,einen pudding,eine milchschnitte gegessen und habe nun angst den rest des tages etwas zutrinken oder zu essen weil ich dann ja nochmehr zunehme.. ich weiss einfach nicht mehr was ich machen soll..

[Dr. Sabine Ellinger]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Die Behandlung von Essstörungen ist leider schwierig und langwierig. Auch wenn eine stationäre in der Behandlung in der Vergangenheit bei Ihnen erfolglos war, sollten Sie deshalb nicht grundsätzlich gegen eine weitere Behandlung sperren. Lassen Sie sich helfen! Alleine werden Sie es nicht schaffen – im Gegenteil - die Probleme werden nur schlimmer werden. Es gibt auch gute ambulante Programme – vielleicht ist eine stationäre Behandlung auch gar nicht notwendig. Hilfe bzw. Infos unter folgenden Links:
http://www.anad-pathways.de
http://www.bundesfachverbandessstoer...e/2/index.html

Wichtig ist in Ihrem Falle eine ganzheitliche Behandlung, da Sie nicht nur unter einer Essstörung leiden, sondern auch Depressionen. Eine Essstörung ist pschogen bedingt und möglicherweise besteht auch eine Verbindung zu den Depressionen. Auch das Ritzen ist eine Manifestation von psychischen Problemen. Daher ist eine umfassende psychiatrische Behandlung ratsam.

[_Jamy_]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


danke für die seitenadressen ich werde mir das ma ansehen..
und noch ne frage..
ich esse zur zeit am tag ne scheibe volkornbrot mit quark und marmelade und mittags ein paar nudeln mit tomaten und käse und versuche 1L bis 1,5L wasser zutrinken weil ich nich viel trinken kann..is das ein guter anfang?

[_Jamy_]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


und.. kommt es auch auf die tageszeiten an an denen ich was esse?also muss ich genaue uhrzeiten haben zu denen ich esse oder kommt es lediglich auf die kalorienzahl am tag an?

[Anonymer User]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Hallo Jamy,

das ist auf alle Fälle ein guter Anfang. Wichtig ist viel zu trinken. Vielleicht kannst Du noch Obst einbauen..z.B. Bananen, denn die enthalten Kalium was sehr wichtig ist. Genauso kannst Du auch Tomaten essen.

Ich fühle mit Dir und weiß wie das ist.

liebe Grüße
chicky

[Anonymer User]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Es ist schon besser, wenn man sich an bestimmte Uhrzeiten gewöhnt. Besonders wichtig finde ich das Frühstück. Dann kannst Du ein Vollkornbrot mit Quark und Marmelade Essen und am Besten noch eine Tomate danach. Wenn Du den ganzen Tag nichts und dann am Abend sehr viel isst, dann ist das nicht gesund. Der Körper hat dann auch keine Zeit mehr, das essen zu verarbeiten.

[jinxed]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


_Jamy_ schrieb:
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> und.. kommt es auch auf die tageszeiten an an
> denen ich was esse?also muss ich genaue uhrzeiten
> haben zu denen ich esse oder kommt es lediglich
> auf die kalorienzahl am tag an?

Entgegen aller anderslautender Gerüchte kommt es nur auf die (tägliche) Gesamt-Energieaufnahme an - die Uhrzeit ist völlig egal.
Die Empfehlung, spät abends nicht mehr viel zu essen hat nur in einer Hinsicht Berechtigung: es kann passieren, dass man unruhig bis schlecht schläft, wenn man kurz vor dem Zubettgehen noch viel isst.

MfG
jinxed

[Anonymer User]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Das ist richtig, doch für eine Essgestörte ist das nicht gut..das hält eine Betroffene psychischnicht aus.

[Dr. Sabine Ellinger]

Re: an Dr. Sabine Ellinger :normales Essverha


Klar ist das ein guter Anfang. Wasser dürfen Sie aber ruhig trinken! In Hinblick auf die gestörte Wahrnehmung für Hunger und Sättigung ist es sinnvoll, sich ein regelmäßiges Mahlzeitenmuster anzugewöhnen.