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Hohe Blutzuckerwerte

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  • Hohe Blutzuckerwerte

    Hallo,
    meine Mutter, 70 Jahre, seit 1999 Typ 2 Diabetikerin, behandelt seit dem Jahr 2000 mit der intensivierten Insulintherapie.
    Vor ca. 10 Tagen stiegen die Werte plötzlich auf unerklärliche 350 bis 450 mg/dl. Nach längerer Suche haben wir dann bemerkt, dass der erst wenige Monate alte Insulinpen scheinbar nicht richtig funktioniert, selbst bei höherer Einheitenzahl gibt der Pen oft nur wenige Tropfen ab.
    Nachdem meine Mutter jetzt einen anderen Pen benutzt haben sich die Werte zeitweise etwas gebessert, oftmals hat sie aber immer noch immens hohe Werte von über 300, obwohl sie wenig gegessen und korrekt gespritzt hat. Sie hat jetzt zur normalen Einheitenzahl jeweils 10 Einheiten addiert, trotzdem sind die Werte meistens noch zu hoch.
    Meine Frage wäre, ob der Körper nach etlichen Tagen mit viel zu hohen Werten vielleicht längere Zeit braucht, um den Stoffwechsel wieder einigermaßen einzustellen oder ob noch andere Ursachen dahinter stecken können.
    Meine Mutter hat zudem seit einigen Jahren Zellveränderungen an der Scheide, eine Stelle ist immer mehr oder weniger entzündet und sollte operativ entfernt werden. Da der Blutzucker aber nie besonders gut eingestellt war (HBA1C meistens ca. 8,5) wollte sie mit der OP noch einige Monate warten bis sie (hoffentlich) die bei der Krankenkasse beantrage Insulinpumpe bekommt.
    Vermutlich sind die Werte auch durch diese Geschichte viel zu hoch, ist eine Operation (bei der ca. 4 - 5 cm weggeschnitten würden) in diesem Fall schon jetzt sinnvoll und vor allem möglich? Durch die schlechten Zuckerwerte könnte es ja zu starken Wundheilungsstörungen kommen, so dass meine Mutter praktisch in einem "Teufelskreis" aus chronischer Entzündung und schlechten Zuckerwerten stecken würde.
    Schon jetzt vielen Dank für Ihre Bemühungen und ein schönes Wochenende!


  • Re: Hohe Blutzuckerwerte


    hallo ,
    es ist doch kein problem neue pens zu bekommen,
    länger als 3-4 jahre benutze ich meine nicht, zudem habe ich zu jedem insulin mindestens einen reservepen.
    also einfach aufschreiben lassen !
    zu hohen werten : ja bei hohen werten wirkt insulin weniger ,
    also erstmal runter bringen dann bessern sich entzündungen,
    (die ja auch die werte hohsteigen lassen).
    daß die kasse bei t2 und 70j eine pumpe genehmigt glaube ich nicht, weshalb auch ? (werte runterspritzen machen pumpis auch mit pen, oder ew spritze)
    nur hat deine mutter wohl 12 jahre lang den bz etwas schleifen lassen, aber dagegen hilft pumpe auch nicht.
    mach ihr mut damit sie erstmal unter die 7,5% kommt, dann wird es einfacher..
    mfg. klaus

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    • Re: Hohe Blutzuckerwerte


      Moin Anja,

      mit intensivierter Therapie meinst Du, Deine Mutter spritzt morgens und abends ein lang wirkendes Basal Insulin (welches?), misst den BZ zu den Mahlzeiten und spritzt jeweils entsprechend dem Messwert oder entsprechend der BE-Menge im Essen ein kurz wirkendes Insulin (welches?).

      Wann habt Ihr die hohen Werte gemessen, über die Du klagst, nüchtern oder vor den Mahlzeiten oder irgendwann zwischendurch?
      Welche Werte hatte sie bis vor nem halben/einem Jahr vor den Mahlzeiten? Welchen HBA1c-Wert?

      Bin neugierig, Jürgen

      Kommentar


      • Re: Hohe Blutzuckerwerte


        Hallo Jürgen,
        erstmal Danke für die schnelle Antwort!
        Meine Mutter spritzt als Basalinsulin Lantus, bis vor einigen Monaten abends 16 Einheiten. Als speziell die Werte vor dem Schlafengehen immer viel zu hoch waren hat sie den Versuch gestartet, morgens 14 und abends nochmal 2 Einheiten zu spritzen ( hatte den Verdacht dass das Lantus eventuell nicht ganz 24 Stunden wirkt und die Werte deshalb besonders am Abend verrückt spielen). Tatsächlich wurden die Werte auch besser, nicht berauschend, aber vorm Schlafengehen um 150 bis 180.
        Sie misst jeweils vorm Essen den Wert und spritzt dann dementsprechend Novo Rapid.
        Die morgendlichen Werte waren bisher eigentlich immer ganz okay, aber auch die sind in letzter Zeit öfters bei 150 bis 190, obwohl sie jeden Abend das gleiche isst (Brot, 1 Joghurt und einen Apfel).
        Vor einem halben und einem Jahr war der HBA1C-Wert auch nicht wesentlich besser, ca. bei 8.
        Ach ja, wollte noch schreiben dass meine Mutter Idealgewicht hat, absolut vernünftig und nicht im Übermaß isst und auch die Broteinheiten genau und richtig berechnet (habe sie bei mehreren Schulungen begleitet und kenne mich deshalb ein bißchen aus). Oft vermutet man bei schlechten Werten ja falsche BE-Berechnung, falsche oder übermäßige Ernährung oder Fehler beim Insulinspritzen. Aber sowohl der Diabetologe als auch die Diabetesassistentin haben mir bestätigt, dass sie alles total richtig macht. Deshalb hat der Arzt vor einigen Wochen den Antrag auf Insulinpumpe gestellt, nur dadurch sieht er noch die Möglichkeit einer besseren Einstellung.
        Hoffe ich habe Dich mit den ganzen Infos jetzt nicht erschlagen ;-), schon jetzt lieben Dank für Deine Antwort und viele Grüße
        Anja

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        • Re: Hohe Blutzuckerwerte


          hallo anja,
          irgendwie habe ich das gefühl daß mit den dia beratern bei deiner mutter was nicht stimmt.
          denn wer bei 150-180 basal spritzt liegt auf der falschen spur.
          da muß vorher korrigiert werden, zb auf 120 dann erst kann man sehen ob man mit dem gleichen wert morgens rauskommt.
          wesentlich besser ist den bolus so zu setzen daß der startwert bei 120 liegt.
          und wenn ein "berater" sagt alles wird richtig gemacht, bei weit überhöhten pp werten, muß der nicht von hier sein.
          sehr wahrscheinlich ist ganz einfach der be faktor falsch.
          "was" bitte soll eine pumpe an systemfehlern bessern ?
          mehr bolus geben ? das kann der pen genauso.
          höhere basalmenge ? kann der pen genauso.
          eine pumpe ist sehr nützlich bei schwankendem basalbedarf, nur ihr wißt den ja garnicht bei solchen werten.
          eine pumpe ist sehr nützlich bei insgesamt sehr geringem insulinbedarf - besonders beim bolus, aber euer bolus ist ja jetzt zu niedrig.
          habt ihr denn mal einen basaltest gemacht ?
          vormittags , nachmittags , nachts ?
          ich vermute mal nein , denn dazu muß der jeweilige startwert unter 120 sein.
          habt ihr mal faktoren tests gemacht ?
          also definiert gegessen - startwert--> 2h ,pp wert ?
          wobei der faktor mo, mi, ab , unterschiedlich ist.
          auch dazu muß der startwert unter 120 sein.
          solltet ihr es schaffen den bz auf konstant gesündere werte zu bringen, würde auch der gesamtinsulinbedarf sinken, und die werte wesentlich besser kontrollierbar werden.
          mfg. klaus

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          • Re: Hohe Blutzuckerwerte


            Hallo Klaus,
            habe den Diabetologen mal darauf angesprochen ob es nicht eine Möglichkeit gibt, die genau benötigte Menge des Basalinsulins festzustellen. Seine Antwort war dass man einfach ausprobieren müsste, ob und wie sich die Werte ändern wenn man mehr oder weniger Lantus spritzt.
            Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstanden habe spritzt man Lantus, isst eine Tag nichts und misst regelmäßig die Werte um festzustellen, ob diese zu hoch oder zu niedrig sind (hoffe ich habe das richtig verstanden, wobei es schon logisch klingt, die richtige Dosis so auszutesten).
            Das Seltsame bei meiner Mutter ist, dass sie morgens und abends immer das Gleiche isst, an manchen Tagen sind die Werte einige Stunden danach zu niedrig, an anderen Tagen zu hoch und zur Abwechslung auch immer mal wieder richtig.
            Der Diabetologe hat uns das damit erklärt, dass Lantus Wirkungsschwankungen von ca. 35% hätte, was mit der Insulinpumpe durch die ständige Abgabe des Basalinsulins ausgeschlossen ist.
            Schöne Grüße
            Anja

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            • Re: Hohe Blutzuckerwerte


              hallo anja,
              das scheint ja ne nummer zu sein(sorry)
              1. lantus ist eines der am gleichmäßgsten basalinsuline überhaupt,(mit dem geringsten wirkgipfel)
              2. probleme tauchen höchstens durch wirkzeitüberlappungen auf,
              dh. wenn zb vormittags noch die nachtbasis wirkt, und am vormittag die morgenbasis mit der wirkung einsetzt.
              3. - die wirkung des basalinsulins (mengenmäßig) kann man "nur" austesten (wie von dem doc beschrieben) wenn der startwert
              wirklich unter 120 liegt, denn basisinsulin ist "nicht" dazu da um bz-werte zu senken, sondern nur um sie gleich(mehr oder weniger)
              zu halten.
              4. ein basaltest (essensauslaßtest) wird an drei fölgenden tagen beginnend mit morgens , dann mittags und dann nachts. gemacht. wobei der startwer jeweils unter 120 mit analog eingestellt wird , und der verlauf in den folgenden 8h verfolgt wird.
              -- bitte immer daran denken basalinsulin beginnt erst nach ca 1-1,5 h an zu wirken. --
              extreme werteverläufe sind abbruchkriterien, also uz unter 70, überzucker über 160.
              genauso werden die be faktoren ermittelt, startwert unter 120,
              definierte menge kh zb 1 brotchen ca 75g =3be+2tassen kaffe mit jeweils 1teel zucker=0,,5be ,(4be gesamt) bei faktor 1 sollten
              4ie novorapid nach 2h auch wieder 120 ergeben, ist dies nicht der fall muß der faktor erhöht werden. also f=1,5 --> 4be = 4*1,5=6ie.
              usw...
              -----
              das mit den wirkschwankungen bei lantus ist blödsinn.
              wenn es zu überlappungen kommt aufs levemir gehen das wirkt rund 12 h. (denn bei euren lantusmengen ist das meine vermutung)
              ------
              den sinn der insulinpumpe hat er überhaupt nicht verstanden,
              denn der basalbedarf ist "nie" über 24h gleich,
              und der vorteil/ sinn der pumpe ist es unterschiedlichen basalbedarf abzudecken also speziell das dawn phänomen, den sehr geringen basalbedarf zwischen 1-2hnachts(da wird die pumpe so programmiert daß sie runterfährt, danach wieder hoch um 4-5h sehr hoch danach wieder runter usw usw, also eine pumpe die auf konstante insulinabgabe gestellt wird ist rausgeschmissene geld, weils mit pen genauso geht.
              nach mm gibt es keinen diabetiker der 24h lang immer die gleiche basalmenge benötigt, dazu wird der bz von zu vielen anderen sachen beeinflußt, hormone, streß, bewegung, ....
              wenn ihr aber trotzdem eine pumpe genehmigt bekommt (was sehr unwahrscheinlich ist) dann sucht euch einen diabetologen der auch von pumpenprogrammierung etwas versteht, der euch einweisen kann auf die speziellen prbleme mit pumpe,
              denn das alles traue ich eurem derzeitigen absolut nicht zu.
              ich habe absichtlich(um nicht zuviel auf einmal) nichts über den spritz eß abstand sea geschrieben, daher empfehle ich einfach 10 minuten vor dem essen zu spritzen, feinheiten könnt ihr später nachfragen, wenn die werte besser sind.
              mfg. klaus

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              • Re: Hohe Blutzuckerwerte


                Hallo Klaus,
                erstmal vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen!
                Heute mittag hatte meine Mutter wieder so einen Hammer, Wert vor dem Frühstück 170, gestern früh 154. Sie hat exakt das Gleiche gegessen und gespritzt, Mittagswert gestern 159, heute 314!
                Habe íhr vorgeschlagen, in den nächsten Tagen den Basaltest zu machen, sobald sie da den richtigen Wert ermittelt hat werden wir die Faktoren überprüfen (bisher morgens 2, mittags und abends je 1,5).
                Schönes Wochenende
                Anja

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