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Diabetes Typ 3

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  • Diabetes Typ 3

    Hallo zusammen,

    mein Vater hat leider seit Sommer 2012 ein Glioblastom multiform (schnellwachsender Hirntumor) der konventionell nicht mehr behandelt wird, da die Bestrahlung mit 60 Grey und 3 Zyklen Chemo leider keinen Effekt gezeigt hatten. Die Tumore sind weiter gewachsen. Nun behandeln wir nur noch mit Cortison. Leider hat er daraufhin ein Diabetes Typ 3 entwickelt.
    Morgens sind die Werte um die 100-120. Am Nachmittag meist über 400 bei einer Insulingabe von, glaube ich, 3 Einheiten am Abend.
    Meine Mutter, die das ganze überwacht, hat nun Angst dass er in ein Koma rutscht und versucht dann über die Nahrung dies zu regulieren. Allerdings gibt es hier immer Streit, da dies meist nicht den Effekt hat und mein Vater auf sein abendliches Bier oder etwas Naschen verzichten soll.
    Wir stellen uns nun die Frage ob dies unbedingt sein muss, da er wahrscheinlich eh nicht mehr all zu lange unter uns ist und wir eigentlich der Meinung sind, wenigstens die Lebensqualität so lange wie möglich aufrecht zu halten.

    Ab welchen Werten wird es denn wirklich akut gefährlich?
    Ist der Typ 3 Diabetes überhaupt durch die Nahrung beeinflussbar?

    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten


  • Re: Diabetes Typ 3


    Moin Jüerg,

    die Situation für Deine Vater ist schon belastet genug. Sie sollte nicht noch durch Blutzucker-Werte regelmäßig längere Zeit über 200 zusätzlich erschwert werden. Und auch nicht dadurch, dass Deinem Vater seine abzählbar letzten Tage mit dem Verzicht auf gewohnte Genüsse vermiest werden. Diabetiker Typ1 und Typ2 spritzen über Jahrzehnte täglich je nach Bedarf bis zu 100 Einheiten Insulin und oft auch noch sehr viel mehr. Ziel ist in jedem Fall, mit den individuell passenden Mengen von den passenden Insulinen den Blutzucker wenigstens grob nahe dem gesunden Verlauf etwa im Bereich zwischen 100 und maximal 200mg/dl zu halten.

    3 Einheiten sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im beschriebenen Fall wie in den weitaus meisten anderen so gut wie NULL Einheiten.
    NEIN, Dein Vater wird auch mit 400 und mehr keinen irgendwie gearteten Schock erleiden. Er wird nur mit mehreren Stunden über 200 wahrscheinlich insgesamt sehr viel schlapper als notwendig und vielleicht auch unruhiger als notwendig schlafen, weil mit so viel höherem Blutzucker mehr Wasserumsatz verbunden ist, also mehr Trinken und dann eben auch mehr Wasserlassen.
    Deswegen würde ich an Deiner Stelle auf die möglichst schnelle Einstellung, also die individuelle Anpassung des Insulins an die Gewohnheiten Deines Vaters, durch einen Diabetologen dringen.

    Daumendrück, Jürgen

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    • Re: Diabetes Typ 3


      hallo jüerg,
      ja es ist bekannt daß durch massive cortisongaben der bz erhöht wird trotz ansonsten ausreichender eigener insulinproduktion.
      dafür gibt es eine tabelle cortison/art/menge --> entspreched notwendige insulinmenge. (die 3 ie halte ich für viel zu wenig, können also erhöht werden bis der bz einigermaßen im lot ist)
      tabelle-->
      http://www.insuliner.de/insublog/wor...son-3-2012.pdf
      ansonsten , beeinflußbar mit der nahrung in grenzen, "aber"
      wozu habt ihr denn insulin ?
      weshalb denn jetzt noch streit , um sowas nebensächliches ?
      laßt ihm sein bier, laßt ihm doch die süßigkeit,
      gerade jetzt zur weihnachtszeit aber auch sonst, halte ich in solchen fällen, wie zb von dir beschrieben, sollte ein bisschen glück an der allerersten stelle stehen. alles andere ist da nebemsache. (und damit der bz nicht außer kontrolle gerät habt ihr insulin. gefährlich ist da eigeninsulin vorhanden, ein bz bei 400 noch lange nicht viele haben monate mit über 600 gelebt wie normal( folge ist nur erhöhter harndrang) aber wie o geschrieben ist der hohe wert nicht nötig.
      genießt die zeit die euch noch bleibt in gemeinsamkeit , daß fröhlich sein schwer fällt ist normal. es ist sehr belastend einen lieben angehörigen zu verlieren, aber es hilft ihm für ihn da zu sein.
      ich habe meine mutter bis zum tod begleitet und es war für mich erlösend daß sie mit einem glücklichen lächeln gegangen ist.
      alles gute für euch, mfg. klaus

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      • Re: Diabetes Typ 3


        Hallo zusammen,
        erstmal herzlichsten Dank für die schnellen Antworten. Ich habe gleich mal die Diabetsklinik in Bad Mergentheim kontacktiert und um ein Beratungsgespäch gebeten da der Hausarzt hier meines erachtens zu vorsichtig hantiert.
        Wir sind eigntlich auch alle der Meinung das Lebensqualität vor allem anderen geht, aber dennoch hatte man Angst etwas falsch zu machen. Danke nochmals, dass ihr sie uns ein wenig genommen habt.

        Liebe Grüße Jüerg

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        • Re: Diabetes Typ 3


          Hallo zusammen,

          leider ist mein Vater gestern an seinem Hirntumor verstorben.
          Er hatte am Donnerstag noch mit uns Kaffe trinken können und hat sich bei meiner Mutter für alles bedankt und irgendwie geäußert, dass es ihm ganz komisch geht. In der Nacht kam dann eine massieve Verschlechterung. Am Morgen mussten wir ihm dann Morphin spritzen lassen und am Samstag abend ist er ganz friedlich eingeschlafen. Er hat einfach aufgehört zu atmen. Irgendwie tröstlich, dass er nicht lange körperlich leiden musste aber dennoch sehr traurig, da er noch gut und gerne 20 Lebensjahre hätte draufpacken können.
          VG Jüerg

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          • Re: Diabetes Typ 3


            Moin Juerg,

            ganz ehrlich? -

            Bei uns in der Familie steh ich inzwischen alters- und generationsmäßig ziemlich vornan. Da ist der Lebensabschied zwar kein ständiger, aber doch vertrauter Besucher. Auch der Gedanke an den sicher immer näher rückenden eigenen. Und ich finde tröstlich, wie Du uns kurz Euren Abschied von Deinem Vater schilderst.

            Danke, Jürgen

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            • Re: Diabetes Typ 3


              hallo juerg,
              es tut sehr weh einen lieben menschen zu verlieren,
              aber ein abschied nicht aleine sondern in der familie mit der gewißheit ohne langes leiden, ist ein tröstlicher gedanke.
              mfg. klaus

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              • Re: Diabetes Typ 3


                Hallo Jürgen, hallo Klaus,
                vielen Dank für Eure anteilnahme.
                Im Forum "Kinderwunsch / Sch....Jahr" hab ich alles nochmals etwas ausführlicher geschildert, wenn´s Euch interessierte.
                LG Jüerg

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                • Re: Diabetes Typ 3


                  hallo juerg,
                  habe mal geschaut, und kann nur sagen sehr gut , für deine/eure mutter, und auch für die enkel. für die mutter gibt es auftrieb, und für kinder ist es sehr gut mal mit der oma zu reden, omas haben wohl wegen des altersunterschieds oft bessere "drähte" zu kindern als die eltern. alles gute für euch,
                  mfg. klaus

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