als Mathe-Student erzählte man sich den Witz: Ein Mathematiker wurde verrückt – seine Frau war unberechenbar. ;-)
Nach 50 Jahren kann ich ergänzen: Ein unberechenbarer Blutzucker ist auch zum Verrücktwerden.
Meine Geschichte:
Seit 10 Jahren langsam steigende Hba1c –Werte:
6,1 .. 6,5 .. 7,0 und der Nüchtern-BZ entsprechend: 122 .. 120 .. 180.
Meine (diabetisch geschulte) Hausärztin begann im Dez /2014 mit einer Tabletten-Therapie (Januvia). Mitte Januar 2015 bekam ich (durch einen Nierenstein) eine schwere Nierenentzündung. Direkt danach hatte ich BZ-Werte >300 und >400.
Meine Hausärztin war in Urlaub, also begab ich mich in eine diabetische Schwerpunkt- Praxis. Ich erhielt Metformin, Insulin und eine Diabetes 2 – Schulung.
Die BZ-Werte machten was sie wollten. Rat der Diätassistentin: ich solle mehr KH zu mir nehmen. Ich erhöhte von 100gKH/ pro Tag auf 150g/Tag. Weiterhin schlechte BZ-Werte. Ich fragte an, ob nicht eine ICT-Behandlung erfolgversprechender wäre ( mit Bolus.etc..) –nein gäbe es nur bei Typ1. Bei meiner Erst-Untersuchung wäre ganz klar Typ2 diagnostiziert worden.
Nach langem Quengeln wurde schließlich doch ein Test auf Antikörper gemacht: positiv. Ich erhielt meine ICT-Therapie und eine Diabetes 1-Schulung.
Die BZ-Werte wurden zwar besser, aber immer noch unberechenbar. Der HbA1c stieg von 8,0 auf 8,8. Ein Termin beim Dr. war für mich wenig befriedigend. Doppel-Diabetes wäre Unsinn (also kein Metformin mehr) – ich hätte schon vorher einen Typ1 gehabt. Weitere Untersuchungen wären nicht nötig, alle Typ1 – Diabetesformen würden gleich behandelt.
Der Begriff LADA ist nicht gefallen.
Meine Fragen:
- Ich frühstücke immer gleich: 30gr. KH (am Tag 80-100g KH)
Vor dem Mittagessen liegen die Werte manchmal bei 50, manchmal über 200.
(Gelegentlich muss ich schon vorher KH essen, um nicht zu unterzuckern). Körperliche Anstrengungen beeinflussen den Wert kaum.
Morgens ist der Nüchtern-BZ oft über 200 manchmal auch bei 80. (Nachts immer relativ hoch).
Gibt es eine Erklärung für diese Werte? Sind solche Ausreißer normal? (wie der Dr. meinte) - Wenn sich der BZ normal verhält (also zum Mittagessen wieder runterkommt), ist der Verlauf aus meiner Sicht sehr hoch – bei 30g KH Vollkorn und Quark): 120 -.. 220 – 176 .. 160 .. 140. Irgendwo hatte ich mal gelesen, eine Schädigung des Blutes tritt erst ein, wenn der Wert mehr als 4 h zu hoch ist.
Verlängern dann die „gesunden“ KH nicht die Zeit der hohen Werte?
Oder ist doch nur die absolute Höhe relevant? - Wie kann man feststellen, ob ich nicht doch (gleichzeitig ) einen Typ2 habe?
Würde dieser Typ 2 nicht auch eine Behandlung erfordern. Könnten sich Ausreißer aus dem Zusammenwirken von Typ1 und Typ2 ergeben.
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