es gibt wahrscheinlich keinen wesentlichen Stoffwechsel-Prozess in unserem Organismus, an dem die Leber nicht direkt oder indirekt beteiligt wäre. Also hat es natürlich Auswirkungen auf den gesamten Organismus, wenn ihre Funktion mit (immer mehr) eingelagertem Fett behindert wird. Folglich gibt es keine Krankheit oder Störung, die sich nicht irgendwie auf die fette Leber zurück führen ließe, und das ist der offenbar gegenwärtig zunehmende Hype so nach dem Motto: gib dem Dok eine fette Leber, und du wirst dich wundern, welche Krankheiten und Störungen alle nur davon kommen können
So hab ich selbst noch bis vor 4 Wochen frei nach dem Jungen mit dem Hammer, bei dem alles zum Nagel wird, eifrig abgelästert - und trotzdem alles an Veröffentlichungen verfolgt, was ich dazu im Zusammenhang mit Typ2 finden konnte. Und dann hab ich vor nun knapp 2 Wochen meine Probe auf's Exempel gestartet und seitdem nur noch etwa 20% meiner bis dahin üblichen Tagesrationen gegessen. Also keine Formula- oder sonstige Marken-Diät, sondern schlicht sehr wenig Low Carb mit weiterhin besonderem Wert auf dem Blutzucker in der Spitze ne Stunde nach dem Essen unter 140mg/dl. Bei den kleinen Portionen sogar meistens unter 120 und häufig auch unter 100. Die Idee dahinter, übernommen aus den Erfahrungen mit den bariatrischen Operationen von Magenband bis Bypass: Die positiven Veränderungen des BZ-Verlaufs werden schon wenige Tage nach der OP beobachtet und damit laaange vor jeder nennenswerten Gewichtsabnahme. Die Erklärung dafür, die zunehmend an Land zu gewinnen und untermauert zu werden scheint: Leber und Pankreas und Hypothalamus gehören zu den ersten Organen, die bei sehr viel weniger Nahrungsaufnahme im Rahmen weniger Tage erheblich an Fett verlieren - und damit an gesunder BZ-Regelfunktion wiedererlangen. Das betrifft vor allem die diabetisch viel zu hohe Glukose-Ausgabe der Leber, die damit auf das gesund bedarfsgesteuerte Maß zurück geht.
Auch nach über 20 Jahren Typ2 und nach über 10 Jahren davon als Insuliner? - Die erste Woche meines Experimentes hätte ich das Ganze eher als Wunschdenken abgehakt. Ok, ich hatte mal das Gefühl, als wenn ich einen um die Hälfte verringerten BE-Faktor für meine kleinen KH-Portionen brauchte, hielt aber genauerem Hinsehen nicht stand
Aber dann konnte ich zum Ende der 1.Woche und in die 2. rein sehr zügig meine Lantus-Menge reduzieren, und zwar zusammen mit dem Wegfall des bis dahin notwendigen Morgengupfs um satte 75%! Und statt normal mit 80-100 wache ich seitdem mit 70-80mg/dl auf, und die bleiben auch im Gegensatz zu den Nüchternwerten früher ohne Anstieg in den Vormittag rein dann wirklich so stehen
In der Tat scheint meine Leber mit weniger Fetteinlagerungen noch immer erstaunlich normal zu funktionieren, und jetzt bin ich natürlich gespannt, ob und was sich da vielleicht in den nächsten Tagen sonst noch so tut?
Bisdann, Jürgen
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