Ich starte meinen Beitrag mal an der Stelle der für meinen Diabetes wichtig erscheint, er beschreibt aber auch den gesundheitspolitschen Skandal dahinter:
Ein gerade mal 5 mm kleiner Nierenstein blockierte erstmalig Ende Juli 2012 die Urinausscheidung und staute die Niere. Das erste Mal passiert es zu einer Zeit wo die hausärztliche Diagnostik möglich und im Krankenhaus geeignete Maßnahmen getroffen werden könnten. Es ist jedoch Urlaubszeit und dem Krankenhaus sind politische Sparzwänge auferlegt worden, die die Personaldecke ausdünnen .
Die Bausubstanz ist bereits seit dem Mauerfall marode und der Krankenhausvorplatz ist wg. herabfallender Betonstücke bereits seit mind. 2010 durch Fangnetze abgesichert. Als Insider ist mir aber bekannt das das Problem weit länger besteht. Als Patient erfahre ich jetzt zum ersten Mal was es bedeutet, wenn im Gesundheitswesen gespart werden muß. Obwohl die Rettungsstelle keine Notfallpatienten (Infarkt,etc) mit lebensbedrohlicher Situation hat, entsteht oberflächlich der Eindruck, die Rettungsstelle stecke bis über beide Ohren in Arbeit. Das einzige was diesen Eindruck stört ist die Tatsache, daß drei Rettungswagen des Krankenhauses stundenlang in der Noteinfahrt stehen und die Blaulichter aufgeladen werden. Dazu hätte man wohl keine Zeit wenn es Notfallpatienten gäbe. Also werde ich aufs Warten vertröstet und zwar so lange bis die Spät-von der Nachtschicht abgelöst wird..Dann geht es plötzlich rasend schnell und ich werde als Notfallpatient unter Vollnarkose gesetzt
Mir wird ein Harnblasenkatheder eingesetzt. Danach werde ich 2 oder 3 Tage später "blutig" entlassen. Soll heißen, nach dieser Zeit entläßt man mich trotz Blut im Urin und noch vorhandenen Wundschmerzen. Der Heilprozeß soll zuhause erfolgen. Nach 4-6Wochen soll der Katheder entfernt werden. Stattdessen gibt es wenige Tage vor dem OP-Termin erst mal Komplikationen wg. einer Blasenerkrankung. Die Entfernung meines "Schlauchs" soll diesmal durch Rückenmarksbetäubung (spinal) erfolgen, weil dieses Verfahren patientenschonender wäre. Tatsächlich bekomme ich es jedoch mit einem neu zusammengestellten Operationsteam zu tun, das überhaupt nicht hamoniert. Das Ergniss ist, das die Spinalanästhesie scheitert, nachdem man mir im OP ca. 10min im Rückenmark rumstocherte, zuvor hatte man mich zunächst "beruhigt" in den OP gerollt an die Rettungssysteme angestöpselt um mich keine 5 min. später wieder raus zu rollen,weil ein Notfall dazwischen kam. Entsprechend chaotisch machte diese Mannschaft weiter, zunächst dadurch das sie mich zunächst in den Aufwachraum schoben, in dem ich mit dem Gepiepse und Geblinkte der Notfallgeräte voller Angst völlig aus der Fassung geriet. Der Blutdruck landete in "astronomischen Höhen". Also wurde ich derart betäubt, das ich noch bei der Entlassung 2.Tage später ziemlich groggy war. Was ich beim Aufwachen auf Station erfuhr war, das man meinen Stein trotz Ultraschall nicht gefunden habe worauf man mir erneut ein Katheder gesetzt habe. Die Entlassung diesmal gestaltete sich frostig und war eher ein echter Rausschmiss. Keine erneuter Termin zwecks Kathederentfernung. Ich wäre jedoch sowieso kein weiteres Mal freiwillig und bei Bewußtsein in dieses Krankenhaus gegangen. Zwischendurch las ich in den Medien etwas von Frühchen die dort mit Keimen"verseucht" worden waren, weil die Hygiene wohl nicht besonders sei. Eine Beschreibung die sich vollständig mit eigenen Erfahrungen deckte. Beim ersten Aufenthalt schwamm Urin auf dem Fußboden in der Toilette des Krankenzimmers der nicht entfernt wurde, sondern bis zur nächsten Reinigung durch Fremdfirma festtrocknete. Desweiteren hatte man mich in einem zu kurzen Krankenbett nach der OP weiter behandelt. Das Bett wurde zwar ausgewechselt, das alte Bett mit den schmutzigen Lacken verblieb bis zur Entlassung im Krankezimmer.
So war ich auch nicht verwundert etwas über einen Mißbrauchsfall in dieser Klinik zu lesen, wenngleich sich dieser später als "Teenagerphantasie" erwies. Zutrauen würde ich dem "Tollhaus" inzw. alles. So wollte ich keinesweg wieder in einem Krankenhaus mit dem Namen Charite behandelt werden, aber leider wurde ich vom Bundeswehrkrankenhaus das mir Patienten, die ich ehrenamtlch betreue, in den höchsten Tönen lobten zunächst mal auch "verarscht". Mehrfach hatte ich versucht dort einen Termin zwecks Kathederentfernung zu bekommen. Nach über 2 Monaten Wartezeit, mit immer stärker werdenden Schmerzen, weil der Katheder scheuerte und für blutigen Urin sorgte, bei beginnender Inkontinenz, wollte ich dort "anrücken" weil ich beim letzten Telefonat mit der Urologin zu erfahren geglaubt hatte, ich würde am Tag X stationär aufgenommen. Leider wußte man auf Station nichts davon. Diesmal reichte es mir und ich ließ mich auf eine ambulante Kathederentfernung in einem anderen Wohnbezirk ein. Die Entfernung der Schiene erfolgt am 29 November und war problemlos.
Leider rutsche der winzige Nierenstein am 2.2.13 wieder in meine Harnröhre und verursachte erneut diese gemeinen Kollikschmerzen. Diesmal wollte.ich unbedingt die Behandlung im BWK. Auch diesmal gab es zunächst haufenweise organisatorische Probleme, weil man nicht einfach so, ohne ärztliche Einweisung die Klinik seiner Wahl aufsuchen kann, auch wenn das offiziell .anders klingt, aber inzw. habe ich mich an den Unterschied zw. großen Worten und Wirklichkeit gewöhnt.
Als ich nun in der Notaufnahme landete war für die behandelnde relativ junge Bereitschaftsärztin mein Nierenstein absolute Nebensache. Stattdessen versuchte sie mich, wg. meines relativ hohen Blutdrucks (180/90) davon zu überzeugen daß ich soeben einen Herzinfarkt erlitten hätte. Sie war nicht davon zu überzeugen das mein Blutdruck für diese aussergewöhnliche Situation (Schmerz+Angst vor neuer OP,Weißkittelphobie) ziemlich normal sei und trieb diesen mit ihrer Mutmaßung "es könne sich um einen stillen Infarkt handeln" in Höhen die weit über Normmaß liegen(240/120). So landete ich statt beim Urologen auf der Intensivstation. Dort blieb ich drei Tage unter Beobachtung, bis jegliches Infarkt-Schlaganfallrisiko abgeklärt war. Ich überstand dieses Prozedere nur mit einer massiven Dosis Tavor. Normalerweise mache ich um solche "Hammermedikamente" noch dazu mit ziemlichem Suchtpotential einen Riesenbogen. Als ich aber mitbekam das man in einem Militärkrankenhaus irgendwie militärisch gegen Krankheiten vorgeht, zunächst wird der Feind (Hypertonie) ausgemacht, dann umstellt und schließlich "zusammengeschossen", ergab ich mich diesem Schicksal und ließ (fast) alle Maßnahmen über mich ergehen. Die OP wg. des Nierensteins (wieder ein Katheder)wurde komplette Nebensache und lokal betäubt behandelt. Ich machte während der OP Scherzchen mit der OP-Mannschaft.
Als ich allerdings auf Station verlegt wurde, und dies die "Innere" war bekam ich die Unterschiede zw. Zivilkrankenhaus und BWK mit. Der Patient ist bei vielen Bundeswehrärzten kein kranker Mensch der auch Zuspruch braucht, sondern das Operationsgebiet. Das mag sich wenn man es so liest ganz lustig anhören, wenn einem ein extrem arroganter Chefarzt der auch noch genauso alt (53) wie.man selber ist dadurch "tröstet" das er dir Todesbotschaften um die Ohren klatscht "Weil viel zu dick sind kriegen sie sowieso einen Infarkt, einen Schlaganfall, müssen wg. der Diabetes an die Dialyse und verlieren noch ihre Beine, das sei vorbestimmt, wenn nicht sofort ALLES getan werde um die Diabetes in Griff zu kriegen und der Blutdruck auf ständig (130/80) gesenkt werde. Und genauso wurde die weitere Therapie angelegt. Ich erhalte momentan folgende Medikamente:
Nebivolol 5mg (BLUTDRUCK)
1xmo., 1xab.
Doxazosin 2mg (BLUTDRUCK)
1x mo.
Citralopram 30mg (ANGST)
1xmo.
Allopurinol (GICHT)
1xmo.
Karvezide 300(BLUTDRUCK)
1x mo.
Tamsulosin 0,4mg (WASSER)
1x ab.
Spironolacton 50mg (WASSER)
1x mo.
Torem 10 Tabletten(Torasemid) (WASSER)
1x mo.
Tamsulozin 40mg (MAGEN)
1x ab.
Icandra 50/1000mg (DIABETES)
1xmo., 1xab.
Blemaren N Brausetabletten (NIERENSTEINE)
3x tgl. 2Tabl.
Glimepirid 3mg (DIABETES)
1xmo., 1xab.
Lantus 35 Einheiten Insulin (DIABETES)
1x nachts
Muß ich noch erwähnen das mir seither jedes Mal schwarz vor Augen wird wenn ich mich ruckartig bewege, das ich schwere Arme beim Anziehen bekomme, weil es mich überanstrengt und mir der Kopf oft so schwer wird das das nur im Liegen auszuhalten ist. Ich bin sonst regelmäßig Fahrrad gefahren, jetzt schnaufe ich nach 20 Metern. Ein vernünftiger Blutdruck ist sicherlich wichtig, aber das er bei allen Menschen bei gerade einmal 130/80 liegen darf um als gesund zu gelten ist ein Trick der Pharmabranche und medizinischer Bullshit. Die Menschen sind nun mal nicht alle gleich groß und gleich schwer. Trotzdem versucht man überall Gesetze und Normen einzuführen, bei denen, der diese verfehlt sofort als Außenseiter an den Rand gestellt wird.
Was den Wert der zugegebenermaßen ausführlichen BWK-Diagnose sehr schmälert sind die Tatsachen das die Blutdruckmessung den ganzen Behandlungszeitraum mit zu kleiner Armmanschette erfolgte und das in den Entlassungspapieren nichts von einer lebensgefährlichen Blutdruckkrise oder gar einem drohenden Herzinfarkt steht. Der Blutdruck der sich nie richtig "entspannt" weil er von Weißkitteln die keine Ahnung von Krankenpsychologie haben gedrillt wird, der ist allerdings inzw. im EKG erkennbar.
P.S. Muß ich für eine Verordnungsmedizin der Gesundheitsfunktionäre die teuer und oft auch nutzlos ist dankbar sein? Gerade aktuell wurde mir ein Blutdruckmeßgerät zur Blutdruckkontrolle verordnet. Die passende Armmanschette wird aber seit Entlassung aus BWK-KH von der AOK-Berlin blockiert,obwohl ich sie mit Eigenanteil mit bezahle.
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