ich bin 30 Jahre alt und habe im Februar mein erstes Kind bekommen. Ich bin normalgewichtig (60 kg bei 1.63 m) und leider nicht allzu sportlich, gehe aber jeden Tag mindestens 1 Stunde spazieren und mache regelmäßig zuhause Gymnastik. Außerdem schleppe ich ein 7kg-Baby durch die Gegend, fühle mich also eigentlich ziemlich fit. ;-) Die Kilos aus der Schwangerschaft habe ich umgehend wieder abgenommen.
In der Schwangerschaft habe ich bereits in der 16. Woche wegen geringer Mengen Zucker im Urin den kleinen Zuckertest beim Frauenarzt gemacht, das Ergebnis lag nach einer Stunde bei 135. Ich sollte allerdings nicht nüchtern kommen und habe davor noch eine größere Portion Haferflocken mit Milch gegessen. Danach habe ich den oGTT beim Diabetologen gemacht, hier war ich nüchtern bei 92, nach 1 Stunde bei 117 und nach 2 Stunden bei 102. Die 92 sind genau der Grenzwert, also habe ich die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bekommen. Ich wurde ernährungstechnisch beraten und musste täglich 4x messen, meine Ernährung habe ich etwas umgestellt (habe davor schon recht gesund gegessen, danach aber fast nur noch Vollkornprodukte und nichts Süßes). Meine Werte waren dann immer top, nüchtern zwischen 75 und 85, 1 Stunde nach dem Essen normalerweise bei höchstens 125. In Absprache mit der Diabetologin habe ich in den letzten SS-Wochen dann wieder weniger streng gegessen, die Werte waren trotzdem sehr gut. Das Ende vom Lied war eine Gewichtszunahme von nur 5 kg nach der Diagnose und ein ziemlich leichtes aber gesundes Kind (48 cm, 2900 g, termingerecht geboren). Ich war mir also unsicher, ob die Diagnose wirklich so gestimmt hat.
Nach der Entbindung und 2 Monate danach habe ich meinen BZ je ca. eine Woche lang kontrolliert, keine Auffälligkeiten. Seit einigen Tagen fühle ich mich aber komisch - ich habe starken Haarausfall, mir ist öfter übel und schwindlig und ich bin manchmal zittrig. Eigentlich würde ich es ja auf die Hormonumstellung schieben, aber mir ist aufgefallen, dass ich mich oft so fühle, wenn ich eine Weile nichts gegessen habe. Ich stille voll und bekomme daher auch schnell Hunger, die letzten Wochen habe ich ungesünder gegessen, öfters mal Eis und seit der Entbindung auch wieder Weizenprodukte (Brezeln, Laugencroissant, Cracker etc). Ich habe dann vorgestern angefangen wieder den BZ zu messen - nüchtern bin ich bei höchstens 85, aber wenn ich bspw. etwas Süßes esse, geht der BZ ganz schnell hoch. Heute mittag habe ich einen Erdnussriegel gegessen (mit 8.5 g Zucker) und danach eine Portion Kartoffelspalten, ca. eine halbe Stunde später war mein BZ bei 160. Nach noch einer halben Stunde bei 150. Vor dem essen habe ich mich mit einem BZ von 90 aber fast schon unterzuckert gefühlt, danach dann um einiges besser.
Kann sowas durch die Still-Hormone kommen bzw. daher, dass ich in letzter Zeit mehr Zucker konsumiert habe (auch viel Obst)? Oder kann die Schilddrüse nach der Entbindung etwas verrückt spielen und auf den BZ einwirken? Mein Baby ist recht pflegeleicht, aber man hat als Neu-Mama natürlich Schlafmangel und einiges an Stress. Auch das Stillen (mein Sohn trinkt viel und hat in den 4,5 Monaten 4 kg zugelegt) zehrt an mir. Ich scheue noch davor zurück, zum Arzt zu gehen. Meinem Hausarzt vertraue ich nicht soo sehr und vor einer erneuten schnellen Diagnose bei der Diabetologin habe ich auch Angst, vor allem weil ich dort in der Schwangerschaft ziemlich verrückt gemacht wurde, was die Risiken für das Baby und mich, das Geburtsgewicht und eine medikamentöse Geburtseinleitung anging.
Kann ich meinem Baby über die Milch mit den derzeit höheren Werten schaden? Oder mir? Ich würde mich über Ratschläge freuen. Gern auch Tipps was ich essen soll, ich bin mir unsicher, ob die Schwangerschaftsmaßgaben noch gelten (ich durfte bspw. viele Nüsse essen, Vollfett-Milchprodukte, in Maßen auch Wurst, morgens/mittags Obst habe ich auch gut vertragen).
Vielen Dank, sorry für den langen Text und viele Grüße
Anna
Kommentar