Marcumar nach Schlaganfall? Gegenanzeige?

[tochter1]

Hallo Frau Dr. Schaaf,
mein Vater hatte jetzt zwei leichte und zuletzt einen schwereren Schlaganfall inerhalb eines Jahres. Nach ASS hat er Aggrenox bekommen und nach dem 3. Schlaganfall soll er jetzt auf Marcumar eingestellt werden. Gerade habe ich hier bei onmeda gelesen, dass Schlaganfall als Gegenanzeige für Marcumargabe gilt (s. http://medikamente.onmeda.de/Medikam...kament-10.html)!?!?
Nun bin ich total verunsichert und besorgt. Können Sie mir dazu etwas sagen oder Hinweise auf zuverlässige Informationsquellen geben? Vielen Dank!

[Dr. Schaaf]

Re: Marcumar nach Schlaganfall? Gegenanzeige?


Welche Ursache haben die Schlaganfälle?
Sind es Durchblutungsstörungen, die von der Halsschlagader ausgehen?
Oder etwas anderes?

Dr. Schaaf

[tochter1]

Re: Marcumar nach Schlaganfall? Gegenanzeige?


Wenn ich das genau wüsste bzw. mal eine klare Antwort von den Ärzten dazu bekommen hätte... Zwischendurch hieß es mal, dass Plaques in der Halsschlagader dafür verantwortlich sein könnten, dass die 3 Schlaganfälle bei meinem Vater ("erst" 65 Jahre alt) jeweils links im Hirn aufgetreten sind. Dann stand plötzlich die Aussage im Mittelpunkt, dass auch in anderen Hirnbereichen (ehemalige?) Durchblutungsstörungen zu sehen sind, so dass man nicht genau sagen könne, was die Ursache für die (embolisch bedingten?) Schlaganfälle ist, und es wurde beschlossen, Marcumar zu geben.

[Dr. Schaaf]

Re: Marcumar nach Schlaganfall? Gegenanzeige?


Wenn als Ursache der DBST Veränderungen der Halsschlagadern angenommen werden, ist Marcumar eine gute Möglichkeit, das Risiko von Embolien zu reduzieren.

Ich würde mir an Ihrer Stelle zusammen mit dem Vater einen Besprechungstermin geben lassen und konkret nachfragen
- Welche Hirnarreale sind betroffen?
- In wieweit haben sie sich erholt?
- Wo sehen Sie die Ursache?
- Welche Untersuchungen sind gemacht?
- Wir möchten Sie bitten, dass alls Ergebnisse / Befunde zum Hausarzt geschickt werden.
Dort können Sie die Befunde einsehen und sie ggf für sich kopieren.

Dr. Schaaf