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Gesund niedriger HBA1c nur mit Hypos?

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  • Gesund niedriger HBA1c nur mit Hypos?

    Moinmoin,

    für Insuliner mit der standardmäßig geschulten Methode Messen+Spritzen+Essen aus meiner Erfahrung JA. Mit einem Zielbereich von 80-120mg/dl produziere ich mir auf diese Weise mit Annäherung an HBA1c 6,5 pro Woche wenigstens 3mal ein Tal mit um 40 auf meinem Messer.

    Anders mit der BZ-Steuerung nach dem Verlauf nach dem essen, die ich seit vielen Jahren praktiziere. Also so spritzen und essen und ggf. bewegen, dass der BZ in der Spitze nach dem Essen im Rahmen von 140mg/dl bleibt und die Boluswirkung bei um 80mg/dl ausläuft. Ergebnis HBA1c um 5,5 und ein Tal um 40mg/dl vielleicht 1mal im Monat. Wollte ich gerne mit nem CGM für'n Quartal belegen, wenn jemand Wert drauf legte.

    Funktioniert unter 2 Voraussetzungen:
    1. Ich kenne die Wirkkurve meines Insulins, hab sie also zu allen Tageszeiten und unter vielen verschiedenen Bedingungen mehrfach ausgetestet.
    2. Ich begrenze meine Essensportionen KH-mäßig so, dass sie unter meinen Zieldeckel von 140 passen, ohne dass ich nachessen muss.

    Bedeutet, dass ich nur selten größere KH-Portionen über 1-2 BE genieße, wie etwa das Stück Apfelkuchen, von dem ich schon öfter berichtet habe. Damit hatte ich einen 1-Stunden-Spitzen-Wert von um die 250mg/dl und 4-5 Stunden nach dem Spritzen den Wirkauslauf bei um die 80 wie vor dem Essen.
    Der Bolus für den Kuchen hatte also voll gepasst - nur nicht unter meinen 140ger Deckel. Etwa 1/3 vom Kuchen hätte zusammen mit dem passenden Bolus unter den Deckel gepasst. Aber was ist schon 1/3 von nem leckeren großen Stück Apfelkuchen?
    Unter den Deckel hätte das Stück auch gepasst, wenn ich nach dem Spritzen für das ganze erst 1/3 und nach ner guten Stunde noch 1/3 und wieder nach ner guten Stunde noch 1/3 nachgegessen hätte.

    Mein persönliche Konsequenz aus solchen Erlebnissen: Alltägliches Essen nach LCHF (LowCarbHighFat) mit kleinen Insulin-Gaben und dem BZ mit Verlauf und Schwankungen im völlig gesunden Bereich. Das ist absolut keine Hexerei, wie jeder Insuliner selbst leicht überprüfen kann, der sich futtermäßig entsprechend einrichten mag.

    Mit passendem Verhalten also gesund niedriger HBA1c und BZ-Verlauf im gesunden flachen & niedrigen Rahmen praktisch ohne Hypos jederzeit nachweisbar völlig normal möglich

    Bisdann, Jürgen


  • Re: Gesund niedriger HBA1c nur mit Hypos?

    Nachtrag

    VORSICHT: Wer sich nach der ärztlichen Einstellung richtet, kann sich im Zweifelsfall immer auf den Einsteller als Ursache von ner Hypo berufen.
    Wer sich selbst an seine Einstellung macht, kann sich bei jeder Hypo nur an die eigene Nase fassen! Und noch einmal
    VORSICHT: Wer seinen BZ einfach so mit mehr als 2 BE(=etwa 1 Scheibe Brot) pro Portion in der Spitze danach unter 140mg/dl spritzen will, hat gute Aussichten auf einen mehr oder weniger ernsten Hypo-Ausflug!
    KLEINER BLUTZUCKER GEHT AM BESTEN, wenn er zwischen vor dem Essen und der Spitze nach dem essen wenig schwankt, also MIT KLEINEN KH-PORTIONEN!

    Und wie finde ich raus, wie viel Insulin ich für welches Essen brauche? Und wie teste ich den Wirkverlauf meines Insulins bei mir aus?
    Mit etwas Fleißarbeit: Ich nehme eine kleine Standard-Portion von etwas, das ich häufig zum Frühstück esse, z.B. eine Scheibe von meinem Lieblingsbrot mit dem Belag, mit dem ich das meistens esse. Dazu spritze ich die Menge Insulin, die der Arzt mir empfohlen hat/die ich normal dafür nehme.
    Dann messe+spritze+esse ich + und dann messe ich in Halbstundenschritten weiter, wie mein BZ weiter verläuft. Wie er also zuerst ansteigt, seine Spitze erreicht und dann nach und nach wieder absinkt. Das zeigt mir recht genau, wie intensiv und über welche Zeit mein Insulin in dieser Menge wirkt, und wie gut die Insulinmenge zur Futtermenge gepasst hat.

    Wenn der BZ nicht mehr sinkt oder gar wieder ansteigt, ist die Wirkung von dem Insulin zuende, das ich für diese Scheibe Brot gespritzt habe.
    Wenn da dann etwa die selbe BZ-Höhe erreicht ist, wie vor dem Essen, hat die Insulin-Menge gepasst. Wenn der BZ niedriger ist, als vor dem Essen, war es zu viel Insulin für die Scheibe Brot. Wenn der BZ höher ausläuft, als vor dem Essen, war es zu wenig Insulin.

    Diesen Test wiederhole ich an mehreren Tagen etwa zur selben Tageszeit mehrfach, also z.B. zunächst immer zum Frühstück, bis der BZ zuverlässig immer etwa in der selben Höhe (wenigstens plusminus 10mg/dl) wie vor dem essen ausläuft. Dabei brauche ich dann natürlich längst nicht mehr in Halbstundenschritten zu messen, sondern dann reicht längst, wenn ich dann messe, wenn die Wirkung nach den ersten Beobachtungen ungefähr ausgelaufen war.

    Und wenn ich so die passende Insulin-Menge für die Scheibe Brot zum Frühstück ermittelt habe, teste ich die in gleicher Weise zum Mittag- und zum Abendessen. Zuerst einmal mit der gleichen Menge vom gleichen Brot, denn praktisch allein damit kann ich ja entdecken, ob und wenn ja wie sich mein Insulin-Bedarf im Tagesverlauf ändert.

    Klar hab ich das dann auch auf BE umgerechnet, die Scheibe Brot zu 2 BE, aber damit im Alltag beim Übertragen auf anderes Futter immer Schätz-Probleme. Deswegen hab ich zum alltäglichen Einrichten gleich meine alltäglichen 10-20 Portionen (die sich gewohnheitsmäßig recht regelmäßig wiederholen) so ausgetestet, wie hier oben als Beispiel skizziert. Und mit dem konkreten Austesten von diesen Gewohnheitsportionen hab ich mir praktisch dabei zuschauen können, wie sich meine Schätztreffer auch bei nicht so gewohnten Mahlzeiten immer mehr verbessert haben.

    Übrigens scheint sich auch in Medizin-Kreisen immer weiter rum zu sprechen, dass zum größtmöglichen Unsinn gehört hat, Diabetikern KH-betonte Ernährung als besonders gesund einzureden http://www.touchendocrinology.com/ar...and-management

    Bisdann, Jürgen

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