Zu der Frage, ob Süßstoffe bei Patienten mit Histaminintoleranz (HIT ) Symptome verstärken bzw. auslösen oder als Histaminliberaturen wirken, liegen keine wissenschaftlichen Studien vor. In aktuellen Übersichtsartikeln zur Histamintoleranz sind hierzu auch keine Angaben zu finden.
Phenylalanin (Phe) (Bestandteil des Süßstoffes Aspartam) wird allerdings über dasselbe Enzym (Diaminooxidase; DAO) abgebaut wie Histamin. Aufgrund der höheren Affinität von Phe zu DAO im Vergleich zu Histamin könnte der Histaminabbau durch hohe Mengen an Phe verzögert werden und bei Patienten mit HIT zu einer Histaminüberbelastung führen. Ob diese Effekte durch Verzehr von Aspartam-gesüßten Lebensmitteln auftreten, ist allerdings fraglich. Eine Studie von Stegink (1987) zeigte bei gesunden Probanden einen Anstieg des Plasma Phe-Spiegels von durchschnittlich 5.09 mumol/dl auf 6.73 +/- 0.75 mumol/dl bei Aufnahme von 10 mg Aspartam (in Form von gesüßten Getränken) / kg Körpergewicht, aber nicht bei Aufnahme von 4 mg / kg Körpergewicht. Ob dieser Anstieg des Phe-Spiegels mit einer Hemmung von DAO einherging, wurde nicht untersucht. Daher kann die Wirkung von Aspartam-haltigen Lebensmitteln bei Patienten mit HIT nicht eingeschätzt werden.
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